RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 26.7.2013

Tagesmeldungen vom 26.7.2013

- „Stellt Christus in die Mitte“: Fest für Franziskus -
- Papst trifft Landsleute: Schließt niemanden aus! -
- Verlegung der Schlussmesse nach Copacabana -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Stefan von Kempis
Redaktionsschluss 17.30 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr

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PAPSTWILLKOMMEN BEIM WJT:

WJT-Teilnehmer zum Papst: „Herzlich willkommen beim Weltjugendtag“
„Heiliger Vater, herzlich willkommen beim 28. Weltjugendtreffen“. Mit diesen Worten begrüßten die fünf Vertreter der fünf Kontinente den Papst auf dem berühmten Strand von Copacabana in Rio de Janeiro. Am Donnerstagabend (Ortszeit) traf Franziskus erstmals die Teilnehmer des diesjährigen Weltjugendtages.Es war eine bunte Eröffnungszeremonie am Strand von Copacabana. Mehr als eine Million Jugendliche und Besucher versammelten sich bei kühlem Wetter und teils starkem Regen auf dem berühmten Strand. Franziskus forderte die jungen Katholiken auf, Christus in den Mittelpunkt ihres Lebens zu stellen, den Glauben zu erneuern und ihn zu ihrem „Kompass“ zu machen. „In dieser Woche wird Rio das Zentrum der Kirche, ihr lebendiges und junges Herz“, rief der Papst unter dem Applaus der Anwesenden. Die Gläubigen sollten Christus vertrauen und nicht sich selbst oder materiellen Dingen, sagte der Papst bei seiner ersten Begegnung mit den Teilnehmern des Jugendtreffens. „Wir sind versucht, uns selbst in den Mittelpunkt zu stellen, zu glauben, dass es an uns allein liegt, unser Leben aufzubauen“, so der Papst. Viele glauben, dass Besitz, Geld oder Macht glücklich machen. Aber so ist es nicht!“ (rv/kna)
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Zwei mal ergriff Franziskus das Wort: Die Begrüßungsworte und seine offizielle Ansprache
Begrüßungsworte: „Ich bin gekommen, um durch eure Begeisterung gestärkt zu werden“

Ansprache bei der Willkommensfeier:  „Tu Christus dazu!“

Großartige Stimmung beim Begrüßungsfest mit den Papst
„In dieser Woche wird Rio das Zentrum der Kirche, ihr lebendiges und junges Herz“. Mit diesen Worten begrüßte Papst Franziskus am Donnerstagabend (Ortszeit) auf dem Strand Copacabana die Teilnehmer des 28. Katholischen Weltjugendtages in Rio de Janeiro. War die Messe mit Rios Erzbischof vom Dienstag schon ein buntes Fest gewesen, so war die offizielle Begrüßung zum Weltjugendtag mit dem Papst ein Feuerwerk der Emotionen. Als der Papst im halboffenen Papamobil an der Strandpromenade dicht an den Pilgermassen vorbeifährt, überströmen die jungen Leute die „Avenida Atlantica“, um einen Blick auf den Pontifex zu erhaschen: „Dieser Papst ist einfach super, der ist supersympathisch, einfach wunderbar“, sagt ein französischer Pilger und rennt dem Papstwagen hinterher. (rv)
Hier der Bericht unserer Korrespondentin Anne Preckel

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WEITERES AUS RIO DE JANEIRO:

Papst trifft junge Argentinier: „Lasst Euch nicht ausschließen!“
Sehr herzlich und sehr spontan: So war das Treffen von Papst Franziskus mit argentinischen Jugendlichen in der großen, pyramidenförmigen Sankt-Sebastian-Kathedrale in Rio de Janeiro am Donnerstagnachmittag. Kurzfristig war diese Begegnung auf Wunsch des Papstes noch ins Programm aufgenommen worden. Die Argentinier, die nach den Brasilianern zum Weltjugendtag in Rio de Janeiro mit schätzungsweise zwischen 40.000 und 50.000 Teilnehmern die zweitgrößte Pilgergruppe bilden, hatten zum Teil schon in der Nacht bei der Kirche ausgeharrt, um bei der Begegnung mit „ihrem Papst“ dabei zu sein. In seiner frei gehaltenen Rede auf Spanisch kritisierte Franziskus sowohl einen „Kult des Geldes“ als auch das Phänomen, das alte und junge Menschen von der Gesellschaft ausgestoßen seien: Alte Menschen kämen nicht mehr zu Wort, junge verlören ihre Würde dadurch, dass sie keine Arbeit fänden. (rv)
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Hier lesen Sie den Text der Ansprache

Der Papst in der Favela - ein Kommentar
Franziskus kehrte am Donnerstag in der Favela Varginha in Rio ein. Auch Papst Johannes Paul II. hatte bei seinem Brasilienbesuch 1980 eine Favela in Rio besucht. Ein Kommentar zu Franziskus‘ Besuch im Armenviertel von unserer Korrespondentin in Rio de Janeiro, Anne Preckel.
Es war die vielleicht bislang bedeutungsvollste Geste des Papstes auf dieser ersten Reise nach Lateinamerika, wenn es auch für Jorge Mario Bergoglio kein Neuland war. Sicher - Varginha ist nicht Vila Cruzeiro, wie eine der tödlichsten Gegenden Brasiliens heißt. In dem überschaubaren Armenviertel im Norden Rios haben die Behörden gründlich aufräumen lassen, besonders für die Medien zum Papstbesuch. Und dennoch ist Bergoglios Besuch in der Favela mehrfach historisch. Franziskus ist der erste lateinamerikanische Papst in einer Favela, dem Ort, an dem sich zentrale Probleme des südamerikanischen Kontinentes verdichten. Und weiter: Er kommt im Rahmen eines Weltjugendtages, lenkt Augenmerk besonders auf die Sorgen und Nöte junger Menschen in Brasilien und in der Welt. (rv)
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Papst beim Angelus: Familie hat unschätzbaren Wert
Papst Franziskus hat den unschätzbaren Wert der Familie als bevorzugten Ort für die Weitergabe des Glaubens betont. Zum Fest der Heiligen Joachim und Anna betete der Papst am Freitagmittag (Ortszeit) den Angelus vom Balkon des Bischofshauses in Rio de Janeiro gemeinsam mit unzähligen Pilgern des Weltjugendtages. In seiner Ansprache sagte der Papst, das Angelusgebet, das in Brasilien als „Marianische Stunde“ bekannt ist, sei eine schöne und im Volk verbreitete Bekundung des Glaubens. Er zitierte einmal mehr das Dokument von Aparecida: „Kinder und alte Menschen bauen die Zukunft der Völker auf; die Kinder, weil sie die Geschichte weiterführen; die Alten, weil sie die Erfahrung und die Weisheit ihres Lebens weitergeben“ (Nr. 447). (rv)
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Angelus beim WJT: Der deutsche Volltext

Programmänderung: Vigil und Abschlussmesse bei Copacabana statt Campus Fidei
Die Vigil (Nachwache) am Samstagabend und der abschließende WJT-Gottesdienst am Sonntagmorgen finden am Strand von Copacabana statt. Das bestätigte Vatikansprecher Federico Lombardi. Der ursprünglich vorgesehene Platz „Campus Fidei“ auf dem Festgelände in Guaratiba sei wegen den heftigen Regenfällen der vergangenen Tage nicht benutzbar. Die Organisatoren des Weltjugendtages (WJT) appellierten zudem an die Teilnehmer, nach der Vigil-Feier nach Hause zu gehen und nicht am Strand zu übernachten. Ein weiterer Vorteil für den Ortswechsel ist für die rund 1,5 Millionen Weltjugendtagsteilnehmer, dass sie nun nicht mehr 13 Kilometer bis auf das Festgelände in Guaratiba laufen müssen. Sie können den Ort der Vigil und den abschließenden Gottesdienst bequem mit Bus und U-Bahn erreichen. (rv)

Papst traf Evangelikale
Am Donnerstag Nachmittag hat Papst Franziskus in Rio eine Favela besucht. Dabei kam es auch zu einem ökumenischen Moment: Der Papst unterhielt sich mit dem Pastor einer Freikirche, und einige Evangelikale baten ihn darum, Wasser zu segnen. Das berichtete Vatikansprecher Federico Lombardi am Donnerstag Abend auf einer Pressekonferenz. Von einer Begegnung des Papstes mit jungen Häftlingen an diesem Freitag wird es keine Fernsehbilder geben, so Lombardi; man wolle die Privatsphäre der jungen Gefangenen schützen. Übrigens telefoniere der Papst alle zwei Wochen mit einer Gruppe von Häftlingen in einer Strafanstalt von Buenos Aires, erzählte der Jesuitenpater. Dies sei eine Gewohnheit, die er aus seiner Zeit als Erzbischof der Stadt weiterführe. (rv)

Polizisten in der brasilianischen Stadt Salvador de Bahia haben zu Ehren des Papstes ein ausgesetztes Baby Francisco genannt. Wie die Internetseite „G1 de Globo“ berichtete, hatten Anwohner das Neugeborene in einem Pappkarton auf der Straße entdeckt – es trug noch die Nabelschnur. Die herbeigerufenen Polizisten brachten es ins Krankenhaus, von dort zog es bei guter Gesundheit in ein Kinderheim um. „Die Polizisten haben es Francisco genannt, als Hommage an den Papst“, sagte der Major Mattos, der am Dienstag in dem Quartier patrouillierte. (afp)

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DIE NACHRICHTEN:

Europa

Österreich
Österreichs Bundeskanzler Werner Faymann zeigt sich beeindruckt vom Engagement der österreichischen Jugendlichen im Einsatz für soziale Gerechtigkeit. Im Rahmen des Weltjugendtags hatten die Jugendlichen in den missionarischen Tagen die soziale Realität in Brasilien kennengelernt und teilweise auch selbst in Sozialprojekten mitgearbeitet, wie die Katholische Presseagentur berichtet. Faymann betonte auf seiner Facebook-Seite, ohne aktives Zutun werde die Welt nicht gerechter. Vizekanzler und Außenminister Michael Spindelegger erklärte, der Weltjugendtag baue eine Brücke zwischen Religionen und Völkern. „Der Bedarf an Dialog mit und unter Religionsgemeinschaften ist angesichts der weltweit wachsenden Spannungen zwischen religiösen Gruppen heute größer denn je“, so Spindelegger im Gespräch mit der Katholischen Jugend Österreichs (KJ). (kap)

Schweiz
Wenige Tage vor dem Nationalfeiertag haben die Bischöfe die Rolle der Kirchen in der gesellschaftlichen Debatte verteidigt. Eigene Positionen anbieten zu dürfen und „wohlwollend gehört zu werden“, sei eine Voraussetzung für eine demokratische Gesellschaft, heißt es in einer am Freitag im Schweizerischen Fribourg veröffentlichten Botschaft der Schweizer Bischofskonferenz zum 1. August. Zudem verwies der Bischof von Genf-Lausanne-Fribourg, Bischof Charles Morerod, auf den „evangelischen Geist“ der Bundesverfassung. Diese stelle in ihrer Präambel fest, „dass die Stärke des Volkes sich misst am Wohl der Schwachen“. Soziales Engagement in der Schweiz habe oft christliche Wurzeln, so Morerod. Er erinnerte weiter an den Beitrag der Kirchen zur Integration von Ausländern, die 20 Prozent der Schweizer Bevölkerung ausmachten. (pm/kipa)

Asien

Pakistan
Intoleranz und Menschenrechtsverstöße werden in Pakistan toleriert. So beurteilt die Pakistanische Kommission für Menschenrechte (HRCP)  laut ihrem neuesten Bericht zur Menschenrechtslage die Lage im Land. Wie der Nachrichtendienst Fides am Donnerstag mitteilte, dokumentiert der Bericht Fälle schwerer Menschenrechtsverstöße im Jahr 2012 und beleuchtet dabei insbesondere die Situation der religiösen Minderheiten. Es komme immer wieder zu Gewalt und Verfolgung ethnischer und religiöser Minderheiten, allerdings seien nur zaghafte Bemühungen festzustellen, die Schuldigen der Justiz zu übergeben, so der Bericht. 2012 kam es zu insgesamt 213 sektiererischen Anschlägen, bei denen 583 Personen ermordet und 853 verletzt wurden. (fides)

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, Adnkronos, Upi, Cns, Ucanews, Misna, Kirche in Not, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.
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Programmvorschau:

Heute Abend, 26.07.2013: WJT 2013 in Rio
Papstbegrüßung an der Copacabana / Stimmungsbericht aus Rio von unserer Korrespondentin / Favelabesuch des Papstes

Samstag Abend, 27.07.2013: WJT 2013 in Rio
Papst feiert Kreuzweg / Papstbesuch bei Strafgefangenen / Messe mit Geistlichen / Vorbericht Gebetsvigil

Sonntag Abend, 28.07.2013: WJT 2013 in Rio
Gebetsvigil mit Papst Franziskus / Abschlussmesse des WJT / Treffen mit Vertretern von Kirche, Politik und Gesellschaft

Montag Abend, 29.07.2013: WJT 2013 in Rio
Abschluss des WJT, Fazit und Reaktionen

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Nachrichtenarchiv von Radio Vatikan

Radio Vatikan sendet täglich:16.00 h „Treffpunkt Weltkirche“

20.20 Uhr „Magazin“

6.20 Uhr Wiederholung des „Magazins“ vom Vortag

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· Radio Horeb um 16.00 und 18.00 Uhr, über ASTRA 1A - Tonunterträger von Pro7 (Frequenz 7.38 MHz - analog) und ZDF (7.56 MHz - digital). Im Kabel u.a.: München 89,6 / Augsburg 106,45 / Regensburg 101,8 / Rosenheim 101,5 / Kempten 103,6 / Luxemburg 100,5.
· Domradio Köln über Kabel im Erzbistum Köln und Satellit zwischen 18.00 Uhr und 20.00 Uhr.
· Radio Gloria über Kabel in der Schweiz und Satellit.
·
World-Radio-Network um 8.15, 9.30, 16.00, 19.00 und 0.45 Uhr MESZ, Tonunterträger von MTV-deutsch, (Frequenz 7.38 MHz).
· Radio Stephansdom um 19.40 Uhr, in Wien auf UKW 107,3 kHz, sowie im Kabel über 87,7 oder 105,0 MHz
· Radio Grüne Welle um 6.30, 10.00 und 16.00 Uhr, in Südtirol auf UKW 103,0 (Bozen) und 97,8 (Brixen)
· Radio Maria Österreich um 16.00 und 18.00 Uhr im Großraum Innsbruck auf UKW 104.8 und im Mostviertel/NÖ auf UKW 104.7. Im Kabel u.a. Telekabel Wien 102.7 MHz
· Radio Maria Schweiz um 16.00 und 18.00 Uhr kann in weiten Teilen der Deutschschweiz direkt aus der Luft empfangen werden

Im Internet:

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