RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 1.5.2013

Tagesmeldungen vom 1.5.2013

- Papst: „Profit leider wichtiger als Menschen“ -
- Benedikt XVI. zufrieden, in den Vatikan zurückzukehren -
- Ökumene: „Franziskus extrem ermutigend“ -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: P. Bernd Hagenkord SJ
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr

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FRANZISKUS ZUM 1. MAI:

Papstpredigt zum Tag der Arbeit: „Profit leider wichtiger als Menschen“
Eine Gesellschaft ist nur dann gerecht, wenn sie alle an der Arbeit teilhaben lässt. Das sagte Papst Franziskus an diesem 1. Mai, dem Fest „Josef der Arbeiter“ und Tag der Arbeit, bei seiner Predigt während der Morgenmesse. „Den rechten Lohn nicht zu zahlen und keine Arbeit zu geben, weil man nur auf die Bilanzen schaut, auf die Bilanzen der Firmen: Das ist der Blick auf den Profit. Das ist gegen Gott! Wie viele unserer Brüder und Schwestern in der Welt sind in einer solchen Situation der ökonomischen, sozialen, politischen Bedrängnis?“ (rv)
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Papst Franziskus zum 1. Mai: „Arbeit heißt an der Schöpfung teilhaben“
Auch bei der Generalaudienz am Mittwoch ging Papst Franziskus zum 1. Mai auf das Thema „Arbeit“ ein. Arbeit sei grundlegend für die Würde einer Person, so der Papst. Diese Würde mache uns Gott gleich, der arbeite und sich immer mühe. Er denke an all die Menschen, vor allem die Jugendlichen, die keine Arbeit hätten - vor allem, weil man in der Gesellschaft oft nur nach wirtschaftlichen Interessen vorgehe und egoistischen Profit suche. (rv)
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THEMEN DES TAGES:

„Papst emeritus Benedikt ist zufrieden, in den Vatikan zurückzukehren“
Benedikt XVI. ist zufrieden, in den Vatikan zurückzukehren und das Provisorium eines Lebens in Castelgandolfo zu verlassen. Das sagt Vatikansprecher Pater Federico Lombardi im Gespräch mit Radio Vatikan. Am Donnerstag gegen 16.30 Uhr wird Benedikt mit dem Hubschrauber aus Castelgandolfo anreisen, im Vatikan werden ihn die zuständigen Obrigkeiten begrüßen. Neben Kardinaldekan Angelo Sodano und Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone werden ihn auch einige weitere Mitarbeiter von Vatikanstaat und Heiligem Stuhl in Empfang nehmen. „Dann wird er mit dem Auto in die neue Residenz fahren, wo ihn Papst Franziskus begrüßen wird“, erklärt Pater Lombardi den weiteren Ablauf. Wie vorgesehen, werde der emeritierte Papst in das Haus in den vatikanischen Gärten einziehen, das zu diesem Zweck umgebaut worden ist. (rv)
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Ökumene: „Franziskus extrem ermutigend“
Papst Franziskus trifft im ökumenischen Dialog zwischen Anglikanern und Katholiken den richtigen Ton. Das deutet der Prälat Mark Langham vom päpstlichen Einheitsrat im Interview mit Radio Vatikan an. Langham vertritt den Vatikan in diesen Tagen beim dritten Treffen der internationalen Ökumene-Kommission ARCIC im brasilianischen Rio. Die Kommission widmet sich dem Dialog zwischen Anglikanern und Katholiken; beim aktuellen Treffen geht es um das Verhältnis zwischen universeller Kirche und Ortskirche

.„Unsere anglikanischen Partner haben uns erzählt, dass sie sehr an dem interessiert sind, was Papst Franziskus gesagt hat und wie er es gesagt hat. Und es ist sehr interessant, dass viel von dem, was der Heilige Vater sagt, eine Sprache reflektiert, die im anglikanisch-römisch-katholischen Dialog unserer Kommission bereits benutzt wurde, etwa um über die Amtsgewalt zu sprechen.“ (rv)
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HINTERGRÜNDE:

Peres beim Papst: Besuch unter schwierigen Vorzeichen
Der israelische Präsident Schimon Peres sieht Papst Franziskus als möglichen Vermittler im Nahost-Konflikt. Peres traf am Dienstag mit Franziskus zu einem Gespräch im Vatikan zusammen. „Der neue Papst ist eine besondere Person, er verkörpert die spirituelle Kraft des Katholizismus“, sagte Peres im Vorfeld der Begegnung in einem Interview mit dem italienischen Radiosender „Rai Uno“. Diese Kraft könnte auch eine förderliche Rolle für Frieden im Nahen Osten spielen, so Peres. Am Montag noch hatten sich Christen aus den Palästinenser-Gebieten in einem offenen Brief an Papst Franziskus gewandt. Die geplante Trenn-Mauer würde Bethlehem und weitere Gebiete von Jerusalem und heiligen Stätten trennen, heißt es in dem offenen Brief der Kommunalverwaltung des Ortes Beit Jala. „Bis heute hat Israel zwei Drittel unseres Landes konfisziert“, schreiben die Verfasser weiter. Franziskus solle seine Begegnung mit Israels Staatspräsident nutzen und die Folgen der Besetzung ansprechen. (rv)
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Schimon Peres wird Ehrenbürger Assisis
Der israelische Staatspräsident Schimon Peres hat an diesem Mittwoch die Ehrenbürgerschaft der Franziskusstadt Assisi erhalten. Seit den 80er Jahren werden Friedensnobelpreisträger in die Stadt des Poverello eingeladen. Erstmals hat aber der Stadtrat eine neue Initiative begründet: der eingeladene Gast erhält die so genannte „Ehrenbürgerschaft des Friedens“. Peres war somit der erste, dem dieser Ehre zuteilwird, sagt gegenüber Radio Vatikan der Franziskaner Thomas Freidel:

„Der Hintergrund ist natürlich die lange Tradition Assisis als Ort des interreligiösen Dialogs und Ort der Begegnung Menschen verschiedenster Religionen. Mit dem Präsidenten Israels war natürlich noch ein besonderer Aspekt verbunden, nämlich die Rolle Assisis während der deutschen Besatzung im Zweiten Weltkrieg. Der Ort hatte eine große Anzahl Menschen jüdischen Glaubens gerettet, indem viele in den Klöstern versteckt wurden. Das haben das israelische Volk und der Staat bis heute nicht vergessen.“ (rv)
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UNSERE LATEINNACHRICHTEN:

Jede Woche frisch: unsere Nachrichten auf Latein. Gero P. Weishaupt übersetzt für Radio Vatikan ausgewählte Meldungen unseres Programms. (rv)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Die Vatikanbank IOR wird nicht geschlossen. Das sagte der Substitut des vatikanischen Staatssekretariates, Erzbischof Giovanni Angelo Becciu, im Gespräch mit dem Osservatore Romano. Papst Franziskus sei überrascht, dass ihm Worte in den Mund gelegt würden, „die er nie gesagt hat und die seiner Denkart widersprechen“, so der vatikanische Innenminister. Franziskus habe während einer Messe für Angestellte der Vatikanbank lediglich gesagt, dass das Wesentliche der Kirche die Liebe zwischen Gott und den Menschen sei und dass Strukturen, wie etwa das IOR, demgegenüber weniger wichtig seien, so Becciu. Einige italienische Medien hatten diese Äußerungen als Hinweis auf eine mögliche Schließung des IOR durch Franziskus gedeutet. (or/kna)
Der bevorstehende Besuch des koptisch-orthodoxen Patriarchen Tawadros II. bei Papst Franziskus am Samstag, 11. Mai, könnte laut hochrangigen koptischen Geistlichen zu „wichtigen und positiven Ergebnissen“ führen. „Ich wünsche mir, dass auch der theologische Dialog wieder aufgenommen wird, damit es einen wirklichen Neubeginn auf dem Weg zur vollen Gemeinschaft gibt“, erklärte der koptisch-katholische Bischof Boutros Fahim Awad Hanna, seit kurzem Bischof der Eparchie Minya. „Ich wünsche mir, dass beim Besuch des neuen orthodoxen Patriarchen beim neuen Bischof von Rom gewisse Annäherungsgesten der jüngsten Vergangenheit auf spiritueller und pastoraler Ebene auch auf theologischer und lehramtlicher Ebene vertieft werden können", so der Bischof von Minya. (kap)
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Europa

Deutschland
Der 34. Deutsche Evangelische Kirchentag in Hamburg zeigt nach den Worten seines Präsidenten Gerhard Robbers, „wie wichtig Religion ist“. Die Losung ‚Soviel du brauchst’ sei eine „zutiefst religiöse Botschaft“, sagte Robbers vor Beginn des Christentreffens am Mittwoch vor Journalisten in der Hansestadt. Er hob hervor, der Kirchentag wolle Zeichen in der Ökumene und im interreligiösen Dialog setzen. „Dieser Kirchentag lebt Ökumene“, er sei in katholischen Kirchen zu Gast. „Wir können die positiven Zeichen wahrnehmen“, so der Kirchentagspräsident. Aus aktuellem Anlass gebe es auch eine neue Veranstaltung, um „den neuen Papst Franziskus zu begrüßen“. (kna)
Grünen-Parteichefin Claudia Roth hat sich für die Untersuchung der Pädophilie-Vorwürfe gegen Parteimitglieder der Gründungszeit ausgesprochen. „Der Bundesvorstand begrüßt es, wenn unabhängige Wissenschaftler die Schriften und Aktivitäten bestimmter gesellschaftlicher Gruppen aus den 80er Jahren untersuchen“, sagte sie am Mittwoch Spiegel-online. Sie betonte, dass der Versuch, die Positionen Einzelner in der Vergangenheit zu einer laxen Haltung der Grünen gegenüber dem sexuellen Missbrauch von Kindern umzudeuten, unanständig sei. Die Debatte entzündete sich an früheren Äußerungen des grünen Europapolitikers Daniel Cohn-Bendit über Intimitäten mit Kindern. (kna)
Bundeskanzlerin Angela Merkel hat sich erneut gegen Waffenexporte nach Syrien ausgesprochen. „Wir liefern keine Waffen nach Syrien, auch nicht an die Opposition“, sagte die Regierungschefin in einem Interview für die katholischen Bistumszeitungen Deutschlands. Darin verteidigte sie zugleich auch das Genehmigungsverfahren für Rüstungsexporte: „Wir handeln auf diesem Gebiet nach den gleichen strengen Grundsätzen wie die Bundesregierungen vor uns“; das heißt: Kein deutscher Waffenexport in Krisenregionen. Deutschland setzte hingegen darauf, vielen Ländern beim Aufbau eigener Verteidigungsstrukturen zu helfen, „indem wir etwa ihre Soldaten ausbilden“. Das Interview mit der Bundeskanzlerin erscheint am Sonntag in voller Länge in allen katholischen Bistumszeitungen. (kna)

Österreich
Muslime Österreichs kritisieren das Kirchenbauverbot Saudi-Arabiens. Die „Initiative Liberaler Muslime Österreich" hat die jüngsten Äußerungen des saudiarabischen Justizministers Mohammed Al-Issa in Brüssel gegen die Errichtung christlicher Gotteshäuser in Saudi-Arabien als „diskriminierend, rassistisch, gegen die Menschenrechte und die Religionsfreiheit gerichtet“ bezeichnet. Mohammed Al-Issa hatte in Brüssel vor Europarlamentariern erklärt, als „Wiege der heiligen Stätten des Islam“ könne das Königreich Saudi-Arabien die Errichtung von Gotteshäusern anderer Religionen nicht gestatten. (kap)

Großbritannien
Auch religiöse Briten befürworten eine gesetzlich zugelassene Beihilfe zur Selbsttötung. Das ergab eine Umfrage, von der britische Medien am Mittwoch berichteten. Demnach seien rund 70 Prozent der Angehörigen von Religionsgemeinschaften für eine entsprechende Gesetzesänderung. 16 Prozent stimmten dagegen. Befragt wurden mehr als 4.400 Briten. Nur unter den befragten Baptisten, Muslimen und Hindus sprach sich die Mehrheit gegen die Beihilfe zur Selbsttötung aus. 56 Prozent der befragten Katholiken befürworteten dagegen eine Gesetzesänderung. Allerdings betrug die Zustimmungsrate unter den aktiven Kirchgängern der Katholiken lediglich 44 Prozent. (kna)

Naher Osten

Syrien
Mehr als eine Woche nach der Entführung zweier orthodoxer Bischöfe in Syrien gibt es noch immer keine gesicherten Nachrichten über deren Schicksal. Wie ein anonym bleibender Sprecher der antiochenisch-orthodoxen Eparchie Aleppo in einem Telefonat mit der britischen Sektion von „Kirche in Not" erklärte, sind weder der Aufenthaltsort der Bischöfe noch die Identität der Entführer bekannt; es gebe „keine hieb- und stichfesten Hinweise auf den Ablauf der Ereignisse“, zudem habe niemand die Verantwortung übernommen. Dies sei „sehr besorgniserregend“. (kap)
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Asien

Sri Lanka
Das zunehmend gewaltbereite Auftreten buddhistischer Mönche bereitet der katholischen Kirche Sri Lankas Sorge. Bischof Raymond Wickramasinghe von Galle verwies gegenüber dem Fidesdienst auf jüngste Ausschreitungen insbesondere gegen die christliche und muslimische Minderheit im Land. Er hege die Hoffnung, dass die katholische Kirche Vorreiter dabei sein könne, den Religionsgemeinschaften des Landes den Weg zu einem harmonischen Miteinander zu weisen. In den vergangenen Monaten hatten sich die Ausschreitungen und Einschüchterungsversuche radikaler buddhistischer Gruppierungen gegenüber Andersgläubigen verstärkt. Mit nur 8,8 Prozent sind Christen eine religiöse Minderheit in Sri Lanka, 70 Prozent der Bevölkerung sind Buddhisten. (fides)

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, Adnkronos, Upi, Cns, Ucanews, Misna, Kirche in Not, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.
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Programmvorschau:

Heute Abend, 01.05.2013: Die Woche in Rom
Themen u.a.: Ökumene: Papst Franziskus leitet wichtige Schritte ein, sagt der anglikanische Bischof Christopher Hill / Generalaudienz / Das Treffen zwischen Papst Franziskus und Schimon Peres / Schimon Peres in Assisi: Ein Franziskanerpater im Gespräch

Donnerstag Abend, 02.05.2013: Kreuzfeuer - Kirche wo es kritisch wird
Themen u.a.: Der neue Papst und die Angst: Gespräche zwischen Jorge Mario Bergoglio und einem Rabbiner

Freitag Abend, 03.05.2013: Prisma-Magazin
Themen u.a.: Gibt es reelle Chancen auf ein Diakonamt für Frauen?

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Nachrichtenarchiv von Radio Vatikan

Radio Vatikan sendet täglich:16.00 h „Treffpunkt Weltkirche“

20.20 Uhr „Magazin“

6.20 Uhr Wiederholung des „Magazins“ vom Vortag

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· Radio Horeb um 16.00 und 18.00 Uhr, über ASTRA 1A - Tonunterträger von Pro7 (Frequenz 7.38 MHz - analog) und ZDF (7.56 MHz - digital). Im Kabel u.a.: München 89,6 / Augsburg 106,45 / Regensburg 101,8 / Rosenheim 101,5 / Kempten 103,6 / Luxemburg 100,5.
· Domradio Köln über Kabel im Erzbistum Köln und Satellit zwischen 18.00 Uhr und 20.00 Uhr.
· Radio Gloria über Kabel in der Schweiz und Satellit.
·
World-Radio-Network um 8.15, 9.30, 16.00, 19.00 und 0.45 Uhr MESZ, Tonunterträger von MTV-deutsch, (Frequenz 7.38 MHz).
· Radio Stephansdom um 19.40 Uhr, in Wien auf UKW 107,3 kHz, sowie im Kabel über 87,7 oder 105,0 MHz
· Radio Grüne Welle um 6.30, 10.00 und 16.00 Uhr, in Südtirol auf UKW 103,0 (Bozen) und 97,8 (Brixen)
· Radio Maria Österreich um 16.00 und 18.00 Uhr im Großraum Innsbruck auf UKW 104.8 und im Mostviertel/NÖ auf UKW 104.7. Im Kabel u.a. Telekabel Wien 102.7 MHz
· Radio Maria Schweiz um 16.00 und 18.00 Uhr kann in weiten Teilen der Deutschschweiz direkt aus der Luft empfangen werden

Im Internet:

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