RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 6.5.2013

Tagesmeldungen vom 6.5.2013

- Franziskus dankt Schweizergarde für ihren Dienst -
- Papst: Ohne Heiligen Geist, kein christliches Leben -
- D: Sanktionen gegen drei Trierer Priester -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: P. Bernd Hagenkord SJ
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr

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VEREIDIGUNG IN DER SCHWEIZERGARDE:

Papst zu Gardisten: „Ihr atmet die Katholizität der Kirche“
Papst Franziskus hat der Schweizergarde für ihren Wachdienst gedankt. „Ich erfahre jeden Tag persönlich die Hingabe, Professionalität und Liebe, mit der ihr euren Dienst verseht“, sagte er am Montag bei einer Audienz für die Rekruten und ihre Familien im Vatikan. Die Schweizergardisten rief er auf, ihren Dienst freudig und höflich zu versehen. So könnten sie ihren Glauben bezeugen. Anlass der Audienz war die Vereidigung von 35 neuen Rekruten der Schweizergarde am Montagnachmittag. Während einer feierlichen Zeremonie schwören die Hellebardiere Papst Franziskus und seinen Nachfolgern „treu, redlich und ehrenhaft zu dienen“. Der Papst sei sich sicher, dass der Einsatz der Gardisten heute im Glauben sein Fundament hätte

.„Eure besondere kirchliche Erfahrung in der Schweizergarde ist eine privilegierte Zeit, Jesus besser kennen zu lernen und ihm und seiner Botschaft folgen zu lernen. Ihr atmet hier in Rom gleichsam die Katholizität seiner Kirche. Wenn ihr heute euren Eid ablegt oder andere ihn in ihrem Herzen erneuern, denkt daran, dass euer Dienst ein Zeugnis für Christus ist, der euch dazu beruft, echte Christen zu sein.“ (rv)
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Hier: Papst empfängt Schweizer Bundespräsidenten

Kommandant Anrig: „Wir passen uns an dem Franziskus-Stil an“
Die Schweizergarde passt sich dem Stil des neuen Papstes an, will heißen: wenn Franziskus so vielen Menschen wie möglich die Hände schütteln und mit diesen sprechen will, dann richtet sich die Garde auf diesen Umstand ein. Das sagt im Interview mit Radio Vatikan der Kommandant der Schweizergarde, Daniel Anrig. An diesem Montag leisten 35 neue Gardisten ihren feierlichen Eid auf die Gardefahne. Die Vereidigung der jungen Rekruten findet jedes Jahr am 6. Mai statt, in Erinnerung an die 147 Soldaten, die bei der Plünderung Roms im Jahr 1527 getötet wurden. Seit über 500 Jahren gibt es die Päpstliche Schweizergarde. Unter Papst Franziskus hat sich einiges geändert, insbesondere was die Zahl der Pilger und Besucher im Vatikan betrifft. Auch in der Schweiz ist das Interesse an dem neuen Papst gestiegen. Das hat auch Vorteile für die Rekrutierung neuer Gardisten, so Anrig. (rv)
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WEITERE THEMEN DES TAGES:

Papst Franziskus: Kein Christsein ohne den Heiligen Geist
Ohne das Geschenk des Heiligen Geistes kann es uns nicht gelingen, ein christliches Leben zu führen: Er sei der Freund an unserer Seite, der uns sage, wo Jesus zu finden ist, der uns auf unserem Glaubensweg begleite und der uns erkläre, was Jesus uns sagt. Das sagte Papst Franziskus an diesem Montag bei seiner Predigt während der Morgenmesse. Man könne das Christsein nicht ohne den Heiligen Geist verstehen: „Ohne ihn wäre das Leben nicht christlich. Es wäre ein religiöses Leben, heidnisch oder fromm, das an Gott glaubt, aber ohne die Lebendigkeit, die Jesus für seine Jünger will. Und es ist der Heilige Geist, der uns diese Lebendigkeit gibt.“ Zur Geltung komme der Geist im Gebet, vor allem in der Übung der Gewissenserforschung, die Christen am Ende eines Tages machen. (rv)
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Demokratische Republik Kongo: Die vergessene Krise
Die Provinz Katanga in der Demokratischen Republik Kongo, auch bekannt als Dreieck des Todes, ist eine der unberechenbarsten Gegenden Afrikas, über 200.000 Menschen sind derzeit auf der Flucht. Das sagt gegenüber Radio Vatikan die Repräsentantin des Welternährungsprogramms, Elizabeth Byrs. Sie warnt vor einer weiteren Verschlechterung der Situation. Die Sicherheitssituation sei prekär, so Byrs, die Menschen seien in steter Gefahr und der Westen nehme die Krise nicht wahr. Rebellenangriffe, der Zug der Menschen in die ohnehin überfüllten Städte, niedrige Erträge aus der Landwirtschaft, interne Spannungen und der Import von Konflikten aus benachbarten Regionen: Ein gefährlicher Mix für das afrikanische Land. (rv)
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Tansania: Schock nach der Bombe
Eine Bombe in einer Kirche: Wieder einmal wird der Ort der Religion zu einem Ort der Gewalt. An diesem Sonntag explodierte in Arusha in Tansania bei der Weihe einer neuen Pfarrkirche eine Bombe, mindestens eine Person starb, man zählt bis jetzt etwa 60 Verletzte, genaue Zahlen sind noch nicht bekannt. Bei der Feier dabei war der apostolische Nuntius im Land, Francisco Padilla. Er bliebt unverletzt, spricht aber gegenüber Radio Vatikan von dem Schock, unter dem alle Beteiligten stehen.

„Keiner hat das erwartet. Ich bin morgens zu Beginn meines Pastoralbesuches sehr nett empfangen worden. Als wir um 10 Uhr dann mit der Liturgie beginnen wollten, noch bevor wir in die Kirche gegangen sind, habe ich dann die Explosion gehört und die vielen Verletzten gesehen. Wir stehen alle unter Schock, niemand hat das hier erwartet. Meine Gedanken und Gebete sind bei den Opfern, ich bin sehr betrübt darüber, dass sie bei einem Fest unschuldig Opfer wurden.“ (rv/apic)
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AUS UNSEREM ABENDPROGRAMM:

Libanon: In Zelten aus Jute und Müll
Die Krise in Syrien hält weiter an, und immer mehr Menschen flüchten aus dem Land in die Nachbarstaaten – zum Beispiel in den Libanon. Dort spitzt sich die Lage der Flüchtlinge weiter zu. Stefan Maier, der Leiter der Auslandshilfe der Caritas Salzburg, war Mitte April im Libanon und ist erst vor wenigen Tagen wieder dorthin gereist. Bei einem Zwischenstopp in Salzburg berichtete er unserer Redakteurin Stefanie Stahlhofen… (rv)
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DIE NACHRICHTEN:

Europa

Deutschland
Wegen sexuellen Missbrauchs hat der Trierer Bischof Stephan Ackermann Sanktionen gegen drei Priester seines Bistums verhängt. Ein Priester wurde am 2. Mai aus dem Klerikerstand entlassen, er verliert damit alle Rechte als Geistlicher, wie das Bistum am Montag mitteilte. Einem zweiten Pfarrer wurde die Ausübung seines Priesteramts dauerhaft untersagt. Beide Männer waren wegen ihrer Missbrauchstaten aus den 1980er und 1990er Jahren bereits vorläufig suspendiert gewesen. Strafrechtlich waren die Taten verjährt. In einem dritten Fall hat ein Geistlicher sexuellen Missbrauch gestanden und von sich aus um Entlassung gebeten. Darüber wird nun im Vatikan entschieden, die Entlassung aus dem Klerikerstand gilt als sicher. Ackermann informierte laut Bistum die Opfer über die Entscheidungen und brachte sein Bedauern zum Ausdruck. (kna)
Kirche muss „auch schon einmal anstößig oder lästig“ sein. Dieser Ansicht ist der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch. Um der Menschen willen müsse die Kirche „geradezu Sand im Getriebe einer stark ökonomisch ausgerichteten Gesellschaft“ sein, so Zollitsch am Montag in Dresden. Er sprach bei einem Gottesdienst in der evangelischen Dresdner Frauenkirche anlässlich der Fraktionsvorsitzendenkonferenz von CDU und CSU. Zollitsch betonte, die Kirchen wollten sich weiter in politische Fragen einmischen, auch wenn dies den einen oder die andere ärgere. (kna)

Deutschland/Somalia
Somalia ist nach wie vor Sorgenkind unter den Entwicklungsländern. Das ist die Einschätzung des Misereor-Geschäftsführers Martin Bröckelmann-Simon. Im Vorfeld der am Dienstag beginnenden Somalia-Konferenz in London äußerte er sich am Montag in Aachen zur immer noch angespannten Lage im ostafrikanischen Land. Die politische Situation sei zwar teilweise „stabiler als noch vor einem Jahr“, weil die Hauptstadt nicht mehr von den islamischen Al-Shabaab-Milizen besetzt sei. Allerdings kontrolliere die Regierung in Mogadischu nach wie vor nur einen Teil des Landes. Bröckelmann-Simon besuchte vor wenigen Tagen die Projektpartner im Südwesten Somalias. Das Hilfswerk unterstützt derzeit Projekte in den Bereichen Hungerbekämpfung, Gesundheit sowie Friedens- und Konfliktarbeit. (pm)

Österreich/Syrien
Mehr als eine Million Euro hat die Caritas Österreich seit Ausbruch des Syrien-Konfliktes im März 2011 für die Nothilfe der Syrien-Flüchtlinge zur Verfügung gestellt. Mit diesen Geldern konnten 12.700 Menschen in den Nachbarstaaten Jordanien und Libanon sowie in Syrien selbst mit Lebensmitteln, Winterkleidung und medizinischer Hilfe unterstützt werden, wie die Caritas in einer Pressemeldung mitteilte. Die Nothilfe wurde über die lokalen Caritas-Einrichtungen vor Ort verteilt. Alleine im Nachbarland Libanon mit seinen 4,5 Millionen Einwohner sind etwa eine halbe Million syrischer Flüchtlinge registriert. Angesichts der dramatischen Situation hat die Caritas Libanon Hilferufe an das internationale Caritas Hilfswerk gerichtet und dabei 2,64 Millionen Euro für die Nothilfe beantragt. (kap)

Russland
Die russisch-orthodoxe Kirche sei „offen für den Dialog mit der römisch-katholischen Kirche“ und hoffe, dass sich dieser Dialog durch den neuen Papst gut entwickeln werde. Das sagte der Patriarch der russisch-orthodoxen Kirche, Kyrill, in einem Fernsehinterview anlässlich des orthodoxen Osterfestes. Die positive Entwicklung habe bereits unter Benedikt XVI. begonnen, unterstrich Kyrill. Er hoffe, dass dieser Trend unter Papst Franziskus, der „offen für gesellschaftliche Probleme und sensibel für soziales Unrecht“ sei, weiterentwickelt und vertieft werde. Unter Benedikt XVI. hätten sich die Beziehungen zwischen russisch-orthodoxer und römisch-katholischer Kirche wesentlich verbessert, weil man sich entschlossen habe, einige „extravagante Projekte“ - wie einen Papstbesuch in Moskau - beiseitezulegen, stellte der Patriarch fest. Es gebe für beide Kirchen gemeinsame Herausforderungen. (kap)

Asien

Bangladesch
Bei einer Demonstration islamischer Aktivisten in Bangladesch sind am Sonntag nach Angaben des vatikanischen Fidesdienstes 29 Menschen getötet worden. Unter Führung der Hefatjat-e-Islam-Gruppe gingen in der Hauptstadt Dhaka tausende Teilnehmer für ein Anti-Blasphemiegesetz auf die Straße. Im Gewerbeviertel Motijeehl eskalierte die Demonstration durch eine Gruppe beteiligter Steinewerfer, die die Polizei mit Gummigeschossen auseinander bringen wollte. Nach Polizeiangaben zielten die gewalttätigen Aktivisten auf Sicherheitskräfte und setzten Geschäfte und Fahrzeuge in Brand. Ein Teil der Stadt konnte wieder gesichert werden, wobei sich einige der Demonstranten noch in den Geschäftsgebäuden versteckt hielten, so die Polizei an diesem Morgen. (rv/fides)

Burma
Der burmesische Erzbischof Charles Bo fordert Toleranz und ein Ende der Gewalt gegen Muslime im Land. Ansonsten könnte „unsere fragile Freiheit, die gerade entsteht, uns aus den Händen gerissen werden und Burma in einen schlimmen Abgrund von Hass, Gewalt und Aufruhr stürzen“, zitiert der asiatische katholische Pressedienst Ucanews (Montag) den katholischen Erzbischof von Rangun. Die „tolerante Mehrheit unter den Buddhisten und Muslimen“ müsse sich Gehör verschaffen. Seit rund einem Jahr werden Muslime in Burma immer wieder Opfer von Gewalt. Als Drahtzieher gelten radikale Buddhisten. (kna)

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, Adnkronos, Upi, Cns, Ucanews, Misna, Kirche in Not, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.
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Programmvorschau:

Heute Abend, 06.05.2013: Weltkirchen-Magazin
Themen u.a.: Israel/Palästina: Eine Mauer spaltet den Nahen Osten / Libanon: In Zelten aus Jute und Müll

Dienstag Abend, 07.05.2013: Radioakademie (Teil 1)
Kirche und Hilfsarbeit in Rumänien, Folge 1 - Eine Sendung von Anne Preckel

Mittwoch Abend, 08.05.2013: Die Woche in Rom
Themen u.a.: Die Vereidigung der jungen Schweizer Gardisten / Neuigkeiten zum Weltjugendtag / Generalaudienz

Donnerstag Abend, 09.05.2013: Kreuz des Südens

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Nachrichtenarchiv von Radio Vatikan

Radio Vatikan sendet täglich:16.00 h „Treffpunkt Weltkirche“

20.20 Uhr „Magazin“

6.20 Uhr Wiederholung des „Magazins“ vom Vortag

Radio Vatikan ist außerdem zu hören bei:

· Radio Horeb um 16.00 und 18.00 Uhr, über ASTRA 1A - Tonunterträger von Pro7 (Frequenz 7.38 MHz - analog) und ZDF (7.56 MHz - digital). Im Kabel u.a.: München 89,6 / Augsburg 106,45 / Regensburg 101,8 / Rosenheim 101,5 / Kempten 103,6 / Luxemburg 100,5.
· Domradio Köln über Kabel im Erzbistum Köln und Satellit zwischen 18.00 Uhr und 20.00 Uhr.
· Radio Gloria über Kabel in der Schweiz und Satellit.
·
World-Radio-Network um 8.15, 9.30, 16.00, 19.00 und 0.45 Uhr MESZ, Tonunterträger von MTV-deutsch, (Frequenz 7.38 MHz).
· Radio Stephansdom um 19.40 Uhr, in Wien auf UKW 107,3 kHz, sowie im Kabel über 87,7 oder 105,0 MHz
· Radio Grüne Welle um 6.30, 10.00 und 16.00 Uhr, in Südtirol auf UKW 103,0 (Bozen) und 97,8 (Brixen)
· Radio Maria Österreich um 16.00 und 18.00 Uhr im Großraum Innsbruck auf UKW 104.8 und im Mostviertel/NÖ auf UKW 104.7. Im Kabel u.a. Telekabel Wien 102.7 MHz
· Radio Maria Schweiz um 16.00 und 18.00 Uhr kann in weiten Teilen der Deutschschweiz direkt aus der Luft empfangen werden

Im Internet:

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