RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 10.5.2013

Tagesmeldungen vom 10.5.2013

- Franziskus trifft Tawadros: „Taufe verbindet“ -
- Nigeria: „Mit Dialog gegen den Terror“ -
- Bundeskanzlerin Merkel bald beim Papst -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: P. Bernd Hagenkord SJ
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr

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THEMEN DES TAGES:

Papst Franziskus trifft Tawadros II.: „Freundschaft und Geschwisterlichkeit“
Franziskus hat an diesem Freitag Tawadros II. empfangen. Es war das erste Mal seit 40 Jahren, dass ein Oberhaupt der koptischen und der römisch-katholischen Kirche zusammentreffen. Papst Franziskus betonte vor Tawadros, er wolle die Freundschaft und Geschwisterlichkeit zwischen beiden Kirchen stärken. Die Gläubigen seien durch die eine Taufe verbunden. Weiter lobte der Papst Tawadros‘ Einsatz für die Ökumene in seinem Land: Der von ihm initiierte „Nationale Rat der Christlichen Kirchen“ sei „ein bedeutendes Zeichen für die Überzeugung aller Christgläubigen, immer engere geschwisterliche Beziehungen aufzubauen und gemeinsam der gesamten Gesellschaft Ägyptens zu dienen“. Tawadros gab seiner Hoffnung auf Fortschritte in der Ökumene und auf einen gemeinsamen Einsatz für Frieden im Nahen Osten Ausdruck. (rv)
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Papst Franziskus: „Christen sind Menschen der Freude“
„Christen sind Menschen der Freude“ – das war das Thema der Predigt von Papst Franziskus am Freitagmorgen. Wie immer feierte er im Gästehaus Santa Marta mit Mitarbeitern des Vatikans, an diesem Freitag mit einer Gruppe von Radio Vatikan. Der Papst betonte, wahre Freude erfülle „von innen her“, sie sei „wie eine Einheit mit dem Heiligen Geist“ und wolle geteilt werden: „Manchmal haben diese melancholischen Christen ein Gesicht wie Chilischoten in Essig, anstatt sich zu freuen und ein gutes Leben zu haben. Die Freude kann niemals fest werden, sie muss weitergehen. Die Freude ist eine pilgernde Tugend.“ (rv)
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Nigeria: „Jemand muss mit Boko Haram reden“
Es ist Terror unter dem Deckmantel der Religion: Seit Monaten eskaliert die Gewalt in Nigeria, immer wieder kommen Menschen bei Überfällen ums Leben, die der islamistischen Gruppe Boko Haram zugeschrieben werden. In den vergangenen Wochen wurde Nigeria erneut von Gewalt erschüttert. Neben den Kämpfen in Baga kam es Anfang der Woche in Bama im Nordosten des Landes zu einer Befreiungsaktion durch Boko-Haram-Mitglieder in einem Gefängnis. Außerdem wurden Polizeistationen und Militärkasernen attackiert. Für Kardinal John Olorunfemi Onaiyekan, den Bischof von Abuja, zeigt sich in diesen Angriffen immer mehr der rein destruktive Impuls der Gruppe. Er appelliert zu Dialog. (rv/kna)
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Bangladesch: „Gegen die Todesstrafe, egal für wen“
Gewalttätige Proteste für oder gegen die Einführung der Todesstrafe bei Blasphemie bestimmen seit Tagen die Situation in Bangladeschs Hauptstadt Dhaka. Medien sprechen von bis zu 22 Opfern und von bis zu 200.000 Demonstranten, die die Einführung von Blasphemie-Gesetzen verlangen. An diesem Donnerstag ist nun ein führendes Mitglied der Organisation, die für die Todesstrafe bei Blasphemie eintritt, selbst zum Tode verurteilt worden: Muhammad Kamaruzzaman war wegen Folter und Massenmord im Unabhängigkeitskrieg mit Pakistan 1971 angeklagt und für schuldig befunden worden. Patrick D’Rozario ist Erzbischof von Dhaka. Radio Vatikan gegenüber betont er, dass die Kirche die Todesstrafe in jedem Fall ablehne. Die Kirche sei „geschockt“ und „besorgt“ über die Unruhen, so der Geistliche. Er sieht eine Verbindung zu den bevorstehenden Wahlen. (rv)
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DIALOG MIT DEM JUDENTUM:

Kardinal Koch will Theologie statt Mission
Über das Zueinander von Juden und Christen hat sich der Präsident des Päpstlichen Einheitsrates, Kardinal Kurt Koch, im Interview mit dem Nahost-Korrespondenten von „Kirche in Not“ aus Jerusalem, Oliver Maksan, geäußert. Weil das Neue Testament „ganz und gar auf Grundlage des Alten Testaments“ entstanden sei, bedeute der christliche Glaube an das Heil im Neuen Bund Jesu Christi nicht etwas, das den Juden „völlig fremd“ sei, so der Kardinal. Das dürfe aber nicht zu einer „Mission der Juden“ führen, wie das bei bestimmten evangelischen Freikirchen zu beobachten sei, präzisierte Koch in dem Interview. Vielmehr sieht er die Theologie herausgefordert, „die ewige Gültigkeit des Alten Bundes mit dem Neuen Bund in Jesus Christus in Einklang zu bringen“. (pm/rv)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Kardinal Paul Josef Cordes wird Papst Franziskus beim Eucharistischen Kongress in Köln vertreten. Dabei werde er auch eine Botschaft des Papstes an den Kongress überbringen, gab der Vatikan an diesem Freitag bekannt. Cordes ist emeritierter Präsident des Päpstlichen Rates Cor Unum. Der Kongress findet vom 5. bis zum 9. Juni statt, und Kardinal Cordes wird die Schlussmesse am 9. Juni leiten. (rv)
Papst Franziskus hat zwei Kardinäle als persönliche Vertreter zu den Gedenkfeiern für die Slawen-Apostel Method und Kyrill in die Slowakei und nach Tschechien entsandt. Wie der Vatikan am Freitag mitteilte, reist der aus Slowenien stammende Kurienkardinal Franc Rode als päpstlicher Sondergesandter zu den Feierlichkeiten zur Ankunft von Kyrill und Method vor 1150 Jahren im slowakischen Nitra am 5. Juli. An der parallelen Gedenkveranstaltung im tschechischen Wallfahrtsort Velehrad nimmt der Erzbischof von Zagreb, Kardinal Josip Bozanic, in seinem Auftrag teil. Die aus Griechenland stammenden Missionare Kyrill und Method brachten im 9. Jahrhundert das Christentum zu den Slawen. (rv/kipa)

Europa

Deutschland
Bundeskanzlerin Angela Merkel besucht überraschend am 18. Mai Papst Franziskus im Vatikan. Wie Regierungssprecher Georg Streiter am Freitag in Berlin mitteilte, werde die Regierungschefin sich zu einer 45-minütigen Privataudienz bei dem Kirchenoberhaupt aufhalten. Zudem seien Gespräche im Campo Santo Teutonico vorgesehen. (kna)
Der Zentralrat der Muslime in Deutschland hat die Forderung des türkischen Parlamentariers Mahmut Tanal kritisiert, das Kreuz im Gerichtssaal des NSU-Prozesses zu entfernen. „Herr Tanal möchte sich mit seiner Belehrung der deutschen Justiz etwas zurückhalten“, sagte der Vorsitzende des Zentralrats, Aiman Mazyek, der Bild-Zeitung. „Für ein Kruzifix im Gerichtssaal spricht aus unserer Sicht grundsätzlich nichts“, so Mazyek unter Hinweis auf die Neutralitätspflicht der Gerichte. Die Angelegenheit dürfe jedoch „nicht zu Wahlkampfzwecken missbraucht“ werden. (kna)

Afrika

Niger/Mali
Nigers Präsident Mahamadou Issoufou hat angesichts des andauernden blutigen Konfliktes in Mali die Notwendigkeit einer afrikanischen Einheit betont. „Es ist wichtig, dass die europäische und deutsche Öffentlichkeit weiß: Afrika braucht keine neue Aufspaltung“, sagte der Präsident der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“. Afrika brauche Einheit. Niger werde sich in diesem Sinne weiter für eine Wiederherstellung der staatlichen Integrität in Mali einsetzen. In Mali kämpft die Regierung seit mehr als einem Jahr gegen Rebellen und Islamisten im Norden des Landes. Im Dezember 2012 gab der UN-Sicherheitsrat sein Einverständnis für die Entsendung von 3.300 Soldaten aus den Ländern der Westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft ECOWAS, darunter Niger. Noch bevor diese in Mali eintrafen, griff am Anfang Januar die einstige Kolonialmacht Frankreich militärisch ein. (kna)

Asien

Indien
Indien muss an seiner „heuchlerischen Moral“ arbeiten. Das sagt der Außenminister des Landes, Salman Khurshid, in einem Interview der Zeitung „Die Welt“. Er sei „in Sorge“ und „zutiefst traurig“ über die brutale Gewalt gegen Frauen im Land. Das Problem habe eng mit dem Wandel Indiens von einer ländlichen in eine städtische Gesellschaft zu tun, es gehe die gesamte Gesellschaft an, nicht nur Polizei und Gerichte, so Khurshid. Gleichzeitig wies er aber auch darauf hin, dass es nicht helfe, sich im Blick auf Indien allein auf Gewaltverbrechen zu konzentrieren: „Leider fokussieren sich jedoch internationale Medien nur auf die Hässlichkeit und nicht auf das, was getan wird“, so der Minister. Es gebe neue Gesetze, und die Polizei habe neue Anweisungen bekommen, um Gewalt gegen Frauen zu vereiteln: „Wir werden Erfolg damit haben“, zeigte sich Khurshid hoffnungsvoll. (die welt)

China
Das Oberhaupt der russisch-orthodoxen Kirche, Patriarch Kyrill I., ist am Freitag zu einem als historisch bezeichneten sechstägigen Besuch in China eingetroffen. Nach Angaben des Moskauer Patriarchats wurde Kyrill I. am Pekinger Flughafen vom Vizechef der chinesischen Regierungsbehörde für religiöse Angelegenheiten begrüßt. Das Kirchenoberhaupt werde bei der Visite unter anderem mit der politischen Führung des Landes zusammenkommen sowie Schanghai und Harbin im Nordosten Chinas besuchen. Es ist das erste Mal, dass ein russischer Patriarch China besucht. Die Reise erfolgt auf Einladung der chinesischen Behörden. Nach Schätzungen sind etwa 15.000 der 1,3 Milliarden Einwohner des Landes orthodoxe Christen. (kna)

Amerika

Vereinigte Staaten
Als „Folterkammer und privates Gefängnis im Herzen unserer Stadt“ hat der Staatsanwalt von Cleveland das Haus bezeichnet, in dem für zehn Jahre drei Frauen gefangen gehalten und mutmaßlich auch missbraucht wurden. Er werde prüfen, ob gegen den Entführer Ariel Castro die Todesstrafe beantragt werden könne, so Timothy McGinty in einer Stellungnahme. Der Bischof von Cleveland, Richard Lennon, betonte gegenüber Radio Vatikan, dass man über die Freude über die Befreiung all die anderen verschwundenen Menschen nicht vergessen dürfe. (rv/diverse)

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, Adnkronos, Upi, Cns, Ucanews, Misna, Kirche in Not, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.
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Programmvorschau:

Heute Abend, 10.05.2013: Prisma-Magazin
Themen u.a.: Franziskus trifft Tawadros II.: Lob für Einsatz des Kopten-Papstes für ägyptische Gesellschaft / Wieder ein Kruzifix-Streit in Deutschland, dazu der CSU-Abgeordnete Johannes Singhammer / Die katholische Kirche, Europa und die Familie: ein Gespräch mit dem Europaparlament-Abgeordneten Klaus Kellersmann (EVP) / Schweiz: Stimmen zum umstrittenen Bericht des Bundesrates zur Situation der Muslime / Vor 80 Jahren: Bücherverbrennung auf dem Münchner Königsplatz

Samstag Abend, 11.05.2013: Unsere Woche - Mit der Betrachtung zum Sonntag
Durch die Woche mit Papst Franziskus

Sonntag Abend, 12.05.2013: Reden über Gott und Welt
Vorbereitung auf den Eucharistischen Kongress: Der Schriftsteller Patrick Roth

Montag Abend, 13.05.2013: Weltkirchen-Magazin

 

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Nachrichtenarchiv von Radio Vatikan

Radio Vatikan sendet täglich:16.00 h „Treffpunkt Weltkirche“

20.20 Uhr „Magazin“

6.20 Uhr Wiederholung des „Magazins“ vom Vortag

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· Radio Horeb um 16.00 und 18.00 Uhr, über ASTRA 1A - Tonunterträger von Pro7 (Frequenz 7.38 MHz - analog) und ZDF (7.56 MHz - digital). Im Kabel u.a.: München 89,6 / Augsburg 106,45 / Regensburg 101,8 / Rosenheim 101,5 / Kempten 103,6 / Luxemburg 100,5.
· Domradio Köln über Kabel im Erzbistum Köln und Satellit zwischen 18.00 Uhr und 20.00 Uhr.
· Radio Gloria über Kabel in der Schweiz und Satellit.
·
World-Radio-Network um 8.15, 9.30, 16.00, 19.00 und 0.45 Uhr MESZ, Tonunterträger von MTV-deutsch, (Frequenz 7.38 MHz).
· Radio Stephansdom um 19.40 Uhr, in Wien auf UKW 107,3 kHz, sowie im Kabel über 87,7 oder 105,0 MHz
· Radio Grüne Welle um 6.30, 10.00 und 16.00 Uhr, in Südtirol auf UKW 103,0 (Bozen) und 97,8 (Brixen)
· Radio Maria Österreich um 16.00 und 18.00 Uhr im Großraum Innsbruck auf UKW 104.8 und im Mostviertel/NÖ auf UKW 104.7. Im Kabel u.a. Telekabel Wien 102.7 MHz
· Radio Maria Schweiz um 16.00 und 18.00 Uhr kann in weiten Teilen der Deutschschweiz direkt aus der Luft empfangen werden

Im Internet:

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