RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 2.9.2013

Tagesmeldungen vom 2.9.2013

- Syrischer Großmufti will mit dem Papst beten -
- Dichtes Assisi-Programm für den Papst -
- Bertone: „Nicht alle Schuld bei mir abladen“ -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: P. Bernd Hagenkord SJ
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr

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FRIEDENSGEBET FÜR SYRIEN:

Großmufti von Damaskus will nach Rom kommen
Syriens Großmufti Ahmad Badreddin Hassou möchte am Samstag am Friedensgebet des Papstes auf dem Petersplatz in Rom teilnehmen. Er hat sich nach Agenturangaben an den Vatikanbotschafter in Damaskus gewandt mit der Bitte, die Möglichkeiten dazu zu überprüfen. Franziskus hat für den 7. September einen Tag des Gebetes und des Fastens für den Frieden in Syrien, Nahost und anderen Krisenherde angesetzt. Dazu lädt er auch Nichtkatholiken und „alle Menschen guten Willens“ ein. Der syrische Großmufti hat die Muslime im Land aufgefordert, zeitgleich mit dem Papst in den Moscheen Syriens um Frieden zu beten. (kna/fides)
Hier die komplette Nachricht

Nuntius in Syrien: „Papstappell spricht auch Muslime an“
Die vom Papst initiierte Gebets- und Fasteninitiative für Frieden in Syrien wird in der islamischen Welt sehr geschätzt. Das sagt der Nuntius des Vatikans in Syrien, Erzbischof Mario Zenari, im Interview mit Radio Vatikan. „Wir wissen ja, welchen Wert das Fasten und das Gebet in der muslimischen Welt haben“, so Zenari. Er sei davon überzeugt, „dass die Worte des Papstes von Anfang bis Ende genau gelesen werden“ Sein Eindruck sei: „Dieser Appell spricht jeden an.“ (rv)
Hier ausführlich, in Text und Ton

Patriarchen zufrieden mit Papstappell
Der maronitische Patriarch von Beirut, Kardinal Bechara Raï, und der griechisch-othodoxe Patriarch Youhanna Yazigi von Antiochien begrüßen die Friedensinitiative des Papstes für Syrien. Das teilten sie nach einem Treffen an diesem Sonntag im Libanon mit. Die Kirchenleute setzen weiter auf eine diplomatisch-politische Lösung des blutigen Konflikts. Was in Syrien vorgehe, sei „,inakzeptabel.“ (rv)
Zum Nachlesen und –hören: Der Friedensappell des Papstes

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WEITERE TOP-THEMEN:

Papstmesse: „Tötet nicht mit Worten“
Papst Franziskus warnt die Christen vor Geschwätzigkeit und übler Nachrede. „Wer in einer Gemeinschaft über Mitmenschen schlecht daherredet, der will töten.“ Das sagte er am Montag bei seiner Frühmesse im vatikanischen Gästehaus. In diesen Tagen spreche man viel über Frieden und über die Opfer von Waffengewalt, so der Papst: „Wir müssen aber auch an unsere täglichen Waffen denken, an die Sprache, die Geschwätzigkeit, die Nachrede.“ (rv)
Hier mehr in Ton und Text

Die tägliche Messe im vatikanischen Gästehaus Santa Marta ist ein Novum im Pontifikat von Papst Franziskus. Die Feier von diesem Montag war die erste nach der Sommerpause.
Übersicht: Papst-Predigten bei der Frühmesse

Dichtes Assisi-Programm für den Papst
Der Vatikan hat an diesem Montag das Programm der Papstreise nach Assisi veröffentlicht. Franziskus besucht die Stadt des Franz von Assisi am 4. Oktober, dem liturgischen Fest des Heiligen. Das Programm ist ausgesprochen dicht; es startet um 7.45 Uhr mit dem Abflug aus Rom und endet mit der Rückkehr dorthin abends um 20 Uhr. In Assisi will Papst Franziskus zahlreiche Wirkungsorte der Heiligen Franziskus und Klara besuchen, eine große Messe auf dem Platz vor der Unterkirche von San Francesco feiern und vor der Basilika Santa Maria degli Angeli Jugendliche aus Umbrien treffen. Auch Begegnungen mit behinderten Kindern und ein Mittagessen mit Armen steht auf dem Programm. (rv)
Mehr vom Papst-Programm in Assisi

Ratzinger-Schülerkreis: Zwei Tagungen in Afrika
Am Dienstag endet in Castel Gandolfo das Treffen der Ratzinger-Schülerkreise. Zum ersten Mal tagten die früheren Studenten Joseph Ratzingers (jetzt Papst emeritus Benedikt XVI.) ohne ihren ehemaligen Professor, aber zusammen mit dem neuen Schülerkreis – also einer Gruppe von Theologen und anderen Wissenschaftlern, die über Joseph Ratzingers Theologie arbeiten. Achim Buckenmaier, Mitglied des neuen Schülerkreises, erklärte gegenüber Radio Vatikan, dass die Ratzinger-Schüler demnächst Seminare in den afrikanischen Ländern Benin und Tansania anbieten werden. Dadurch solle ein „Zugang zu den drei Jesusbüchern von Ratzinger und damit auch zu seiner Theologie und zum Kern der Theologie überhaupt“ ermöglicht werden. (rv)
Hier ausführlich, zum Hören und Lesen

Bertone: „Nicht alle Schuld bei mir abladen“
Der aus dem Amt scheidende Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone zieht eine positive Bilanz seiner Dienstzeit. Natürlich habe es vor allem in den letzten zwei Jahren Probleme gegeben, sagte er am Rand eines Gottesdienstes im sizilianischen Syrakus nach italienischen Medienangaben. Doch etliche der Pannen seien entstanden, weil seine Behörde nicht informiert und einbezogen worden sei. Bertone wörtlich: „Ich habe Fehler gemacht, aber ladet nicht alle Schuld auf mir ab.“ Er habe „immer alles gegeben“, so der Kardinal. (kna)
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Kolumbien: „Friedensprozess muss von allen mitgetragen werden“
Die Friedensverhandlungen zwischen Kolumbiens Farc-Rebellen und der Regierung von Präsident Juan Manuel Santos sind in einer Krise. Grund ist die von Santos angekündigte Volksbefragung über das erhoffte Abkommen. Doch Monika Lauer Perez vom Kolumbienreferat des katholischen Hilfswerkes Adveniat glaubt im Radio-Vatikan-Interview nicht an ein abruptes Ende des Friedensprozesses. Santos habe die Rebellen mit seinem Vorstoß zwar überrascht, doch die „Idee dahinter“ sei aus ihrer Sicht „sehr gut“:

Das macht deutlich, dass für diesen Friedensprozess nicht nur Einzelne oder Vertreter von Regierung und Guerilla die Verantwortung tragen, sondern die ganze kolumbianische Gesellschaft. Das ist auch die Herausforderung für den ganzen Prozess: Wenn er nicht von der ganzen Gesellschaft mitgetragen wird, ist er aussichtslos. Also, Farc und Regierung alleine können das nicht stemmen.“ (rv)
Hier ausführlich, in Text und Ton

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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Papst Franziskus hat am Montag die Leitung des Jüdischen Weltkongresses zu einer ersten offiziellen Audienz im Vatikan empfangen. Bei der halbstündigen Begegnung ging es um die Fortschritte im jüdisch-katholischen Dialog sowie um die aktuelle Situation im Nahen Osten. Papst Franziskus habe zudem beste Glückwünsche zum am Mittwochabend beginnenden jüdischen Neujahrsfest ausgesprochen, hieß es im Vatikan. Das Treffen habe in einer sehr freundschaftlichen Atmosphäre stattgefunden; in Buenos Aires hatte Jorge Mario Bergoglio sehr gute Kontakte zur dortigen jüdischen Gemeinschaft unterhalten. (rv/kna)
Das Oberhaupt der autonomen syro-malankarischen orthodoxen Kirche trifft am Donnerstag den Papst. Das teilte der Vatikan am Montag mit. Katholikos Moran Baselios Thomas Paulose II., geistlicher Führer vor 2,5 Millionen Christen in Indien, werde sich ab Mittwoch im Vatikan aufhalten, wo er im vatikanischen Einheitsrat ökumenische Gespräche führe. Unter anderem sei ein Besuch am Grab des Apostels Petrus unter der Vatikanbasilika vorgesehen. Der Vatikan und die altorientalische Kirche führen seit 1986 offiziell einen ökumenischen Dialog. 1989 unterzeichneten beide Kirche ein Dokument zur Christologie. Die orthodoxe Ostkirche ist ein Teil der sogenannten Thomaschristen. Diese berufen sich auf eine historisch nicht nachweisbare Missionierung des heutigen Bundesstaates Kerala durch den Apostel Thomas im ersten Jahrhundert. (rv/kna)

Europa

Schweiz
Das „Vademecum“ – die Richtlinien der Schweizer Bischofskonferenz zum Umgang mit den Landeskirchen – sorgt weiterhin für Unruhe in der Schweiz. Der Baseler Bischof Felix Gmür bedauert in einem Brief an die zehn kantonalen Körperschaften seines Bistums die Art und Weise, wie das Vademecum kommuniziert worden sei. Er habe bereits im Frühjahr beabsichtigt, mit den Körperschaften gemeinsam zu beraten. Obwohl der Start unglücklich verlaufen sei, hoffe er auf einen guten Weg für das Bistum Basel und die Bistumskantone. Im Bistum Chur wird zur Zeit im Kirchenparlament die Einsetzung einer Kommission beraten, welche konkrete Reformvorschläge zur Umsetzung des Vademecum erarbeiten soll. Das schreiben Schweizer Medien unter Berufung auf Bistumssprecher Giuseppe Gracia. (kipa)
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Türkei
Patriarch Bartholomaios I. warnt vor den Folgen der Ausbeutung der Natur und ruft zu „Demut vor dem Schöpfer“ und „Respekt vor den Naturgesetzen“ auf. Das schreibt der Ökumenische Patriarch in einer Enzyklika zum Beginn des orthodoxen Kirchenjahres und zum „Tag der Schöpfung“ am 1. September. Die Enzyklika verurteilt auch atomare Rüstung und Geschäftemacherei mit Rohstoffen. Dahinter stünden die Gier und der Hochmut mancher, „die sich gegen die Weisheit Gottes stellen wollen und sich für fähig halten, sein Werk zu verbessern“. (kap)
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Rumänien
Als „Zeichen der Versöhnung und des Friedens“ hat Kardinal Angelo Amato, Präfekt der vatikanischen Heiligsprechungskongregation, in Bukarest die Seligsprechung des Fürsten und Märtyrer-Priesters Vladimir Ghika (1873-1954) bezeichnet. Der Anlass erinnere an eine „traurige Vergangenheit“. Das Gedenken an Ghika solle zum Aufbau einer „Zukunft der Hoffnung, Freiheit und brüderlichen Gemeinschaft“ beitragen. Den Seligsprechungsgottesdienst für den von der „Securitate“ gefolterten Märtyrer im Ausstellungsgelände Romexpo feierten 20 Bischöfe, darunter auch der Pariser Kardinal André Vingt-Trois. Auch Vertreter der rumänisch-orthodoxen Kirche, des rumänischen Staates und Dissidenten aus der Zeit der rumänischen Diktatur waren anwesend. (kap)

Armenien
Die religiöse Dimension des interkulturellen Dialogs steht im Mittelpunkt einer Europarats-Tagung in der armenischen Hauptstadt Jerewan an diesem Montag und Dienstag. Armenien, das derzeit den Vorsitz des Ministerkomitees des Europarates innehat, möchte mit der Tagung einen Beitrag zur Förderung von Religionsfreiheit und Toleranz im Sinn von Artikel 9 der Europäischen Konvention zum Schutz von Menschenrechten und Grundfreiheiten leisten. (kap)

Naher Osten

Israel/Nahost
Mit sehr gemischten Gefühlen verfolgt Weihbischof William Shomali von Jerusalem die neuen Friedensverhandlungen zwischen Israelis und Palästinensern. „Mein Herz sagt mir: Das wird zu einer gerechten Lösung führen. Aber mein Gehirn sagt mir: Denk an vielen Male, bei denen solche Gespräche in der Vergangenheit gescheitert sind.“ Das sagte Shomali in einem Interview mit dem Hilfswerk „Kirche in Not“. Er sei „kein Prophet“ und könne deswegen ein Ergebnis der neuen Verhandlungen nicht vorhersagen, bete aber dafür. Im Falle eines Scheiterns der Gespräche, die auf US-Druck Ende Juli begonnen haben, fürchtet Shomali eine dritte Intifada. Die beiden letzten hätten „katastrophale Folgen gehabt“, darum müsse diesmal „die Debatte unbedingt im politischen Rahmen verbleiben“. Weihbischof Shomali ist auch Lateinischer Patriarchal-Vikar für Palästina. (pm)

Vereinte Nationen

UNO
Die Vereinten Nationen rufen 2014 als das „Internationale Jahr der Familie“ aus. Dabei jährt sich auch zum 20. Mal das erste „Jahr der Familie“. Das neue Familienjahr biete die Möglichkeit, die Rolle der Familie in der gesellschaftlichen Entwicklung und die aktuellen Trends in der Familienpolitik zu durchleuchten, wie es auf der UNO-Webseite zum Themenjahr (www.family2014.org) heißt. Zu den thematischen Schwerpunkten werden die Bekämpfung von Familienarmut und sozialer Ausgrenzung, Fragen und Probleme rund um die Balance zwischen Familie und Arbeit sowie das Bestreben um Verbesserung der sozialen Integration und Solidarität zwischen den Generationen gehören. Zwischen Februar und Juni 2014 sind Expertentreffen in Doha, Brüssel, New York und Warschau geplant.
(kap)

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, Adnkronos, Upi, Cns, Ucanews, Misna, Kirche in Not, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.
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Programmvorschau:

Heute Abend, 02.09.2013: Weltkirchen-Magazin
Themen u.a.: Kolumbien: Schwieriger Friedensprozess – ein Gespräch mit Adveniat-Expertin Monika Lauer-Perez / Eindringlicher Papstappell für Syrien: „Nie wieder Krieg“ / „Sein Ruf erreicht auch Muslime", sagt Nuntius Zenari

Dienstag Abend, 03.09.2013: Die Radioakademie (Teil 5) - von Stefan von Kempis
Sendereihe zu Franz von Assisi

Mittwoch Abend, 04.09.2013: Die Woche in Rom
Themen u.a.: Erste Generalaudienz mit Papst Franziskus nach der Sommerpause / Wer ist der neue Staatssekretär Pietro Parolin? / Benedikt XVI. predigt vor dem Ratzinger Schülerkreis, der „Ratzingers Denken in Zukunft auch nach Afrika tragen“ will / Mit dem Fahrrad zu Gott – die Radwallfahrt der Pallottiner nach Rom

Donnerstag Abend, 05.09.2013: Kreuzfeuer - Kirche, wo es kritisch wird
Themen u.a.: „Pace! Friede! Paix!“ – die Friedensappelle der Päpste

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Nachrichtenarchiv von Radio Vatikan

Radio Vatikan sendet täglich:16.00 h „Treffpunkt Weltkirche“

20.20 Uhr „Magazin“

6.20 Uhr Wiederholung des „Magazins“ vom Vortag

Radio Vatikan ist außerdem zu hören bei:

· Radio Horeb um 16.00 und 18.00 Uhr, über ASTRA 1A - Tonunterträger von Pro7 (Frequenz 7.38 MHz - analog) und ZDF (7.56 MHz - digital). Im Kabel u.a.: München 89,6 / Augsburg 106,45 / Regensburg 101,8 / Rosenheim 101,5 / Kempten 103,6 / Luxemburg 100,5.
· Domradio Köln über Kabel im Erzbistum Köln und Satellit zwischen 18.00 Uhr und 20.00 Uhr.
· Radio Gloria über Kabel in der Schweiz und Satellit.
·
World-Radio-Network um 8.15, 9.30, 16.00, 19.00 und 0.45 Uhr MESZ, Tonunterträger von MTV-deutsch, (Frequenz 7.38 MHz).
· Radio Stephansdom um 19.40 Uhr, in Wien auf UKW 107,3 kHz, sowie im Kabel über 87,7 oder 105,0 MHz
· Radio Grüne Welle um 6.30, 10.00 und 16.00 Uhr, in Südtirol auf UKW 103,0 (Bozen) und 97,8 (Brixen)
· Radio Maria Österreich um 16.00 und 18.00 Uhr im Großraum Innsbruck auf UKW 104.8 und im Mostviertel/NÖ auf UKW 104.7. Im Kabel u.a. Telekabel Wien 102.7 MHz
· Radio Maria Schweiz um 16.00 und 18.00 Uhr kann in weiten Teilen der Deutschschweiz direkt aus der Luft empfangen werden

Im Internet:

Die deutschsprachigen Sendungen sind hier online live und auf Abruf zu hören

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