RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 4.4.2014

Tagesmeldungen vom 4.4.2014

- Stefan Oster ist neuer Bischof von Passau -
- Papstinterview: Keine Angst vor der Angst -
- Syriens „verlorene“ Generation -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Mario Galgano
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Stefan Oster ist neuer Bischof von Passau
Der Vatikan gab die Ernennung an diesem Freitag zeitgleich mit dem Bistum bekannt. Damit endet eine längere Sedisvakanz; im Oktober 2012 hatte Papst Benedikt den Rücktritt von Wilhelm Schrammel als Bischof angenommen. Oster ist Mitglied der Kongregation der Salesianer Don Boscos und war bislang als Professor für Theologie an der Hochschule des Ordens in Benediktbeuern eingesetzt. Seiner neuen Aufgabe sieht er mit gemischten Gefühlen entgegen. Er freue sich auf die Menschen in Passau, Benediktbeuern zu verlassen falle ihm jedoch schwer, sagte der neue Bischof im Interview mit den Münchner Kirchennachrichten: „Es ist ein echtes Opfer.“ Oster wird der jüngste deutsche Diözesanbischof und zweite Ordensmann in der Deutschen Bischofskonferenz sein. (rv/mkn/kna)
Hier der neue Bischof im Interview

Papstinterview: „Keine Angst vor der Angst“
„Habt keine Angst davor, Angst zu haben.“ Das sagte Papst Franziskus in einem Interview mit belgischen Jugendlichen. Das Gespräch, das am 31. März im Vatikan aufgezeichnet worden war, ist am Donnerstagabend vom belgischen Fernsehen ausgestrahlt worden. Franziskus erklärt auf die Fragen der Jugendlichen, er sei „glücklich“ und von einem „inneren Frieden erfüllt“. Und er erklärt, warum ihm das Thema Armut so am Herzen liegt: „Für mich ist hier das Herz des Evangeliums. Ich glaube, dass die Armen im Zentrum der Verkündigung Jesu stehen. Es reicht, im Evangelium zu lesen. Das Problem ist, dass diese Option für die Armen im Laufe der Geschichte manchmal ideologisiert wurde.“ (rv)
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Papstpredigt: Gestern Häretiker, heute selig
Wer das Evangelium verkündet, muss mit Verfolgung rechnen. Das sagte der Papst in seiner Predigt in der Frühmesse von diesem Freitag. In der Kapelle der Casa Santa Marta ging er auf die Märtyrer der Urchristen ein und betonte, dass Gläubige keine Angst vor Verfolgung oder Unverständnis haben sollten. In der Ersten Lesung aus dem Buch der Weisheit geht es um die Frevler und ihre „verkehrten Gedanken“. Auch die Feinde Jesu seien Frevler, kommentierte Franziskus. Sie bereiteten „eine Suppe vor“, um das Gute zu zerstören. Sie ernähren damit zwar die Hungernden, führten sie dann aber auf einen falschen Weg. (rv)
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Libanon: „In Syrien wächst eine verlorene Jugend heran“
Die Caritas im Libanon sieht die Zukunft des Nachbarlandes Syriens ausgesprochen pessimistisch. Der neue Präsident des katholischen Hilfsverbandes, Pater Paul Karam, ruft die internationale Staatengemeinschaft dazu auf, nicht nur politische Lösungen für den Konflikt in Syrien zu suchen, sondern bis dahin auch konkrete Maßnahmen für die Syrer zu erarbeiten. Die Zahl der in den Libanon geflüchteten Syrer hat nach neuesten UNO-Zahlen gerade die Millionengrenze überschritten – eine „enorme soziale, politische und humanitäre Herausforderung“ für das Land, so Karam. (rv)
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Guinea: Ebola-Epidemie fordert 78 Tote
Das Ebola-Virus kommt aus dem Kongo; in Westafrika trat bis vor Kurzem nur hier und da ein Fall auf. Darum ist jetzt die Panik und Sorge so groß: Zum ersten Mal wird Westafrika von einer richtiggehenden Ebola-Epidemie heimgesucht. Hilfswerke melden über 122 Fälle von Erkrankungen sowie bereits 78 Tote in Guinea. Dort sind die meisten Fälle zu verzeichnen, aber mittlerweile treten weitere in Liberia und Sierra auf, gibt gegenüber Radio Vatikan Mariano Lugli von „Ärzte ohne Grenzen“ an. (rv)
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HINTERGRÜNDE:

Kardinal Murphy-O’Connor: „Queen-Besuch festigt auch die Ökumene“
Das Mittagessen bei Italiens Präsident Giorgio Napolitano dauerte doch länger als gedacht: Zu Beginn ihres Treffens mit Papst Franziskus bat Queen Elizabeth II. für ihre Verspätung um Entschuldigung. Die beiden Staats- und Kirchenoberhäupter trafen sich am Donnerstagnachmittag erstmals im Vatikan. „Entschuldigung, dass wir Sie warten ließen; wir hatten einen sehr angenehmen Lunch“, sagte die Queen zu Beginn des Treffens. Mit dabei war der ehemalige Erzbischof von Westminster und Kardinal Cormac Murphy-O’Connor, ein langjähriger Freund des Papstes. Radio Vatikan hat mit ihm im Anschluss an die Begegnung gesprochen. (rv)
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IN EIGENER SACHE:

Neue Frequenzen für Lateinmesse
Die Morgenmesse bei Radio Vatikan auf Latein hat neue Frequenzen. Ab sofort können die Gottesdienste jeweils um 7.30 Uhr römischer Zeit auf 5980 KHz, 7250 KHz sowie 15595 KHz empfangen werden. Der Rosenkranz auf Latein hingegen ist auf 7250 KHz, 9645 KHz sowie 15595 KHz zu hören. Diese Feier findet jeweils um 20.40 Uhr römischer Zeit statt. Unsere Nachrichtensendungen können Sie wie gewohnt auf Internet, Satellit oder über die Partnersender hören. (rv)

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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Mit dem Thema Menschenhandel wird sich im Vatikan nächste Woche eine internationale Konferenz beschäftigen. Das wurde am Freitag im Vatikan bekannt. Papst Franziskus hat die Konferenz, die am Mittwoch und Donnerstag stattfindet, angeregt; organisiert wird sie von der katholischen Bischofskonferenz von England und Wales. Polizei-Experten aus zwanzig Ländern sowie Europol und Interpol sollen darüber beraten, wie sich Menschhändlergruppen besser aufdecken und bekämpfen lassen. Zum Abschluss der Beratungen werden Kardinal Vincent Nichols von Westminster und der nigerianische Kardinal von Abuja, John Olorunfemi Onaiyekan, vor die Presse treten. Aus Sicht des Papstes ist Menschenhandel ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Mitte März schlossen Religionsvertreter im Vatikan ein Bündnis gegen Menschenhandel. (rv)
Der aus Österreich stammende Bischof Erwin Kräutler, Leiter der brasilianischen Prälatur Xingu, ist am Freitag von Papst Franziskus in Audienz empfangen worden. Das teilte der Vatikan mit. Kräutler hatte vorab erklärt, er wolle den Papst über die Bedrohung der Indios und des Regenwaldes in Amazonien informieren. Vor allem wolle er die dramatischen Folgen des Megakraftwerks Belo Monte aufzeigen, dessen Staudamm eine große Schleife des Xingu trockenlege, zitierten österreichische Medien den Geistlichen. (rv)
Allen, die am nächsten Sonntag zum Angelus-Gebet auf den Petersplatz kommen, will Franziskus ein Geschenk machen: Ein kleines Taschen-Evangelium. Das kündigte der Vatikan an diesem Freitag an. Einige tausend Ausgaben sollen kostenlos an die Besucher des Angelus verteilt werden, solange der Vorrat reicht. Bei der Verteilung machen 150 Pfadfinder, dazu Seminaristen, Mutter-Teresa-Schwestern und andere Freiwillige mit. Die Mini-Evangelien in italienischer Sprache wurden von der Päpstlichen Druckerei für den Anlass hergestellt, es gibt sie nicht im Handel. Die Ausgaben enthalten außer den vier Evangelien auch die Apostelgeschichte, einige Worte aus dem Papst-Schreiben „Evangelii Gaudium“ vom letzten Herbst, eine Anrufung der göttlichen Barmherzigkeit und ein Gebet des seligen John Henry Newman. (rv)
Das Seligsprechungsverfahren von Papst Paul VI. ist auf einem guten Weg. Das sagte der Präfekt der Heiligsprechungskongregation, Kardinal Angelo Amato, am Rande einer Veranstaltung in Rom. Zur Zeit müsse nur noch ein mögliches Wunder bestätigt werden. Amato geht allerdings nicht davon aus, dass eine Seligsprechung des Montini-Papstes schon im Laufe dieses Jahres stattfinden könne. Der aus der Lombardei stammende Giovanni Battista Montini war von 1963 bis 1978 Papst Paul VI. Er führte das Zweite Vatikanische Konzil zu Ende und begann mit einer historischen Reise ins Heilige Land die Ära der pilgernden Päpste. (adnkronos)
Der Heilige Geist ist der unmittelbare Vermittler zwischen Christus und den Menschen. Das betonte Kapuzinerpater Raniero Cantalamessa am Freitagmorgen in seiner Fastenpredigt im Vatikan. Nur wenn die Gläubigen durch den Heiligen Geist gestärkt würden, seien sie in der Lage, die Breite, Höhe und Tiefe der Liebe Christi zu verstehen. Thema der vierten Fastenpredigt waren Papst Leo der Große und die Natur Jesu. Christus sei Mensch und Gott zugleich. Nur dadurch könnten seine Taten einen universellen und unendlichen Wert haben. (rv)

Europa

Deutschland
Der Münchner Kardinal Reinhard Marx lädt dazu ein, die Beichte neu zu entdecken. Beim zentralen diözesanen Bußgottesdienst in der Jesuitenkirche Sankt Michael in München erinnerte er am Donnerstagabend daran, dass dieses Sakrament kein Instrument der Disziplin und des Gerichts sei. Vielmehr handle es sich um einen Ort „des Dankes und des Aufbruchs“. Zwar gehöre zur Beichte auch das Gericht im Sinne eines „Neu-ausgerichtet-Werdens“. Im Zentrum aber stünden die Danksagung dafür, gerettet worden zu sein, die Bitte um Vergebung und der ermutigende Neuaufbruch. Verdrängen und vergessen seien keine Wege „zu einem guten Leben“, erklärte der Erzbischof. (kna)
Der Trierer Paulinus Verlag hat den Großteil des Buchprogramms des in Augsburg ansässigen Sankt Ulrich Verlags übernommen. Das teilte der Paulinus Verlag am Freitag mit. „Wir sind überzeugt davon, dass diese Erweiterung unser bestehendes Programm inhaltlich bereichert“, äußerte Verlags-Geschäftsführerin Annette Peters. Man freue sich, damit Publikationen zusätzlicher namhafter Autoren anbieten zu können, etwa des früheren Papstes Benedikt XVI., von Kardinal Kurt Koch und Martin Mosebach. Nach eigenen Angaben erweitert der Paulinus Verlag mit der Übernahme sein Buchprogramm um rund 150 Titel. Beide Verlage sind in kirchlicher Trägerschaft. (pm)

Großbritannien
In Canterbury ist ein Treffen der katholischen und anglikanischen Kirche, der sogenannten „Malines-Gruppe“, zu Ende gegangen. Das geht aus einer Pressemitteilung hervor. Jeweils acht Theologen beider Kirchen hätten über die liturgische und sakramentale Theologie beider Kirchen gesprochen. Zudem sei die Ethik der Liturgie, die geistliche Erneuerung sowie die Tradition und Zukunft der Kirche behandelt worden. So habe auch eine ökumenische Pilgerfahrt zu den Gräbern von Thomas Becket und Edward dem Bekenner stattgefunden. Der anglikanische Erzbischof von Canterbury, Justin Welby, und der Erzbischof von Westminster, Kardinal Vincent Nichols, betonten die Bedeutung dieser Treffen. Beide Kirche fördern nicht offiziell diesen Dialog. Sie organisieren ihn aber mit und haben ihren Segen dazu gegeben. Schon im vergangenen Jahr traf sich die Gruppe in Belgien. Für 2015 ist ein drittes Treffen geplant. (pm/rv)

Lettland/Russland
Der lettische Präsident Andris Berzins hat den russisch-orthodoxen Patriarchen Kyrill I. gebeten, seinen für Mai geplanten Lettland-Besuch auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben. Der Pressesprecher des Moskauer Patriarchats, Aleksander Wolkow, bestätigte vor Journalisten, dass ein Brief von Berzins an den Patriarchen eingetroffen sei. Die Pressesprecherin des lettischen Präsidenten, Liga Krapane, führte vor Journalisten in Riga Berzins Haltung auf die „gespannte internationale Situation“ zurück. Außenminister Edgars Rinkevics geht davon aus, dass der Vorschlag zur Verschiebung der Reise die Beziehungen zu Russland nicht wesentlich verschlechtere. In dem baltischen Staat hatte die Annexion der ukrainischen Halbinsel Krim durch Russland antirussische Ressentiments geweckt. Kritiker in Lettland sehen in Kyrill I. einen Gefolgsmann von Kremlchef Wladimir Putin. (kap)

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, Adnkronos, Upi, Cns, Ucanews, Misna, Kirche in Not, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein.
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