RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 8.4.2014

Tagesmeldungen vom 8.4.2014

- Franziskus wertet Bischofssynode weiter auf -
- Indonesien: Das größte muslimische Land wählt -
- Trauer um den in Syrien ermordeten Jesuitenpater -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Gudrun Sailer
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Franziskus wertet Bischofssynode weiter auf
Papst Franziskus wünscht sich mehr Mitbestimmung der Ortsbischöfe in der katholischen Kirche als bisher. Das formulierte der Papst in einem Brief an den Generalsekretär der Bischofssynode, Kardinal Lorenzo Baldisseri. „Man kann und man muss immer tiefere und authentischere kirchliche Formen zur Ausübung der synodalen Kollegialität suchen“, schreibt Franziskus in dem Brief. Seit der Einführung der Bischofssynode im Zug des II. Vatikanischen Konzils seien fast 50 Jahre vergangen. Heute sei es „mehr denn je nötig, die enge Bindung mit allen Hirten der Kirche zu beleben“, so der Papst. Deshalb wünsche er „dieses wertvolle Erbe des Konzils“ aufzuwerten. Zweifellos brauche der Bischof von Rom dazu die Präsenz seiner Mitbrüder im Bischofsamt, „ihren Rat, ihre Vorsicht und ihre Erfahrung“.  (rv)
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Indonesien: Doppelte Wahlen
Korruption ist eines der großen Übel Indonesiens, das durch Demokratie überwunden werden kann. Das sagt gegenüber Radio Vatikan Pater Markus Solo, ein im Vatikan tätiger Steyler-Missionar aus Indonesien. Das bevölkerungsmäßig größte muslimische Land der Welt steht kurz vor Wahlen. 189 der 250 Millionen Menschen sind wahlberechtigt. Indonesien wählt im doppelten Sinn, am 9. April, also Mittwoch, ein neues Parlament und am 9. Juli 2014 einen neuen Präsidenten. Die indonesische Bischofskonferenz hat sich schon vor Monaten mit einem Appell an die katholischen Wähler gewandt. Pater Solo betont aber, dass es in den Auseinandersetzungen vor allem um die Parteien, weniger um die Religionszugehörigkeiten gehe. (rv)
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Entsetzen über Mord an Pater in Syrien
Der Mord an dem niederländischen Jesuiten Frans Van der Lugt im syrischen Homs hat weltweit Entsetzen hervorgerufen. Uno-Generalsekretär Ban Ki-moon verurteilte die Tat an dem 75-jährigen Pater als „unmenschlichen Akt der Gewalt“. Auch die vatikanische Ostkirchenkongregation, der Jesuitenorden und die niederländische Bischofskonferenz reagierten betroffen. Ein „Zeuge der Frohen Botschaft und des christlichen Lebens” war Pater Frans van der Lugt auch nach den Worten eines seiner Mitbrüder, Pater Ghassan Sahoui. Es gebe eine große Trauer, aber auch die Erinnerung daran, dass es das Schicksal der Christen sei, Frieden, Versöhnung und Liebe zu bezeugen. Deswegen gingen die übrigen Jesuiten auch nicht weg aus Homs, so Sahoui. (rv)
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Papstpredigt: „Kein Christentum ohne Kreuz“
„Das Christentum ist eine Person – eine Person, die am Kreuz erhöht ist“: Das sagte Papst Franziskus an diesem Dienstag bei seiner Frühmesse im Vatikan. In seiner Predigt im Gästehaus Santa Marta kommentierte er einen Text aus dem Johannesevangelium, in dem Jesus ausgesprochen ungehalten auf Fragen von Pharisäern reagiert. ‚Wenn ihr nicht glaubt, dass ich es bin’, so Jesus wörtlich, ‚werdet ihr in euren Sünden sterben.’ Wahre Erlösung käme nur durch das Kreuz und dieses sei zu respektieren: Das Kreuz sei „kein Ornament“, es diene nicht nur dazu, den Altar zu schmücken. Es sei „das Geheimnis der Liebe Gottes“, der sich für uns zur „Sünde“ mache. Dass Gott uns die Sünden vergebe, laufe nicht so, „wie man eine alte Rechnung für nichtig erklärt“: Gottes Vergebung seien „die Wunden seines Sohnes am Kreuz“. (rv)
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UNSERE LATEINNACHRICHTEN:

Jede Woche frisch: unsere Nachrichten auf Latein. Gero P. Weishaupt übersetzt für Radio Vatikan ausgewählte Meldungen unseres Programms. (rv)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Papst Franziskus wird am Gründonnerstag die Abendmahlsmesse in einem Krankenhaus feiern. Das hat der Vatikan an diesem Dienstag bekannt gegeben. Um 17:30 Uhr beginnt die Liturgie in der „Stiftung Don Carlo Gnocchi“ am westlichen Stadtrand Roms. Daran können die betreuten Kranken und Behinderten und ihre Familien sowie das Personal teilnehmen. Im Vorjahr hatte Franziskus seine erste Abendmahlsmesse als Papst am Gründonnerstag in einem römischen Jugendgefängnis gefeiert. In Nachahmung Jesu beim Letzten Abendmahl wusch er dabei zwölf Häftlingen die Füße. Diese Geste wurde als neu empfunden, weil Päpste bei bisherigen Abendmahlsmessen jeweils zwölf Priestern die Füße wuschen. (rv)
Papst Franziskus hat am Montagnachmittag Jordaniens König Abdullah II. im Vatikan empfangen. Im Vatikan-Gästehaus Santa Marta, in dem der Papst wohnt, tranken die beiden Staatschefs Tee und sprachen etwa vierzig Minuten lang „in einem herzlichen, informellen Klima“ miteinander, wie ein Vatikan-Statement erläutert. In Abdullahs Begleitung war Prinz Ghazi bin Muhammed, der sich im christlich-muslimischen Gespräch engagiert; dementsprechend war laut Vatikan „der gemeinsame Einsatz für Frieden und interreligiösen Dialog“ ein Thema. Außerdem ging es in der Unterredung um die bevorstehende Reise von Papst Franziskus ins Heilige Land. Dabei wird er sich Ende Mai auch in der jordanischen Hauptstadt Amman aufhalten. (rv)

Vatikan/Brasilien
Einblick in das Leid der indigenen Völker Brasiliens gibt ein Bericht, der dem Papst vorliegt. Der Präsident des indigenen Missionsrates (CIMI), Bischof Erwin Kräutler, habe dem Papst das Schreiben Ende vergangener Woche im Vatikan übergeben. Politische und wirtschaftliche Gruppen, die mit der Agrar-, Bergbauindustrie und mit Bauunternehmen in Verbindung stünden, versuchten mit Unterstützung oder Beteiligung der Regierung, „die Rechte der Indiovölker auf Landbesitz zu widerrufen“, beklagt das Dokument. In Brasilien seien derzeit 519 Unternehmen tätig, deren Vorgehen sich negativ auf die Umwelt und die Territorien auswirke, heißt es in dem Bericht weiter. In dem betroffenen Gebiet leben 204 verschiedene Indiovölker. (fides)

Europa

Ungarn
Ungarn verletzt mit seinen vor zwei Jahren erlassenen Gesetzen die Religions- und Versammlungsfreiheit. So lautet ein Urteil des Europäischen Gerichtshofes für Menschenrechte über die Kirchengesetze des Landes. Diese schreiben vor, dass religiöse Gemeinschaften vom Parlament anerkannt werden müssen, das verletze die Neutralität des Staates, so das Gericht. Das Kirchengesetz wurde 2012 durch die Regierung von Ministerpräsident Viktor Orbán geändert. (diverse)

Afrika

Zentralafrika
Die einzige noch funktionierende Institution im Land ist heute die katholische Kirche. Das sagte Erzbischof Samuel Kleda, der Präsident der Bischofskonferenz von Kamerun, nach einer Visite im Nachbarland Zentralafrika. Der Staat existiere in der Region überhaupt nicht mehr, so der Besucher. Kleda, der in der Hauptstadt Bangui mit seinem Amtsbruder Dieudonne Nzapalainga sprach, warnte davor, die Unruhen als „Krieg der Religionen“ zu bewerten. Vielmehr handle es sich um einen „Beutekrieg“. Die Angehörigen weder der einen noch der anderen Gruppe seien wirkliche Gläubige, unterstrich der Erzbischof. Wer behaupte, in Zentralafrika kämpfe eine Gruppe Christen gegen eine Gruppe Muslime, riskiere „Probleme in der ganzen Region“, so der Vorsitzende der kamerunesischen Bischofskonferenz. (fides)

Asien

Kasachstan
Die Regierung von Kasachstan soll die Zwangsregistrierung von religiösen Gemeinschaften abschaffen. Das fordert der UNO-Sonderberichterstatter für Religions- und Weltanschauungsfreiheit, der Erlanger Jurist Heiner Bielefeld, wie die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg am Dienstag mitteilte. Vor allem kleinere religiöse Gruppen lebten in rechtlicher Unsicherheit und seien in ihrer Glaubensfreiheit beeinflusst. „Religions- und Weltanschauungsfreiheit ist ein Menschenrecht und bedarf nicht der staatlichen Billigung“, erklärte Bielefeldt, der Professor für Menschenrechte und Menschenrechtspolitik ist. In Kasachstan gilt seit 2011 ein Gesetz, dem zufolge sich religiöse Vereinigungen registrieren lassen müssen. (kna)

Südkorea
Hochrangige Vertreter mehrerer Religionsgemeinschaften in Südkorea haben den Papst vier Monate vor seinem Besuch im Land willkommen geheißen. An ihren jeweiligen Gebetsstätten planten sie, im August Willkommensbotschaften für Franziskus zu befestigen, gab die „Konferenz der Religionen für den Frieden“ in einer gemeinsamen Erklärung bekannt. Das berichtet das römische Nachrichtenportal „Asianews“. Zu den Unterzeichnern gehörten ein katholischer und ein anglikanischer Bischof, Vertreter der Protestanten, der Vizepräsident der Buddhisten-Vereinigung sowie Vertreter der Konfuzianer. (kap)

Amerika

Vereinigte Staaten/Italien
In Washington, der Hauptstadt der Vereinigten Staaten, startet an diesem Dienstag der „Vorhof der Völker“. Das Motto der ersten Ausgabe der vatikanischen Dialoginitiative in den USA ist „Glaube, Kultur und Gemeinwohl“. In den USA habe die politische Macht ein großes Interesse an der religiösen Welt und unterhalte auch gute Kontakte zu ihr, erklärte Kardinal Gianfranco Ravasi im Gespräch mit Radio Vatikan. Zugleich unterstreiche der Staat seinen stark säkularen Charakter, so der Präsident des päpstlichen Kulturrates weiter. Diese „Gratwanderung“ sei interessant zu betrachten. (rv)

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, Adnkronos, Upi, Cns, Ucanews, Misna, Kirche in Not, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.
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Programmvorschau:

Heute Abend, 08.04.2014: Radioakademie

Sonntag Abend, 13.04.2014: Aktenzeichen – von Aldo Parmeggiani
Barbara Weigand
, Mystikerin und Seherin

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Nachrichtenarchiv von Radio Vatikan

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