RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 10.4.2014

Tagesmeldungen vom 10.4.2014

- Vatikan-Konferenz gegen Menschenhandel -
- Papst: Nein zu Einheitsdenken -
- Venezuela: Nuntius nimmt an Verhandlungen teil -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Anne Preckel
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Franziskus: „Menschenhandel - eine Wunde im Fleisch Christi“
„Der Menschenhandel ist eine Wunde - eine Wunde! - im Körper der heutigen Menschheit, eine Wunde im Fleisch Christi. Er ist ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit.“  Mit diesen Worten hat Franziskus das Übel des Menschenhandels angeprangert. Der Papst traf an diesem Donnerstagmorgen Teilnehmer einer internationalen Konferenz über den Kampf gegen Menschenhandel, die am Mittwoch und Donnerstag in der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften berieten. Es reicht! - Die zweite Konferenz ihrer Art im Vatikan sei eine „Geste der Kirche und aller Menschen guten Willens zu sagen: Es reicht!“, bekräftigte der Papst. (rv)
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Vatikan: Gemeinsamer Kampf mit Polizei gegen Menschenhandel
Die Konferenz gegen Menschenhandel hatte am Mittwochnachmittag im Vatikan begonnen. Das außergewöhnliche Treffen brachte Vertreter aus 22 Ländern zusammen: Polizei, Europol, Interpol, katholische Kirche. Es sollte einen Austausch bringen und neue Kooperationen auf allen Kontinenten ermöglichen. Die britische Innenministerin Theresa May nannte Menschenhandel die moderne Sklaverei des 21. Jahrhunderts. Er sei das größte Übel unserer Gesellschaft. May lud zu einer weiteren Konferenz für den Herbst nach England ein. (rv)
Hier unser ausführlicher Bericht

Papst: Theologie braucht unabgeschlossenes Denken
Theologie braucht offenes, unabgeschlossenes Denken, keine Selbstverliebtheit. Das hat Papst Franziskus vor Mitgliedern des Zusammenschlusses der jesuitischen Hochschulen und Institute in Rom betont. Er zitierte Vinzenz von Lérins mit den Worten: ,Auch das Dogma der christlichen Religion muss diesen Gesetzen folgen. Es schreitet voran, festigt sich mit den Jahren, entwickelt sich mit der Zeit und vertieft sich mit dem Alter.’ Wörtlich sagte Franziskus: „Der Theologe, der nicht betet und nicht Gott huldigt, endet im verabscheuungswürdigsten Narzissmus. Das ist eine Krankheit der Kirche. Der Narzissmus der Theologen, der Denker und ,Gerechten’ tut sehr weh.“ (rv)
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Papstpredigt: Einheitsdenken tötet Gewissen
Die Freiheit der Völker ist eng mit der Gewissensfreiheit verbunden. Daran erinnerte der Papst an diesem Donnerstagmorgen bei der Messe in der Casa Santa Marta. Die heutige „Diktatur des Einheitsdenkens“ töte das Gewissen und sei eine Gefahr für viele Völker der Erde, so der Papst in seiner Predigt. „Diese Leute“ sagten sich einfach: „Ich denke so, und so muss es sein!“ Der Diktatur des verordneten Einheitsdenkens seien im 20. Jahrhundert viele Menschen zum Opfer gefallen, und noch heute werde Jesus „abermals gekreuzigt“, sagte der Papst. (rv)
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AUS UNSEREM ABENDPROGRAMM:

UNO/Libanon: Patriarch gegen Fundamentalismen
Nein zu jedwedem religiösen oder politischen Fundamentalismus: Das fordert der maronitische Patriarch Béchara Boutros Rai. Der Kardinal, der die größte christliche Gemeinschaft des Libanon leitet, sprach jetzt vor der UNO in Genf auf einer Nahost-Konferenz. In seinem Beitrag nannte er drei Punkte: Erstens seien die Christen eine soziale Bereicherung für die Region; zweitens erlebe der gesamte Nahe Osten seit Jahrzehnten nur Unruhen – von der religiösen Revolution Khomeinis bis zum „Arabischen Frühling“; und drittens gebe zu viele Unklarheiten über die Zukunft Syriens. Den Konflikt in Syrien nannte der Kardinal einen „Weltkrieg“. (rv)
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LIVE BEI UNS:

Übertragungen zur Karwoche und Osterzeit
Radio Vatikan überträgt alle wichtigen Gottesdienste und Gebetsmomente mit Papst Franziskus in den Kartagen und Osterzeit. Am Palmsonntag, dem 13 April, segnet Papst Franziskus in Rom Palmzweige und führt anschließend die Prozession an, die mit der Heiligen Messe auf dem Petersplatz abschließt. Wir übertragen live und mit deutschem Kommentar ab 9.30 Uhr. Am Gründonnerstag, dem 17. April, feiert der Papst die Chrisam-Messe im Petersdom, die ab 9.30 Uhr übertragen wird. Die Feier vom Leiden und Sterben Jesu sendet Radio Vatikan am Karfreitag, dem 18. April, ab 17.00 Uhr live aus Petersdom, ab 21.15 Uhr betet er am Kolosseum den Kreuzweg. Beide Ereignisse werden von Radio Vatikan live übertragen.Am Samstag, dem 19. April sendet Radio Vatikan ab 20.30 Uhr die Osternacht mit Papst Franziskus. Am Ostersonntag, dem 20. April, wird ab 10.15 Uhr das Pontifikalamt mit dem Papst vom Petersplatz übertragen, um 12.00 Uhr folgt der Segen „Urbi et Orbi“ („der Stadt und dem Erdkreis“) von der Mittelloggia des Petersdoms. Dann möchten wir auch noch einmal auf die Heiligsprechung der beiden Päpste Johannes XXIII. und Johannes Paul II. hinweisen, die am Barmherzigkeitssonntag, dem 27. April, auf dem Petersplatz in Rom stattfindet. Radio Vatikan überträgt dieses Großereignis ab 10.00 Uhr live. (rv/ewtn)
Hier die Sende-Termine noch einmal in der Übersicht

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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Papst Franziskus hat sich über die Lage der Christen auf der Arabischen Halbinsel informiert. Wie der Vatikan mitteilt, empfing er am Donnerstag den Vatikanbotschafter für Kuwait, Jemen, Bahrain, Katar und die Vereinigten Arabischen Emirate, Erzbischof Petar Rajic. Der 54 Jahre alte Kanadier ist zugleich Apostolischer Delegat für die Arabische Halbinsel. In dieser Eigenschaft ist er auch Ansprechpartner für kirchliche Belange in Saudi-Arabien, einen Staat also, zu dem der Heilige Stuhl keine diplomatischen Beziehungen unterhält. Angaben zum Inhalt des Gesprächs machte der Vatikan nicht. Christen müssen auf einem Großteil der Arabischen Halbinsel Einschränkungen ihrer Glaubensfreiheit hinnehmen. Besonders schwierig ist ihre Lage in Saudi-Arabien. Der Vatikan bemüht sich seit langem um eine Verbesserung ihrer Situation. (rv/kna)
Franziskus ruft zum Einsatz für Bedürftige und Leidende auf. „Jesus lehrt uns, nicht davor zurückzuschrecken, menschliches Elend zu berühren, in den Geschwistern, die leiden, seinen Leib zu berühren“, schreibt der Papst in einer Twitter-Botschaft an diesem Donnerstag. (rv)

Europa

Italien
Im süditalienischen Kalabrien sollen sich angehende Priester künftig ausführlich mit dem Thema Kirche und Mafia beschäftigen. Das berichtet der Pressedienst der italienischen Bischofskonferenz „Sir“. Die Bischöfe der Region beschlossen die Einrichtung entsprechender Kurse an den theologischen Ausbildungsstätten. Während ihrer am Dienstagabend zu Ende gegangenen Frühjahrsvollversammlung erörterten sie laut Sir auch eine pastorales Konzept gegen die Mafia. Die kalabrische Mafia, die sogenannte 'Ndrangheta, operiert weltweit und gilt inzwischen als einflussreichste und gefährlichste Verbrecherorganisation Italiens. Priester, die sich gegen die Organisation wenden, werden eingeschüchtert und bedroht. (sir/kipa)

Afrika

Südsudan
Im Südsudan droht eine Hungernot. Darauf macht die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) aufmerksam. Über drei Millionen Menschen seien akut von Nahrungsknappheit bedroht. In den kommenden Monaten werde sich das weiter verschlimmern. Einer der Gründe für den Engpass ist die späte Regenszeit. Außerdem sind wegen Stammeskämpfen und anderer Gewalt viele Menschen innerhalb des Südsudan auf der Flucht. Zu allem Überfluss sind auch die Lebensmittelpreise innerhalb eines Jahres um 70 Prozent gestiegen. Über 80 Prozent der Bevölkerung im Südsudan leben von der Landwirtschaft. Eine Verschlechterung der Situation hätte dramatische Folgen. (pm)

Uganda
Die katholischen Krankenhäuser in Uganda sollen klar zwischen „Sünde und Krankheit“ unterscheiden. Das sagte der Geschäftsleitungssekretär des medizinischen Büros der katholischen Kirche, Sam Orach, in einem Interview mit der Zeitung „Observer“. Kein Homosexueller werde von christlichen Krankenhäusern abgewiesen, so Orach. Der Dienst der Krankenhäuser sei nicht diskriminierend. Hintergrund dieser Regelung ist das Anti-Homosexuellen-Gesetz Ugandas. Der Vatikan und viele andere Länder haben dieses Gesetz deutlich verurteilt. (apic)

Naher Osten

Syrien
Eine sehr riskante Hilfsaktion der Vereinten Nationen gemeinsam mit dem Roten Halbmond in den Bezirk Bustan al Qasr von Aleppo ist erfolgreich verlaufen. Das berichtet der UNO-Flüchtlingsdienst. Zwei LKWs gefüllt mit Decken, Lebensmitteln, Medikamenten und Küchenutensilien seien in die östlichen Regionen von Aleppo vorgedrungen. In einer mühsamen Aktion und mit Hilfe von 75 Arbeitern seien die lebensnotwendigen Güter dann auf 54 Karren verteilt worden. Rund 270 mal mussten die Karren per Hand in ein Lager des Roten Halbmonds gebracht werden. Das Lager wird die Lebensmittel in Kürze an die Bevölkerung verteilen. Dank einer vereinbarten Waffenruhe waren die Helfer nicht in Gefahr. Die UNO-Mitarbeiter haben bestätigt, dass die Situation im Osten von Aleppo kathastrophal ist und dass bereits seit Juni 2013 keine Hilfgsüter mehr die Region erreicht haben. (kom/rv)

Amerika

Argentinien
Papst Franziskus hat in einem Brief die Lynchjustiz an einem Jugendlichen in Buenos Aires im März verurteilt. „Er war kein Außerirdischer, er war ein Junge aus unserem Volk“. Er spüre jeden dieser Tritte in seinem tiefsten Inneren, schreibt der Papst. Am 22. März war ein Jugendlicher, der des Diebstahls beschuldigt wurde, von mehreren Menschen zu Tode geprügelt worden. Der Papst erfuhr dies von den Brüdern Carlos und Rodolfo Luna. Die Menschenrechtsaktivisten waren im Februar bei Papst Franziskus im Vatikan zu Besuch und halten regelmäßig Kontakt mit ihm. (apic)

Venezuela
Der Päpstliche Nuntius in Caracas, Aldo Giordano, nimmt als sogenannter „dritter Beteiligter“ an Gesprächen zwischen Regierung und Opposition teil. Das wird aus der venezolanischen Hauptstadt bekannt. Die Regierung von Präsident Nicolas Maduro habe ihn offiziell um eine Teilnahme gebeten, melden Nachrichtenagenturen. Die Gespräche des Regimes mit einem Teil der Opposition kommen nach wochenlangen Straßenprotesten zustande; sie finden an diesem Donnerstag statt, und zwar öffentlich; auch das Fernsehen überträgt. Maduro hatte sich am Dienstag mit Vertretern der Opposition zu einem Vorgespräch getroffen. Zusammen mit dem Vatikan sollen auch Vertreter von Brasilien, Ecuador und Kolumbien die Gespräche begleiten. (ansa)

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, Adnkronos, Upi, Cns, Ucanews, Misna, Kirche in Not, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.
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Programmvorschau:

Sonntag Abend, 13.04.2014: Aktenzeichen - von Aldo Parmeggiani
Barbara Weigand
, Mystikerin und Seherin

Dienstag Abend, 15.04.2014: Radioakademie
Die Päpste vor der Heiligsprechung, Johannes XXIII. und Johannes Paul II.

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Nachrichtenarchiv von Radio Vatikan

Radio Vatikan sendet täglich:16.00 h „Treffpunkt Weltkirche“20.20 Uhr „Magazin“6.20 Uhr Wiederholung des „Magazins“ vom Vortag

Radio Vatikan ist außerdem zu hören bei:

· Radio Horeb um 16.00 und 18.00 Uhr, über ASTRA 1A - Tonunterträger von Pro7 (Frequenz 7.38 MHz - analog) und ZDF (7.56 MHz - digital). Im Kabel u.a.: München 89,6 / Augsburg 106,45 / Regensburg 101,8 / Rosenheim 101,5 / Kempten 103,6 / Luxemburg 100,5.
· Domradio Köln über Kabel im Erzbistum Köln und Satellit zwischen 18.00 Uhr und 20.00 Uhr.
· Radio Gloria über Kabel in der Schweiz und Satellit.
·
World-Radio-Network um 8.15, 9.30, 16.00, 19.00 und 0.45 Uhr MESZ, Tonunterträger von MTV-deutsch, (Frequenz 7.38 MHz).
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Im Internet:

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