RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 11.4.2014

Tagesmeldungen vom 11.4.2014

- Missbrauch: Papst bittet um Vergebung -
- Venezuela: Franziskus drängt zum Frieden -
- 12.000 Blauhelm-Soldaten für Zentralafrika -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Stefan von Kempis
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Papst bittet um Vergebung für Fälle von Kindesmissbrauch durch Priester
Papst Franziskus hat die Opfer von Kindesmissbrauch durch Priester um Vergebung gebeten. Im Vatikan empfing er an diesem Freitag Kinderschützer. Dabei sagte er: „Ich fühle mich gerufen, um Vergebung zu bitten für alles Böse, für all den Schaden, den einige Priester angerichtet haben, für die Fälle von sexuellem Missbrauch von Kindern.“ Der Papst gab den Kinderschützern mit auf den Weg, dass es heute gegen „Sklavenarbeit“ und die Rekrutierung von Kindersoldaten zu kämpfen gelte. „Positiv gedreht müssen wir das Recht jedes Kindes betonen, in einer Familie aufzuwachsen, mit Vater und Mutter, die ihm bei seiner Entwicklung und seinem affektiven Reifen helfen“, sagte der Papst. Dazu gehöre auch „das Recht der Eltern auf die moralische und religiöse Erziehung der eigenen Kinder“. (rv)
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Papstpredigt: Widersteht dem Teufel
Wir lernen aus dem Evangelium, wie wir den Versuchungen des Teufels widerstehen können. Das hat Papst Franziskus am Freitag bei seiner Frühmesse in der Casa Santa Marta betont. Der Teufel halte nichts Gutes für uns bereit, und jeder gerate in seine Versuchung, so der Papst. Das christliche Leben sei ein Kampf gegen das Böse: Jeder einzelne Christ müsse sich täglich dieser Herausforderung stellen: dem Kampf gegen das Böse, predigte der Papst. Auch Jesus habe Versuchungen widerstehen müssen. Christen, die Jesus folgen wollten, „müssen diese Wahrheit gut kennen“. (rv)
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Gespräche in Venezuela – Papst schickt eine Botschaft
Nach zwei Monaten der Unruhe und Demonstrationen im Land hat Venezuelas Präsident Nicolas Maduro Oppositionsführer zu einem Gespräch empfangen. Die Begegnung im Miraflores-Palast von Caracas wurde live im Fernsehen übertragen. Dabei wurde auch eine Botschaft des Papstes verlesen, der den Friedensprozess in Venezuela eine „schwerwiegende Verantwortung“ nennt. Die „wertvolle Gelegenheit“ dürfe „nicht verspielt werden“, mahnt Papst Franziskus. Seit Beginn der Proteste in Venezuela sind vierzig Menschen ums Leben gekommen, etwa 650 wurden verletzt, mehr als 2.000 wurden verhaftet, davon sind über 170 immer noch nicht wieder frei. (rv)
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UNO: Friedenstruppen für Zentralafrika – „Ein ganzes Volk als Geisel“
Der UNO-Sicherheitsrat hat eine Friedenstruppe von fast 12.000 Blauhelm-Soldaten für die Zentralafrikanische Republik gebilligt. Damit nahm er am Donnerstag eine Resolution an, die auf Frankreichs Initiative zurückgeht. Die Blauhelme sollen verhindern, dass gegeneinander aufgestachelte Gruppen in Zentralafrika weiter mit Messern und Macheten aufeinander losgehen. Erleichtert über die Entscheidung ist der Erzbischof von Bangui, Dieudonné Nzapalainga. Gegenüber Radio Vatikan sagt er: „Wir haben gesehen, dass die früheren Seleka-Rebellen und die Anti-Balaka-Gruppe die Bevölkerung nicht schützen konnten; stattdessen haben wir Gewalt und Massaker erlebt.“ (rv)
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Ukraine: Viele Flüchtlinge durch Krim-Krise
Die jüngsten Ereignisse auf der Krim und die anhaltenden Spannungen in der Ostukraine haben schon Tausende von Menschen zur Flucht in andere Landesteile getrieben. Das sagte der Kiewer Weihbischof Stanislav Szyrokoradiuk der Nachrichtenagentur „Kathpress“. Der Präsident der „Caritas-Spes Ukraine“ berichtet, die Flüchtlinge würden oft von Familien aufgenommen. Hilfsorganisationen wie die seine hätten alle Hände voll zu tun, auch weil sich die Armut in der Ukraine generell verschärft habe - aufgrund der Inflation, der steigenden Strompreise und des geradezu explodierten Gaspreises. (kap)
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BLICKPUNKT KULTUR:

500. Todestag von Bramante
Donato Bramante (1444-1514), einer der bedeutendsten Baumeister der Hochrenaissance: am 11. April jährt sich sein Todestag zum 500. Mal. Aus kleinen Verhältnissen stammend, aber genial und überdies fähig im Umgang mit schwierigen Dienstherren wie beispielsweise Päpsten, brachte es Bramante zu großem Ruhm. Dabei hinterließ er in Rom nur wenige Bauten. Von ihm stammt aber der Plan für den Neubau des Petersdoms 1503. Der Kunsthistoriker Christoph Luitpold Frommel, emeritierter Direktor der Bibliotheca Hertziana in Rom, sagt uns, woher der dem Künstler verliehene Beiname „Bramante“, das heißt „der Begehrende, der Brennende“, stammt. (rv)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Der Vatikan öffnet die frühchristlichen Katakombe der Heiligen Marcellinus und Petrus im Süden Roms für Besucher. Das berichtet der „Osservatore Romano“ in seiner Freitagsausgabe. Ab Sonntag können Besucher eine Führung buchen, die Katakombe sei allerdings nur an den Wochenenden geöffnet, heißt es. In den vergangenen zwanzig Jahren wurden in ihr umfangreiche Ausgrabungs- und Restaurierungsarbeiten durchgeführt. Die Katakombe, die von der päpstlichen Kommission für christliche Archäologie verwaltet wird, gilt wegen ihrer vollständigen Ausmalung aus dem dritten Jahrhundert als eine der bedeutendsten Grabkammern ihrer Zeit. (kna/or)

Europa

Europäische Union
Vor den Wahlen zum Europaparlament Ende Mai fordern katholische Organisationen aus 31 europäischen Ländern eine systematische Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit. Fehlende Perspektiven für Jugendliche seien bedrohlich für die Zukunft vieler Länder, mahnen die Europäischen Justitia-et-Pax-Kommissionen in einer Erklärung, die am Freitag in Bonn veröffentlicht wurde. „Die betroffenen jungen Menschen laufen Gefahr, eine verlorene Generation zu werden“, heißt es unter Verweis auf Jugendarbeitslosigkeitsquoten von über 50 Prozent in einigen Ländern. Die kirchlichen Organisationen warnen vor Fehlsteuerungen bei der Bewältigung der Wirtschafts- und Finanzkrise. (kna)
Die Lebensschutzinitiative „One of us“ war am Donnerstag Thema eines offiziellen Hearings beim EU-Parlament in Brüssel. Zwei Millionen Unterzeichner setzen sich mit dem Papier europaweit dafür ein, dass keine EU-Fördergelder in Forschungsprojekte gehen, bei denen Embryonen zerstört werden. „Jeder Embryo ist ein menschliches Wesen. Das Leben eines jeden Individuums beginnt bei der Empfängnis. Es verdient den Respekt ab dem Moment seines Beginns“, unterstrich der Präsident des „One of us“-Komitees, Patrick Gregor Puppinck, vor den Parlamentariern in Brüssel. (kap)

Schweiz
Für die Klause in der Verenaschlucht sucht die Schweizer Gemeinde Solothurn eine neue Einsiedlerin oder einen Einsiedler. Die letzte Einsiedlerin, Schwester Verena Dubacher, zog im März nach fünf Jahren überraschend aus. Ihr war der Rummel um ihre Person zu viel geworden. Jetzt suche man eine offene und kommunikative Person, die möglichst das ganze Jahr in der Klause wohne. Zudem gehöre der Hauswart- und Sakristanendienst sowie der Kontakt zu den Besuchern in den Aufgabenbereich. Der Legende nach soll sich im Jahre 300 n. Chr. Verena aus Oberägypten in dem Tal niedergelassen haben und Kranke aufgenommen sowie Mädchen in christlicher Lebenskunde unterrichtet haben. (kipa)

Italien
Die Stadt Rom erwartet zur Heiligsprechung der beiden Päpste am 27. April fünf Millionen Pilger in der Stadt. Das sagte Bürgermeister Ignazio Marino während der Feierlichkeiten zum 40. Gründungstag der Nationalen Vereinigung der Kommandeure und Offiziere des Polizeikorps. Um während des Pilgerandrangs Ordnung und Sicherheit in der Stadt zu garantieren, arbeite man eng mit der örtlichen Polizei zusammen. (ansa)

Naher Osten

Libanon
Der päpstliche Rat Cor Unum wird seine Gesundheitsmission für syrische Flüchtlingskinder im Libanon bis Ende Mai fortsetzen. Das gab der Vatikan am Freitag bekannt. Im Rahmen der Mission versorgt ein mobiles Helfer-Team Kinder in Flüchtlingslagern der Bekaa-Ebene medizinisch. Es gehe zunächst darum, die medizinische Grundversorgung zu sichern, heißt es in der Vatikanerklärung. Von Dezember 2013 bis März 2014 habe man so schon fast 2.000 Kinder erreicht. Die Mehrheit der Kinder litten unter typischen Krankheiten, die in solchen Flüchtlingslagern vorkommen, wie Läusebefall oder Lungenerkrankungen. Das päpstliche Hilfswerk Cor Unum und das römische Kinderkrankenhaus Bambin Gesù arbeiten bei der Aktion mit lokalen Partnern und der Raoul-Follerau-Stiftung zusammen. (pm)

Amerika

Nicaragua
Die Kirche des Landes erwägt, den geplanten Dialog mit Präsident Daniel Ortega abzusagen. Das sagte der Bischof von Esteli, Juan Abelardo Mata, laut einem Bericht der Zeitung „La Prensa“ am Donnerstag. Er werde der Bischofskonferenz den Vorschlag machen, diese Entscheidung über die mit der Regierung vereinbarten Gespräche zu bedenken. Er sei nicht der einzige Bischof, der so denke. Nach jahrelanger Eiszeit zwischen der Regierung und den Bischöfen des Landes hatten beide Seiten vor Kurzem ein Treffen vereinbart, das Ende April stattfinden soll. Anlass des Zögerns der Kirche ist die in den vergangenen Tagen durchgeführte Wiederwahl staatlicher Funktionäre, die der Regierung des linksgerichteten Präsidenten Daniel Ortega nahestehen. Die Ernennung dieser Funktionäre sei „eine Farce“, so Bischof Mata. Präsident Ortega strebt 2016 eine dritte Amtszeit an. Die Kirche hatte die dafür notwendigen Verfassungsänderungen wiederholt kritisiert. (kna)

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, Adnkronos, Upi, Cns, Ucanews, Misna, Kirche in Not, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.
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Programmvorschau:

Sonntag Abend, 13.04.2014: Aktenzeichen - von Aldo Parmeggiani
Barbara Weigand, Mystikerin und Seherin

Dienstag Abend, 15.04.2014: Radioakademie: Heilige Päpste – Päpstliche Heilige – von Mario Galgano
Die Päpste vor der Heiligsprechung, Johannes XXIII. und Johannes Paul II.

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Nachrichtenarchiv von Radio Vatikan

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