RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 15.4.2014

Tagesmeldungen vom 15.4.2014

- Nigeria: Neue Strategie von Boko Haram? -
- Papst schenkt Häftlingen Mini-Bibeln  -
- Erstmals Public Viewing von Heiligsprechungen -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Anne Preckel
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Ukraine: „Nicht mehr als ein Versuch“
Angesichts der gespannten Lage in der Ostukraine schlägt Interimspräsident Alexander Turtschinow eine Volksabstimmung über eine Föderalisierung des Landes vor. Hintergrund ist die Forderung pro-russischer Aktivisten, im Osten der Ukraine eine autonome Region zu schaffen oder die Ostukraine an Russland anzuschließen. Tutschinow ist offenbar zuversichtlich, dass sich die Mehrheit der Bürger landesweit bei einem solchen Referendum für eine geeinte Ukraine aussprechen würde. Ähnlich sieht das der Präsident der Caritas-Spes Ukraine, Weihbischof Stanislaw Szyrokoradiuk. Er glaubt nicht daran, dass der Ostukraine ein Schicksal wie der Krim drohen könnte; die Lage sei „eine ganz andere“, „nur ein Teil der Bevölkerung“ sei im Osten pro-russisch. „Andere stellen sich gegen Putin und möchten die Unabhängigkeit von Russland.“ (domradio/rv)
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Nigeria: „Boko Harams Drahtzieher entlarven“
Mindestens 71 Menschen sind bei dem Attentat auf einen Busbahnhof in Abuja in den Tod gerissen worden, mehr als 120 Menschen wurden verletzt. Viele vermuten die islamistische Boko-Haram-Gruppe hinter dem Blutbad. Diese hat offenbar ihre Strategie geändert: „Am Anfang haben wir gedacht, dass Boko Haram Christen hasst und gegen die Kirche kämpft“, sagt Erzbischof Kaigama von Jos im RV-Interview. „Doch nun ist die Zerstörung ziellos; sie töten junge Leute, Kinder, Frauen, jeden hier, es ist ein Horror.“ Er fordert die Hilfe der internationalen Gemeinschaft, um Boko Harams Drahtziehern nachzuspüren. (rv)
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Syrien: Das Leben mit dem Tod
Eine Rakete hat in Damaskus an diesem Dienstagmorgen ein Kind getötet und 61 weitere Menschen verletzt. Das Geschoss fiel auf eine Gruppe von Kindern, Eltern und Lehrern, die vor einer armenisch-katholischen Schule im historischen Viertel Bab Tuma standen. Über den Alltag im Krieg sprach Radio Vatikan in diesen Tagen mit Joseph Bazuzu, dem Pfarrer der armenisch-katholischen Gemeinde in Aleppo.

„Es gibt bei uns keine Arbeit, keine Sicherheit, jeden Augenblick können Schüsse fallen. Wir haben auch kaum Ärzte und Medizin. Eine unserer armenisch-katholischen Schulen können wir nicht mehr benutzen, sie liegt in einem Viertel in der Nähe des Bischofssitzes, dort ist es inzwischen zu gefährlich. Wir haben deshalb einen Saal unter der Kirche ausgesucht und ihn in verschiedene Aulen aufgeteilt, wo jetzt unterrichtet wird, in Schichten, morgens und nachmittags. Es sind um die 600 Schüler, doch sie werden immer weniger.“ (rv)
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HINTERGRUND:

„Johannes Paul II. war ein heiliger Kommunikator“
Er stand ihm über 20 Jahre lang an der Seite: Für den Spanier Joaquin Navarro-Valls ist die Heiligsprechung Johannes Pauls II. eine Besonderheit. Im Gespräch mit uns geht der ehemalige Direktor des vatikanischen Pressesaals auf den neuen Heiligen ein: Johannes Paul sei, als sie sich zum ersten Mal getroffen hätten, „noch ganz jung und so fröhlich“ gewesen. Es stimme, dass er geschickt mit Medien umgegangen sei, aber vor allem habe er sehr glaubhaft von der Wahrheit gesprochen, so Navarro-Valls. (rv)
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UNSERE LATEINNACHRICHTEN:

Jede Woche frisch: unsere Nachrichten auf Latein. Gero P. Weishaupt übersetzt für Radio Vatikan ausgewählte Meldungen unseres Programms. (rv)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Die Insassen des römischen Gefängnisses Regina Coeli bekommen von Papst Franziskus 1.200 Mini-Evangelien geschenkt. Das gab der Vatikan an Montag bekannt. Dabei handelt es sich um die Ausgabe, die der Papst schon am 6. April an die Teilnehmer des Angelus verschenkt hat. Die Evangelienbücher werden am Mittwoch vom päpstlichen Almosier, Erzbischof Konrad Krajewski, zu den Gefangenen gebracht. (pm)
Der Heilige Stuhl präsentiert im kommenden Mai
seinen ersten Bericht zur Anti-Folter-Konvention der Vereinten Nationen. Der entsprechende Bericht werde beim UNO-Sitz in Genf vorgestellt, bestätigte Vatikansprecher Federico Lombardi an diesem Dienstag gegenüber Journalisten. Es handle sich um das normale Prozedere, das alle Staaten durchlaufen, die die Konvention unterzeichnet haben, so Lombardi. Der Vatikan werde alle turnusmäßigen Berichte vorlegen, so der Sprecher von Papst Franziskus weiter. Die UNO-Anti-Folter-Konvention trat im Juni 1987 nach Ratifizierung von 21 Mitgliedsstaaten in Kraft. Das völkerrechtlich verbindliche Abkommen regelt Maßnahmen zur Verhinderung, Verfolgung und Bestrafung von Folter. (rv)
Papst Franziskus hat den Mitarbeitern
des vatikanischen Staatssekretariates an diesem Dienstagmorgen Osterwünsche überbracht. Der Papst habe es sich nicht nehmen lassen, in allen Büros persönlich vorbeizuschauen, heißt es in einer Pressemeldung des Vatikans. (rv)
Eine Art „Public Viewing“ ist in einigen
deutschen Städten bei der Heiligsprechung der Päpste Johannes XXIII. und Johannes Paul II. Ende April geplant. Das Ereignis werde vom Petersplatz auf 500 Leinwände in 20 Ländern weltweit übertragen, kündigte der Kinobetreiber „UCI Kinowelt“ am Montag in Bochum an. Damit komme erstmals eine solche Zeremonie live ins Kino. Die Übertragung in 3D-Qualität werde jedem Zuschauer das Gefühl vermitteln, bei dem einzigartigen Ereignis in Rom dabei zu sein, so der Kinobetreiber. In Deutschland ist „Die Heiligsprechung von Papst Johannes XXIII. und Papst Johannes Paul II.“ am 27. April ab 10.00 Uhr in Düsseldorf, Flensburg, Bad Oeynhausen, Bochum und Paderborn zu sehen. Der Eintritt ist frei. 3D-Brillen können laut Angaben mitgebracht oder für einen Euro im Kino gekauft werden. (kna)
Papst Franziskus betet für die Opfer der Brandkatastrophe
im chilenischen Valparaiso. In einem am Montagabend vom Vatikan veröffentlichten Beileidstelegramm versicherte er die Einwohner der Hafenstadt seiner „geistlichen Verbundenheit“. Zugleich rief er staatliche Behörden und Bevölkerung dazu auf, sich von dem Unglück nicht entmutigen zu lassen. Sie sollten „im Geist brüderlicher Liebe“ rasch humanitäre Hilfe leisten, heißt es in dem Schreiben an den Bischof von Valparaiso, Gonzalo Duarte Garcia de Cortazar. Der seit dem Wochenende in Valparaiso wütenden Feuersbrunst sind bislang mindestens 15 Menschen zum Opfer gefallen, 10.000 Einwohner mussten ihre Häuser verlassen. (kna)

Europa

Ukraine
Der gute Wille der Ukrainer wird siegen. Davon ist der Ökumenische Patriarch Bartholomaios überzeugt. Eine „Botschaft der Hoffnung“ richtete das Ehrenoberhaupt der Weltorthodoxie an die orthodoxen Christen der Ukraine. Der Brief wurde am Palmsonntag veröffentlicht. Bartholomaios erinnert an die „tiefen Narben und offenen Wunden“ der Hungerkatastrophe (Holodomor), der Weltkriege des 20. Jahrhunderts und des Drucks auf eine Nation, die Jahrzehnte der totalitären Tyrannei erleben musste. Das Ökumenische Patriarchat hoffe vor allem auf eine Beilegung der Konflikte in der Ukraine noch vor dem Pan-Orthodoxen Konzil, welches 2016 in Istanbul stattfinden soll. (pm)

Afrika

Guinea
Die Koordination im Kampf gegen das Ebola-Virus gestaltet sich schwer. Das berichtet der „Osservatore Romano“. Das Problem sei die weite Verbreitung des Virus in dem Land. Caritas Italien, die schon lange mit der Diözese N´Zerekore in Guinea zusammenarbeitet, unterstützt die örtliche Caritas. Zusammen mit der „Katholischen Organisation für menschliche Entwicklung“ und Unicef verteile man 144.000 Stück Seife und 28.800 Flaschen Chlor an betroffene Familien. Mittlerweile haben sich 158 Menschen mit der Krankheit in Guinea angesteckt. 101 Menschen sind bereits gestorben. (or)

Kamerun
Die Menschen in Kamerun wollen, dass die Missionare bleiben. Das schreiben die Missionare von „Fidei donum“ in einem Brief, der dem „Osservatore Romano“ vorliegt. Sie sind in der Diözese Maroua-Mokolo eingesetzt. Die Einwohner bekundeten ihre Sympathie und ihre Solidarität mit den entführten Missionaren. Die örtlichen Behörden hätten versichert, die Sicherheitsvorkehrungen um die Missionen herum zu verstärken. In der Nacht von 4. auf den 5. April sind im Norden Kameruns zwei italienische Priester und eine kanadische Ordensschwester entführt worden. Man vermutet die nigerianische Terrorgruppe Boko Haram hinter dieser Entführung. (or)

Naher Osten

Syrien
Der griechisch-melkitische Patriarch Gregor III. Laham begrüßt die Befreiung der Stadt Maaloula. Das sagte er in einem Interview mit dem Sender „al-Mayadin“. Die Rebellen hätten nichts als Zerstörung und Ruinen hinterlassen. So sei auch das orthodoxe Sankt-Thekla-Kloster stark bestätigt. Man wolle das Kloster so bald wie möglich restaurieren, so der Patriarch. Er selbst werde sich bald nach Maaloula begeben und sich ein Bild von der Lage machen. Die Regierungstruppen hatten die christliche Stadt vor wenigen Tagen zurückerobert. Die Bewohner Maaloulas sprechen noch Aramäisch, die Sprache Jesu. (apic)

Jordanien
Caritas Jordanien zählt immer mehr Christen unter den syrischen Flüchtlingen in dem Land. Der Direktor von Caritas Jordanien, Wael Suleiman, spricht von über 20.000 christlichen Flüchtlingen. Am Anfang der Syrienkrise seien die Flüchtlinge dagegen hauptsächlich Muslime gewesen. Nach Angaben der Regierung in Amman halten sich in Jordanien derzeit insgesamt 1,3 Millionen syrische Flüchtlinge auf.
Aus dem ersten großen Flüchtlingslager Zaatari hat sich im Lauf der Zeit in eine provisorische Stadt entwickelt, in der es Krankenstationen, Schulen und auch ein Fußballfeld gibt. (fides/rv)

Asien

Pakistan
Im Fall Asia Bibi ist die Verhandlung im Berufungsverfahren auf ein „unbestimmtes Datum“ verschoben worden. Diese bereits vierte Vertagung in zwei Monaten sei „ein Verstoß gegen den Anspruch auf Gerechtigkeit einer pakistanischen Bürgerin“, so der Anwalt von Asia Bibi, Naeem Shakir, laut dem Fides-Dienst. Unterdessen seien „für andere ähnliche Prozesse, über die dieselben Richter entscheiden sollen, die Daten inzwischen festgelegt, mit Ausnahme des Falls Asia Bibi.“ Die Vertagung hängt dieses Mal mit der Abwesenheit eines Richters zusammen, der sich mit Asia Bibis Fall befassen soll. Die Christin Asia Bibi befindet sich seit über vier Jahren in Haft. Ihr wird Blasphemie vorgeworfen. (fides)

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, Adnkronos, Upi, Cns, Ucanews, Misna, Kirche in Not, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.
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Programmvorschau:

Heute Abend, 15.04.2014: Radioakademie
Heilige Päpste – Päpstliche Heilige von Mario Galgano
Die Päpste vor der Heiligsprechung, Johannes XXIII. und Johannes Paul II.

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Nachrichtenarchiv von Radio Vatikan

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