RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 19.4.2014

Tagesmeldungen vom 19.4.2014

- Kreuzweg am Kolosseum: Die Schwere des Kreuzes -
- Karfreitag: Aus der Geschichte des Judas lernen -
- Gemeinsamer Ostertermin eher unwahrscheinlich -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Gudrun Sailer / Bernd Hagenkord SJ
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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DIE FEIER DES LEIDENS UND STERBENS CHRISTI:

Kreuzweg am Kolosseum: Schwere und Herrlichkeit des Kreuzes
Zehntausende Gläubige haben an diesem Karfreitag Abend mit dem Papst den traditionellen Kreuzweg am Kolosseum gebetet. Die Meditationen stammten in diesem Jahr von dem italienischen Erzbischof Giancarlo Maria Bregantini von Campobasso-Boiano, der als exponierter Gegner der Mafia bekannt ist. Ausgehend von den 14 Stationen Jesu – vom Todesurteil bis zur Grablege – sprachen die Texte vom Kreuzweg der Arbeitslosen, der Flüchtlinge, der Todkranken, der versklavten Frauen, der Mütter drogenkranker Kinder. „Gott hat dem Kreuz Jesu alle Last unserer Sünden, alle Ungerechtigkeiten aller Kaine gegen ihre Brüder, alle Bitterkeiten unseres Judas-Verrates und unserer Petrus-Verleugnungen, alle Eitelkeiten der Mächtigen, alle Arroganz der falschen Freunde auferlegt“, so Papst Franziskus am Ende des Kreuzweges. „Es war ein schweres Kreuz, schwer wie die Nacht eines verlassenen Menschen, schwer wie der Tod eines lieben Freundes, schwer weil es die ganze Hässlichkeit des Bösen auf sich nimmt.“ (rv)
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Karfreitag: Die größte Sünde – nicht an Gottes Barmherzigkeit glauben
Die Verehrung des Kreuzes und das Denken an das Leiden Jesu Christi: Der zweite Tag des österlichen Triduum. Im Petersdom waren tausende Menschen mit Papst Franziskus versammelt, um dem Bericht vom Leiden und Sterben zu zuhören und in Gesten der Verehrung anzuerkennen, was Gott für die Menschen am Kreuz auf sich genommen habe. Judas, der Verräter, stand im Mittelpunkt der Predigt von Kapuzinerpater Raniero Cantalamessa, traditionell übernimmt der Prediger des Päpstlichen Hauses die Aufgabe bei dieser besonderen Liturgie. Judas wollte Geld, den „Anti-Gott“, der die theologischen Tugenden auf ein neues Objekt umorientiert. Glaube, Hoffnung und Liebe werden nicht mehr in Gott gesetzt, sondern ins Geld. Es entsteht eine finstere Umpolung aller Werte. „Alles kann, wer glaubt“, sage die Heilige Schrift (Mk 9,23); doch die Welt sage uns: „Alles kann, wer Geld hat.“ (rv)
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Predigt bei der Feier des Leidens Christi von Pater Raniero Cantalamessa OFMCap.

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WEITERE THEMEN:

Mühen um einen gemeinsamen Ostertermin aller Kirchen
2014 fällt der Ostertermin der westlichen und der östlichen Kirche zusammen. Ein Zustand, den sich viele Christen immer wünschen würden. Dennoch können sich die Kirchen auf keinen gemeinsamen Termin einigen. Die Kirchen folgen unterschiedlichen Kalendern und Traditionen: Das sind die Hauptprobleme, die einem gemeinsamen Ostertermin noch im Weg stehen. So benutzen die westlichen Kirchen den Gregorianischen Kalender aus dem 16. Jahrhundert; die östlichen Kirchen wiederum den Julianischen Kalender. Meist liegen dreizehn oder vierzehn Tage zwischen den Osterterminen. Alle Bemühungen einer Zusammenlegung hätten bis jetzt nicht gefruchtet, so Marc Witzenbacher vom ökumenischen Arbeitskreis christlicher Kirchen. (Domradio)
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Heiligsprechung: Nicht nostalgisch werden!
Bald ist er heilig gesprochen: Angelo Giuseppe Roncalli, Papst Johannes XXIII. Sein Leben war von Milde und Güte gezeichnet, die Italiener nannten ihn den „Papa Buono“, den guten Papst. Kirchengeschichtlich bedeutend waren seine Initiativen zur Reform der Kirche. Dazu zählt vor allem die historische Einberufung des Zweiten Vatikanischen Konzils, das 1962 bis1965 tagte und eine Veränderung und Annäherung der kirchlichen Vision an die damalige Welt zur Folge hatte. Das betont auch Kardinal Loris Francesco Capovilla. Der heute 98-jährige Kardinal war langjähriger Privatsekretär von Papst Johannes XXIII. In einem Interview mit Radio Vatikan erklärt er, dass es Gemeinsamkeiten gibt zwischen Papst Franziskus und Papst Johannes XXIII.  Beide wollen die Kirche verändern. Papst Franziskus bringe uns die Nachricht von Jesus durch sein “Evangelii Gaudium“. (rv)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Papst Franziskus ruft zum Gebet für die Opfer des Fährunglücks in Südkorea auf. „Ich lade euch ein, euch meinem Gebet für die Opfer des tragischen Schiffsunglücks in Korea und für ihre Familien anzuschließen“: So lautet die auf englisch veröffentlichte Twitter-Botschaft des Papstes an diesem Samstag. Franziskus wird im August selber nach Südkorea reisen. Drei Tage nach dem Untergang einer Fähre vor der koreanischen Küste am Mittwochmorgen wurden am Samstag noch 270 Personen vermisst, 29 Leichname wurden bislang gefunden. Nur 179 Insassen konnten gerettet werden. (rv/kna)

Europa

Türkei
Das Ehrenoberhaupt der Weltorthodoxie sorgt sich über die erkennbare Ausbreitung „finsterer Mächte“, die sich in Hass, Intoleranz, Gewalt und Ungerechtigkeit zeigten. Patriarch Bartholomaios I. von Konstantinopel äußerte sich in seiner Osterbotschaft, die am Karsamstag verbreitet wurde. Die Antwort der Kirche auf die „Herrschaft der Mächte der Finsternis“ sei die „Gnade und Kraft“ des auferstandenen Christus, der die Gewissheit des besiegten Todes schenke, so der Patriarch. Die Trommeln des Todes und der Finsternis würden derzeit „wie besessen“ geschlagen. Man könne oft nur staunen über die Härte und Erbarmungslosigkeit der Regierenden, betonte Bartholomaios. Dass Stärkere die Schwächeren vernichten und unterdrücken, werde unglücklicherweise als Faktum anerkannt. Der „Hass der Unterwelt“ werde oft dem „Licht der Auferstehung“ vorgezogen. Nationalismus, religiöser Fanatismus und Intoleranz führten auch heute zu gefährlichsten Spannungen. (kap)

Naher Osten

Israel
Bei sonnigem Wetter haben in Jerusalem die Osterfeiern begonnen. Zur Feier der Ostervigil in der Grabeskirche versammelten sich am frühen Samstagmorgen hunderte katholische Christen. Vor der Kapelle, die nach frühester christlicher Überlieferung als Ort der Auferstehung Jesu gilt, feierte der Lateinische Patriarch von Jerusalem, Erzbischof Fouad Twal, die Auferstehungsfeier. Die katholische Osternacht wird in der Grabeskirche bereits am frühen Samstagmorgen gefeiert, gemäß dem „Status Quo“, einem Regelwerk aus dem 19. Jahrhundert, das den Gebetsplan der an der Kirche beteiligten sechs Konfessionen festhält. Bereits in der Nacht zu Samstag errichteten israelische Sicherheitskräfte rund um die Grabeskirche sowie an den Zugängen zur Altstadt zahlreiche Sperren. Wegen der angespannten Lage am Jerusalemer Tempelberg, an dem es in den vergangenen Tagen wiederholt zu Zusammenstößen zwischen Palästinensern und israelischen Polizisten gekommen ist, gelten während der andauernden Feiertage erhöhte Sicherheitsvorkehrungen. (kna)

Asien

Pakistan
Solidarität mit den Menschen, die Opfer des Blasphemiegesetzes geworden sind: Der katholische Bischof Rufin Anthony von Islamabad-Rawalpindi rief am Karfreitag dazu auf, Ostern besonders an Asia Bibi und Sawan Masih zu denken, die wegen Blasphemie zum Tode verurteilt wurden und derzeit auf ihre Berufungsverfahren warten. Die fünffache Mutter Asia Bibi befindet sich bereits seit Ende 2010 im Gefängnis. Auch Vertreter gemäßigter Muslime haben den beiden Symbolfiguren des Widerstands gegen das „Schwarze Gesetz“ ihre Solidarität versichert, wie der römische Nachrichtendienst „Asianews“ meldete. (kna)

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Nachrichtenarchiv von Radio Vatikan

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