RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 22.4.2014

Tagesmeldungen vom 22.4.2014

- Wie prüft man die Heiligkeit? -
- Bosnien: Warten auf Entscheidung -
- Südsudan: Massaker ohne Ende -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Gudrun Sailer
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Wie prüft man Heiligkeit?
Jede Selig- oder Heiligsprechungen hat einen Vorlauf von Jahren oder Jahrzehnten, wie sich auch an den Causen von Johannes XXIII. und Johannes Paul II. zeigt, die am kommenden Sonntag heilig gesprochen werden. So lange braucht es, bis die kirchenrechtlichen Verfahren durchlaufen sind, die allen Gläubigen garantieren sollen, dass ein neuer Heiliger tatsächlich heilig ist. Wie laufen diese Verfahren ab? Was macht sie so langwierig? Wie lässt sich „Heiligkeit“ überhaupt prüfen? Die katholische Kirche kennt ein genau festgelegtes Verfahren zur Selig- und Heiligsprechung. Es handelt sich um regelrechte Gerichtsverfahren, in denen auch der Nachweis eines Wunders eine Rolle spielt. Gudrun Sailer hat die Informationen zusammengestellt. (rv)
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Bosnien: Franziskaner warten gelassen auf Entscheidung über Medjugorje
Gelassen sehen die Franziskaner von Medjugorje den Ergebnissen der offiziellen vatikanischen Untersuchung zu den angeblichen Marienerscheinungen im Wallfahrtsort in Bosnien-Herzegowina entgegen. Wie Pater Marinko Sakota, Pfarrer von Medjugorje, vor Ort im Gespräch mit „Kathpress" und weiteren österreichischen Journalisten sagte, hoffe er auf eine Entscheidung in Rom, Medjugorje zu einer Art „offizieller Gebetsstätte" zu ernennen. Die zuständige bosnisch-herzegowinische Bischofskonferenz hatte sich 1991 in Leitlinien zurückhaltend zu dem Phänomen geäußert und offizielle Wallfahrten nach Medjugorje untersagt. Eine von Kardinalvikar Camillo Ruini geleitete Untersuchungskommission hat im Jänner diesen Jahres ihre dreijährigen Arbeiten abgeschlossen. Die Kommission sollte im Auftrag der Glaubenskongregation die Vorgänge in und um Medjugorje überprüfen. Dabei ging es in erster Linie nicht um die Marienerscheinungen selbst, sondern vielmehr um den Pilgerbetrieb und das geistliche Leben an dem Ort. (kap)
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Südsudan: Massaker ohne Ende
Die Vereinten Nationen beschreiben in ihrer aktuellen Presseaussendung ein wahres Massaker im Krisenland Südsudan. Der Bürgerkrieg dort scheint keine Grenzen zu kennen: Menschen und auch Frauen und Kinder werden in dem Ort Bentiu in einem Spital, in einer Moschee, in einer Kirche attackiert und getötet. Mehr als 200 tote Zivilisten, über 400 Verletzte war das erschreckende Resultat eines Angriffs auf die Moschee. Menschen, die in einer Kirche Zuflucht gesucht hatten, wurden nach ihrer Identität und ihrer ethnischen Zugehörigkeit gefragt und dann gezielt erschossen. Über ein Radio verkünden die Rebellen, dass sie Frauen der anderen ethnischen Zugehörigkeit misshandeln werden. Marina Peters war vor zwei Wochen vor Ort. Sie beschäftigt sich seit 30 Jahren mit den Problemen des Sudans und ist derzeit für das ökumenische Netzwerk Sudan Focal Point im Bereich der politischen Analyse tätig. Im Gespräch mit Radio Vatikan hat sie den Konflikt erläutert. (rv)
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UNSERE LATEINNACHRICHTEN:

Jede Woche frisch: unsere Nachrichten auf Latein. Gero P. Weishaupt übersetzt für Radio Vatikan ausgewählte Meldungen unseres Programms. (rv)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Papst Franziskus empfängt den ukrainischen Premierminister Arseni Jazenjuk am kommenden Samstag zu einer halb-stündigen Audienz. In seiner Osterbotschaft hatte Papst Franziskus die Lage in der Ukraine erwähnt. Er rief dazu auf, alle Anstrengungen zu unternehmen, um gemeinsam mit der internationalen Gemeinschaft in einem Geist der Einheit und des Dialogs die Zukunft der Ukraine zu gestalten. Vor Jazenjuks Besuch kommen im Halbstundentakt der Präsident von Honduras und das belgische Königspaar zum Papst; unmittelbar nach dem ukrainischen Premier empfängt Franziskus den polnischen Präsidenten Bronisław Komorowski. Bereits in den Tagen davor trifft er den Regierungschef von Albanien und den neuen Präsidenten El Salvadors. Die Politiker reisen zur Heiligsprechung der Päpste Johannes XXIII. und Johannes Paul II. am Sonntag an. (rv)
Unter der Schirmherrschaft des Päpstlichen Rates für Gerechtigkeit und Frieden findet vom 29. bis 30. April im Vatikan ein Seminar zu menschenwürdiger Arbeit und sozialer Gerechtigkeit statt. Dabei sollen gerechter Wohlstand und die Wohlfahrt aller Menschen diskutiert werden. So eine Pressemitteilung des Päpstlichen Rates. Dies hieße auch, dass jeder Zugang zu Bildung, Nahrung oder zur Gesundheitsversorgung haben muss. Experten unterschiedlicher Organisationen und Länder, zum Beispiel Ghana, Bolivien, Brasilien oder Indien, werden an diesem Seminar teilnehmen. Auch Dr. Markus Demele und Dr. Hildegard Hagemann vom Kolpingwerk werden an Podiumsdiskussionen beteiligt sein. (pm)

Europa

Deutschland
Die diesjährige „Woche für das Leben“ findet vom 3. bis zum 10. Mai unter dem Thema „Herr, Dir in die Hände“ statt. Das teilte die Deutsche Bischofskonferenz an diesem Dienstag mit. Die Eröffnungsveranstaltung in Erfurt rückt das Lebensende in den Fokus. Bei einer Podiumsdiskussion geht es um das Thema „Darf ich sterben – muss ich leben“. Dabei wird gefragt, was es bedeutet, menschenwürdig zu sterben. Die „Woche für das Leben“ findet seit über 20 Jahren statt und ist ökumenisch angelegt. Ihr Anliegen ist es, auf die vielfältigen Gefährdungen des menschlichen Lebens hinzuweisen und Menschen in Kirche und Gesellschaft für die Schutzwürdigkeit und die Schutzbedürftigkeit menschlichen Lebens in allen seinen Phasen zu sensibilisieren. (pm)

Österreich/Syrien
Österreichs Außenminister Sebastian Kurz hat bei seiner Nahost-Reise die Freilassung der beiden orthodoxen Bischöfe in Syrien gefordert, die vor genau einem Jahr entführt wurden. „Wir hoffen auf ein baldiges Zeichen, dass beide Bischöfe wohlauf sind und fordern weiterhin ihre sofortige und bedingungslose Freilassung“, teilte Kurz am Dienstag in einer Aussendung mit. Von den beiden Erzbischöfen von Aleppo gibt es seit dem 22. April 2013 kein Lebenszeichen. Die Metropoliten Mar Gregorios Youhanna Ibrahim und Boulos Yazigi leiteten in Aleppo die syrisch-orthodoxe bzw. die griechisch-orthoxe Ortskirche. „Was den beiden Bischöfen widerfahren ist, macht uns neuerlich bewusst, wie leicht Glaubenszugehörigkeit missbraucht werden kann", erklärte der 27-jährige Außenminister. (kap)

Großbritannien
Premierminister David Cameron hat wütende Kritik für seine Aussage geerntet, Großbritannien sei ein christliches Land. In einem offenen Brief kritisieren 55 bekannte Persönlichkeiten, unter ihnen Journalisten und Philosophen, den britischen Regierungschef. Cameron hatte sich vergangene Woche mit Blick auf Ostern geäußert. Seine Kritiker beanstanden, das Land sei keineswegs christlich, sondern plural: die britische Gesellschaft sei in großen Teilen nicht religiös. Wer etwas anderes behaupte, riskiere Abwertung und Spaltung. Sprecher des Premiers betonten, man habe andere Religionen nicht schmälern wollen. (afp)

Italien
In der Nacht vor der Heiligsprechung von Johannes XXIII. und Johannes Paul II. findet in Rom eine Gebetsvigil für Jugendliche statt. Die italienische „Azione Cattolica“ lädt die Begegnung ein. Die Vigil beginnt am Samstag um 22:30 Uhr in der Kirche Santa Maria delle Grazie al Trionfale. Man wolle den Päpsten so die Ehre erweisen, weil sie „den Weg der Kirche erleuchtet“ haben, so die Gemeinschaft. Die Vigil soll die ganze Nacht bis 5 Uhr morgens dauern. Danach gehe man gemeinsam auf den Petersplatz zur Messe mit Papst Franziskus. - Abgesehen davon werden viele Kirchen im Zentrum Roms in jener Nacht den Pilgern für Gebet und Beichte offen stehen. (pm)

Spanien
Mit einem internationalen Kongress hat am Montag in Avila eine Festwoche zum 400. Jahrestag der Seligsprechung der Heiligen Teresa von Avila begonnen. Die spanische Mystikerin und Kirchenlehrerin des 16. Jahrhunderts gehörte dem Karmelitinnenorden an, den sie reformierte und zu einer neuen Blüte brachte. Die katholische Kirche Spaniens eröffnet am kommenden 15. Oktober, dem Festtag der Heiligen zum 500. Geburtstag Teresas ein „Ano Teresiano“, ein Jahr der Heiligen Teresa. Ein Avila-Besuch des Papstes aus diesem Anlass gilt als wahrscheinlich. Die Einladung hatte Franziskus beim Ad-Limina-Besuch der spanischen Bischöfe im Februar überbracht. Der Papst möchte während des im Oktober beginnenden „Jahres des Ordenslebens“, das gleichzeitig ein Jubiläumsjahr der Karmel-Ordensfamilie ist, eine ordensrelevante Reise nach Spanien durchführen. (kap)

Asien

China
Die meisten Christen weltweit werden 2030 mutmaßlich in China sein. Zu dieser Einschätzung kommt das renommierte „Pew Research Centre on Religion and Public Life“ in einer aktuellen Studie, wie die Zeitung „The Telegraph“ berichtet. Zur Zeit stiegen die Zahlen der Gottesdienst in dem asiatischen Land schnell an. Im Jahre 2010 bekannten sich 58 Millionen Menschen in China zu diversen reformierten Kirchen. 2025 könnten dies schon 160 Millionen Gläubige sein, so die Studie. Die chinesische Führung dulde diese Entwicklung, heißt es in dem Artikel. Noch Mao Tse Tung wollte die Religionen in dem kommunistischen Land verbieten. Seit dem Tod des Diktators 1979 steigen die Mitgliederzahlen der christlichen Gemeinden. Erst 1982 erlaubte die chinesische Regierung „normale religiöse Aktivitäten“. Kirchen und der christliche Glaube sind in China geduldet, stehen aber unter Beobachtung. (t. telegraph)

Amerika

Nicaragua
Die Bischöfe Nicaraguas haben ein geplantes Treffen mit Präsident Daniel Ortega auf Mai verschoben. Grund seien die Erdbeben der letzten Wochen, meldet die Tageszeitung „La Prensa“. Zuletzt hatten die Bischöfe eine Absage des Treffens erwogen. Zwischen der Kirche des Landes und dem Präsidenten herrscht seit Jahren eine schwierige Situation. Die Bischöfe kritisieren die Verfassungsänderung, die dem Präsident eine weitere Amtszeit erlaubt. Zudem sei die Ernennung von umstrittenen Politikern nicht tragbar. So kritisierten die Bischofe vor wenigen Tagen die Bestätigung Roberto Rivas als Präsident des Obersten Wahlrates. Ihm wird vorgeworfen, die letzten Wahlen zu Gunsten Ortegas manipuliert zu haben. (kna)

El Salvador
Angesichts einer neuen Gewaltwelle hat sich die katholische Kirche in El Salvador für einen nationalen Dialog ausgesprochen. Dieser müsse transparent geführt werden und allen Bevölkerungsgruppen offen stehen, sagte San Salvadors Erzbischof José Luis Escobar Alas laut der Tageszeitung „La Pagina“. In den vergangenen Tagen sind nach offiziellen Angaben mehr als 70 Menschen durch Gewaltverbrechen ums Leben gekommen. Die Morde gehen mutmaßlich auf das Konto krimineller Jugendbanden. Ein vor zwei Jahren von der Kirche ausgehandelter Waffenstillstand zwischen den so genannten Mara-Banden führte zu einer spürbaren Reduzierung der Gewalt. Der Waffenstillstand wurde jedoch zuletzt immer wieder gebrochen. (kipa)

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, Adnkronos, Upi, Cns, Ucanews, Misna, Kirche in Not, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.

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Programmvorschau:

Dienstag Abend, 22.04.2014: Radioakademie
Heilige Päpste – Päpstliche Heilige von Mario Galgano
Die Päpste vor der Heiligsprechung, Johannes XXIII. und Johannes Paul II.

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Nachrichtenarchiv von Radio Vatikan

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