RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 24.4.2014

Tagesmeldungen vom 24.4.2014

- Heiligsprechungen in vereinfachtem Ritus -
- Rom bereitet sich auf Pilger-Ansturm vor -
- Franziskus gegen „christliche Fledermäuse“ -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Anne Preckel
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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HEILIGSPRECHUNG VON ZWEI PÄPSTEN:

Vereinfachter Ritus
Der Vatikan hat an diesem Donnerstag Details zur liturgischen Gestaltung der Heiligsprechungsfeierlichkeiten am kommenden Sonntag bekanntgegeben. Die Kanonisierung der beiden Päpste Johannes XXIII. und Johannes Paul II. findet nach dem vereinfachten Ritus statt, der 2005 von Papst Benedikt XVI. eingeführt wurde, erklärte Vatikansprecher Pater Federico Lombardi in einer Pressekonferenz. Papst Franziskus wird die Formel der Heiligsprechung noch vor der Eucharistiefeier sprechen; Vatikan-Kardinal Angelo Amato soll zuvor dreimal um die Heiligsprechung ersuchen, um die Bedeutung des Aktes zu unterstreichen. Offen ist weiter die Frage: Kommt auch der emeritierte Papst Benedikt? (rv)
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Pilgeransturm erwartet
Zu den Heiligsprechungsfeiern am Wochenende erwarten der Vatikan und die Stadt Rom etwa 500.000 bis 700.000 Pilger. „Vorbereitet sind wir auf jeden Fall auf bis zu eine Million“, sagt der Vizepräsident des römischen Pilgerwerks, Liberio Andreatta. Allein aus Polen sollen bis zu 1.700 Busse zur Heiligsprechung anreisen. Ab Freitag werden durchschnittlich 2.000 Polizisten dauernd im Einsatz sein. Außerdem kümmern sich 2.630 Freiwillige in zwei Schichten rund um die Uhr um die Gäste. (kna/rv)
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Reliquien im Krankenhaus
Reliquien der beiden Päpste Johannes XXIII. und Johannes Paul II. werden am Samstag und Sonntag im römischen Krankenhaus „Bambino Gesu“ unweit des Vatikans ausgestellt. Das geht aus einer Pressemeldung hervor. Von Johannes Paul wird eine Blutreliquie gezeigt, von Johannes XXIII. sein weißes Papstkäppchen. Dieses Käppchen hatte der Papst bei einem Besuch dem Krankenhaus geschenkt. (pm)

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WEITERE THEMEN DES TAGES:

Franziskus gegen „christliche Fledermäuse“
„Manche Christen fürchten sich, anstatt sich an der Auferstehung Jesu zu erfreuen. Seid keine christlichen Fledermäuse, sondern freut euch! Seinem Licht folgen und nicht seinem Schatten“: Das hat Papst Franziskus den Besuchern seiner Frühmesse in der Casa Santa Marta des Vatikans mitgegeben. Es sei „eine Krankheit der Christen“, „Angst vor der Freude zu haben“, so der Papst. (rv)
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Der Jesuit Spadaro über den „offenen Stil“ des Papstes
Sie sind das „schlagende Herz“ des päpstlichen Lehramtes – so beschreibt der italienische Jesuit und Chefredakteur der Zeitschrift „Civiltà Cattolica“ Antonio Spadaro die Morgenpredigten von Papst Franziskus. Ihn fasziniere, „dass diese Predigten dem ursprünglichen Denken des Papstes entsprechen und keiner Theorie“, so der Papst-Vertraute. (rv)
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Türkei/Armenien: Hoffnung auf Annäherung?
Der türkische Regierungschef Recep Tayyip Erdoğan hat den Nachkommen der im Osmanischen Reich getöteten Armenier erstmals sein Mitgefühl ausgesprochen. In Armenien wird der 24. April offiziell als Völkermord-Gedenktag begangen: Es war am 24. April 1915, als die Deportation armenischer Intellektueller aus der osmanischen Hauptstadt Istanbul begann, die damals den Massenmord an den christlichen Armeniern einleitete. Dass der türkische Regierungschef in seiner Erklärung die Ereignisse von damals als „unmenschlich“ bezeichnete, überrascht. Christoph Marcinkowski vom katholischen Hilfswerk „Missio“ in Aachen spricht von einem Schritt Erdogans „in die richtige Richtung“. (rv/diverse)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Der Vatikan hat Meldungen über angebliche Aussagen des Papstes in privaten Telefonaten zu kirchlichen Lehrfragen als irreführend zurückgewiesen. Die jüngsten Berichte über Äußerungen zum Kommunionempfang für wiederverheiratete Geschiedene seien „nicht verlässlich und eine Quelle von Missverständnissen“, teilte Vatikansprecher Federico Lombardi am Donnerstag mit. Es handele sich um persönliche pastorale Gespräche von Franziskus. Die Lehre der Kirche werde davon nicht berührt. In den vergangenen Tagen hatte ein angebliches Telefonat von Franziskus mit einer Argentinierin für Schlagzeilen gesorgt, die mit einem geschiedenen Mann zivil verheiratet ist und daher nach katholischer Lehre nicht die Kommunion und das Beichtsakrament empfangen kann. In einem Brief hatte sie nach eigenen Angaben Franziskus ihren Schmerz darüber geschildert. Dieser soll ihr daraufhin telefonisch empfohlen haben, in einer anderen Pfarrei um die Sakramente zu bitten. (kna/rv)
Zum Dank für die Heiligsprechung von José de Anchieta wird der Papst diesen Donnerstag Abend eine Messe in einer römischen Innenstadtkirche halten. Schauplatz wird die zweitgrößte Jesuitenkirche in Rom, Sant´Ignazio in der Nähe des Trevibrunnens. Der neue Heilige Jose de Anchieta (1534-1597) ist als „Apostel von Brasilien“ in die Geschichte eingegangen. Papst Johannes Paul II. nannte ihn „einen unermüdlichen und genialen Missionar“ und würdigte ihn bei seiner Seligsprechung 1980, Papst Franziskus erklärte ihn am 3. April 2014 für heilig. Der Jesuit ist bekannt für seine missionarische Arbeit in Brasilien. Der Spanier aus Teneriffa studierte in Portugal und wurde 1553 nach Brasilien gesandt. Er gilt als Gründer der heutigen Stadt São Paulo. (rv)
„Eine einfache Lebensweise tut uns gut und macht es uns möglich, besser mit denen zu teilen, die bedürftig sind.“ Daran erinnert Papst Franziskus in einem Tweet an diesem Donnerstag. (rv)
Der Päpstliche Rat für den Interreligiösen Dialog hat zum höchsten buddhistischen Fest Vesakh ein Glückwunschschreiben an die Buddhisten in aller Welt veröffentlicht. Darin betont der Präsident des Rates, Kardinal Jean-Louis Tauran, die Brüderlichkeit zwischen Christen und Buddhisten. Der interreligiöse Dialog solle „ein neues, tiefes Gefühl der Einheit und Brüderlichkeit unter allen Mitgliedern der menschlichen Familie schaffen“, so Tauran. Wirklich jeder sei aufgerufen, ein Mitarbeiter des Friedens zu sein. An Vesakh wird die Erleuchtung von Siddharta Gautama gefeiert. (pm)

Vatikan/Albanien
Der interreligiöse Dialog und der Beitrag der Kirchen zum Gemeinwohl in Albanien - das waren die Gesprächsthemen bei der Papstaudienz für den Premierminister des Landes, Edi Rama, an diesem Donnerstag im Vatikan. Bei der Unterredung wurden die bestehenden guten Beziehungen zwischen beiden Staaten betont, ebenso ging es um die EU-Integration Albaniens. (rv)

Europa

Bosnien-Herzegowina
Als Lackmustest für die Zukunft Europas haben Bosniens Bischöfe die politische Entwicklung in ihrer Heimat bezeichnet. In Bosnien-Herzegowina lebten Bosniaken, Serben und Kroaten sowie einige Minderheiten verschiedener Völker auf engem Raum zusammen. Das Zusammenleben gelinge mehr schlecht als recht. Eine politische Regelung, die allen Bevölkerungsgruppen im Land gleiche Rechte bringt, wäre deshalb dringend nötig. Hier sei wesentlich mehr Engagement von Seiten der EU gefragt, so bosnische Bischöfe. (kap)

Naher Osten

Syrien
Die Verwüstung des überwiegend von Christen bewohnten syrischen Ortes Maalula und seiner historischen Kirchen wertet der melkitische Patriarch von Antiochien, Gregorius III. Laham, als „ein echtes Kriegsverbrechen“. Der libanesischen Tageszeitung „L'Orient le Jour“ vom Donnerstag sagte er, für diesen Vandalismus gebe es keine militärische Rechtfertigung. Zugleich kritisierte der Kirchenvertreter eine „kriminelle Gleichgültigkeit“ des Westens, der „unter dem falschen Vorwand, die Demokratie zu verteidigen, weiterhin dieses Schauspiel der Zerstörung unterstützt“. Das griechisch-katholische Kirchenoberhaupt hatte sich vergangene Woche zusammen mit anderen Kirchenvertretern in das Dorf begeben, das seit Monaten wiederholt in Gefechte zwischen Regierungstruppen und Kämpfern der al-Kaida-nahen Rebellengruppe Jabhat al-Nusra geraten ist. Alle vier historischen Kirchen des Dorfes seien betroffen, sagte Gregorius III. der Zeitung. „Uns bot sich ein Bild der Apokalypse.“ (kna)
UNO-Hilfswerke bitten die Konfliktparteien in Syrien, Hilfsgüter zu Zivilisten durchzulassen. Die humanitäre Lage der Menschen in Syrien spitzte sich zu, ihr Überleben sei vielfach bedroht, so UNICEF, UNHCR, das Welternährungsprogramm und die Weltgesundheitsorganisation. Die Situation werde von Tag zu Tag schlimmer. Grund seien nicht nur die Gefechte, sondern auch Straßenblockaden durch Armee und Rebellen. UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon wirft allen Bürgerkriegsparteien vor, Hilfsgüter für Zivilisten zu blockieren. (pm/dw)

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