RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 1.8.2014

Tagesmeldungen vom 1.8.2014

- Vatikan: Besseren Zugang für Migranten sichern -
- Caritas: Menschen in Gaza brauchen Würde -
- Libyen: Land im Chaos nach Islamistenvorstoß -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Mario Galgano
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Vatikan: „Europa soll sich an sein Versprechen halten“
Während die Weltgemeinschaft auf die Entwicklungen im Gazastreifen oder in der Ostukraine schaut, ist die Aufmerksamkeit auf das Flüchtlingsdrama auf dem Mittelmeer aus dem Blick geraten. Täglich versuchen hunderte von Hilfesuchenden aus Nordafrika nach Europa zu reisen, meist unter sehr prekären und unmenschlichen Bedingungen. Europa soll sein Versprechen gegenüber den Migranten halten und seine Grenze so öffnen, dass Bedürftige aufgenommen werden können. Daran erinnert im Gespräch mit Radio Vatikan der Präsident des Päpstlichen Rates für die Migrantenseelsorge, Kardinal Antonio Maria Vegliò. Er fordert auch Freizügigkeit für Flüchtlinge innerhalb Europas. (rv)
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Naher Osten: Kardinal Rodríguez Maradiaga über die Lage im Gazastreifen
Vor dem Hintergrund, dass seit Anfang Juli fast zwei Millionen Palästinenser und Israelis in einem verhängnisvollen Krieg gefangen sind, äußerte sich der Präsident von Caritas Internationalis, Kardinal Rodríguez Maradiaga, am Donnerstag in einem Schreiben zur Lage im Gazastreifen. Dieser dritte Krieg innerhalb von fünf Jahre und die missglückten Verhandlungen in der Zeit dazwischen, hätten dazu geführt, dass die Palästinenser im Gazastreifen ein Leben führen, in dem Wasser rar sei, das meiste Essen von humanitären Hilfsorganisationen komme und die Würde zu arbeiten vielen Menschen verwehrt bliebe. Keine sicheren Plätze, in denen sich die Menschen verstecken können, wenn Bomben niederfallen. Mütter sehen zu wie ihre Kinder sterben, Nachbarn werden zu Boden gerissen, Krankenhäuser sind überfüllt, Schulen werden zerbombt, selbst wenn sie dafür gedacht waren, Fliehenden Schutz zu bieten. (rv)
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Papstreise auf die Philippinen: Solidarität mit den Überlebenden des Taifun
Durch den Taifun im November vergangenen Jahres haben die Reisepläne des Papstes eine neue Bedeutung erhalten. Das sagt der Erzbischof von Manila, Kardinal Luis Antonio Tagle, im Interview mit Radio Vatikan. Im Januar 2015, ein knappes halbes Jahr nach der Papstreise nach Korea, wird Franziskus Sri Lanka und die Philippinen bereisen. Zunächst war das als reine Pastoralreise geplant, berichtet Kardinal Tagle. Dann aber – nach der Katastrophe vom November 2013 habe die Reise noch eine weitere Dimension bekommen. (rv)
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Libyen: Land im Machtvakuum und Stellvertreterkrieg
Ausländer und Nicht-Muslime in Libyen befürchten, dass das Land nicht nur anarchische Züge sondern komplett von islamistischen Kräften eingenommen wird. Deshalb versteckten sich die meisten von ihnen, so Bischofsvikar von Benghasi Sylvester Magro, gegenüber Radio Vatikan. Gerade Christen fühlen sich bedroht. „Wir haben alle das schreckliche Schicksal eines Philippinos vor Augen, der hier getötet wurde,“ berichtet Magro. Viele Christen in Libyen kommen aus den Philippinen oder Indien. „Einige von ihnen wurde entführt. Mehr wissen wir nicht. Doch ich muss ehrlich sein und sagen, dass es bisher keine gezielte Christenverfolgung in Libyen gibt.” (rv)
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SOMMERREISE 2014:

Kirche in Bewegung: Pilgern, soziologisch betrachtet
Folge 14: Mit dem Wallfahren und Pilgern hatten wir es ja schon einige Male, auch in dieser Folge soll es noch einmal darum gehen, allerdings aus einer anderen Perspektive. Das SPI hier in Sankt Gallen beschäftigt sich in einer Studie mit dem Wallfahrtsort Maria Stein. Oder präziser, Eva Baumann-Neuhaus beschäftigt sich damit. Wer kommt den zu einem solchen Wallfahrtsort? Und warum ist ausgerechnet ein Pilgerort ein Ort zur Integration? (rv)
Hier die Folge 14

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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Papst Franziskus hat die sieben Geschwister von Jesuitenpater Paolo Dall'Oglio getroffen. Das teilt die Ordensgemeinschaft an diesem Freitag mit. Am Donnerstag speiste der Papst in der Ordenszentrale der Jesuiten, wo auch die Angehörigen des in Syrien verschleppten italienischen Jesuiten waren. Der Orden, dem Papst Franziskus selbst ebenfalls angehört, feierte am Donnerstag seinen Gründer Ignatius von Loyola. Von Dall'Oglio fehlt seit einem Jahr jede Spur. Er war im Juli 2013 in Raqa nahe der türkischen Grenze verschwunden und soll sich in der Gewalt fundamentalistischer Gruppen befinden. (rv/kna)
Der Austausch des Friedensgrußes soll innerhalb der katholischen Liturgie an seinem bisherigen Platz bleiben - jedoch in nüchternerer Form erfolgen. Das geht aus einem Rundschreiben der vatikanischen Gottesdienstkongregation hervor, das jetzt allen Bischofskonferenzen zuging. Die Bischofssynode vom Oktober 2005 und Papst Benedikt XVI. persönlich hatten eine Überprüfung dieses Gestus angeregt, da er an seinem bisherigen Platz unmittelbar vor der Kommunionausteilung Unruhe stiften könne. Kardinal-Präfekt Antonio Canizares Llovereser hatte den Text bei einer Audienz am 7. Juni dem Papst vorgelegt und dessen Zustimmung erhalten. (kipa) Mehr

Europa

Österreich
Die bei der Aufnahme von syrischen Flüchtlingen engagierte syrisch-orthodoxe Gemeinde in Wien sucht dringend günstige Wohnungen. Die meisten syrisch-orthodoxen Familien, die im Rahmen des ersten Kontingents der humanitären Aktion der Bundesregierung für Syrien-Flüchtlinge, nach Wien gekommen sind, seien mit Unterstützung der Kirche gut untergebracht. „Wir brauchen jedoch noch weitere Wohnungen für einige Familien und vor allem für die nächsten 1.000 Flüchtlinge, die bald kommen sollen“, so der syrisch-orthodoxe Chorepiskopos Emanuel Aydin im Gespräch mit „Kathpress“. Positiv bewertet Aydin die erste Phase der humanitären Syrien-Hilfe: 150 Flüchtlinge von insgesamt 500, die durch Mitwirkung der syrisch-orthodoxen Kirche nach Wien gekommen sind, konnten im Raum Wien untergebracht werden. (kap)

Naher Osten

Syrien
Bei einem Bombenangriff in der Nähe einer armenisch-katholischen Kirche in Aleppo sind mindestens drei Personen getötet worden. Die Tat sei am Mittwochnachmittag geschehen, und zwar im Stadtviertel al-Meydan. Bei den drei Opfern handelt es sich um zwei Frauen und einen Mann. Die Bomben zerstörten einen Teil der Umgebungsmauer und die Terrasse des Pfarrhauses. Die Fenster der Kirche zerbrachen und ein Altar mit einer Marienstatue aus Marash wurde zerstört. Am Sonntag wolle die Gemeinde im Anschluss an den Gottesdienst einen Olivenbaum an dem Ort pflanzen, wo die Bomben fielen und an dem Baum ein Schild mit der Aufschrift „Frieden“ und „Gott ist Liebe“ anbringen. „Dies ist unsere einzige Antwort auf Bomben und Gewalt, die seit Jahren unser Leben zerstören“, zitiert Fides den armenischen Pfarrer von Aleppo. (fides)

Gaza
Ein Waffenstillstand ist nutzlos, wenn Gaza ein Land der Verzweifelten bleibt. Das sagte der Lateinische Patriarch von Jerusalem, Erzbischof Fouad Twal, im Gespräch mit dem Fides-Dienst. „Es hat den Anschein, als ob man Gaza zu einer Fabrik der Verzweifelten machen will, die dann leicht zu Extremisten werden, die zu allem bereit sind”, so der Lateinische Patriarch von Jerusalem. Er äußerte sich zu der schwierigen Lage und seinen Zweifeln an einer langfristigen positiven Auswirkung der vorübergehenden Einstellung der militärischen Operationen auf der Grundlage der Vereinbarungen zwischen Israel und Hamas. Nach Ansicht des Patriarchen müssen strukturelle Bedingungen überwunden werden, die blinden Hass hervorbringen. (fides)

Asien

Nordkorea
Mitglieder der kleinen katholischen Gemeinde Nordkoreas sollen an der Messe mit Franziskus am 18. August in Seoul teilnehmen. Ursprünglich hätte Papst Franziskus an die Grenze von Nord- und Südkorea fahren sollen, um zumindest einen Blick ins stramm-kommunistische Land jenseits des Stacheldrahts zu werfen. Nun werden jedoch einige Mitglieder der kleinen katholischen Gemeinde Nordkoreas nach Bei seiner Südkorea-Reise in weniger als zwei Wochen wird Papst Franziskus zwar nicht an den 38. Breitengrad kommen, um zumindest einen Blick ins Nachbarland jenseits des Stacheldrahts zu werfen. Doch einige Katholiken Nordkoreas werden nach Seoul reisen dürfen. Der Direktor der Päpstlichen Missionswerke in Südkorea, John Bosco Byeon, sagte dem vatikanischen Pressedienst Fides, die Katholiken aus Nordkorea seien bereits im Mai eingeladen worden. (fides/kap)

Amerika

Mexiko/Vereinigte Staaten
Die Bischöfe fordern die USA auf, die juridische Möglichkeit der „Familienzusammenführung“ auf minderjährige Migranten auszuweiten. Es müsse in Betracht gezogen werden, dass die jungen Flüchtlinge, die alleine auf der Suche nach einem besseren Leben in die USA einreisen, später auch ihre Eltern bei sich haben dürften. Diesen Vorschlag teilten die mexikanischen Bischöfe anlässlich eines viertägigen Besuchs dem Gouverneur des US-amerikanischen Bundesstaates Kalifornien, Edmund G. Brown, in Mexiko mit. Das Phänomen habe sich unterdessen zu einer humanitären Krise in der Region entwickelt. (fides)

Vereinigte Staaten
Die Christin Meriam Yahya Ibrahim Ishag, die in ihrer Heimat der Todesstrafe entgangen ist, hat mit ihrer Familie die USA erreicht. Gemeinsam mit ihrem Mann und ihren beiden Kindern landete sie am Donnerstagabend (Ortszeit) am Flughafen von Philadelphia und wurde hier von Bürgermeister Michael Nutter empfangen. Ishag sei eine „Kämpferin für den Weltfrieden“ und werde ebenso in Erinnerung bleiben wie andere, „die aufgestanden sind, damit wir frei sind“, so der US-Politiker. (kna/bbc)

Kolumbien
Nach den jüngsten Bombenanschlägen mahnt der Vorsitzende der Bischöfe, Erzbischof Luis Augusto Castro Quiroga, zu Gewaltverzicht. Nach Anschlägen der Rebellenorganisation „FARC“ sind die aktuellen Friedensbemühungen in Kolumbien in Gefahr geraten. Der neue Vorsitzende der kolumbianischen Bischofskonferenz, Erzbischof Castro Quiroga, rief Regierung und Rebellen dazu auf, die jüngste Eskalation zu lösen, ohne den laufenden Friedensprozess zu gefährden. An die FARC-Guerilla und die „Nationalen Befreiungsarmee“ (ELN) appellierte er, auf Gewaltakte zu verzichten. Kolumbien brauche nun einen auf Dialog basierenden Frieden, sagte er bei einer Pressekonferenz am Mittwoch. (kap/kna/fides)

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Nachrichtenarchiv von Radio Vatikan

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