RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 3.8.2014

Tagesmeldungen vom 3.8.2014

- Papst: Zuerst an die Armen denken und dann an sich! -
- Thailand: Die traurige Geschichte von Baby Gammy -
- Argentinien: Ein Land ist Pleite -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Nina Oe
zelt
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr

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THEMEN DES TAGES:

Angelus: Zuerst an die Armen denken und dann an sich!
Papst Franziskus erinnerte beim Angelusgebet an diesem 18. Sonntag im Jahreskreis an das Tagesevangelium und sprach über das Wunder von Jesus, als er eine Volksmenge mit Nahrung versorgte. Was wir heute von diesem Wunder lernen können, seien drei Dinge: Erbarmen, Teilen und Eucharistie. So wie Jesus sein Brot mit der Volksmenge teilte, so sollen auch die Menschen heute nicht nur an sich denken, sondern zuerst an die Bedürfnisse der Armen, die ohne diese Hilfe nicht überleben könnten. Das Wunder, dass das Brot von Jesus für alle Menschen reichte, sei ein Zeichen. Wenn wir mit unseren Brüdern teilen, dann werde es nicht an unserem „täglichen Brot fehlen“, betonte Papst Franziskus. (rv)
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Argentinien: Ein Land ist Pleite
Argentinien ist technisch gesehen pleite, faktisch hat das Land mit der zweitgrößten Volkswirtschaft Südamerikas, aber Geld in der Kasse. Diese Woche kam jedoch das vernichtende Urteil, des amerikanischen Gerichtshof: Das Land ist bankrott. Für die Kirche in Argentinien ist das ein Grund zur Sorge, aber auch zu Vorsicht. Angesichts des offenen Ausgangs müsse man die weiteren Entwicklungen abwarten.  Sie hoffen natürlich, dass es nun keine Verschlechterungen für die Beschäftigten im Land und die Situation der Menschen geben wird, die ohnehin bereits von Armut betroffen sind. Jorge Milia, der argentinische Journalist und Autor der  Mitte der 1960er Jahre Schüler des Papstes in Santa Fe in Argentinien war, kommentierte für Radio Vatikan die aktuelle Situation vor Ort. (rv)
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Thailand: Die traurige Geschichte von Baby Gammy
Eine Geschichte, die die Welt berührt. Soziale Netzwerke teilen die herzzerreißende Geschichte von Baby Gammy, das von einer thailändischen Leihmutter zur Welt gebracht wurde. Ein australische Paar hat die Leihmutter mit dem Baby Gammy sitzen lassen, weil es Down Syndrom hat und nur dessen gesunde Zwillingsschwester mitgenommen. Filippo Maria Boscia, Dozent an der Bioethischen Universität in Bari und Präsident der katholischen Ärzte in Italien, sagte Radio Vatikan, dass die Macht der Entscheidung über die Natur eine Gefahr sei und die aktuelle Situation eine gewisse Hysterie des Fortschritts erreicht habe. Das Recht auf Kinder würde zu einem Recht auf perfekte Kinder werden. Seiner Meinung nach, sollte die Geschichte von Gammy ein Zeichen für unsere Gesellschaft sein und viel eher ein glaubwürdiger Zeuge des Lebens als ein „Fehler der Technik“. (rv)
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AUS UNSEREM ABENDPROGRAMM:

Reden über Gott und Welt
Der Soziologe und Religionspädagoge Mouhanad Khorchide ist eine ungewöhnliche Stimme des Islam: Auch in seiner eigenen Religion umstritten spricht er von Barmherzigkeit und Gemeinsamkeiten mit dem Christentum. Im Augenblick sehen wir eher die Bilder von Christenverfolgung und –vertreibung, da ist seine Sicht auf den Islam ungewöhnlich. Ein Gespräch mit dem Professor aus Münster über „seinen“ Islam.
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DIE NACHRICHTEN:

Europa

Deutschland
Missstände und keinerlei Standards – das prangern die großen Sozialverbände bei der Anwerbung von ausländischer Pflegekräfte an. Sogenannte  Vermittlungsagenturen bei der gewerblichen Vermittlung von Arbeitskräften nach Deutschland halten sich demnach an keine Richtlinien. Um in die Bundesrepublik zu kommen, zahlten Menschen hohe Vermittlungsgebühren und verschuldeten sich, betonte Geschäftsführer der Freien Wohlfahrtspflege (BAGFW)  Gerhard Timm in einem Schreiben an das Magazin „Focus“. Die Sozialverbände fordern in ihrem Positionspapier, die Vermittlung nur über die Zentrale Auslands- und Fachvermittlung (ZAV) oder von ihr zertifizierte Vermittler zuzulassen. (kna)

Österreich
Caritas-Präsident Michael Landau und Bischof Ludwig Schwarz trauern um die am Samstag verstorbene Nationalratspräsidentin. Landau schrieb in einer Aussendung mit Barbara Prammer verliere Österreich „eine wichtige und engagierte Stimme für Menschlichkeit und Toleranz. Sie war eine Unterstützerin bei sozialen Anliegen und in „Fragen der Gerechtigkeit“, so Landau. Prammer, die aus Oberösterreich stammte, hatte sich auch persönlich für eine Reihe von Projekten der Caritas der Diözese Linz engagiert. Auch der Linzer Diözesanbischof Ludwig Schwarz trauert und den Verlust. Er schätze die kompetente Zusammenarbeit mit ihr beim Hilfsfonds für Geschädigte des Nationalsozialismus. (rv)

Naher Osten

Nahost
Am frühen Sonntagmorgen meldeten die israelischen Streitkräften einen weiteren Verlust eines entführt-geglaubten 23-jährigen Soldaten, der am Freitag beim Kampf im Gazastreifen getötet wurde. Die Kämpfe im Gaza Streifen sind nich beendet und eine Waffenruhe ist nicht in unmittelbarer Sicht. Zahlreiche Hinweise lassen darauf schließen, dass Kriegs- und Menschenrechtsverbrechen im Gaza-Konflikt von Israel, der Hamas und von bewaffneten Palästinensergruppen begangen worden seien. Darauf macht nun die Menschenrechtsorganisation Amnesty International aufmerksam und verlangt infolgedessen Ermittlungen des Internationalen Strafgerichtshof. (kna)

Asien

Indien
Insgesamt 65 Millionen indische Kinder unter fünf Jahren sind unterernährt, darunter auch ein Drittel der reichsten Familien des Landes.  Laut Nachrichtenagentur Fides ist es wahrscheinlicher, dass ein Kind in Indien unter Unterernährung leidet, als Kinder, die in den ärmsten Ländern der Welt, wie zum Beispiel die Demokratische Republik Kongo, Simbabwe oder Somalia aufwachsen. Grund dafür seien die prekären hygienischen Verhältnisse und der Mangel an geschlossenen Toiletten. Laut einer Studie des RICE Institute geht hervor, dass lediglich ein Viertel der Familien in ländlichen Gebieten wissen, dass durch einfaches Händewaschen zahlreiche Durchfallerkrankungen vermieden werden können. (fides)

Ozeanien

Australien
An diesem Sonntagvormittag im Alter von 90 Jahren ist der emeritierte Erzbischof von Sydney in Australien, Edward Bede Clancy verstorben. Das berichtet eine Vatikannote. Unter Papst Johannes Paul II. wurde er am 28. Juni 1988 als Kardinalpriester  in das  Kardinalskollegium aufgenommen. Von 1986 bis 2000 war er Präsident der australischen Bischofskonferenz. Nach seinem altersbedingten Amtsverzicht 2001 wurde Clancy durch George Pell abgelöst. Inzwischen berief Papst Franziskus Kardinal Pell als Leiter der zentralen Wirtschafts- und Finanzbehörde des Vatikan nach Rom; ein Nachfolger in Sydney ist noch nicht ernannt. (rv)

Neuseeland
In einem offenen Brief appelliert die Bischofskonferenz von Neuseeland an Papst Franziskus und bittet um eine Gebetsinitiative für den Frieden in Gaza. Sie erinnerten an die Gebetswache vom Vorjahr, im September 2013, die für den Frieden in Syrien gehalten wurde. In dem Brief, gezeichnet von John Dew, dem Erzbischof von Wellington, äußern die Bischöfe ihre „Trauer und die Angst vor dem schrecklichen Konflikt in Gaza“ und bedauern ihr „Gefühl der Ohnmacht“, welches lediglich durch ein „ständiges Beten für ein Ende dieses Konfliktes“ gelöst werden könne. Die Bischöfe bedauern vor allem, dass so viele Menschen in Gaza keine Möglichkeit hätten, vor diesen Kämpfen zu flüchten. (rv)

Amerika

Brasilien
Das größte Gotteshaus Brasiliens ist in Sao Paulo eröffnet worden. Anwesend bei der Eröffnungszeremonie des evangelikalen Salomon-Tempels letzten Donnerstag war selbst die Präsidentin Dilma Rousseff sowie zahlreiche politische und wirtschaftliche Vertreter des Landes. Das 18-stöckige Hochhaus umfasst eine Fläche von fünf Fußballfelder und bietet Platz für 10.000 Gläubige.  Der Tempel, der mit Steinen aus Israel verkleidet sei, besitzt eine Lichtanlage, die die Abendstimmung aus Jerusalem imitieren soll. Das komplette Bauwerk kostete umgerechnet 224 Millionen Euro. Laut Angaben der „Universalen Kirche des Königreichs Gottes“ („Igreja Universal do Reino de Deus“; IURD) ist das Gebäude den biblischen Informationen über den Tempel Salomons, den ersten Tempel in Jerusalem, nachempfunden. (dw)

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Nachrichtenarchiv von Radio Vatikan

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