RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 9.8.2014

Tagesmeldungen vom 9.8.2014

- Papst: An diesem Sonntag für Irak beten -
- Vatikan-Initiativen für Irak laufen an -
- Patriarchen vergleichen IS mit Nazis -

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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Gudrun Sailer
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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IRAK-KRISE:

Papst ruft zu Gebet für Irak auf
„Ich bitte alle Pfarreien und katholischen Gemeinschaften, an diesem Wochenende besonders für die irakischen Christen zu beten.“ Das schreibt Papst Franziskus in einer Twitter-Botschaft von diesem Samstagmorgen. In den nicht-deutschen Fassungen des Tweet ist ausdrücklich von einem „speziellen Gebet“ bzw. einer „Fürbitte“ die Rede. Franziskus ist ausgesprochen besorgt über das Vorgehen von Dschihadisten gegen Christen und Jesiden im Irak. Auch eine Twitter-Botschaft von Franziskus vom Freitagabend lädt zum Gebet für alle leidenden Menschen im Irak ein. Im September vergangenen Jahres hatte der Papst auf dem Petersplatz in Rom ein Friedensgebet für Syrien gehalten; auch damals rief er katholische Pfarreien und Bewegungen weltweit zu ähnlichen Initiativen auf. (rv)

Vatikan-Initiativen laufen an
Mit ungewöhnlicher Offenheit startet der Vatikan eine diplomatische Aktion für den Irak. Am Freitag wurde bekannt, dass Franziskus Kardinal Fernando Filoni ins  Zweistromland schickt; der Sondergesandte soll sich ein Bild von der Lage der Christenverfolgung durch die IS-Terrormilizen machen. Doch damit nicht genug. Franziskus plant auch, die Nuntien des Irak und der umgebenden Regionen zu einem Krisengespräch nach Rom zu rufen. Das hat Vatikansprecher Federico Lombardi über Radio Vatikan bekannt gegeben. Wahrscheinlich finde der Gipfel im September statt. (rv)
Unsere Interviews mit Lombardi und Filoni

„Die Lage der Jesiden im Nord-Irak ist katastrophal“
Nicht nur Christen sind Opfer der Terrorgruppe „Islamischer Staat“ (IS): Besondere Gefahr droht auch der Religionsgemeinschaft der Jesiden. Rund 200.000 von ihnen sind zurzeit auf der Flucht. Etwa 30.000 Familien befinden sich im Sindschar-Gebirge; dort sind sie von Dschihadisten eingekreist. Die US-Regierung lässt ihnen aus der Luft Nahrung zukommen. Telim Tolan, Vorsitzender des Zentralrats der Jesiden in Deutschland, fordert im Interview die Schaffung von „Sicherheitszonen“ für die Bedrohten. (rv/domradio)
Hier das Interview, in Text und Ton

Ostkirchen-Patriarchen vergleichen IS mit Nazis
Mit einem dramatischen Appell angesichts der jüngsten Vertreibung von rund 200.000 Christen aus der irakischen Ninive-Ebene haben sich Vertreter der christlichen Ostkirchen an die Vereinten Nationen gewendet: Die Vertreibung durch die Terrororganisation „Islamischer Staat" (IS) bedeute einen „Völkermord", so die Patriarchen der orthodoxen und katholischen Ostkirchen in einem Schreiben an UNO-Generalsekretär Ban Ki-Moon sowie die Mitglieder des Sicherheitsrates. Sie vergleichen das Vorgehen der IS u.a. mit den Verbrechen der Nationalsozialisten. „Die Praktiken der IS entsprechen genau dem, was die Nazis taten: Massive Mordtaten, Plünderungen, Raub und Verletzung der grundlegenden Menschenrechte". (kap/fides)
Hier weitere Infos

Bischof Fürst begrüßt US-Lufteinsatz im Nordirak
Als „Barbarei unvorstellbaren Ausmaßes“ hat Bischof Gebhard Fürst die systematische Verfolgung, Vertreibung und die Tötungen von Menschen im Nordirak durch die islamistischen IS-Terrortruppen bezeichnet. Der Stuttgarter Bischof sagte am Samstag weitere 100.000 Euro Hilfe aus einem Nothilfefonds zu. Bereits vor zwei Wochen versprach Bischof Fürst Caritas international 50.000 Euro für Flüchtlingshilfe im Irak. Der Bischof fordert rasche Hilfsmaßnahmen durch die Weltgemeinschaft und deren entschlossenes Eingreifen. „Es bleibt nicht mehr viel Zeit“, sagt er. Den Hilfs- und Militäreinsatz der USA wie auch zuletzt die Hilfsflüge Großbritanniens in der Autonomen Provinz Kurdistan begrüßt Bischof Fürst ausdrücklich. (pm)
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Missio für UNO-Friedenstruppe
Für den Schutz der Zivilbevölkerung vor der Terrormiliz IS setzt sich das katholische Hilfswerk missio ein. Zusammen mit Partnern aus dem Irak wirbt es für die Entsendung einer UNO-Friedenstruppe. missio-Präsident Klaus Krämer appelliert in einem am Freitag veröffentlichten Brief an Bundeskanzlerin Angela Merkel, „schnellstmöglich die Bedingungen zur Einrichtung einer multidimensionalen UNO-Friedenstruppe“ zu prüfen. Einen solchen Schutz bräuchten besonders die gefährdeten Minderheiten der Christen, Jesiden, Shabak, Schiiten und Turkmenen. Mit dem Appell schliesst sich missio entsprechenden Forderungen des chaldäischen Patriarchen Raphael I. Sako an. (kna)

EU-Bischöfe: „Die Tragödie stoppen“
Auch Europas Bischöfe sorgen sich über die Vorgänge im Irak. Der Rat der Europäischen Bischofskonferenzen CCEE bekundet in einer Aussendung an diesem Samstag seine besondere Sorge „bezüglich der Verfolgung der Christen im Norden des Landes“. Die internationale Gemeinschaft solle „alles in ihrer Macht Stehende zu tun, um diese Tragödie zu stoppen“. (pm)
Kirchliche Stimmen zum Irak aus den USA und Kanada 

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HINTERGRÜNDE:

Papst beantwortet Fragen im argentinischen Pfarrei-Radio
Papst Franziskus hat am Freitagabend per Telefon an einer Live-Sendung eines argentinischen Pfarreien-Radios teilgenommen. Dabei antwortete er auf eine Reihe von Fragen des Moderators. Unter anderem betonte Franziksus in dem Gespräch, dass Marienverehrung „keine Anbetung“ sei, aber immerhin „so etwas wie der Kern der Volksfrömmigkeit in Lateinamerika“. Der Papst wörtlich: „Ein Kind ohne Mutter hat eine verstümmelte Seele.“ Erneut bekräftigte Franziskus, dass die Kirche „auf dem Weg“ bleiben müsse: „Wenn die Kirche stillsteht, hört sie auf, Kirche zu sein, und wird zu einer Vereinigung bürgerlichen Rechts.“ (rv)
Hier mehr, in Text und Ton 

D/Vatikan: Kardinal Lajolo reist nach Schönstatt
Kardinal Giovanni Lajolo vertritt den Papst beim Jubiläum der Schönstatt-Bewegung in Deutschland. Franziskus entsendet den emeritierten italienischen Kurienkardinal zu den Feierlichkeiten von 16. bis 19. Oktober in Vallendar bei Koblenz, wie der vatikanische Pressesaal an diesem Samstag bekanntgab. Kardinal Lajolo wirkte in früheren Jahren als Nuntius in Berlin und spricht gut Deutsch. Die Schönstatt-Bewegung entstand vor 100 Jahren auf Initiative von Pater Joseph Kentenich. Pilger aus 50 Nationen werden sich an der Jubiläumswallfahrt nach Schönstatt im Oktober beteiligen. (rv)

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, Adnkronos, Upi, Cns, Ucanews, Misna, Kirche in Not, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.

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Programmvorschau:

Sonntag Abend, 10.08.2014: Menschen in der Zeit - von Aldo Parmeggiani
Rupert Neudeck

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Nachrichtenarchiv von Radio Vatikan

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