RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 10.8.2014

Tagesmeldungen vom 10.8.2014

-  „Niemals Krieg im Namen Gottes!“ -
- Franziskus erschüttert über Gräueltaten im Irak -
- Mittagsgebet: „Mit Jesus im Boot“ -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Gudrun Sailer
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr

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BLICKPUNKT IRAK:

Papst über Terrorkämpfer: „All das beleidigt Gott und die Menschheit schwer“
„Man macht nicht Krieg im Namen Gottes!“ Das sagte Papst Franziskus an die Adresse des „Islamischen Staates“ im Irak; er äußerte sich nach dem traditionellen Angelusgebet an diesem Sonntag auf dem Petersplatz. Franziskus zeigte sich tief erschüttert über die Nachrichten aus dem Zweistromland – Mord, Vertreibung und Gewalt jeder Art gegen Minderheiten, die von den Terrorkämpfern des „Kalifates“ verübt werden. Zugleich sagte der Papst, er vertraue „auf eine wirksame politische Lösung auf internationaler und lokaler Ebene“, die im Irak die aktuellen Verbrechen beende und das Recht wiederherstelle. (rv)
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Twitter-Offensive von Papst Franziskus für den Irak

Vatikan-Diplomat: „Eine Militäraktion ist vielleicht in diesem Moment nötig“
Ein militärischer Eingriff im Nordirak, sofortige humanitäre Hilfe und ein Stopp für Waffenlieferungen an Islamisten: das hält Erzbischof Silvano Maria Tomasi für die geeignete Strategie, um die blutige Krise des „Islamischen Staates“ einzudämmen. Erzbischof Tomasi ist ständiger Beobachter des Heiligen Stuhles bei der UNO in Genf. „Die Notwendigkeit, die Christen im Nordirak auch physisch zu schützen, ist evident“, sagte Tomasi im Gespräch mit Radio Vatikan. Eine Militäraktion sei „vielleicht in diesem Moment nötig“, es gelte aber auch, Waffenlieferanten an die Fundamentalisten zu identifizieren und diese Unterstützung einzustellen“. (rv/dw)
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Filoni: „Islamischer Staat" ist Folge des Einmarschs der Amerikaner im Irak
Der Vormarsch der Terrorgruppe „Islamischer Staat“ im Irak ist eine Folge des Krieges der USA gegen das Land im Jahr 2003. Das denkt der päpstliche Sondergesandte für den Irak, Kardinal Fernando Filoni. Papst Johannes Paul II. habe die politisch Verantwortlichen damals zum Frieden ermahnt, aber vergeblich. „Deshalb leiden wir heute unter diesen Konsequenzen" sagte Filoni in einem Interview mit der italienischen Tageszeitung „Avvenire" von diesem Sonntag. Seit diesem Krieg, der „ein Fehler" gewesen sei, habe sich die Lage im Irak nie wieder verbessert, in vieler Hinsicht sogar verschlechtert, so der Kurienkardinal. (kap/rv)
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AUS DEM RADIO VATIKAN BLOG:

Die nächste Papstreise steht vor der Tür, ab diesem Donnerstag wird Papst Franziskus Korea besuchen. Unser Redaktionsleiter Pater Bernd Hagenkord ist bereits dort und schildert auf seinem Blog erste Eindrücke. Den ersten Eintrag finden Sie hier: Gruß aus Seoul. (rv)
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WEITERE THEMEN DES TAGES:

Nigeria: Boko Haram schickt Mädchen als Attentäterinnen vor
Im Nordosten Nigerias ist es in den letzten Wochen abermals zu blutigen Anschlägen gekommen. Besonders besorgniserregend dabei ist, dass die Terrororganisation Boko Haram inzwischen Mädchen als Selbstmordattentäter vorschickt. Der schwerste dieser Anschläge ereignete sich am 27. Juli, als ein Mädchen vor einer Kirche eine Bombe zündete und vier Menschen mit in den Tod riss. Die junge Frau trug die Bombe unter ihren langen Gewändern versteckt. Der Erzbischof von Abuja, Kardinal John Onaiyekan, sagte, derartige Attacken stellten die Sicherheitskräfte vor zusätzliche Herausforderungen. (rv)
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Menschen in der Zeit: Rupert Neudeck – Der gute Samariter
Rupert Neudeck und seine Frau Christel Neudeck engagieren sich seit 35 Jahren weltweit und unentwegt mit humanitären Hilfsaktionen in Kriegs- und Krisengebieten. Sie gründeten 1979 das deutsche Not-Ärzte-Komitee Cap Anamur, das 11.488 Flüchtlinge aus dem südchinesischen Meer rettete. Einsätze in Somalia, Uganda, Äthiopien, Sudan. Eritrea, Afghanistan, Vietnam, Nordkorea, Irak und Tschetschenien folgten. Rupert Neudeck - gerade erst 75 geworden – möchte unbedingt noch einmal eine arabische Sprache erlernen, im Gazastreifen einen 42 Kilometer Marathonlauf organisieren und im Sudan eine lange Eisenbahnstrecke anlegen. (rv)
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Mittagsgebet: „Mit Jesus im Boot“
Die Kirche als Schiff: Dieses Bild, das dem Sonntagsevangelium entnommen ist, betrachtete Papst Franziskus beim Angelusgebet am Sonntagmittag auf dem Petersplatz. Mit Jesus im Boot verändere sich das Klima sofort, sagte der Papst sinngemäß. Die Angst zu kentern verschwinde, und „alle fühlen sich vereint im Glauben an Ihn. Alle, die klein und furchtsam sind, werden groß im Moment, in dem sie sich vor Ihm niederknien und in ihrem Meister den Sohn Gottes erkennen.“ Das sei „ein wirksames Bild der Kirche“, fuhr Franziskus fort:
Ein Schiff, das den Sturm durchqueren muss und aussieht, als würde es gleich untergehen“. (rv)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Die Welt braucht mutige Jugendliche. Das hat Papst an diesem Sonntagmorgen italienischen Pfadfinder gesagt, die er bei einer Versammlung anrief. Rund 30.000 Jugendliche hörten Franziskus, der ihnen am Telefon zurief: „Mut! Das ist eine Tugend und eine Haltung der Jugend“. Jugendliche hätten immer einen Horizont und schritten voran. Die Welt brauche „keine Jugendlichen, die in Pension gehen“. Ihre Aufgabe sei es, „eine neue Stadt zu bauen”, sagte der Papst den Pfadfindern, die bei ihrem Treffen über die Apokalypse meditiert hatten. (rv)

Europa

Deutschland/Vatikan
Unrühmlich für den Vatikan, aber schließlich geht es um den guten Zweck: mit einem satten 8:1 hat an diesem Sonntag der Bundesligist Borussia Mönchengladbach eine Auswahl aus dem Papststaat besiegt. Im Borussia-Park bestritt das Fußballteam aus dem Vatikan sein erstes Auswärtsmatch. Das päpstliche Team setzte sich aus Spielern der vatikanischen Post, der Gendarmerie, der Schweizergarde und des Staatssekretariates zusammen. Der Eintritt war frei, sonstige Einnahmen gehen an wohltätige Zwecke. Einer der Organisatoren war der argentinische Priester Guillermo Karcher, der im Staatssekretariat arbeitet sowie als Zeremoniär bei Papstmessen wirkt. Ihm zufolge entstand die Idee zu dem Wohltätigkeits-Match bereits 2011 im Pontifikat von Papst Benedikt XVI. und wurde von dessen Nachfolger Franziskus übernommen. (rv/kap) 

Russland
Das Moskauer Patriarchat hat das russische Embargo gegen Einfuhren landwirtschaftlicher Produkte aus der EU und den USA begrüßt. Der russisch-orthodoxen Kirche zufolge sei das eine gute Gelegenheit, ein neues Gesellschaftssystem aus „russischen Werten“ zu schaffen, berichtet Asianews. „Wir müssen das Maßhalten lernen, die Selbstkontrolle und die Fähigkeit, mit dem auszukommen, was wir haben“, zitiert die Agentur den orthodoxen Erzpriester Vsevolod Tschaplin. Zugleich rief der Leiter der Synodalabteilung für die Beziehungen zwischen Kirche und Gesellschaft seine Landsleute dazu auf, nicht länger westliche Konsummodelle anzustreben. Moskau hatte das Embargo als Reaktion auf westliche Maßnahmen im Zug des Ukraine-Konflikts verhängt. (apic/asianews)

Afrika

Ghana
Die Bischöfe des Landes haben die Autoritäten dazu ermahnt, alle nötigen Maßnahmen zu treffen, damit das Ebola-Virus sich nicht auf Ghana ausbreitet. In einer Note des Vorsitzenden der Bischofskonferenz macht dieser darauf aufmerksam, dass die Ansteckung durch einheimische, im benachbarten Ausland tätige Fischer erfolgen könnte, die über Ghanas wichtigsten Hafen wieder  zurück kämen. Die Bischöfe fordern die medizinische Untersuchung gefährdeter Personen sowie die Einrichtung von Hilfszentren für Verdachtsfälle. Zugleich warnt die Kirche vor Panikmache vor dem Virus. Ebola hat bisher knapp 1000 Menschen in Guinea, Liberia und Sierra Leone getötet. (rv)

Asien

Laos
Fünf Christen, die des Mordes angeklagt waren, müssen auch nach ihrer Entlastung weiter im Gefängnis bleiben. Das berichtet die Agentur „Eglises d´Asie“ unter Berufung auf eine in den USA ansässige Menschenrechtsorganisation (HRWLRF), die auf Laos spezialisiert ist. Nach Erkenntnissen des Gerichts in der Provinz Savannakhet im Süden von Laos hätten die fünf Inhaftierten „keinen kriminellen Akt begangen“, ihre Freilassung hänge aber vom übergeordneten Distrikt ab. Den Christen war zu Unrecht ein Mord an einer Konvertitin zur Last gelegt worden, heißt es in dem Agenturbericht. Die Menschenrechtsorganisation sieht in der fortdauernden Inhaftierung ein Zeichen wachsender Christenverfolgung in Laos. Bei der Organisation Christian Solidarity Worldwide gilt die Provinz Savannakhet als eine der Regionen mit den meisten Menschenrechtsverletzungen weltweit. Gerade Verletzungen des Rechts auf Religionsfreiheit seien dort zahlreich. (apic)

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Nachrichtenarchiv von Radio Vatikan

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