RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 12.8.2014

Tagesmeldungen vom 12.8.2014

- Vatikan: Erstmals Anklageschrift gegen IS -
-  Nuntius im Irak: Ja zu US-Intervention -
- Vorbericht aus Korea: Geteiltes Land -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Gudrun Sailer
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Vatikan: Anklageschrift gegen islamistischen Terror im Irak
Die Vatikanbehörde, die für den Dialog mit Muslimen zuständig ist, hat sich erstmals zur Errichtung des „Kalifates“ durch die Terrorgruppe „Islamischer Staat“ geäußert. Mit äußerster Entschiedenheit weist der von Kardinal Jean-Louis Tauran geleitete Päpstliche Rat für den interreligiösen Dialog die Praktiken des „Islamischen Staates“ zurück. Die „religiösen Verantwortlichen, besonders die muslimischen“, werden zu einer „klaren und mutigen Stellungnahme“ gegen die Vorgänge im Irak aufgefordert. „Kein Grund“, erst recht kein religiöser, könne „eine solche Barbarei rechtfertigen“, heißt es in der ungewöhnlich deutlich formulierten Mitteilung aus dem Vatikan, die „unsägliche kriminelle Handlungen“, wie beispielsweise die “Kreuzigung von Leichen auf offenen Plätzen“,  durch die Dschihadisten auflisten.  (rv)
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Nuntius im Irak: Ja zu US-Intervention
Immer deutlicher signalisiert der Heilige Stuhl seine Billigung für die US-Militärintervention im Irak. Als wichtigstes Ziel sieht man im Vatikan die Eindämmung und Entwaffnung der Terrorgruppe “Islamischer Staat”. Der Nuntius in Bagdad, Erzbischof Giorgio Lingua, sagte im Gespräch mit Radio Vatikan, dass das Hauptproblem die Waffen seien und er sich frage, wie die Terroristen an hochentwickelte Waffen kommen würden und wertete dies als ein „Bankrott der Geheimdienste“. Der Waffenhandel müsse gestoppt werden, so der Nuntius. (rv)
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Papstreise nach Korea: Bericht von der Grenzlinie
An diesem Mittwoch bricht Papst Franziskus nach Korea auf. Es wird seine dritte große Auslandsreise sein, nach Rio de Janeiro im vergangenen Jahr und Jordanien, Palästina und Israel vor einigen Monaten. Korea ist ein Land, das vor allem durch ein Thema definiert wird: die Teilung in Nord und Süd. Genau von der Grenzlinie meldet sich unser Korrespondent, Pater Bernd Hagenkord, mit einem ersten Bericht.
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Live bei uns: Die Papstreise nach Südkorea
Der Papst fliegt an diesem Mittwoch, um 16.00 Uhr, vom Flughafen Rom-Fiumicino nach Seoul. Wir übertragen die wichtigsten Treffen und Gebetsmomente live und mit deutschem Kommentar. Sie können die Übertragungen auf unserem
Vati
kan Player mitverfolgen. Die nächste Live-Übertragung findet am Donnerstag, den 14. August 2014, statt: 09.15-10.00 Uhr: Begegnung mit den Autoritäten im Salon „Chungmu“ des Präsidentensitzes „Blaues Haus“ in Seoul. Ansprache des Papstes. Unser Kommentator ist Stefan von Kempis.
Hier die Live-Übertragungen im Einzelnen

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AUS UNSEREM ABENDPROGRAMM:

Pater Bernd Hagenkord ist bereits in Korea und während er auf die Ankunft von Papst Franziskus wartet, sieht er sich bereits vor Ort um:
Den größten Teil des Tages hat Pater Bernd Hagenkord heute an der DMZ verbracht, der zynisch „demilitarisierte Zone“ getauften Trennlinie zwischen Nord- und Südkorea. Zynisch kommt deswegen, weil es hochgradig bewaffnet ist. Man will sich gegen den jeweiligen Gegner schützen.
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Der emeritierte Papst Benedikt XVI. verbringt diesen Sommer bewusst in Rom und nicht in der päpstlichen Sommerresidenz Castel Gandolfo. Er habe sich so entschieden, da auch Papst Franziskus auf einen Aufenthalt in den Albaner Bergen verzichtet habe, sagte der Präfekt des Päpstlichen Hauses, Erzbischof Georg Gänswein, im Interview der „Katholischen Sonntags Zeitung“ / „Neuen Bildpost“. Im August habe der emeritierte Papst außerdem seinen Bruder aus Regensburg zu Besuch. Benedikt gehe es angesichts seines Alters von 87 Jahren gut und er verfolge das kirchliche und politische Leben sehr aktiv, so Gänswein. (kna)
Die Spendengelder des Benefizspiels der vatikanischen Mannschaft gegen die deutsche Fußballmannschaft Borussia Mönchengladbach kommen bedürftigen Familien mit schwerkranken Kindern zugute. „Das Spiel war für Kinder gedacht, die gesundheitlicher und medizinischer Hilfe bedürfen“, erläuterte Markus Heinz vom Staatssekretariat im Anschluss. Vor rund 1.000 Besuchern hatte die vatikanische Auswahl das Spiel mit 8:1 Toren verloren.  (agi)
Mit einem Festgottesdienst wird am Freitag in Hildesheim der sanierte Mariendom nach viereinhalbjähriger Bauzeit wiedereröffnet. An dem Pontifikalamt mit Bischof Norbert Trelle um 17 Uhr wird auch der Apostolische Nuntius in Deutschland, Erzbischof Nikola Eterovic, teilnehmen und eine Grußbotschaft von Papst Franziskus überbringen, wie das Bistum mitteilte. Der Hildesheimer Dom war 2010 für Sanierungsarbeiten geschlossen worden. Rund die Hälfte der Kosten, 37,2 Millionen Euro, trage die Diözese aus Kirchensteuermitteln, die andere Hälfte werde aus Mitteln des Bundes, des Landes, der UNESCO, aus Spenden aufgebracht. (kna)
Der Bonner Dogmatik-Professor Karl-Heinz Menke wird bei der nächsten Auflage des Ratzinger-Schülerkreises das Impulsreferat halten. Das berichtet die katholische Webzeitung „korazym“ unter Berufung auf Pater Stephan Horn, den Leiter des Ratzinger-Schülerkreises. Wie bereits im vergangenen Jahr werde Papst Benedikt XVI. nicht an den dreitägigen akademischen Debatten seiner Schüler teilnehmen, aber wieder die Schlussmesse zelebrieren. Thema ist in diesem Jahr die Theologie des Kreuzes. Der Ratzinger-Schülerkreis trifft sich von 21. bis 24. August im Tagungshaus Centro Mariapoli in Castelgandolfo. (korazym)

Europa

Deutschland
Die Bischofskonferenz warnt vor einem Flüchtlingsdrama im Mittleren Osten. Derzeit seien rund 300.000 irakische Christen auf der Flucht vor der Terrorgruppe „Islamischer Staat“ (IS), sagte der Sprecher der Deutschen Bischofskonferenz, Matthias Kopp, in einem Radio-Interview. Die Flüchtlinge stammten vor allem aus dem Nordirak, wo sie bisher von den Kurden geschützt worden seien. (münchner kirchenradio)
Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick hält den militärischen Einsatz der US-Amerikaner im Irak für verantwortbar. Die deutschen Bischöfe hätten zwar immer gesagt, es dürfe keine Kriege geben, gleichzeitig aber den Grundsatz „Act to protect“ („Handeln, um zu schützen“) hochgehalten, sagte Schick am Montag der Katholischen Nachrichten-Agentur auf Anfrage. Wo Menschen geschützt werden müssten und nicht anders geschützt werden könnten als mit Waffengewalt, dürfe diese Methode nicht ausgeschlossen werden. (kna)

Österreich
Kardinal Christoph Schönborn ist überzeugt, dass Papst Franziskus sein Reformtempo beibehalten wird und es zu Änderungen kommen wird - vielleicht sogar bei Themen wie wiederverheiratete Geschiedene oder Zölibat. „Zeichen und Wunder werden geschehen. Es wird Reformen geben", so der Wiener Erzbischof im Interview mit der in Düsseldorf erscheinenden „Rheinischen Post“ in der Dienstag-Ausgabe. (kap)

Schweiz
Die Schweizer Bischöfe wünschen sich
im Nordirak „eine effiziente internationale Unterstützung der Fliehenden und ein Eingreifen der internationalen Staatenwelt“. Das steht in einer Mitteilung der Schweizer Bischofskonferenz von diesem Dienstag. Die Gläubigen in der Schweiz seien dazu aufgerufen, im Rahmen ihrer Möglichkeiten Hilfe zu leisten, mit Gebet, Spenden, der Aufnahme von Flüchtlingen oder mit staatlichen Interventionen. (pm)

Spanien
Der mit Ebola infizierte spanische Priester
, der vor fünf Tagen aus Liberia nach Madrid ausgeflogen worden war, starb an diesem Dienstag im Krankenhaus, wie eine Sprecherin der spanischen Gesundheitsbehörden mitteilte. Der 75-Jährige Ordensmann der „Barmherzigen Brüder“ hatte in Liberia in einem katholischen Krankenhaus gearbeitet. Er hatte dort geholfen, an Ebola erkrankte Menschen zu betreuen, und sich dabei selbst infiziert. Die Zahl der Todesopfer der Ebola-Epidemie liegt bereits bei über 1.000. (afp)

Ukraine
Protestantische Christen in der Ostukraine sind nach Informationen des Evangelischen Pressedienstes (epd) und des deutschen Missionswerks „Licht im Osten“ zunehmend Repressalien russischer Separatisten ausgesetzt. Viele Baptisten müssten ihre Häuser verlassen, ihre Kirchengebäude würden beschlagnahmt, Gottesdienste verboten, sagte „Licht im Osten“-Leiter Joachim Lange dem epd. Einzelne Christen seien getötet worden. (kap)

Afrika

Die nigerianische katholische Kirche reagiert auf die Ansteckungsgefahr von Ebola mit Maßnahmen für den Gottesdienst. Die Bischofskonferenz forderte ein Abgehen von der Mundkommunion. Die Hostie dürfe nicht mehr direkt in den Mund der Gläubigen, sondern müsse auf die Handfläche gelegt werden. Außerdem sei Händeschütteln wie etwa zum Friedensgruß vorerst verboten, berichten örtliche Medien. (kap)

Asien

China
Nacht acht Jahren Haft ist nun ein romtreuer katholischer Priester freigekommen. Nach Angaben der Agentur Asianews ist Pater Joseph Lu Genjun aus Baoding in der Provinz Hebei ohne Auflagen freigekommen. Der heute 52-jährige hat niemals der sogenannten „Patriotischen Vereinigung“ angehört, mit der die Behörden die katholische Kirche in China kontrollieren. Nach wie vor in Haft sind der Bischof von Baoding und zwei seiner Priester bleiben in Haft. (asianews)

Südkorea
Papst Franziskus wird Südkorea bei seinem Pastoralbesuch „eine wichtige Botschaft der Hoffnung und des Friedens“ überbringen. Das sagte der Erzbischof der südkoreanischen Hauptstadt Seoul, Kardinal Andrew Yeom Soo-jung, am Dienstag im Gespräch mit der spanischen Nachrichtenagentur efe. Der Papst, der am Donnerstag in Seoul eintrifft, werde im ganzen Land geschätzt – nicht nur von den Katholiken, die ungefähr zehn Prozent der Bevölkerung ausmachen. (efe)

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Nachrichtenarchiv von Radio Vatikan

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