RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 13.8.2014

Tagesmeldungen vom 13.8.2014

- Franziskus bricht nach Korea auf -
- Papstbrief: Gewalt gegen Christen stoppen -
- Droht Irak ein „allmählicher Völkermord“? -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion:
Stefan von Kempis
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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DIE PAPSTREISE NACH KOREA:

Kardinalstaatssekretär: „Papst wird sich an ganz Asien wenden“
Papst Franziskus ist an diesem Mittwochnachmittag zu einer fünftägigen Reise nach Korea aufgebrochen. Er besucht dort als erster Papst das Asiatische Jugendtreffen; weiter wird er in Seoul koreanische Märtyrer seligsprechen. Auch eine große Papstmesse für Frieden und Versöhnung auf dem seit 1948 geteilten Inselstaat ist Teil des Programms. „Am Tag meiner Abreise lade ich euch ein, euch mit mir im Gebet für ganz Korea und ganz Asien zu verbinden.“ Das schreibt Papst Franziskus in einem Tweet an diesem Mittwoch. Zu den Besonderheiten dieser Papstreise befragte das vatikanische Fernsehzentrum CTV den vatikanischen Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin. Er unterstrich, der Papst werde sich von Korea aus „an ganz Asien wenden“. (rv)
Hier mehr in Text und Ton
Hier das Reiseprogramm im Detail

Korea vor dem Papstbesuch: Presseschau
Franziskus‘ Reise nach Korea ist der erste Besuch eines Papstes in dem Land seit 25 Jahren. Welche Erwartungen gibt es vor Ort? Und wie spricht die Presse über das Ereignis? Unser Redaktionsleiter Pater Bernd Hagenkord hat in koreanischen Zeitungen gestöbert. (rv)
Hier geht‘s zur Presseschau

Die Papstreise live und mit deutschsprachigem Kommentar
Radio Vatikan überträgt die wichtigsten Treffen und Gebetsmomente der Reise live und mit deutschem Kommentar. Sie können die Übertragungen auf unserem „Vatican Player“ mitverfolgen. Alle Angaben in der jeweiligen Ortszeit, in Klammern in Mitteleuropäischer Sommerzeit. Die erste Live-Übertragung ist am Donnerstag, 14. August, ab 9.15 Uhr die Papstansprache an koreanische Autoritäten in Seoul. (rv)
Hier alle Live-Übertragungen im Überblick

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BRENNPUNKT IRAK:

Papstbrief an Vereinte Nationen: „Systematische Gewalt stoppen“
In einem Brief an den Generalsekretär der Vereinten Nationen, Ban Ki-moon, ruft der Papst die Staatengemeinschaft dazu auf, die Hetze gegen Christen und andere religiöse Minderheiten im Irak zu stoppen. In dem auf den 9. August datierten Schreiben spricht der Papst von „dramatischen Ereignissen“ und erneuert seinen Aufruf, den bedrängten Menschen Hilfe zukommen zu lassen: „Die tragischen Erfahrungen des 20. Jahrhunderts und das grundlegendste Verständnis der menschlichen Würde zwingen die Internationale Gemeinschaft (…) dazu, alles ihr Mögliche zu tun, um weitere systematische Gewalt gegen ethnische und religiöse Minderheiten zu stoppen und zu unterbinden“, schreibt Franziskus. (rv)
Hier die Details in Text und Ton
Hier: CCEE schließt sich Papstappell an

Vatikan-Erzbischof: „Ein zweites Ruanda verhindern!“
In einem Kommentar zu dem Papstbrief zieht der Vatikan-Beobachter bei der UNO in Genf eine Parallele zum damaligen Völkermord in Ruanda. Erzbischof Silvano Tomasi warnt in diesem Kontext vor Untätigkeit der internationalen Gemeinschaft, die in noch größeres Leid münden könne: „Tatsächlich lesen wir in der Charta der Vereinten Nationen in Artikel 42 sehr klar, dass die Staatengemeinschaft die Verantwortung hat, Schutz auch mit Gewalt zu gewähren, wenn ein Staat oder örtliche Behörden dazu nicht in der Lage oder willens sind, und wenn alle anderen Mittel ausgeschöpft sind“, erinnert der Vatikanbotschafter. (rv)
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Hier: Vatikan verstärkt Flüchtlingshilfe

Erzbischof von Bagdad: „Die Panik ist immer da“
Der Sondergesandte des Papstes für den Irak, Kardinal Fernando Filoni, ist aus Rom abgereist, um den irakischen Flüchtlingen die Nähe des Papstes zu versichern. Hunderttausende Christen und Jesiden sind aus dem Terror-Kalifat geflohen, die meisten in den kurdischen Norden. Jean Benjamin Sleiman, Lateinischer Erzbischof von Bagdad, beobachtet die Wirren im Norden von der Hauptstadt aus mit einer Mischung aus Fassungslosigkeit und Resignation. Radio Vatikan hat mit ihm gesprochen. (rv)
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Patriarch von Babylon: „Allmählicher Völkermord“

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UNSER FILMTIPP:

Night Moves
Drei junge Öko-Aktivisten wollen ihrem Engagement mit einem Anschlag auf einen Stausee Nachdruck verleihen. Bei Planung und Durchführung der Tat stoßen sie aber nicht nur auf äußerliche Schwierigkeiten; auch ihre Beziehungen untereinander sorgen für Spannungen. Ein fulminanter Politthriller, der die Suspense-Ansprüche des Genres souverän bedient, aber zugleich die Figuren und ihre Lebenswelten genau beobachtet. Die Frage nach der Legitimität von Gewalt wird dabei primär nicht verbal, sondern durch die Handlung diskutiert. - Sehenswert ab 14. (filmtipp)
Hier geht’s zur ganzen Rezension

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DIE NACHRICHTEN:

Europa

Deutschland/Polen
Der Bamberger katholische Erzbischof Ludwig Schick spricht sich gegen deutsche Waffenlieferungen in den Irak aus. Für richtig halte er es, dass die Bundesregierung nicht-tödliche Rüstungsgüter in den Irak liefern will, sagte Schick am Mittwoch im Deutschlandradio Kultur. „Wir brauchen dort nicht mehr Waffen, sondern weniger Waffen“, fügte der Vorsitzende der Kommission Weltkirche der Bischofskonferenz hinzu. Es gebe bislang keine eindeutige Stellungnahme der Bundesregierung, wonach sie von ihrem Grundsatz abrücken wolle, keine Waffen in Krisengebiete zu liefern. Den Einsatz der USA begrüßte der Erzbischof indes. „Was die Amerikaner machen - nämlich die IS-Truppen zu stoppen auch mit Waffengewalt - das halte ich für richtig.“ (kna)
Die Deutsche und die Polnische Bischofskonferenz werden diesmal gemeinsam des Beginns des Zweiten Weltkriegs vor 75 Jahren gedenken. Dazu wird der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, vom 31. August bis zum 2. September nach Gleiwitz und Warschau reisen. In der Kathedrale von Gleiwitz wird eine deutsch-polnische Eucharistiefeier stattfinden, gefolgt von einem Moment des Gedenkens am ehemaligen Sender Gleiwitz. Dieser wurde am 31. August 1939 von SS-Truppen in polnischen Uniformen überfallen, um so einen propagandistischen Vorwand für den Einmarsch der Wehrmacht in Polen zu schaffen, mit dem am Tag darauf der Zweite Weltkrieg begann. (pm)

 

Italien
Nach Berichten über angebliche Marienerscheinungen auf der Mittelmeerinsel Ischia soll nun eine kirchliche Untersuchungskommission den Vorgang prüfen. Wie die katholische Tageszeitung „Avvenire“ am Mittwoch berichtete, will der Bischof von Ischia, Pietro Lagnese, am 15. August ein Gremium aus international renommierten Fachleuten einsetzen. Die Kommission werde eng mit dem Vatikan zusammenarbeiten. Seit Oktober 1994 soll die Gottesmutter in einem Waldstück von Forio d'Ischia namens Zaro regelmäßig einer Gruppe von Gläubigen erschienen sein, so die Zeitung. Ein Verein hat dort mittlerweile eine kleine Wallfahrtsstätte eingerichtet. (kna)

Ukraine
Der bisherige Metropolit von Czernowitz und Bukowina, Onufri, ist neues Oberhaupt der ukrainisch-orthodoxen Kirche des Moskauer Patriarchats (UOC-MP). Er wurde am Mittwoch gewählt, wie ein Sprecher gegenüber Radio Vatikan mitteilte. Ein Bischofskonzil kam dazu im Kiewer Höhlenkloster zusammen. Die Wahl gilt als Richtungsentscheidung sowohl für die Verhandlungen zur Überwindung der in drei Kirchen geteilten ukrainischen Orthodoxie als auch für das Verhältnis zum Moskauer Patriarchat. Das bisherige Oberhaupt, der Kiewer Metropolit Wolodymyr, war am 5. Juli nach langer Krankheit im Alter von 78 Jahren in einem Krankenhaus in Kiew gestorben. Als Nachfolger des hoch angesehenen Geistlichen standen alle 74 amtierenden Orts- und Weihbischöfe zur Wahl. Stimmberechtigt waren außerdem neun Bischöfe im Ruhestand. (rv)
AfrikaLiberia
Viele christliche Führer in Liberia halten das Ebola-Virus für eine Strafe Gottes; sie rufen ihre Gläubigen dazu auf, „unmoralische“ Handlungen zu bereuen. Das berichtet die Nachrichtenagentur apic. Ein Priester einer Pfingstkirche habe das Virus, das in Westafrika mehr als 1.000 Menschen das Leben gekostet hat, als „nationalen Fluch“ bezeichnet, „den Gott verhängt hat, um die Menschen zur Umkehr zu zwingen“. Nicht Desinfektion und Hygiene, sondern nur Gottes Barmherzigkeit helfe gegen Ebola. Der Generalsekretär des Kirchenrates von Sierra Leone berichtet von ähnlichen Stimmen in seinem Land. Er sieht Parallelen zum Aufkommen des Aids-Virus. (apic)
Südsudan
Die Haltungen der beiden verfeindeten Lager im Südsudan lassen wenig Hoffnung auf einen schnellen Friedensschluss. Das sagte der britische UNO-Botschafter Mark Lyall Grant am Mittwoch bei einem Besuch in der südsudanesischen Hauptstadt Juba. Grant ist derzeit turnusgemäßer Präsident des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen. Eine Delegation des Sicherheitsrates führte in den letzten Tagen Gespräche mit den Kontrahenten, die sich seit Dezember bekämpfen: Es sind Präsident Salva Kiir und sein früherer Vizepräsident Riek Machar. Bisherige Friedensschlüsse, die in der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba ausgehandelt wurden, haben nicht gehalten. Südsudan, erst seit ein paar Jahren unabhängig, ist eines der ärmsten Länder der Erde. (afp)
Naher OstenPalästina
Das weltweite katholische Hilfswerk „Kirche in Not“ stellt für die pastorale und humanitäre Arbeit der Kirche im Gazastreifen eine Soforthilfe von 50.000 Euro bereit. Das Geld soll der Flüchtlingshilfe der Pfarreien vor Ort und der Seelsorge für die verängstigten Menschen zugutekommen. In der katholischen Schule „Heilige Familie“ in Gaza-Stadt haben etwa 900 Flüchtlinge Zuflucht gefunden. „Wir bemühen uns, die grundlegendsten Bedürfnisse der Flüchtlinge nach Wasser, Nahrung und Kleidung zu stillen“, sagte der verantwortliche Priester gegenüber „Kirche in Not“. Seit Anfang Juli, seitdem sich Kämpfer der radikal-islamischen Hamas und die israelische Armee wechselseitig beschießen, ist das Leben in der Pfarrei „Heilige Familie“ nahezu zum Erliegen gekommen. „Die Menschen trauen sich wegen der Bombenangriffe nicht auf die Straße und bleiben lieber in ihren Häusern. Selbst am Sonntag kommen derzeit nie mehr als fünf Gläubige in die Kirche“, berichtet der Priester. (pm)

Israel
Das Oberste Gericht von Israel hat zwei Salesianerklöstern mit ihrer Klage gegen die Sperrmauer Recht gegeben. Das Urteil, das allerdings noch vorläufig und nicht rechtskräftigt ist, betrifft den von der israelischen Regierung geplanten Verlauf der Sperrmauer im Cremisan-Tal des besetzten Westjordanlands. Nach dem Richterspruch können die Klöster auf der palästinensischen Seite bleiben; damit würde ein mehr als einjähriger Rechtsstreit zu Ende gehen. Ursprünglich sollte die israelische Sperrmauer Betlehem und Beit Jala isolieren; dabei würden 58 Bauernfamilien, die meisten davon christlich, von ihren Feldern abgeschnitten werden. Außerdem würden die beiden Klöster voneinander abgeschnitten. Dem Kloster der Salesianerinnen ist eine Schule für 450 Kinder angeschlossen. Bei einer Verwirklichung der israelischen Pläne müssten diese Kinder täglich durch einen Checkpoint laufen. Das Oberste Gericht entschied, die israelische Regierung müsse jetzt einen alternativen Verlauf für die Sperrmauer vorschlagen. (apic)

Amerika

Kolumbien
Nach etwa zwei Monaten Pause haben Regierung und FARC-Rebellen ihre Verhandlungen wieder aufgenommen. Diesmal rückt die Frage der Opfer in den Mittelpunkt der Gespräche, die in der kubanischen Hauptstadt Havanna stattfinden. Außerdem geht es darum, unter welchen Umständen die Rebellen ihre Waffen niederlegen könnten. Die FARC lässt wissen, sie glaube nicht an einen Friedensschluss noch in diesem Jahr; die Kampfhandlungen in Kolumbien gehen trotz der Verhandlungen weiter. Als Stolperstein könnte sich noch eine Anordnung des Verfassungsgerichts erweisen: Es hat letzte Woche geurteilt, dass Rebellen, die wegen besonders schwerer Verbrechen rechtskräftig verurteilt werden, nicht in den Genuss einer Amnestie kommen dürfen. (efe)
Zum ersten Mal findet der „Weltkongress der Barmherzigkeit“ außerhalb Europas statt: Nach Rom (2008) und Krakau (2011) wird er ab diesem Donnerstag von Bogotà ausgerichtet, der Hauptstadt Kolumbiens. Hauptreferent als Präsident der Kongressreihe ist der Wiener Kardinal Christoph Schönborn. Fokus des dritten Weltkongresses dieser Art soll die Bedeutung der göttlichen Barmherzigkeit für die missionarische Kraft der Kirche sein; das soll der neuen Evangelisierung Südamerikas einen Auftrieb geben. 1.500 Kongressbesucher aus aller Welt werden erwartet. Auf dem Programm stehen Vorträge, Gebetsmomente, Gottesdienste, kulturelle Veranstaltungen und Konzerte an öffentlichen Plätzen. (pm)

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Nachrichtenarchiv von Radio Vatikan

Radio Vatikan sendet täglich:16.00 h „Treffpunkt Weltkirche“20.20 Uhr „Magazin“6.20 Uhr Wiederholung des „Magazins“ vom Vortag

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