RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 14.8.2014

Tagesmeldungen vom 14.8.2014

- Papst in Südkorea: Der erste Tag -
- Papst warnt Koreas Bischöfe vor Verweltlichung -
- Papst vor Präsidentin: Ermutigung zu Solidarisierung -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Gudrun Sailer
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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PAPST IN SÜDKOREA:

Papst Franziskus hat seine erste Pastoralreise nach Asien angetreten und ist diesen Donnerstag in Südkorea eingetroffen. Er wird im Zuge seiner Reise 124 koreanische Märtyrer selig sprechen, zehn Ansprachen halten und am Freitag, zu Maria Himmelfahrt, eine große Messe zum sechsten asiatischen Jugendtag feiern. Heute standen politische und protokollarische Termine an: die offizielle Begrüßung durch Staatspräsidentin Park Geun-hye und eine Rede vor Politikern. Dabei ermutigte der Papst das geteilte Korea zu weiteren Schritten der Verständigung. Außerdem traf Franziskus die Bischöfe Koreas, die er vor Verweltlichung warnte. (rv)

Papst warnt Koreas Bischöfe vor Verweltlichung
Papst Franziskus hat Koreas Bischöfe vor „geistlicher und pastoraler Verweltlichung“ gewarnt. In einem wohlhabenden und materialistisch orientierten Land wie Südkorea bestehe für die Kirche die Versuchung, allerlei Verhaltensweisen und Planungsmodelle „aus der Geschäftswelt“ zu übernehmen, sagte Franziskus bei seiner Begegnung mit den koreanischen Bischöfen in Seoul an diesem Donnerstag. Das führe auch bei Bischöfen zu einem Lebensstil und einer „Mentalität, die mehr von weltlichen Kriterien des Erfolgs – und tatsächlich der Macht – geleitet sind“, so Franziskus. (rv)
Hier die Ansprache des Papstes in Vollversion
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Papst vor Präsidentin: Korea könnte „auch in der Globalisierung der Solidarität führend sein“
Der Papst hat das geteilte Korea zu weiteren Schritten der Verständigung ermutigt. Dem Heiligen Stuhl sei Frieden in Korea „ein Herzensanliegen“, formulierte Franziskus in seiner ersten offiziellen Ansprache auf koreanischem Boden. Darin lobte er Errungenschaften des Landes, sprach aber auch Probleme der koreanischen Gesellschaft an. Im „Blauen Haus“ in Seoul traf der Papst zunächst Südkoreas Präsidentin Park Geun-hye zu einem privaten Gespräch. Die Unterredung dauerte länger als geplant, so dass Franziskus seine erste offizielle Rede mit etwas Verspätung begann. (rv)
Hier die Ansprache des Papstes in Vollversion
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Papst betet für getötete Journalisten im Gazastreifen
Auf dem Hinflug nach Südkorea wurde Papst Franziskus von zwei Dutzend Mitarbeitern und 68 Journalisten begleitet. Es gab keine „Fliegende Pressekonferenz“, doch in einer kurzen Ansprache  bat er die Anwesenden für die zwei Journalisten zu beten, die am Mittwoch im Gazastreifen durch die Explosion eines israelischen Blindgängers ums Leben gekommen sind. „Sie sind im Dienst der Wahrheit gestorben“, sagte der Papst auf dem Flug von Rom nach Seoul. (kna)
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Unglücksopfer und Bedürftige heißen Papst in Seoul willkommen
Papst Franziskus ist unmittelbar nach seiner Ankunft in Südkorea mit Opfern des Fährunglücks vom April zusammengetroffen. Vier Angehörige von Toten begrüßten den Papst bei seiner Landung in Seoul am Donnerstag, wie die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap meldete. Nach Worten des Sprechers des Vorbereitungskomitees, Heo Young-yeop, waren auch weitere Vertreter von „Trostbedürftigen in der koreanischen Gesellschaft“ zugegen, darunter zwei Überläufer aus Nordkorea, Gastarbeiter, Behinderte und Opfer von Verbrechen. (kna)
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Papst-Grüße an Xi und Putin
Die Reise nach Südkorea beinhaltete bereits beim Hinflug eine Premiere: Zum ersten Mal hat ein Papst chinesischen Luftraum durchquert. Wie Vatikansprecher Federico Lombardi angekündigt hatte, wolle der Papst mit seiner Reise nach Südkorea auch eine „Brücke zu China schlagen.“ Dies habe er nun mit einer Grußbotschaft an Chinas Staatspräsident Xi Jiping getan. Wie es bei Papstreisen üblich ist, richtete sich der Papst in einem Telegramm an die Staatsoberhäupter der „überflogenen“ Staaten. Auf dem Weg nach Südkorea flog Franziskus in der Nacht zu Donnerstag auch über Moskau. Dem russischen Staatspräsidenten Wladimir Putin schrieb Franziskus in einem Grußtelegramm, er bete dafür, dass „Gott der Nation Frieden und Wohlbefinden garantieren möge“. (kna)
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KIRCHE UND GESELLSCHAFT IN SÜDKOREA:

Kirche in Korea: Überlebt in Basisgemeinden
Das Jahr 1748 sieht die Gründung einer außergewöhnlichen Kirche vor: Gelehrte Koreaner stellen fest, dass ihr Neo- Konfuzianismus Ähnlichkeiten zu dem hat, was sie aus China über das Christentum erfahren haben. Sie senden einen von ihnen nach Bejing, der sich taufen lässt und mit Bibeln und Katechismus zurückkehrt um die ersten Christen zu taufen. So beginnt die Geschichte der Kirche im Land. Heute sind etwa 10,4 Prozent der Koreaner Katholiken, die Zahl hat sich in den vergangenen 20 Jahren verdoppelt. Das entspricht fünf Millionen von insgesamt 52 Millionen Südkoreanern. Es gibt fast 5.000 Priester, 11.500 Ordensleute in 2.400 Pfarreien und Missionsstationen. (rv)
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Die Grenze: Es wird immer schwieriger zu helfen
Man darf nicht auf die Politik warten, dass sie Frieden schenkt, sondern man müsse sich selbst engagieren, auch wenn dieser Einsatz nur klein sein könne. Wie es das Motto der Papstreise ausdrücke: Arise and Shine, Auf und werde Licht! Das sagt Pater Johannes Bosco Byeon Seung-sik (Pjön schn-schik), er arbeitet für die Bischofskonferenz Koreas und ist ebenfalls Direktor der Päpstlichen Missionsgesellschaften des Landes. Auf seinem Schreibtisch liegt das Fax aus Nordkorea, das besagt, dass es niemandem aus dem Norden erlaubt wird, zum Papstbesuch in den Süden zu kommen. Ein Bericht von Pater Bernd Hagenkord über den Konflikt und die Grenze zwischen Nord und Südkorea.(rv)
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Südkoreas Presse und der Papstbesuch
Die südkoreanischen Medien haben zu Beginn des fünftägigen Besuchs die Erwartungen an der Papstvisite thematisiert. Die Zeitungen des Landes gingen auf die möglichen Themen und Botschaften ein, die der Papst ansprechen könnte. In Kommentaren und Berichten werden diesbezüglich innenpolitische aber auch regionale Fragen als Themen der Ansprachen des Papstes gehandelt. Eine der drei auflagenstärksten Zeitungen Südkoreas „Joongang Ilbo“  titelte unter einem Bild des Papstes: „Mea Culpa. Es ist unsere Schuld. Eine Beichte der Republik Korea.“ Dabei verweist die Zeitung auf innenpolitische Themen wie, die Bewältigung des Fährunglücks Anfang April mit rund 300 Toten, Konflikte innerhalb des koreanischen Militärs und die schwierigen Beziehungen zu Nordkorea. (rv)
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VI. ASIATISCHER JUGENDTAG:

VI. Asiatischer Jugendtag: Die Bedeutung des Heiligtum Solmoe
Solmoe, übersetzt „kleiner Pinienhügel“, ist der Geburtsort des Heiligen und Märtyrers Andreas Kim Taegon, des ersten römisch-katholischen Priesters Koreas. Hier hat am 13. August die Eröffnungsmesse des VI. Asiatischen Jugendtages stattgefunden und am Freitagabend bzw. Freitagmorgen mitteleuropäischer Zeit trifft der Papst dort junge Leute, die zum Jugendtag aus insgesamt 23 asiatischen Ländern angereist sind. Die Bedeutung des Ortes hat eine spannende Geschichte. Ein Hintergrundbericht von Anne Preckel. (rv)
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AUS DEM RADIO VATIKAN-BLOG:

Eine gespaltene Gesellschaft
Persönliche Eindrücke aus Südkorea von unserem Reaktionsleiter und Korrespondenten Pater Bernd Hagenkord: Ein Fährunglück, gelbe Gedenkschleifen, Nord-Süd Konflikt und die Versöhnung des Papstes.
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UNSERE NÄCHSTE LIVE ÜBERTRAGUNG:

Alle Live-Übertragungen mit deutschem Kommentar können Sie auf unserem Vatikan-Player mitverfolgen. Hier die nächste Übertragung: Freitag, 15. August:- 10.15-12.00 Uhr mitteleuropäischer Zeit: Begegnung mit Jugendlichen aus Asien am Heiligtum von Solmoe. Ansprache des Papstes. Unsere Kommentatorin ist Anne Preckel.Hier ein Überblick über alle LIVE-Übertragungen  

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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Vor 60 Jahren wurde das erste Angelusgebet eines Papstes via Radio Vatikan ausgestrahlt. Als Pius XII. am Mittag des 15. August 1954 erstmals in Castel Gandolfo das Angelus vor den Mikrofonen von Radio Vatikan predigte, revolutionierte dieser Moment die sonntäglichen Gewohnheiten der Päpste. Das Fenster des päpstlichen Arbeitszimmers im Apostolischen Palast ist heute berühmt dafür. (rv)
Der päpstliche Sondergesandte im Irak, Kardinal Fernando Filoni, ist in Erbil im nordirakischen Kurdengebiet eingetroffen. Filoni habe bereits die Bischöfe und Behördenvertreter vor Ort getroffen. Bei einem Treffen mit dem kurdischen Premier Nechirvan Idris Barzani hätte dieser angekündigt, dass die autonome Region Kurdistans zehn Millionen US-Dollar für die Flüchtlinge spenden werde. Aufgrund der zunehmenden Gewaltbereitschaft der Terrorgruppe IS, habe sich die Zahl der Flüchtlinge in den letzten Tagen verdoppelt. In den Flüchtlingslagern der Orte Erbil, Duhol und Slamiamni befänden sich demnach mehr als eine Millionen Flüchtlinge. (rv)

Europa

Italien
Aus einer Kirche im norditalienischen Modena ist ein Altarbild des Malers Guercino (1591-1666) im Schätzwert von mehreren Millionen Euro gestohlen worden. Der Raub des Gemäldes mit dem Titel „Madonna mit dem Evangelisten Johannes und dem Wundertäter Gregor“ aus der im Stadtzentrum gelegenen Kirche San Vincenzo wurde von einem Priester entdeckt, wie die Tageszeitung „Corriere della Sera“ in der Donnerstagsausgabe berichtet. Der italienische Kunstkritiker Vittorio Sgarbi schätze den Wert des Gemäldes auf fünf bis sechs Millionen Euro. Damit handele es sich damit um einen der größten Kunstraube der vergangenen Jahrzehnte in Italien. (kna
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Belgien
Michelle Martin, die Exfrau und Komplizin des Kinderschänders Marc Dutroux, darf das Kloster Clarisses de Malonne im Süden Belgiens verlassen. Wie die Nachrichtenagentur Apic berichtet, habe Michelle Martin vom Gericht die offizielle Erlaubnis erhalten, ihren Wohnsitz zu ändern. Ihre neue Unterkunft bliebe jedoch geheim, wenngleich dies wahrscheinlich in Belgien sein werde, da Martin nicht die Befugnis habe, das Land zu verlassen. Michelle Martin wurde im August 2012 auf Bewährung freigelassen, nachdem sie sechzehn Jahre ihrer 30-jährigen Haftstrafen im Gefängnis gesessen hatte. Sie wurde dafür verurteilt, an der Entführung von sechs Mädchen beteiligt gewesen zu sein, von denen zwei gestorben sind. (rv)

Afrika

Ägypten
Laut Shawqi Allam, einem Großmufti in Ägypten, ist die Terrorgruppe IS eine korrupte Organisation, die dem Islam schadet. Laut Nachrichtenagentur Apic habe Allam bei einem Treffen am vergangenen Dienstag mit dem Vorsitzenden des Ministerrates im Libanon, Fouad Siniora, gesagt, dass die Terroristengruppe IS alle Prinzipien des Islams verletze. (apic)

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Nachrichtenarchiv von Radio Vatikan

Radio Vatikan sendet täglich:16.00 h „Treffpunkt Weltkirche“20.20 Uhr „Magazin“6.20 Uhr Wiederholung des „Magazins“ vom Vortag

Radio Vatikan ist außerdem zu hören bei:

· Radio Horeb um 16.00 und 18.00 Uhr, über ASTRA 1A - Tonunterträger von Pro7 (Frequenz 7.38 MHz - analog) und ZDF (7.56 MHz - digital). Im Kabel u.a.: München 89,6 / Augsburg 106,45 / Regensburg 101,8 / Rosenheim 101,5 / Kempten 103,6 / Luxemburg 100,5.
· Domradio Köln über Kabel im Erzbistum Köln und Satellit zwischen 18.00 Uhr und 20.00 Uhr.
· Radio Gloria über Kabel in der Schweiz und Satellit.
·
World-Radio-Network um 8.15, 9.30, 16.00, 19.00 und 0.45 Uhr MESZ, Tonunterträger von MTV-deutsch, (Frequenz 7.38 MHz).
· Radio Stephansdom um 19.40 Uhr, in Wien auf UKW 107,3 kHz, sowie im Kabel über 87,7 oder 105,0 MHz
· Radio Grüne Welle um 6.30, 10.00 und 16.00 Uhr, in Südtirol auf UKW 103,0 (Bozen) und 97,8 (Brixen)
· Radio Maria Österreich um 16.00 und 18.00 Uhr im Großraum Innsbruck auf UKW 104.8 und im Mostviertel/NÖ auf UKW 104.7. Im Kabel u.a. Telekabel Wien 102.7 MHz
· Radio Maria Schweiz um 16.00 und 18.00 Uhr kann in weiten Teilen der Deutschschweiz direkt aus der Luft empfangen werden

Im Internet:

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