RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 20.8.2014

Tagesmeldungen vom 20.8.2014

- Papst zieht positive Bilanz seiner Korea-Reise -
- Franziskus dankt für Beileidsbekundungen -
- Sierra Leone: Ebola als Rebellenkrieg ohne Rebellen -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Anne Preckel
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Franziskus hält Rückschau auf Korea-Reise
„Erinnerung, Hoffnung, Zeugnis“ – mit diesen drei Begriffen hat der Papst an diesem Mittwoch bei der Generalaudienz seine Korea-Reise beschrieben, die er am Montag beendete. Vor Pilgern in der Audienzhalle würdigte er die „junge und dynamische Kirche“ Südkoreas. Angesichts der rasant wachsenden Wirtschaft im Land sei die Kirche dort Garant einer spirituellen Tradition, die die Erinnerung bewahre und die Zukunft gestalte, führte der Papst aus. Und erneut wandte er sich gegen Materialismus und Egoismus in der kapitalistischen Gesellschaft. (rv)
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Pater Lombardis Resümee zur Papstreise: Die Gesten haben gesprochen
Die Teilung Koreas und Wege der Versöhnung für den Inselstaat waren ein roter Faden während Franziskus‘ Reise in das Land. Das unterstreicht Vatikansprecher Pater Federico Lombardi im Rückblick auf die Visite, die am Montag zu Ende ging. Im Interview mit Radio Vatikan schlüsselt der Vatikansprecher Momente der ersten Reise des Papstes in ein asiatisches Land auf. „Vielleicht war jemand enttäuscht und hätte sich gewünscht, der Papst würde Nordkorea und die Verfolgungen, die Christen und Religionen dort erlitten haben, stärker anprangern, doch das war nicht die Aufgabe des Papstes bei dieser Reise“, so Lombardi. (rv)
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Gebet für verfolgte Christen
In seinen Grußworten rief der Papst bei der Generalaudienz zum Gebet für verfolgte Christen auf, vor allem im Irak. Auf seinem Rückflug nach Rom hatte Franziskus überraschend bekannt gegeben, er werde eventuell den Norden Iraks besuchen, um den leidenden Menschen dort beizustehen. Am Rande der Generalaudienz begrüßte Papst Franziskus den Sieger des Südamerika-Cups Atletico San Lorenzo de Almagro aus Buenos Aires. Er nannte den Fußballclub seiner Heimatstadt bei der Audienz Teil seiner „kulturellen Identität“. (rv)

Papst dankt für die Anteilnahme
Franziskus hat sich bei der Generalaudienz für die Gebete und Besserungswünsche für seinen verunglückten Neffen und dessen Familie bedankt. Mehrere Pilgergruppen hatten dem Papst ihre Anteilnahme ausgesprochen. „Ich danke euch für die Gebete und die Anteilnahme für das, was in meiner Familie passiert ist; auch der Papst hat eine Familie“, sagte ihnen Papst Franziskus wörtlich. Franziskus' Neffe Emanuel Horacio Bergoglio war am Dienstag bei einem Verkehrsunfall schwer verletzt worden und kämpft um sein Leben. Seine Frau und seine beiden kleinen Söhne starben. (rv/kna)
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Kustodie des Heiligen Landes: „Weiter verhandeln!“
Israel hat die Verhandlungen mit Palästina am Dienstag abgebrochen, nun steht ein Wiederaufflammen des Konfliktes im Raum. Die israelische Führung hatte die unter Vermittlung von Ägypten stattfindenden Verhandlungen beendet, nachdem aus Gaza neue Raketen abgeschossen worden waren, die in unbewohntem Gelände niedergingen. Die Kustodie des Heiligen Landes nahm die Nachricht über den Abbruch der Verhandlungen mit Sorge auf. Radio Vatikan erreichte telefonisch Pater Ibrahim Faltas in Jerusalem: „Es ist ein Problem des Volkes, nicht nur für die Palästinenser, sondern auch für die Israelis.“ (rv)
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Sierra Leone: Ebola als Rebellenkrieg ohne Rebellen
In Liberia ist wegen der Ebola-Epidemie eine nächtliche Ausgangssperre verhängt worden, und an der geschlossenen Grenze zu Sierra Leone erhielt die Armee den Befehl, auf illegal Einreisende zu schießen. Ebola-Patienten sowie Ärzte flüchten aus Isolierstationen. Die humanitären Hilfseinrichtungen haben alle Hände voll zu tun. So wie auch Bruder Lothar Wagner, der im Kinderschutzzentrum Don Bosco Fambul in Freetown (Sierra Leone) tätig ist und von der österreichischen Hilfsorganisation „Jugend eine Welt“ unterstützt wird. Gegenüber Radio Vatikan spricht er von einer dramatischen Situation - „wie im Rebellenkrieg, nur ohne Rebellen.“ (rv)
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BLICKPUNKT UKRAINE:

Ukraine: Versorgungslage im Osten des Landes immer prekärer
Die Notlage der Menschen im Osten der Ukraine spitzt sich zu: Aufgrund der fortlaufenden Kämpfe zwischen pro-russischen Separatisten und ukrainischen Regierungstruppen wird die Versorgungslage immer prekärer, viele Menschen sind aus ihren Häusern geflohen. Radio Vatikan erreichte Karel Zelenka von der Caritas des Landes. In den umkämpften Zonen suchten viele Menschen in Krankenhäusern Schutz, berichtet der Nothelfer. Einige umkämpfte Ortschaften seien für die Helfer überhaupt nicht mehr zugänglich. Auch wisse die Caritas oft nicht, ob die Hilfe da ankomme, wo sie hin soll. (rv)
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Hier: Moschee in Donezk zerstört

Ostukraine: Zeit des Martyriums für Katholiken
Die katholische Kirche in der Ostukraine erlebt „eine Zeit des Martyriums“. Das sagt das Oberhaupt der mit Rom verbundenen griechisch-katholischen Kirche, Erzbischof Swjatoslaw Schewtschuk. Die Gläubigen in Donezk und Lugansk bedürfen der Hilfe und des Gebets, so der Kiewer Großerzbischof. Seit Monaten werden katholische Priester und Ordensleute von pro-russischen Separatisten verschleppt und Kircheneinrichtungen besetzt. Derweil hat der russisch-orthodoxe Patriarch Kyrill I. die Vereinten Nationen um Hilfe für seine Kirche in der Ostukraine gebeten. Nach Angaben des russisch-orthodoxen Außenamtes von Dienstagabend schrieb das Kirchenoberhaupt der UNO, dem Europarat und der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE), sie sollten Gewalttaten gegen orthodoxe Priester „nicht gleichgültig“ gegenüberstehen. (kna)
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UNSER FILMTIPP:

Die langen hellen Tage
Zwei 14-jährige Freundinnen aus Tiflis erleben 1992, wie Georgien ein Jahr nach seiner Unabhängigkeit unter dem wirtschaftlichen Zusammenbruch leidet. Sie werden von der um sich greifenden Gewalt sowie der Wiedererstarkung patriarchalischer Vorstellungen bedroht, gegen die sie sich mit Lebenslust und viel Energie zur Wehr setzen. Der bewegende Film fängt in ausdrucksstarken Bildern wichtige Momente im Alltag der beiden Teenager ein und zeichnet ein eindrückliches Bild von der Revolte einer jungen Generation gegen eine Gesellschaft, die Frauen kein Recht auf freie Entscheidungen zubilligt. - Sehenswert ab 14. (FilmDienst)
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AUS DEM RADIO-VATIKAN-BLOG:

An den Grenzen
Mit dem Papst war Pater Bernd Hagenkord in diesem Jahr in Israel/Palästina und in Korea, beides Orte, die von inneren Grenzen geprägt sind. In Feindschaft hängen Menschen voneinander ab. Eindrücke von zwei Reisen im Radio Vatikan Blog. (rv)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Vatikan/Irak
Die Anwendung von Gewalt im Irak sei das letzte Mittel im Kampf gegen die Verbrechen, die „wir alle in den Medien sehen.“ Das hat der ständige Beobachter des Heiligen Stuhls bei den Vereinten Nationen in Genf mit Blick auf einen möglichen Einsatz der UNO im Irak betont. Die Organisation „könnte und müsste eingreifen, um die lokale Bevölkerung im Irak zu schützen und die Terroristen des Islamischen Staats (IS) zu neutralisieren“, sagte Erzbischof Silvano Tomasi bereits am Montag im Gespräch mit der französischen Wochenzeitung „Famille Chrétienne“. Im Irak bestehe zurzeit die Gefahr eines Genozids, so Tomasi. Ähnlich hatte sich Papst Franziskus am selben Tag auf seiner Rückreise von Südkorea geäußert. (kipa)

Europa

Deutschland/Irak
„Kirche in Not“ ruft dazu auf, „sich verstärkt um Christen und andere Minderheiten im Irak zu kümmern.“ Das schreibt der geschäftsführende Präsident des internationalen katholischen Hilfswerks „Kirche in Not“, Johannes Freiherr Heereman, in einer Medienmitteilung von diesem Mittwoch. „Wenn wir nicht stumme Zeugen der letzten Zeilen der Geschichte der Christenheit im Irak sein wollen, muss die internationale Gemeinschaft jetzt entschieden reagieren“, sagte er nach der Rückkehr von einer Reise in den Nordirak. Heereman war mit einer Delegation von „Kirche in Not“ in den Irak gereist, um sich auf Einladung des chaldäisch-katholischen Patriarchen von Babylon, Louis Rafael Sako, ein Bild von der Lage und den Nöten der mehr als 100 000 vertriebenen Christen zu machen, die in Ankawa, einem christlich geprägten Viertel der Großstadt Erbil, sowie in etlichen Dörfern Zuflucht gefunden haben. (pm)

Naher Osten

Irak
Mehrere Patriarchen christlicher Ostkirchen haben gemeinsam die Übergriffe auf Christen in verschiedenen Ländern des Nahen Ostens verurteilt. Bei einem Solidaritätsbesuch am Mittwoch im nordirakischen Erbil riefen sie laut der staatlichen libanesischen Nachrichtenagentur NNA die Christen auf, in ihren Heimatländern zu bleiben. Maroniten-Patriarch Béchara Boutros Rai kritisierte bei seiner Abreise in Beirut zudem internationale Großmächte und die arabischen Staaten, sie hätten Christen im Irak, in Syrien und anderen Ländern der Region nicht unterstützt. Zu der Delegation gehören neben Patriarch Béchara Rai der melkitische Patriarch von Antiochien, Gregorius III. Laham, der syrisch-katholische Patriarch Ignatius Joseph III. Younan und der syrisch-orthodoxe Patriarch Ignatius Ephrem II. In Erbil wollten sie mit dem chaldäischen Patriarchen Louis Raphael I. Sako aus Bagdad zusammenzutreffen. (kna)
Der Präsident der kurdischen Autonomiegebiete im Nordirak, Masud Barzani, will Christen offenbar zum Kampf gegen Islamisten bewaffnen. Die Peschmerga-Truppen seien bereit, christliche Freiwillige für die Verteidigung ihrer Dörfer gegen Milizen des „Islamischen Staates“ (IS) auszurüsten, erklärte die Kurden-Regierung laut dem vatikanischen Pressedienst Fides am Mittwoch. Zugleich rief Barzani die Christen auf, das Land nicht zu verlassen. Die Bedrohung durch die Islamisten sei nur vorübergehend, und die Terroristen würden besiegt, zitiert Fides aus der Erklärung. Zuvor hatte Barzani den Angaben zufolge am Montag mit dem libanesischen Außenminister Gibran Basil über die Lage der bedrängten Minderheiten beraten; Basil ist selbst Christ. Vergangenen Donnerstag war Barzani mit dem päpstlichen Sondergesandten Kardinal Fernando Filoni zusammengetroffen. Auch bei dieser Gelegenheit betonte Barzani, er hoffe, dass die Christen im Irak blieben, da sie seit jeher zur Kultur und Tradition des Landes gehörten. (fides/kna)

Asien

Burma
Drei Bischöfe rufen zur Beendigung des Bürgerkriegs in ihrem Land auf. Es handelt sich um die Bischöfe von Myitkyina, Banmaw und Lashio, wie der Fidesdienst berichtet. In den nördlichen Gebieten des Landes gibt es 200.000 Binnenflüchtlinge, die vor den Gefechten zwischen Regierungseinheiten und lokalen Guerillagruppen fliehen, welche sich seit drei Jahren bekämpfen. „Wir haben gesehen wie hunderte unschuldige Menschen getötet wurden, tausende Vertriebene in unmenschlichen Auffanglagern leben, ohne Würde und Zukunftsperspektiven”, heißt es in der Botschaft, die von den drei Bischöfen unterzeichnet ist. Sie sprechen von einem „Völkermord“ und fordern die beteiligten Parteien zur Friedensgesprächen auf. Weiter forderten sie für die betroffene Region, die vor allem von den Volksstämmen der Kachin und Shan bewohnt ist, eine definitive Lösung der Konflikte durch eine föderative Staatsform. (fides)

Amerika

Vereinigte Staaten
Die US-Bischöfe rufen zu einer Sonderkollekte für Opfer der Konflikte im Irak, Syrien und Gaza auf. In der „Wiege der Christenheit“ herrsche ein „schreckliches Leiden unter Christen und anderen unschuldigen Opfern von Gewalt“, schreibt der Vorsitzende der US-Bischofskonferenz, Erzbischof Joseph Kurtz, an die Bischöfe. Die christlichen Brüder und Schwestern und andere Opfer der Gewalt im Nahen Osten bräuchten die Hilfe der katholischen Gemeinde der Vereinigten Staaten, zitierte die Nachrichtenagentur Catholic News Service aus dem Schreiben von Kurtz, Erzbischof von Louisville in Kentucky. Der Erlös der Sammlung an einem der ersten Septemberwochenenden solle über das Hilfswerk Catholic Relief Services in Zusammenarbeit mit den örtlichen Kirchen vor allem für humanitäre Zwecke verwendet werden. (kna)

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, Adnkronos, Upi, Cns, Ucanews, Misna, Kirche in Not, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.
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Programmvorschau:

Sonntag Abend, 24. August 2014: Aktenzeichen – von und mit Aldo Parmeggiani
Bertha von Suttner,
Literatin, Pazifistin und Friedensnobelpreisträgerin

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Nachrichtenarchiv von Radio Vatikan

Radio Vatikan sendet täglich:16.00 h „Treffpunkt Weltkirche“20.20 Uhr „Magazin“6.20 Uhr Wiederholung des „Magazins“ vom Vortag

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