RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 24.8.2014

Tagesmeldungen vom 24.8.2014

- Angelus: Betet für die Ukraine! -
- Nuntius aus Damaskus: Nicht die Opfer vergessen -
- Vatikan: Benedikt XVI. hält Messe mit Schülerkreis -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Nina Oezelt
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Angelus: Betet für die Ukraine!
Beim Angelus-Gebet an diesem 21. Sonntag im Jahreskreis betete Papst Franziskus gemeinsam mit den Besuchern aus aller Welt am Petersplatz für die Ukraine. Zum Anlass des Nationalfeiertages des Landes sagte Papst Franziskus:

Mein Gedanke gilt heute in besonderer Art und Weise dem geliebten Land, Ukraine, am Nationalfeiertag des Landes. Mein Gedanke gilt seinen Söhnen und Töchtern und dessen Sehnsucht nach Ruhe und Gelassenheit, in dieser konfliktreichen und angespannten Situation, die unvermindert weiter für viel Leid in der Zivilbevölkerung sorgt. Wir vertrauen Jesus und der Muttergottes die ganze Nation an und beten gemeinsam für die Opfer und dessen leidenden Familien.“
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Syrien: Nicht die Opfer vergessen
Mehr als 190.000 Tote sind das erschreckende bisherige Resultat des syrischen Bürgerkriegs. Das hat eine Datenerhebung im Zeitraum von März 2011 bis Ende April 2014 des UNO-Menschenrechtsrates ergeben. Viele der Toten seien Kinder. Die Zahl der Todesopfer habe sich verdoppelt, sagte die UNO-Hochkommissarin Navi Pillay diesen Freitag in Genf. Die Dunkelziffer sei jedoch um einiges höher, denn viele Todesopfer seien nicht registriert worden. Pillay spricht von einer „internationalen Lähmung“ gegenüber einer nicht enden-wollenden Krise. In einem Gespräch mit Radio Vatikan erzählt der Apostolischen Nuntius von Damaskus, Erzbischof Mario Zenari, dass Syrien vom internationalen Radar verschwunden sei, aber der Vormarsch der Dschihadisten sei präsenter und beunruhigender als je zuvor.
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Vatikan: Benedikt XVI. hält Messe mit Schülerkreis
An diesem Sonntagmorgen hat in der Kirche des Camposanto Teutonico im Vatikan um neun Uhr eine Heilige Messe stattgefunden, welche vom emeritierten Papst Benedikt XVI. abgehalten wurde. Die Messe fand anlässlich des Abschlusses des Schülerkreises des emeritierten Papstes statt, welcher in diesem Jahr vom 21. bis 24. August gehalten wurde. Die rund 40 früheren Studenten und Studentinnen von Professor Joseph Ratzinger hatten seit Freitag in der päpstlichen Residenz Castel Gandolfo getagt. Thema in diesem Jahr war die Theologie des Kreuzes, Gastredner war der Bonner Dogmatiker Karl-Heinz Menke. Wie im vergangenen Jahr nahm Benedikt XVI. nicht persönlich an den Vorträgen und Debatten teil.

Deutschland: Rapper engagiert für die Christen im Irak
Danny Fresh, das ist ein Rapper mit Herz für Christen. Gemeinsam mit dem katholischen Hilfswerk „Kirche in Not“ hat er eine erfolgreiche Solidaritätsaktion für die irakischen Christen ins Leben gerufen. Der Erlös von den T-Shirts mit dem mittlerweile weitverbreiteten Zeichen „Nun“ – das arabische Zeichen für Christen (Nazarener) – kommt der christlichen Minderheit im Irak zu Gute. Er gehört der seltenen Gruppe der christlichen Rapper an und erzählt in einem Interview mit Radio Vatikan, warum er sich für die Christen im Irak engagiert.
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AUS UNSEREM ABENDPROGRAMM:

Aktenzeichen: Bertha von Suttner – 100.Todestag
Sie hätte sich in gemütliches Leben machen können, brav und versorgt an der Seite eines Adligen – doch das wollte sie nicht. Stattdessen suchte sich die junge Bertha Kinsky - ganz korrekt hieß sie Bertha Sophia Felicita Gräfin Kinsky von Chinitz und Tettnau – eine Stelle als Erzieherin im Haus der reichen Industriellenfamilie von Suttner im österreichischen Wien. Übrigens, wir Europäer haben sie heute fast täglich vor Augen: ihr Konterfei ist –anlässlich ihres 100. Todestages auf der Zwei-Euro-Münze der Alpenrepublik Österreich abgebildet. Man kann zweifellos behaupten, dass Bertha von Suttner ihrer Zeit weit voraus war, denn sie nutzte ihren Intellekt und ihre gesellschaftliche Stellung, um sich für ihre Ideale einzusetzen und die europäische Friedensbewegung voranzutreiben. Bemühungen, die ihr letzten Endes 1905 als erster Frau den Friedensnobelpreis eintrugen. Sie stirbt am 21. Juni 1914 in Wien, eine Woche vor der Ermordung des österreichischen Thronfolgers Franz Ferdinand und seiner Gattin Sophie von Hohenberg in Sarajewo, der Auslöser für den Ausbruch des Ersten Weltkrieges. (rv)
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DIE NACHRICHTEN:

Europa

Deutschland
SPD-Bundesvorsitzende Sigmar Gabriel hat am Samstag den Vorsitzenden des Zentralrats der Muslime in Deutschland, Aiman A. Mazyek, beim Besuch in der Mevlana-Moschee in Berlin begleitet. Dort war am 12. August ein Feuer ausgebrochen, wobei die Polizei vorsätzliche Brandstiftung nicht ausschließt. Der SPD-Bundesvorsitzende sprach in diesem Zusammenhang von einem „Attentat“. Er wolle mit seinem Besuch in der Mevlana-Moschee den Muslimen in Deutschland seine Unterstützung signalisieren und deutlich machen, dass sich die Auseinandersetzung mit der Terrorgruppe „Islamischer Staat“ (IS) keineswegs gegen den Islam und gegen Muslime generell richte. In der Frage möglicher Waffenlieferungen betonte Bundeswirtschaftsminister und Vizekanzler, Sigmar Gabriel, dass diese keinen „Tabubruch und keinen Paradigmenwechsel“ darstelle, sondern es sich um einen Einzelfall in einer Ausnahmesituation handle. (kna)
Kardinal Reinhard Marx appelliert der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz an die internationale Gemeinschaft, die „brutale Aggression“ der IS-Milizen im Irak gegen Minderheiten zu stoppen. Gemeinsam müssten dafür Wege und Mittel gefunden werden. Das aber ist nicht Sache der Kirche, wie Marx am Sonntag bei einem Solidaritätsbesuch in der chaldäischen Gemeinde in München betonte. Allerdings seien militärische Mittel durchaus geboten, um einen Aggressor in die Arme zu fallen, damit dieser nicht weiter Völkermord begehen könne. Die katholische Kirche in Deutschland wolle humanitär den Betroffenen helfen, sagte der Erzbischof von München und Freising. (kna)

Österreich
Das in Wien ansässige „König Abdullah-Zentrum für interreligiösen und interkulturellen Dialog“ übt scharfe Kritik an der Terrormiliz „Islamischer Staat“. Es sei offensichtlich, „dass der IS nicht im Namen des Islam spricht“, hieß es in einer Aussendung vom Samstag. Das Zentrum wolle nun eine internationale Front gegen die Terrormiliz aufbauen. Die Vize-Generalsekretärin und Ex-Justizministerin Claudia Bandion-Ortner kündigte am Freitag gegenüber der österreichischen Presseagentur APA an, dass das Zentrum sehr bald eine Veranstaltung dazu organisieren werde. Die verübten Gräueltaten würden zeigen, dass die zugrundeliegende Ideologie nichts mit religiösem Glauben gemein habe. „Die Taten des IS wurden und werden von der überwältigenden Mehrheit der Muslime sowie islamischer Autoritäten angeprangert“, stellte das Dialogzentrum klar. Die Terrormiliz und andere, ähnlich ausgerichtete Gruppierungen, würden mutwillig Heimat, Gebetsstätten und die Lebensgrundlage unschuldiger Menschen zerstören, hieß es in der Aussendung weiter. (kap)

Schweiz
Die Aktion „Ice Bucket Challenge“ ist in der katholischen Kirche angekommen: Der Westschweizer Bischof, Charles Morerod, hat sich an der Aktion beteiligt und einen Eimer Eiswasser über den Kopf gießen lassen. In dem vom Bistum Lausanne, Genf und Freiburg im Internet veröffentlichten Video ist Teilnahme des 52-jährigen Bischofs zu sehen, der am Ende drei weitere Personen dazu aufrief, selbiges zu tun: Den Priester, Ethiker und Chefredaktor der „Revue Médicale Suisse“, Bertrand Kiefer, den Präsentator der „Tagesschau“ im Westschweizer Fernsehen, Darius Rochebin, sowie den Präsident der Freiburger Kantonsregierung, Beat Vonlanthen. Die von Facebook-Gründer Mark Zuckerberg lancierte Solidaritätsaktion soll weltweit Menschen auf die seltene Nervenkrankheit Amyotrophe Lateralsklerose (ALS) aufmerksam machen. (kipa)

Afrika

Nigeria
Rund 11.000 Menschen mussten am vergangenen Freitag aus der Stadt Gwoza im Nordosten Nigerias fliehen, nachdem sie von der Terrororganisation Boko Haram eingenommen worden war. Zuvor hatten nigerianische Bischöfe vor einem Strategiewechsel der islamischen Boko Haram gewarnt, welche sich nun nicht mehr nur auf Attentate beschränke, sondern die Kontrolle über weitere Gebiete anstrebe. Gwoza befindet sich an der Grenze zu Kamerun, das ebenfalls durch die Aktivitäten der Boko Haram bedroht ist. Seit Mai vergangenen Jahres, als die nigerianische Regierung den Ausnahmezustand in den Staaten Adamawa, Borno und Yobe ausrief, mussten mehr als 650.000 Menschen vor der Gewalt der Boko Haram fliehen. (fides)

Asien

Indien
Die Regierung des indischen Staates Gujarat hat neue Schulbücher herausgegeben, welche auf rassistischen und diskriminierenden Prinzipien basierten und Hass und Gewalt verbreiten würden. Das sagte der Jesuitenpater und Leiter des Zentrums für Menschenrechte, Gerechtigkeit und Frieden „Prashant“, Cedric Prakash, gegenüber der Nachrichtenagentur „Fides“. „Die Schulbücher enthalten zahlreiche Mythen und Falschheiten, Vorurteile und Aberglauben mit groben Verzerrungen und Manipulierungen ”, zeigt sich Pater Prakash besorgt und fordert, dass die Einführung dieser Bücher in staatlichen Schulen rückgängig gemacht wird. Die Bücher wurden in rund 42.000 Grund- und Mittelstufenschulen verteilt. An ihrer Entstehung wirkte unter anderem der Gründer der Akademie „Shiksha Bachao Andolan Samiti”, Dina Nath Batra, mit. (fides)

Amerika

Brasilien
Der brasilianische Dominikaner, Frei Betto, wird kommenden Montag70 Jahre alt. Er gilt als einer der bekanntesten Vertreter der sogenannten Theologie der Befreiung und ist über die Grenzen Brasiliens hinaus als Buchautor und engagierter Sozialpolitiker bekannt. Frei Betto war unter anderem persönlicher Berater des früheren brasilianischen Staatspräsidenten Luiz Inacio Lula da Silva und für das Sozialprogramm „Fome Zero“ (Null Hunger) verantwortlich. 2004 trat er aus Protest gegen die aus seiner Sicht zu neoliberalen Wirtschaftspolitik der Lula-Regierung von seinem Regierungsamt zurück. Der charismatische Querdenker und studierte Anthropologe engagierte sich früh in der katholischen Sozialarbeit. Nach der Machtergreifung durch das Militär 1964 schloss er sich dem Widerstand an, wofür er mehrere Jahre in Haft saß. (kna)

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, Adnkronos, Upi, Cns, Ucanews, Misna, Kirche in Not, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.
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Programmvorschau:

Heute Abend, 24.8.2014: Aktenzeichen – von und mit Aldo Parmeggiani
Bertha von Suttner, Literatin, Pazifistin und Friedensnobelpreisträgerin

Dienstag Abend, 26.8.2014: Radioakademie – von Anne Preckel
Auf den Spuren der ersten Christen in Asien: Korea (letzter Teil der Reihe)

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Nachrichtenarchiv von Radio Vatikan

Radio Vatikan sendet täglich:16.00 h „Treffpunkt Weltkirche“20.20 Uhr „Magazin“6.20 Uhr Wiederholung des „Magazins“ vom Vortag

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·
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Im Internet:

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