RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 26.8.2014

Tagesmeldungen vom 26.8.2014

- Vatikan-Diplomat: „Gewalt im Irak stoppen“ -
- Sterbehilfe: Angst ist kein guter Ratgeber -
- Missbrauch: Wesolowski legt Berufung ein -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Nina Oezelt
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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BLICKPUNKT IRAK:

Vatikan-Diplomat: „Gewalt im Irak stoppen“
Die Angreifer im Irak müssen gestoppt werden. Das betont der Vatikan-Beobachter bei der UNO in Genf, Erzbischof Silvano Tomasi, mit Bezug auf die wachsende Gewalt im Irak und im gesamten Nahen Osten. Die Position des Papstes sei klar, so Tomasi beim internationalen „Treffen der Freundschaft unter den Völkern“ von Rimini: „Die Appelle der Weltgemeinschaft für den Frieden dürfen nicht aufhören, und die Gläubigen sollen für einen möglichen Frieden beten. Friedensverhandlungen müssen weitergeführt werden. Und die Länder, die die Möglichkeiten haben, müssen die Angreifer mittels der Vereinten Nationen stoppen!“ (rv/apic)
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Deutsche Bischöfe: Waffenlieferungen nicht unzulässig
Aus Sicht der deutschen Bischöfe sind Waffenlieferungen in den Irak angesichts der aktuellen Lage nicht unzulässig. Christen und Jesiden stünden in den Herrschaftsgebieten des „Islamischen Staates“ heute „vor der Auslöschung“, so die Deutsche Bischofskonferenz in einer Stellungnahme. Militärische Maßnahmen einschließlich Waffenlieferungen dürften zwar „niemals ein selbstverständliches und unhinterfragtes Mittel der Friedens- und Sicherheitspolitik“ sein. Sofern jedoch „keine anderen gewaltfreien oder gewaltärmeren Handlungsoptionen“ vorhanden seien, könnten sie „auch nicht ausgeschlossen werden, um die Ausrottung ganzer Völker zu verhindern“. Muslimische Staats- und Religionsführer müssten klarer Position zu den Vorgängen beziehen, so die Bischöfe weiter. (pm)
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Nordirak: Rückkehr in die Heimat ausgeschlossen
Viele Flüchtlinge aus dem Irak können sich gar nicht vorstellen, wieder in ihre Heimat zurückzukehren. „Die Familien leben unter Brücken, in Schulen, Kirchen und zelten in Parks. Ihnen fehlt alles, sie haben nichts“, berichtet Johanna Mitscherlich. Die Medienkoordinatorin für die Syrien-Hilfe von „Care International“ ist derzeit im Nordirak unterwegs, um eine Analyse der aktuellen Lage zu erstellen. In Dahuk, wo Radio Vatikan Mitscherlich für ein Interview erreichte, soll es laut UN-Schätzungen ungefähr 400.000 Flüchtlinge geben. (rv)
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WEITERE THEMEN DES TAGES:

Sterbehilfedebatte: Angst ist kein guter Ratgeber
Der Deutsche Bundestag will im Herbst über einen Gesetzesentwurf zur aktiven Sterbehilfe abstimmen. Im Domradio-Interview begründet Ethikrat-Mitglied Anton Losinger sein Plädoyer für ein Verbot der aktiven Sterbehilfe. „Warum erbitten Menschen für sich aktive Sterbehilfe? Die Antworten sind erstens die Angst vor großen Schmerzen und zweitens die Angst vor dem Pflegefall.“ Gegen beides gebe es „im Sinne der Empfehlungen der Kirche zwei gute Antworten“, schlägt der Augsburger Weihbischof vor: „Die palliativmedizinische Versorgung, Schmerzmedizin und Ausbildung der Ärzte, um Menschen die Angst vor Schmerzen zu nehmen. Und zweitens das Hospiz: Damit Menschen in der letzten Phase ihres Lebens, die vielleicht auch die wichtigste für sie persönlich sein kann, in einer behüteten, freien Umgebung liebevoll begleitet werden dürfen.“ (domradio)
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Zehnte Sitzung des Ratzinger-Schülerkreises
Der Ratzinger-Schülerkreis hat sich zu seiner zehnten Sitzung versammelt. Die Teilnehmer sprachen in Castelgandolfo über die Theologie des Kreuzes, freuten sich an einer Messe mit dem emeritierten Papst und wollen sich nächstes Jahr eventuell mit der Gender-Theorie auseinandersetzen. Gudrun Sailer sprach mit Pater Stephan Horn, dem Sprecher des Ratzinger-Schülerkreises. (rv)
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Österreich: Dialog der Religionen beim Bundeskanzler
Der antisemitische Angriff auf israelische Fußballspieler in Österreich vor rund einem Monat bei einem Match in Bischofshofen war ein Schock für das ganze Land. Das freundschaftliche Fußballspiel zwischen dem französischen Oberhausclub OSC Lille und dem israelischen Verein Maccabi Haifa musste abgebrochen werden, da laut Polizeiangaben rund 20 Österreicher mit palästinensischen und türkischen Fahnen auf das Spielfeld gelaufen waren und die Spieler attackiert hatten. Die Antwort Österreichs darauf war ein „Dialog der Religionen“ mit Vertretern aus Religion und Politik beim Bundeskanzler, Werner Faymann. (kap)
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RADIO VATIKAN SPEZIAL:

Sendereihe: Auf den Spuren der ersten Christen in Asien
In der Radioakademie haben wir in diesem Monat die Spuren der ersten Christen in Asien nachgezeichnet. Ostsyrische Christen trugen ihren Glauben entlang der Handelswege bis nach Indien, China, Korea und Japan. An diesem Dienstagabend läuft der letzte Teil der Reihe von Anne Preckel – in der vierten Folge geht es um die ersten Christen in Korea. Sie können die Sendereihe gegen eine Spende auf CD bestellen (rv)

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UNSERE LATEINNACHRICHTEN:

http://www.infoservice.kath.de/clear.gifJede Woche frisch: Unsere Nachrichten auf Latein. Gero P. Weishaupt übersetzt für Radio Vatikan ausgewählte Meldungen unseres Programms. (rv)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Zum Ablauf der zweimonatigen Berufungsfrist hat der ehemalige polnische Erzbischof und Kuriendiplomat Josef Wesolowski Berufung gegen das Urteil der Glaubenskongregation gegen ihn eingelegt. Das gab Vatikansprecher Pater Federico Lombardi am Montag gegenüber Journalisten bekannt. In erster Instanz war Wesolowski im Juni aus dem Klerikerstand entlassen worden. Er soll während seiner Zeit als Nuntius in der Dominikanischen Republik Minderjährige sexuell missbraucht haben. Das Urteil der Glaubenskongregation stellt die kirchenrechtliche Behandlung des Falles dar, strafrechtlich muss sich Wesolowski noch vor den zuständigen Gerichten des Vatikans verantworten. Der ehemalige Bischof ist Staatsbürger des Vatikans. Die Verhandlung in zweiter Instanz werde sehr bald aufgenommen, so Lombardi, wahrscheinlich schon im Oktober. (rv)

Europa

Deutschland
Der Ständige Vertreter des russisch-orthodoxen Moskauer Patriarchats in Deutschland, Erzbischof Longin von Klin, ist am Montag im Alter von 68 Jahren nach schwerer Krankheit verstorben. Longin, der mit 33 Jahren nach Deutschland kam, wurde 1981 zum Bischof für Deutschland geweiht und 1992 zum Erzbischof ernannt. Er war Leiter der Ständigen Vertretung der russisch-orthodoxen Kirche in Deutschland und der Europäischen Union. (kna)

Österreich
Mit Betroffenheit hat Kardinal Christoph Schönborn auf den Rücktritt von Vizekanzler, Finanzminister und ÖVP-Obmann Michael Spindelegger reagiert. Dieser war am Dienstagvormittag von allen Ämtern zurückgetreten, da er laut eigenen Aussagen „keinen Zusammenhalt“ in der eigenen Partei hatte. Er habe Spindelegger „als Mensch, Christ und Politiker sehr geschätzt“, so Kardinal Schönborn von einer Tagung in Rom aus in einer Stellungnahme. Er habe Spindelegger als einen Menschen kennengelernt, „für dessen Handeln nicht wahlstrategische Gründe maßgeblich waren, sondern das Gemeinwohl“. Als Spitzenpolitiker hätte Spindelegger zuletzt „mehr Loyalität verdient“, so Schönborn. (kap)

Afrika

Libyen
Der Machtkampf in dem Land sorgt für ein zunehmendes Chaos in der Hauptstadt Tripolis. Es herrscht Treibstoffknappheit, und Stromverbindungen seien täglich sechs bis zehn Stunden unterbrochen, berichtete der apostolische Vikar der Stadt im Interview mit der Nachrichtenagentur Fides. Laut Giovanni Innocenzo Martinelli leben derzeit noch 300 bis 400 Katholiken in Tripolis; ihre Zahl nehme ständig ab. Aufgrund der Seelsorge für die Verbleibenden wolle er jedoch auch selbst weiter vor Ort ausharren, so der Bischof. Islamistische Milizen hatten am Wochenende den internationalen Flughafen der Hauptstadt erobert. Wohngebiete westlich der Stadt wurden attackiert, zudem war von öffentlichen Hinrichtungen durch Dschihadisten im Osten Libyens die Rede. (kap/fides)

Asien

Sri Lanka
Papst Franziskus will in Sri Lanka eine Messe mit christlichen Opfern des von 1983 bis 2009 dauernden Bürgerkriegs feiern. Das meldet der asiatische katholische Pressedienst Ucanews am Dienstag unter Berufung auf den Erzbischof von Colombo, Kardinal Malcolm Ranjith. Demnach besucht Franziskus im Rahmen seines Sri-Lanka-Besuches Mitte Januar auch die tamilische Stadt Madhu im Norden der Insel. Der Vatikan hat derweil noch keine Details zu der Reise bekanntgegeben. Der Konflikt zwischen Tamilen und ethnischen Singhalesen war Auslöser des Bürgerkriegs mit mehreren zehntausend Toten. Rund 20 Prozent der Tamilen sind Katholiken, die meisten folgen dem Hinduismus. (kna/ucanews)

Malaysia
Zum Nationalfeiertag Malaysias haben die christlichen Kirchen zum gemeinsamen Eintreten aller Religionen gegen religiösen Extremismus aufgerufen. Der Dachverband christlicher Kirchen (CFM) veröffentlichte am Dienstag eine gemeinsame Erklärung gegen „Scheinheiligkeit, religiösen Extremismus und ethnische Polarisierung“. Das mehrheitlich muslimisch geprägte Malaysia begeht am Sonntag den 57. Jahrestag der Unabhängigkeit von der ehemaligen Kolonialmacht Großbritannien. Der Islam rückte in den vergangenen Jahren in Malaysia zunehmend ins Zentrum des politischen Machtkampfs. Parteien, Organisationen und Medien der muslimischen Malaien als Malaysias größter ethnischer Gruppe bezichtigten wiederholt die Christen, ein Komplott gegen den Islam malaysischer Prägung zu schmieden. Christen sehen die Religionsfreiheit zunehmend durch Regierung und Justiz eingeschränkt. (kna)

Laos
Die Unschuld von fünf laotischen Christen, welche des Mordes an einer Frau verdächtigt wurden, ist am Montag gerichtlich festgestellt worden. Wie die Organisation „Human Rights Watch“ berichtet, seien die Männer jedoch noch nicht aus der Haft entlassen worden. Sie waren verdächtigt worden, eine schwerkranke Konvertitin ermordet zu haben. Die Frau verstarb, während sich die Christen bei ihr aufhielten. Nachdem die Behörden eine christliche Beisetzung verboten hatten, hatten sie die fünf Christen festgenommen und sie des Mordes beschuldigt. In der Provinz Savannakhet, wo sich der Fall ereignete, kommt es immer wieder zu Verstößen gegen die Religionsfreiheit. (pm)

Amerika

El Salvador
Der Erzbischof von San Salvador, José Luis Escobar Alasdijo, fordert die sofortige Freilassung eines inhaftierten Priesters. Der auch als „Padre Tono“ bekannte Priester Antonio Rodriguez war im Bereich der Gefängnispastoral tätig, als er wegen angeblicher Verbindungen zu kriminellen Banden festgenommen wurde. Der katholische Geistliche sitzt bereits seit Oktober vergangenen Jahres in Haft. Nach einem Treffen mit den zuständigen Behörden erwarte Erzbischof Escobar Alasdijo nun deren Einsatz für eine baldige Freilassung des Priesters, berichtet Fides – Antonio Rodriguez sei „vollkommen unschuldig“. In den vergangenen Monaten hatten die katholische Kirche des Landes und verschiedene Organisationen der Zivilgesellschaft in El Salvador immer wieder ihre Solidarität mit dem Priester zum Ausdruck gebracht und dessen Unschuld bekräftigt. (fides)

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, Adnkronos, Upi, Cns, Ucanews, Misna, Kirche in Not, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.
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Programmvorschau:

Dienstag Abend, 26.8.2014: Radioakademie – von Anne Preckel
Auf den Spuren der ersten Christen in Asien: Korea (letzter Teil der Reihe)

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Nachrichtenarchiv von Radio Vatikan

Radio Vatikan sendet täglich:16.00 h „Treffpunkt Weltkirche“20.20 Uhr „Magazin“6.20 Uhr Wiederholung des „Magazins“ vom Vortag

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