RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 27.8.2014

Tagesmeldungen vom 27.8.2014

- Ukraine: Von Entspannung keine Spur -
- Südsudan: Die nächste Hungerkatastrophe naht -
- Papst: Die Sünde der Trennung der Christen -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Nina Oezelt
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Ukraine: Von Entspannung keine Spur – Hilfegesuch an den Papst
Die so dringliche Waffenruhe für die Ostukraine war kein Ergebnis des Treffens der Präsidenten der Ukraine und Russlands an diesem Dienstag im weißrussischen Minsk. Bei den ersten direkten Verhandlungen Petro Poroschenkos und Wladimir Putins seit Monaten seien aber drei Absprachen getroffen worden, referierte der Kremlchef im Anschluss allein vor der Presse – ohne Poroschenko: ein Geiselaustausch, grünes Licht für einen zweiten russischen Hilfskonvoi und eine gemeinsame Sicherung der ukrainischen Grenze. Poroschenko will derweil einen Fahrplan für eine Waffenruhe vorlegen, teilte der ukrainische Präsident später selbst gesondert mit. Von einer Entspannung war im Osten der Ukraine am Tag der Begegnung nichts zu spüren, berichtete der Großerzbischof von Kiew Sviatoslav Schevtschuk im Interview mit Radio Vatikan. (rv)
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Südsudan: Die nächste Hungerkatastrophe naht
Obwohl erst am Montag eine erneute Waffenruhe zwischen den beiden Kontrahenten, dem südsudanesischen Präsidenten Salva Kier und seinem Rivalen, dem Ex-Vize Präsidenten Riek Machar vereinbart wurde, ist es bereits am Dienstag zu einem weiteren Angriff gekommen. Ein UNO- Hilfshubschrauber wurde abgeschossen; drei Menschen sind bei dem Absturz des Transporthelikopters ums Leben gekommen. Der Kommandant der Rebellen soll die Vereinten Nationen gewarnt haben, nicht über sein Territorium zu fliegen. Den Menschen vor Ort zu helfen wird also immer schwieriger. Die UNO warnt weiter vor der „schlimmsten“ Nahrungsmittelkrise weltweit. Das sagt gegenüber Radio Vatikan Enrica Valentini, Direktorin der katholischen Radiosender des Südsudan und Monti Nuba, es gebe kaum Lebensmittel und das Land konnte nicht bewirtschaftet werden, es werde also auch keine Ernte geben. (rv)
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Israel: „In Europa lieber Englisch sprechen“
Keine Raketen mehr und Waffenruhe. So lauten die neuesten Nachrichten zum Gaza Konflikt. Israel und die Palästinenser haben sich Dienstag-Abend ein weiteres Mal auf eine Waffenruhe geeinigt und diesmal soll sie ohne Zeitbeschränkung halten. An diesem Dienstag gab es noch keine gemeldeten Zwischenfälle.  Iris Lanciano, eine  österreichische Journalistin, die in Tel-Aviv lebt, berichtet uns von der Situation vor Ort: über die Hälfte der Menschen vertrauten der Regierung nicht mehr und glaubten auch nicht an den Waffenstillstand. (rv)
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Zum Todestag von Dom Hélder Câmara: Einer, der nicht nur alleine träumte
Er war einer der bedeutendsten Kämpfer Brasiliens für die Menschenrechte und gründete die ersten Basisgemeinden: Vor genau fünfzehn Jahren verstarb Dom Hélder Câmara, Bischof von Olinda und Recife. Câmara gehörte zu den profiliertesten Vertretern der Befreiungstheologie. Zum Gedenken an seine Person veröffentlichte die Jesuitenzeitschrift „Popoli“ einen Artikel von Gerolamo Fazzini. Im Interview mit Radio Vatikan sprach Fazzini über die bemerkenswerten Parallelen zwischen Papst Franziskus und dem verstorbenen Erzbischof Câmara: „Es ist die Art ihres Auftretens: als eine pastorale Person, aber nicht unerreichbar, eine Leitfigur, aber keine, die befiehlt, nicht eine, die auf einem Stuhl über anderen sitzt“. (rv)
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Generalaudienz: Die eine und heilige Kirche und die schwere Sünde der Teilung
Im Nächsten Gott erkennen, darin liegt die Heiligkeit der Kirche. Das betonte Papst Franziskus an diesem Mittwoch bei der ersten Generalaudienz nach der Sommerpause, die wieder auf dem Petersplatz und nicht in der Audienzhalle stattfand. „Immer wenn wir das Glaubensbekenntnis sprechen, bekräftigen wir, dass die Kirche „eins und heilig“ ist, führte Franziskus in das Thema ein. Damit setzte der Papst seine Katechese-Reihe zum Glaubensbekenntnis fort. Die „Einheit“ und „Heiligkeit“ der Kirche, von denen im Credo die Rede ist, haben ihren Ursprung in Gott selbst, so der Papst – dem Glaubenden falle zu, sich davon zur Umkehr motivieren zu lassen, fuhr er fort: Das Bekennen des Glaubens treibe zu einer solchen Umkehr an. (rv)
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UNSER FILMTIPP:

Can a Song Save Your Life?
Ein Musikproduzent wittert im Lied einer erfolglosen britischen Musikerin beträchtliches Hitpotenzial. Nach anfänglichen Schwierigkeiten schafft er es, sie von einer professionellen Zusammenarbeit zu überzeugen, was beider Leben neue Impulse verleiht. Die einfache Geschichte wird eine feinfühlige Inszenierung in den Rang des Besonderen gehoben. Mit geschickt auf die Stimme der Hauptdarstellerin zugeschnittenen Songs und einem glänzenden Ensemble wird die Freude des gemeinsamen Musizierens auf mitreißende Weise vermittelt. - Ab 12. (FilmDienst)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Der Vatikan hat einen Bericht dementiert, wonach islamistische Terroristen ein Attentat auf Papst Franziskus vorbereiten sollen. Dies entbehrt nach den Worten von Vatikansprecher Federico Lombardi jeder Grundlage. „Daran ist nichts ernst zu nehmen. Der Vatikan hegt keine speziellen Befürchtungen in diese Richtung“, zitierten ihn Medien am Dienstag. Am Montag hatte die italienische Tageszeitung „Il Tempo“ verbreitet, Kämpfer der Terrormiliz „Islamischer Staat“ planten einen Angriff auf den Papst. (rv)
Die Päpstliche Lateinamerika-Kommission wird demnächst ein Grundsatzdokument zum Thema Evangelisierung und Jugendpastoral in Lateinamerika veröffentlichen. Das gab Guzmán Carriquiry Lecour, der Sekretär der Kommission, jetzt im Interview mit der Vatikanzeitung „Osservatore Romano“ bekannt, ohne ein genaues Erscheinungsdatum zu nennen. Der Sekretär äußerte sich auch zu weiteren Zukunftsprojekten der Kommission: Für den 12. Dezember sei anlässlich des Gedenktages der Jungfrau von Guadalupe eine große Papstmesse in der Petersbasilika geplant. Vom 13.-15. März 2015 organisiere die Lateinamerika-Kommission zusammen mit der Generalversammlung des Lateinamerikanischen Bischofsrates (CELAM) einen Kongress in Bogota. Dort würden 80 Bischöfe des Kontinentes zusammenkommen, um über die konkrete Umsetzung des Apostolischen Schreibens „Evangelii Gaudium“ zu sprechen. (or)

Europa

Deutschland
Zustimmung zu einem möglichen Militäreinsatz im Irak „unter bestimmten Umständen“ kommt auch von evangelischer Seite: Der frühere Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Wolfgang Huber, rief in der Wochenzeitung „Die Zeit“ die Politik auf, der Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS) das Handwerk zu legen. „Unsere Verantwortung für den Frieden kann im äußersten Notfall den Einsatz von Waffengewalt einschließen“, so der evangelische Theologe. „Wir haben Verantwortung für andere und werden auch dann schuldig, wenn wir die Opfer des IS alleinlassen.“ Ein Militäreinsatz verstoße nicht notwendigerweise gegen das christliche Tötungsverbot: „Für mich schließt das Gebot 'Du sollst nicht töten' auch das Gebot ein: 'Du sollst nicht töten lassen'.“ Empört zeigte sich Huber darüber, dass die Vereinten Nationen ihre Schutzverantwortung nicht wahrnähmen. (kna)

Deutschland/Irak
Der chaldäisch-katholische Erzbischof von Mossul, Emil Schamoun Nona, hat eindringlich um Hilfe für die geflüchteten Christen und Jesiden im Nordirak gebeten. Die Situation der Schutzsuchenden sei katastrophal, sagte Nona am Dienstag in Berlin. Tief enttäuscht äußerte er sich über die Muslime. Bislang habe keiner ihrer Führer das äußerst brutale Vorgehen der Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) öffentlich verurteilt. „Entweder sie haben Angst oder sie akzeptieren das Vorgehen“, sagte Nona. Der Erzbischof hält sich für einige Tage auf Einladung des Caritasverbandes der Diözese Essen in Deutschland auf. In seiner Erzdiözese in der Millionen-Metropole Mossul seien nur noch eine Handvoll Christen übrig geblieben, sagte Nona, der selbst vor dem Terror des IS flüchten musste. (kna)

Amerika

Dominikanische Republik
Die Justiz der Dominikanischen Republik hat ein Strafverfahren gegen den ehemaligen apostolischen Nuntius Josef Wesolowski eröffnet. Das berichtet die italienische Nachrichtenagentur „Ansa“ unter Verweis auf lokale Medienberichte. Die Staatsanwaltschaft von Santo Domingo habe die Vorwürfe gegen den ehemaligen Nuntius am Dienstag dem zuständigen Richter präsentiert, nachdem Vatikansprecher Pater Federico Lombardi am Montag auf das Ende der diplomatischen Immunität des gebürtigen Polen hingewiesen hatte: Mit Wesolowskis Ausscheiden aus dem Diplomatendienst sei sein Schutz vor Strafverfolgung hinfällig, so Lombardi. Gegen Wesolowski lief in der Dominikanischen Republik bereits ein Untersuchungsverfahren wegen sexuellen Missbrauchs. (ansa/rv)

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Nachrichtenarchiv von Radio Vatikan

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