RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 28.8.2014

Tagesmeldungen vom 28.8.2014

- Vatikan wünscht Aufnahme von Irak-Flüchtlingen -
- Vatikankardinal wird Erzbischof von Valencia -
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Islamische Welt: Muslime distanzieren sich vom IS -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Anne Preckel
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Kardinal Vegliò: „Wie kann ein denkendes Hirn so etwas sagen?“
Der Vatikan drängt auf mehr Solidarität gegenüber Kriegsflüchtlingen in Europa. Er wünsche sich eine Aufnahme irakischer Flüchtlinge in den reicheren Nationen der Staatengemeinschaft wie etwa Deutschland, Frankreich oder Großbritannien, bekräftigte der Präsident des Päpstlichen Rates für die Migrantenseelsorge. Er äußerte sich nach einem Treffen mit Papst Franziskus im Interview mit Radio Vatikan. Er verstehe einfach nicht, wie jemand angesichts der Dramen, die diese Menschen erleben, sagen könne: „Schicken wir sie in ihr Land zurück.“ Da fehle „nicht nur die Menschlichkeit, sondern auch die Intelligenz.“ (rv)
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Jordanien: Irak-Flüchtlinge fühlen sich im Stich gelassen
Ins Königreich Jordanien gelangen immer mehr Flüchtlinge aus dem benachbarten Irak, die dem Terror des „Islamischen Staates“ zu entgehen suchen. Papst Franziskus hatte bei seiner Heiliglandreise im Mai als einen seiner ersten öffentlichen Termine ein Flüchtlingslager in Jordanien besucht. Seither hat sich in dem kleinen Königreich, das als einer der wenigen Staaten in Nahost in der jüngeren Geschichte keinen Krieg zu durchleiden hatte, die Zahl der Zuflucht Suchenden weiter erhöht. Wael Suleiman, Direktor der Caritas Jordanien, wundert sich im Namen der christlichen Irak-Flüchtlinge über das komplette Desinteresse christlicher Gemeinschaften im reichen Westen. (rv)
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Syrien: Gräueltaten der IS
45 Seiten lang ist der UN-Report zu Syrien, der die grauenhafte Lage vor Ort beschreibt, nachdem im Zeitraum von April bis Juli 480 Zeugenaussagen gesammelt wurden. Kriegsverbrechen der IS Terroristen, nicht nur im Irak, sondern auch in Syrien sind sie aktiv. Öffentliche Hinrichtungen, Enthauptungen, Amputationen von Gliedmaßen, Folterung würden jeden Gebetsfreitag von den Terror Milizen „IS“ (Islamischer Staat) vollzogen. Pater Zihad Hilal, Projektleiter des Flüchtlingsdienstes der Jesuiten (JRS) in Homs, erklärt Radio Vatikan, es sei höchste Zeit, den Fokus wieder auf Syrien zu richten. Die Syrer „den Krieg gegeneinander austragen zu lassen“, sei sehr gefährlich. (rv)
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Patriarch Younan: „Das ist versuchter Völkermord“

Islamische Welt: Muslime distanzieren sich vom IS
Immer mehr Vertreter des Islam verurteilen die Gräueltaten der Terrorgruppe „Islamischer Staat“ im Irak und in Syrien. Vor kurzem hatte eine ungewöhnlich deutliche Stellungnahme aus dem Vatikan die Praktiken des „Islamischen Staates“ zurückgewiesen und namentlich muslimische Religionsführer dazu aufgefordert, klar und mutig die „unsäglichen Verbrechen“ der Dschihadisten zu verurteilen. Hier eine Zusammenfassung ablehnender Äußerungen zum IS-Terror aus verschiedenen muslimischen Ländern. (kna/idea/rv) 
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AUS UNSEREM ABENDPROGRAMM:

Pakistan/Vatikan: Lob für Einsatz des Papstes
Der frühere pakistanische Minister für Minderheiten, Paul Bhatti, hat sich lobend über den Einsatz des Papstes für christliche Minderheiten geäußert. Franziskus leiste eine „ausgezeichnete Arbeit“ für verfolgte Christen, „besonders im Irak und Pakistan“, sagte er am Mittwoch nach einer Begegnung mit dem Papst am Rande der Generalaudienz. Trotz der durch Islamlisten begangenen Morde und der Diskriminierung von Christen in seinem Heimatland will sich Paul Bhatti die Hoffnung auf interreligiöse Verständigung und die Wahrung der Glaubensfreiheit nicht nehmen lassen. (rv)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Papst Franziskus hat zwei Bischofsstühle in Spanien neu besetzt. Der bisherige Präfekt der Kongregation für die Sakramente und den Gottesdienst, Kardinal Antonio Cañizares Llovera, wird Erzbischof von Valencia. Das gab der Vatikan an diesem Donnerstag bekannt. Der Kardinal, der selbst aus diesem Bistum stammt, folgt damit auf Erzbischof Carlos Osoro Sierra, den Papst Franziskus zum Erzbischof von Madrid ernannte. Der Papst hatte zuvor den Rücktritt des bisherigen Erzbischofs der spanischen Hauptstadt, Kardinal Antonio María Rouco Varela, angenommen. Kardinal Antonio Cañizares Llovera war vor seinem Amt im Vatikan bereits Bischof in Spanien, in Avila, Granada und Toledo. Seit 2008 leitete er die Sakramenten-Kongregation im Vatikan. (rv)
Der Vatikan hat das Reiseprogramm Papst Franziskus für den Besuch an der Weltkriegsgedenkstätte Redipuglia am 13. September bekannt gegeben. Die Visite beginnt mit einem Gebet am österreichischen Soldatenfriedhof in Fogliano. Nach seiner Ankunft in Triest wird der Papst zunächst den österreichisch-ungarischen Soldatenfriedhof Sacraio di Redipuglia besuchen und einige Minuten im stillen Gedenken an die Kriegsopfer verweilen. Um zehn Uhr wird der Papst dort eine Heilige Messe feiern, am Ende der eucharistischen Feier wird ein Gebet für die Gefallenen und die Opfer von allen Kriegen gesprochen. Zum Abschluss wird der Papst allen anwesenden Bischöfen jeweils eine Lampe überreichen, die als Gedenken an den Ersten Weltkrieg und seine Opfer dienen soll. (rv)

Europa

Europäische Union/Italien
Die EU will Italien mit der Operation Frontex Plus bei der Rettung von Flüchtlingen im Mittelmeerraum unterstützen. Italien dürfe mit den Flüchtlingsdramen vor seiner Küste nicht alleingelassen werden, sagte EU-Innenkommissarin Cecilia Malmström nach einem Treffen mit dem italienischen Innenminister Angelino Alfano am Mittwoch in Brüssel. Welche Mitgliedsstaaten bei Frontex Plus mitmachen, stehe noch nicht fest, so Malmström. Papst Franziskus hatte 2013 mit seinem Besuch auf Lampedusa, seiner ersten Unternehmung Roms, das Augenmerk der Weltöffentlichkeit neu auf die italienische Insel gelenkt, auf der nahezu täglich Überlebende waghalsiger Überfahren aus Nordafrika stranden. (kna/rv)

Naher Osten

Der Bischof von Jerusalem, William Shomali, hat sich in einem Interview mit dem US-amerikanischen Sender CNA zuversichtlich gezeigt, dass die derzeitige Waffenruhe im Gazastreifen halten könnte. „Dieses Mal sind wir aus einem bestimmten Grund hoffnungsvoller: Es gab nach zwei Monaten keinen Sieger. Beide Staaten sind Verlierer, denke ich“, sagte der Bischof gegenüber der CNA. Beide hätten ihm zufolge verstanden, dass keiner den anderen zerstören kann und dass es eines Kompromisses bedürfe, genauso wie einer verantwortungsvollen Lösung des Problems. Die nun anhaltende Waffenruhe war auf Vermittlung Ägyptens am Dienstag in Kraft getreten und beendete zunächst den sieben Wochen anhaltenden Konflikt zwischen Israel und Palästina, in dem mehr als 2200 Menschen ihr Leben verloren haben. (cna)

Libanon
Nach dem monatelangen Patt für die libanesische Präsidentschaftswahl hat sich der maronitische Patriarch Bechara Raï für eine Statthalterfunktion des bisherigen Amtsinhabers ausgesprochen. Es müsse ein Machtvakuum an der Staatsspitze verhindert werden, sagte Raï, Oberhirte der größten christlichen Gemeinschaft im Libanon, am Donnerstag laut der libanesischen Zeitung „Daily Star“. Die Verfassung solle dahingehend geändert werden, dass das jeweilige Staatsoberhaupt so lange im Amt bleibe, bis ein Nachfolger gewählt sei, sagte Raï. Der Patriarch der mit Rom verbundenen Kirche äußerte sich kurz vor einer Reise in den Vatikan. Die kommenden Tage will Raï Medienberichten zufolge mit Papst Franziskus und Kurienvertretern über die Lage der Christen im Nahen Osten beraten. (kna)

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Nachrichtenarchiv von Radio Vatikan

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