RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 29.8.2014

Tagesmeldungen vom 29.8.2014

- Syrien: Anzeichen einer Entspannung? -
- D: Auftakt für eine Ethik der Mission -
- „Wenn ihr weiter schlaft, kommt IS vor eure Tür“
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Nina Oezelt
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Syrien: Anzeichen einer Entspannung?
Mit westlichen Waffenlieferungen nach Syrien ist niemandem gedient. Das sagt der Apostolische Vikar von Aleppo in Syrien, Georges Abou Khazen, im Gespräch mit Radio Vatikan. Stattdessen solle der Westen in Syrien bei der Versöhnung helfen. Der Kirchenmann sieht aber auch Anzeichen einer positiven Entwicklung in seinem Heimatland Syrien: Das Assad-Regime gelte bei vielen mittlerweile als das kleinere Übel, auf lokaler Ebene laufen Khazens Angaben zufolge Versöhnungsinitiativen, Rebellen gäben ihre Waffen ab und gingen im Gegenzug frei. Am Rand des Rimini-Treffens zeichnet der Apostolische Vikar von Aleppo ein Bild der derzeitigen Lage. (rv)
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Deutschland: Wenn Jugendliche in den „Gotteskrieg“ ziehen
Ahmad Mansour war früher Islamist. Er weiß, warum sich Jugendliche radikalen, gewaltbereiten, religiösen Gruppen anschließen und was sie dort suchen. Heute arbeitet unter anderem als Psychologe in der Bratungsstelle Hayat der Gesellschaft für Demokratische Kultur in Berlin. Er hilft dort Eltern, deren Kinder gerade dabei sind, sich zu radikalisieren oder dies bereits getan haben. Diese Jugendlichen seien zuvor „unglücklich“ und „auf der Suche“ gewesen, fasst der Psychologe zusammen. In den Islamisten fänden sie eine Gruppe, die sie akzeptiere. (domradio)
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Deutschland: Auftakt für eine Ethik der Mission
Es gibt angemessene Formen, den Glauben zu verkünden, aber auch unangemessene Formen. Eine Ethik der Mission zu diskutieren, die das unterscheiden kann, dazu haben sich am Mittwoch und Donnerstag dieser Woche in Berlin christliche Kirchen und Gemeinschaften zu einem ökumenischen Missions-Kongress versammelt. Unter dem Titel „Mission Respekt“ wurde debattiert, wo Gemeinsamkeiten und Berührungspunkte liegen.Klaus Krämer ist als Präsident von Missio Vertreter eines der Ausrichter des Kongresses. Er berichtet, dass man damit nichts Neues erfinden wolle, sondern sich mit dem Kongress in einen Prozess einreihe. (rv)
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Papstreise nach Redipuglia: „Im Leben und im Tod vereint“
Am 13. September reist Papst Franziskus zu einer dreistündigen Visite nach Redipuglia, der Weltkriegsgedenkstätte des Staates Italien, und besucht dort den österreich-ungarischen Soldatenfriedhof in Fogliano. Franco Vistintin, Ex-Bürgermeister des Ortes und Präsident von Sentieri di Pace (Friedenswege), die Vereinigung, die seit mehr als 20 Jahren für die Weltkriegs-Gedenkstätte von Redipuglia verantwortlich ist, berichtet gegenüber Radio Vatikan über die hohen Erwartungen für den Besuch von Papst Franziskus. (rv)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Franziskus leitet zum ersten Mal als Papst eine Hochzeitsfeier. Am 14. September 2014 geben einander rund 20 Paare aus der Diözese Rom im Petersdom das Ja-Wort. Öffentlich von Päpsten vorgenommene Trauungen sind selten. Zuletzt hatte Papst Johannes Paul II. beim Weltfamilientreffen 1994 im Vatikan eine Hochzeitsmesse zelebriert. Die Mehrfach-Trauung mit Franziskus im September findet drei Wochen vor Beginn der Familiensynode in Rom statt. Radio Vatikan überträgt die Hochzeitsmesse vom 14. September live mit deutschem Kommentar ab 9 Uhr. (rv/kipa)
Eine Staute der Patronin Kubas, die Barmherzige Jungfrau von Cobre, hat einen Ehrenplatz in den Vatikanischen Gärten bekommen. In einer Zeremonie am Donnerstag, geleitet von Kardinal Tarcisio Bertone, wurde eine Kopie der Statue - ein Geschenk der kubanischen Bischöfe an den Papst - gesegnet. Die kubanischen Bischöfe waren bei der Segnung präsent. Die hölzerne Heiligenfigur der Barmherzigen Jungfrau von Cobre ist das heutige Zentrum der Wallfahrten in Santiago de Kuba. Seit Beginn der gegen die spanische Kolonialherrschaft 1868 galt sie als Symbol der kubanischen Identität und wurde von Papst Benedikt XV. offiziell zur Schutzpatronin erklärt. (rv)
Nach dem Verbot einer Gedenkmesse für ermordete Migranten durch die mexikanischen Behörden hat der Vatikan dem Bischof von Tabasco, Jesus Rojas Lopez, seine Solidarität bekundet. Die Feier zur Erinnerung an das Massaker in der nordwestmexikanischen Stadt San Fernando habe eine „tief pastorale“ Botschaft zum Ziel gehabt, schreibt der Präsident des päpstlichen Migrantenrates, Kardinal Antonio Maria Vegliò, in einem am Donnerstag vom Vatikan veröffentlichten Brief an den Bischof. Der Kardinal ermutigt den mexikanischen Geistlichen und seine Mitstreiter, auch weiter die Stimme gegen das Flüchtlingselend in seinem Land zu erheben.
Die vom mexikanischen Zoll und der Migrationsbehörde untersagte Messe konnte am Mittwoch unweit des vorgesehenen Ortes auf guatemaltekischem Territorium stattfinden. (kna)
An diesem Freitagvormittag hat Papst Franziskus hat den Pfarrer von Gaza, Pater Jorge Hernandez, in Audienz empfangen. Das teilte der Pressesaal des Heiligen Stuhles mit. Er ist in Gaza der einzige Leiter einer katholischen Gemeinde. In der Kirche des argentinischen Ordensmannes im Stadtteil al-Zeitun hatten während der israelischen Bombardierung Dutzende Menschen Zuflucht gesucht. (kna/rv)
Der neue Direktor des vatikanischen Geldinstitutes IOR, Jean Baptiste de Franssu, hat alle Kunden in einem persönlichen Brief um enge Zusammenarbeit gebeten. Bankmanagement und Klienten sollten zusammenwirken, damit das IOR seine Aufgaben im Dienst der pastoralen Mission der Kirche erfüllen könne, zitierte die italienische Tageszeitung „Corriere della Sera“ am Freitag das Schreiben. Der Nachfolger des Deutschen Ernst von Freyberg soll zu diesem Zweck eine persönliche E-Mail Adresse angegeben haben. De Franssu will die Kontoinhaber regelmäßig über den Stand der Reformen in dem Geldinstitut informieren. Im Rahmen der Neustrukturierung hat sich die Bank von rund 3.500 Kunden getrennt. In einer zweiten Phase gehe es darum, die von Papst Franziskus begonnene Gesamtreform der vatikanischen Wirtschaftsstrukturen in die Bank zu integrieren. (kipa)

Europa

Deutschland
Die drei Jahre als Berliner Erzbischof haben Kardinal Rainer Maria Woelki nach eigenem Bekunden tief geprägt. „Das hat meinen Blick verändert und geweitet“, sagte Woelki am Freitag in einem Interview der KNA. Berlin sei eine der großen europäischen Metropolen mit vielen Nationen und Religionen. „Ich habe gespürt, wie wichtig der interreligiöse und der interkulturelle Dialog sind", fügte der Kardinal hinzu. Am 20. September tritt er sein neues Amt als Kölner Erzbischof an. Woelki betonte zugleich, er nehme „nicht leichten Herzens Abschied". Das Erzbistum Berlin und die Menschen der Region seien ihm sehr ans Herz gewachsen. (kna)

Schweiz
Für 7. September laden christliche Kirchen zu einem ökumenischen Fürbitt-Gottesdienst in Solidarität mit bedrohten Minderheiten in Syrien und Irak. Von Seiten der katholischen Schweizer Bischofskonferenz beteiligt sich Bischof Charles Morerod an dem Gottesdienst, der am Sonntagnachmittag in der christkatholischen Kirche St. Peter und Paul in Bern stattfindet. Im Anschluss sind alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu einem „cercle de silence“ auf dem Berner Rathausplatz eingeladen. Dazu sind auch Vertreter der muslimischen Gemeinschaften eingeladen. Organisiert wird das gemeinsame Gebet von der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen in der Schweiz sowie der Schweizerischen Evangelischen Allianz SEA. (pm)

Slowakei
25 Jahre nach der Samtenen Revolution in der ehemaligen Tschechoslowakei von 1989 findet vom 31. August bis zum 2. September in Spisska Kapitula (Slowakei) die bisher größte Konferenz zum Thema „Kirche und Roma“ statt. Die Veranstaltung steht unter dem Ehrenschutz des Erzbischofs von Kosice, Bernard Bober, der auch Vorsitzender des Hauptorganisators, des Roma- und Minderheitenrats bei der Slowakischen Bischofskonferenz, ist. Die Konferenz soll Beispiele erfolgreicher Zusammenarbeit von Roma und Kirche demonstrieren, motivieren und initiieren. Von den 820 Roma-Siedlungen in der Slowakischen Republik sollen nicht einmal 100 durch die Anwesenheit irgendeiner Religionsgemeinschaft abgedeckt sein. (kap)

Türkei
Patriarch Bartholomaios I. hat für kommenden Juni eine große Umweltkonferenz am Sitz des Ökumenischen Patriarchats in Istanbul angekündigt. In seinem Hirtenbrief zum „Tag der Bewahrung der Schöpfung“ am 1. September schreibt der Patriarch, dass die Kirche angesichts der fortschreitenden Umweltzerstörung nicht unberührt und gleichgültig bleiben kann. Zwar seien in den letzten Jahren, auch durch die Bemühungen des Ökumenischen Patriarchats, Fortschritte im Bereich des Umweltschutzes gemacht worden, diese seien aber nicht ausreichend. Wegen seines Engagements für die Erhaltung der Schöpfung wird Bartholomaios I. oft als „grüner Patriarch“ bezeichnet. (kap)

Nahost

Irak
„Wenn ihr weiter schlaft, kommen die Terroristen vor eure Tür“. Mit diesen drastischen Worten hat der irakische katholische Weihbischof Shlemon Warduni vom Westen die Bereitschaft zu einer Militärinvention im Irak verlangt. Man müsse mit diplomatischen Mitteln einschreiten „und wenn nötig auch mit Waffen“. Dies sagte der Vertreter des chaldäischen Patriarchates von Bagdad am Donnerstag in Rimini. Er beschuldigte westliche Staaten der Untätigkeit angesichts eines „Völkermordes“ an Christen, Jesiden und anderen religiösen Minderheiten im Irak. Dass dabei zugesehen werde, wie jesidische Frauen von der Terrormiliz „Islamischer Staat“ als Sexsklavinnen verkauft würden und dies nicht angeprangert werde, sei ein Skandal, fuhr Warduni fort. Er wolle mit seinen Worten den Westen „wachrufen aus einem Schlaf, der schon viel zu lange dauert“. (kipa)

Afrika

Nigeria
In dem Ort Madagali im Osten Nigerias haben Terrormilizen von Boko Haram eine katholische Kirche überfallen und Häuser von Christen besetzt. Das schrieb am Freitag die nigerianische Zeitung „The Punch“. Demnach seien Dutzende Christen getötet und Kirchengebäude niedergebrannt worden. Wie ein Sprecher des Bistums Maiduguri gegenüber der KNA berichtet, hätten die Kämpfer Männer geköpft, Frauen zum Übertritt zum Islam gezwungen und zwangsverheiratet sowie in Madagali das Scharia-Recht ausgerufen. In Madagali gebe es laut dem Bistumssprecher, der sich auf geflohene Einwohner berief, eine „große Verfolgung“ von Christen.
(kna)

Asien

Der Vorsitzende der Philippinischen Bischofskonferenz, Erzbischof Socrates Villegas, kündigte einen Beitrag zur Bekämpfung des brutalen Vorgehens des IS im Nordirak an. Zum einen will die philippinische Kirche mit Hilfskampagnen Christen und andere Vertriebene auf der Flucht vor den Milizen des Islamischen Staates schützen. Auf der anderen Seite sollen die rund 6 Millionen im Süden des Landes lebende Muslime dazu angeregt werden, sich von den Theorien des Kalifats zu distanzieren. Der Vorsitzende verurteilt die komplette Verzerrung einer Religion, die Enthauptungen und den Missbrauch der Menschen. Erzbischof Villegas sei besorgt im Hinblick der Solidarität einiger radikalislamischer Gruppen, darunter „Abu Sayyaf“ mit der Terrorgruppe IS. (fides)

Amerika

Brasilien
Die Brasilianische Bischofskonferenz veranstaltet zu den bevorstehenden Präsidentschaftswahlen eine eigene Live-TV-Debatte mit den Spitzenkandidaten der Parteien. Als Interviewer werden Kardinal Damasceno Assis und weitere Bischöfe des Landes auftreten, wie die Bischofskonferenz bekanntgab. Acht katholische Fernsehstationen und 230 Radios und Internetmedien werden die zweistündige Diskussion live übertragen. Ort der Fernsehdebatte am 16. September ist das Nationalheiligtum im Wallfahrtsort Aparecida. Den Fragen der Bischöfe stellen sich neben Amtsinhaberin Dilma Rousseff ihre sechs wichtigsten Konkurrenten. Die Themen sind Gesundheit, Bildung, Wohnen, Landreform, politische Reform oder Abtreibung. (kap)

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Nachrichtenarchiv von Radio Vatikan

Radio Vatikan sendet täglich:16.00 h „Treffpunkt Weltkirche“20.20 Uhr „Magazin“6.20 Uhr Wiederholung des „Magazins“ vom Vortag

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·
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