RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 30.8.2014

Tagesmeldungen vom 30.8.2014

- Papst ruft ein Flüchtlingslager im Irak an -
- Pater und Junta: „Es liegt nichts vor gegen Bergoglio“
- Ab Montag wieder Morgenmessen des Papstes -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Gudrun Sailer
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Papstanruf im Nordirak
Papst Franziskus hat in einem nordirakischen Flüchtlingscamp angerufen. Der vatikanische Pressesaal bestätigte an diesem Samstag eine entsprechende Meldung der katholischen Agentur „Zenit“. Am Morgen nach seiner Rückkehr aus Korea habe Franziskus zum Telefonhörer gegriffen und einen Priester in einem provisorischen Flüchtlingscamp im Nordirak gesprochen, der ihm auf unorthodoxen Wegen einen dramatischen Brief übermittelt habe. Der Papst habe sich erschüttert gezeigt und den verfolgten irakischen Christen seine Solidarität ausgesprochen. Auch habe er seine Dankbarkeit über die Arbeit von Freiwilligen in den Camps geäußert und versichert, er werde weiterhin sein Bestes tun, um den Flüchtlingen Linderungen von ihren Leiden zu verschaffen. (rv)
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Solidarität des Papstes mit den Menschen in Gaza
Papst Franziskus hat an diesem Freitag den Pfarrer von Gaza empfangen.  Pater Jorge Hernandez stammt aus Argentinien und gehört als Ordensmann dem „Institut des fleischgewordenen Wortes“ an. Der Papst drückte Pater Jorge Hernandez gegenüber in der Audienz, seine Solidarität Nähe mit allen ausgedrückt, die an dem Krieg im Gazastreifen gelitten hätten. Das berichtete Pater Jorge gegenüber Radio Vatikan. Wenig mehr als 100 Katholiken leben derzeit im Gazastreifen. Auf den erst kürzlich ausgehandelten unbefristeten Waffenstillstand zwischen Israel und Palästina setzten alle Menschen in Gaza große Hoffnung: „Wir erwarten uns, dass er für immer hält. Wir haben genug vom Leiden aller beider Völker. Man muss endlich eines verstehen: einen Krieg gewinnt niemand. Niemand. Jeder der beiden Seiten muss die Folgen tragen. Alle verlieren mit dem Krieg. Wir hoffen, dass Gott uns segnet mit der nötigen Kraft, von vorn anzufangen.“ (rv)
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„Es liegt nichts vor gegen Bergoglio“
Pater Jorge Mario Bergoglio, verstrickt in Machenschaften der argentinischen Militärdiktatur: das war ein Vorwurf, der postwendend auftauchte, kaum als das „Habemus Papam“ vom 13. März 2013 verklungen war.  Was ist dran an diesen Beschuldigungen? Der italienische Journalist Nello Scavo hat die Vorgänge gründlich untersucht und mit „Bergoglios Liste“ ein Buch vorgelegt, in dem er zu dem Schluss kam: Der damalige Provinzobere der Jesuiten schwieg zu den Verbrechen der Militärjunta, aber er rettete mindestens 100 Verfolgten das Leben. Nello Scavos Buch ist nun auf Deutsch erschienen. (rv)
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UNSER BUCHTIPP:

Albert Link – Buonanotte und Buonasera
Eine Besprechung von Pater Bernd Hagenkord
Manche Menschen beneiden uns Vatikan-Journalisten um unsere Arbeit: In Rom leben, interessanten Menschen begegnen, nicht zuletzt dem Papst, und überhaupt mitbekommen, was Spannendes im Zentrum der Weltkirche passiert. Dass dieser „Neid“ zu Recht kommt, davon erzählt das Buch eines ehemaligen Kollegen. Albert Link war vier Jahre lang Korrespondent der Bild-Zeitung, hat die Papstreise nach Deutschland, den Papstwechsel und all die Skandale um den Vatikan miterlebt und als Journalist begleitet. Diese Zeit beschreibt er in seinem Buch. Er hat aber auch mit seiner Familie hier gelebt und auch das ist Teil seiner Reportage. (rv)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Papst Franziskus wird am kommenden Montag wieder die Morgenmessen in Santa Marta aufnehmen. Mitte Juni hatte er das öffentliche Feiern der Messe ausgesetzt, nun werden wieder die Gemeinden des Erzbistums Rom eingeladen, morgens mit ihrem Bischof die Messe zu feiern. (rv)
Die katholische Kirche ist auf gläubige Katholiken in der Politik angewiesen. Überzeugte Christen seien auf der Ebene der Legislative unersetzlich. Das sagte Kardinal Staatssekretär Peitro Parolin in seiner Grußbotschaft bei der diesjährigen Konferenz des „International Catholic Legislators Network“, die seit Donnerstag in Frascati nahe Rom stattfindet. Zum fünften Mal tagt die viertägige Konferenz des Internationalen katholischen Netzwerks für Parlamentarier, zu dem katholische Abgeordnete sowie Staatsrechtler aus mehr als 20 Ländern gehören. Die Tätigkeit der Gesetzgeber bezeichnete der Kardinalstaatssekretär als wichtigen Teil des Laienapostolats, zu dem alle Katholiken aufgerufen sind. Sie müsse deshalb stets vom Glauben geleitet sein. (rv)

Europa

Deutschland
Der Passauer Bischof Stefan Oster rechnet mit keinen entscheidenden Weichenstellungen bei der vatikanischen Familiensynode in Bezug auf das Thema Kommunionempfang für wiederverheiratete Geschiedene. „Das ist ein Problem, das sich in Deutschland konzentriert, vielleicht auch noch in anderen westlichen Ländern“, sagte Oster der „Tagespost“ vom Samstag. Weltweit aber handle es sich dabei nicht um ein Hauptproblem. Er fürchte daher, dass die Enttäuschung in Deutschland groß sein werde. (kna)
Europa sollte sich nach den Worten von Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt darauf einstellen, eine halbe Million Flüchtlinge aus Krisengebieten aufzunehmen. Die von der Bundesregierung geplanten Obergrenzen für die Aufnahme der Betroffenen nannte die Politikern „absurd“. Deutschland müsse mehr Verantwortung übernehmen. Zugleich mahnte Göring-Eckardt in der „Welt“ Hilfen des Bundes für jene Kommunen an, die wie beispielsweise Duisburg „echte Probleme“ hätten. Insgesamt aber sei in Deutschland noch „Luft nach oben“, betonte die Politikerin. Man müsse in Kauf nehmen, dass „manche Unterkünfte vorübergehend unter den eigentlich wünschenswerten Standards liegen.“ (kna/rv)

Italien
Die Neuregelungen der Sorge für die Flüchtlinge auf dem Mittelmeer fällt hinter bisherige Anstrengungen zurück. So beurteilt der Jesuiten-Flüchtlingsdienst Italien die Abmachungen, die in dieser Woche zwischen Italiens Innenminister Angelino Alfano und EU Kommissarin Cecilia Malmstroem getroffen worden war. Italien hatte angekündigt, die bisher laufende Aktion „Mare Nostrum“ einzustellen, dafür solle der europäische Küstenschutz „Frontex“ diese Aufgabe übernehmen. Der Flüchtlingsdienst habe sich lange für eine breitere Beteiligung der EU bei den Rettungsaktionen für die Flüchtlinge eingesetzt, so die Pressemeldung. Jetzt fürchte man aber, dass die Umsetzung des Projektes „Frontex Plus“ zu sehr an den Einzelstaaten und deren Engagement hinge. Außerdem kritisiert die Organisation, dass man sich auf die europäischen Küstengewässer (Zwölf Meilen Zone) beschränken wolle und nicht mehr – wie zuvor die italienische Aktion „Mare Nostrum“ - auch die internationalen Gewässer einbeziehe. Die italienische Marine operierte bis zu 170 Meilen von der Küste des Landes entfernt. (pm)

Naher Osten

Libanon
Der maronitische Patriarch Bechara Raï hat sich für die Schaffung einer internationalen Truppe gegen die Terrormiliz „Islamischer Staat“ ausgesprochen. Die Sondereinheit solle mit einem Mandat der Vereinten Nationen und des UN-Sicherheitsrats „der Invasion dieser Terrororganisation ein Ende setzen“, sagte der Patriarch nach Angaben der libanesischen Zeitung „Daily Star“ auf einer Konferenz in Rom am Freitag. Zugleich gab der Oberhirt der mit Rom verbundenen maronitischen Kirche der internationalen Gemeinschaft eine Mitschuld am Erstarken des Extremismus im Nahen Osten. Diese liege in den „politischen, wirtschaftlichen und  strategischen Interessen im Blick auf das Gas und Erdöl in diesen Ländern“, so Raï. (kna)

Amerika

Brasilien
Die Brasilianische Bischofskonferenz veranstaltet zu den bevorstehenden Präsidentschaftswahlen eine eigene Live-TV-Debatte mit den Spitzenkandidaten der Parteien. Als Interviewer werden Kardinal Damasceno Assis und weitere Bischöfe des Landes auftreten, wie die Bischofskonferenz bekanntgab. Acht katholische Fernsehstationen und 230 Radios und Internetmedien werden die zweistündige Diskussion live übertragen. Den Fragen der Bischöfe stellen sich neben Amtsinhaberin Dilma Rousseff ihre sechs wichtigsten Konkurrenten. Die Präsidentschaftswahl in Brasilien findet am 5. Oktober statt. (kap)

Vereinigte Staaten
Der Präsident des Jüdischen Weltkongresses ist entsetzt über das weltweite Schweigen zur Verfolgung von Christen im Nahen Osten und Teilen Afrikas. In der österreichischen Tageszeitung „Die Presse" denunzierte Ronald S. Lauder die allgemeine Gleichgültigkeit gegenüber der Terrorgruppe „Islamischer Staat"  mit seinen „Massenhinrichtungen von Christen und seiner tödlichen Auseinandersetzung mit Israel". „Nur allzu gut" verstünden Juden, was durch das Schweigen der Welt passieren könne. Lauder kritisierte das weitgehende Schweigen der Vereinten Nationen sowie die Untätigkeit der „sozialen Antennen" wie etwa der „schönen Prominenten und alternden Rockstars“. (rv)
Die eskalierende Situation der verfolgten Christen im Nahen Osten wird das Thema einer ökumenischen Konferenz Anfang September in Washington sein. Von 9. bis 11. September werden bei diesem Gipfeltreffen alle Christen vereint  – orthodox oder katholisch, evangelisch, koptisch oder Maroniten; syrische, libanesische ,chaldäisch oder assyrisch – um sich gemeinsam gegen die Christenverfolgung zu solidarisieren. Unter den Vortragenden finden sich auch der Präfekt der Ostkirchenkongregation Kardinal Leonardo Sandri sowie der maronitische Patriarch Bechara Raï. (aina) 

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, Adnkronos, Upi, Cns, Ucanews, Misna, Kirche in Not, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.
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Programmvorschau:

Sonntag Abend, 31.8.2014: Reden über Gott und Welt
Zum Glück sind wir vereint - Hans-Gerd Pöttering im Gespräch über Europas Vergangenheit und Zukunft

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Nachrichtenarchiv von Radio Vatikan

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