RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 2.12.2014

Tagesmeldungen vom 2.12.2014

- Dokument: Ende der modernen Sklaverei bis 2020 -
- Die Schweizer Bischöfe und die Ökumene -
- Syrien: UN streicht Nahrungshilfen -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Nina Oezelt
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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GEGEN DEN MENSCHENHANDEL:

Erklärung zum Kampf gegen moderne Sklaverei
Der Papst und weitere Religionsführer haben eine Erklärung gegen Menschenhandel unterzeichnet. Die Zeremonie fand am „Internationalen Tag für die Abschaffung der Sklaverei“ im Vatikan statt. Unter dem Motto #ENDSLAVERY – also „beendet Sklaverei“ – waren Vertreter von Katholiken, Anglikanern, Orthodoxen, Buddhisten, Hindus, Juden und Muslimen dabei, um gemeinsam eine historische Erklärung gegen Menschenhandel zu unterzeichnen, die den gemeinsamen Kampf besiegeln soll. Laut Internationaler Arbeitsorganisation ILO leben 21 Millionen Menschen unter Missachtung ihrer Grundrechte in Sklaverei. Andere Hilfsorganisationen schätzen die Zahl sogar auf 35 Millionen. Organisiert wurde die Unterzeichnung von einer Vereinigung von Religionsvertretern, die im März 2014 im Vatikan gegründet wurde. Ihr Ziel: eine Strategie entwickeln, um die moderne Sklaverei bis zum Jahr 2020 auszurotten. (rv)
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Diese Erklärung ist ein weiterer Schritt des Vatikan im Einsatz gegen Menschenhandel. Papst Franziskus hatte das Thema auch im Europarat angesprochen, immer wieder richten Vatikanvertreter bei internationalen Treffen wie etwa bei Interpol Anfang November die Aufmerksamkeit darauf, auch praktisch versucht die Kirche zu helfen, hier zum Beispiel ganz konkret in Mexiko in Zusammenarbeit mit dem Staat. Am 8. Februar wird ein ganzer „Tag gegen den Menschenhandel“ im Vatikan stattfinden. (rv)
Lesen Sie hier den Text des unterzeichneten Dokumentes (Englisch)

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WEITERE THEMEN DES TAGES:

Schweizer Bischöfe: Schritte in Sachen Ökumene
Der Papst und die Schweizer Bischöfe haben am Montag fast zwei Stunden lang über die Situation der katholischen Kirche in der Eidgenossenschaft gesprochen. Bereits im Vorfeld des Ad-Limina-Besuchs der Schweizer Bischofskonferenz wurde in den Medien vor allem auf die „ökumenischen Schwierigkeiten“ hingewiesen: Das Stichwort „Eucharistische Gastfreundschaft“ kam bei den Gesprächen mit Franziskus so nicht vor, auch wenn in dem Redetext des Papstes, das an die Bischöfe ausgeteilt wurde, das Thema angesprochen wird. Der Präsident der Schweizer Bischofskonferenz, der St. Galler Bischof Markus Büchel, berichtet gegenüber Radio Vatikan von dem Gespräch, dass es den Schweizer Bischöfen bewusst sei, dass sie aus der eigenen Schweizer Kultur heraus neue Schritte tun müssten. (rv)
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Papstpredigt: „Nur das menschliche Herz erkennt Gott“
Nur wer demütig vor Gott und auf die Knie geht, wird das göttliche Mysterium verstehen können. Das sagte der Papst bei der Morgenmesse in der Casa Santa Marta an diesem Dienstag. Er betonte dabei die Wichtigkeit der Menschlichkeit. Die Augen des Armen seien die Augen, die Christus sehen können, so Papst Franziskus. Dies gelte auch in Bezug auf das Studium der Theologie. Wer „klein“ und bescheiden in der Seele bleibt, wird das Große erkennen, so Franziskus in Bezug auf das Tagesevangelium (Lk 10, 21-24). Nur wer Theologie „auf den Knien, also auf eine menschliche Art und Weise“ erlerne, würde auch verstehen. (rv)
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Nigeria: Keine Ruhe wegen Boko Haram
Keine Ruhe für Nigeria: Ein weiteres und doppeltes Attentat erschüttert Nigeria. An einem Markt in der Stadt von Maiduguri, der bereits letzten Dienstag Schauplatz eines Massakers wurde, welches 45 Menschenleben forderte, kam es auch an diesem Montag zu Anschlägen. Eine Selbstmordattentäterin sprengte sich selbst in die Luft. Kurze Zeit später kam es zu einer weiteren Explosion in der Nähe des Marktes. „Man kann nicht mehr schweigen“, kommentiert der Vatikanverantwortliche für den interreligiösen Dialog, Kardinal Louis Tauran die Gewalt. „Wir müssen diese Ungerechtigkeit anprangern“. Die Gewalt treffe vor allem diejenigen, die andere zum Nachdenken bringen wollen. Taurans Perspektive: „Es gibt keine Alternativen: nur Dialog, Dialog, Dialog!“ (rv)
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Syrien: Christen aktiv nach Streichung von UN-Nahrungshilfen
Das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen hat aus Geldmangel die Nahrungshilfe für Syrien gestoppt. Obwohl der Winter vor der Tür steht und die Situation der Flüchtlinge nicht einfacher wird, müssen die Vereinten Nationen die Ausgabe von Lebensmittelgutscheinen an 1,7 Millionen Syrien Flüchtlingen beenden. Ein Appell der UNO fordert nun 64 Millionen US-Dollar, also rund 52 Millionen Euro. Diese Summe sei notwendig, um den syrischen Flüchtlingen in Jordanien, Libanon, Türkei, Irak und Ägypten zu helfen. In Aleppo, im Norden von Syrien, ist die christliche Gemeinde aktiv, um Spenden zu verteilen und zu helfen. Davon erzählt der Erzbischof der melkitischen griechisch-katholischen Kirche von Aleppo, Jean Clement Jeanbart, im Interview mit Radio Vatikan. (rv)
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UNSERE LATEINNACHRICHTEN:

Jede Woche frisch: unsere Nachrichten auf Latein. Gero P. Weishaupt übersetzt für Radio Vatikan ausgewählte Meldungen unseres Programms. (rv)
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DIE NACHRICHTEN:

Europa

Schweiz
Die kantonalkirchlichen Körperschaften der Schweiz dürfen sich durch die Rede von Papst Franziskus an die Schweizer Bischöfe „in ihrer Arbeit bestätigt fühlen“. Das hält Daniel Kosch, Generalsekretär der Römisch-Katholischen Zentralkonferenz der Schweiz (RKZ), in einer ersten Reaktion an die RKZ-Mitglieder fest, die der Presseagentur „Kipa“ vorliegt. Die Körperschaften seien unter anderem herausgefordert, „sorgfältig darauf zu achten, dass die Verwendung der zum Teil reichlich fließenden Steuermittel der Glaubwürdigkeit der Kirche in der Nachfolge Jesu nicht abträglich ist“, schreibt Kosch weiter. Papst Franziskus habe unterstrichen, dass „die Beziehungen zwischen der Kirche und den Kantonen ruhig weitergeführt werden“ sollen. Die RKZ werde sich um eine Unterstützung der „ruhigen Weiterführung staatskirchenrechtlicher Entwicklungen“ bemühen, schreibt Kosch. (kipa)

Afrika

Kenia
Die neue Gewaltwelle in dem Land ist eine „nationale Katastrophe“, so die bischöfliche Justitia-et-Pax-Kommission in einer Verlautbarung. Der Staat müsse dies „endlich anerkennen“ und Maßnahmen zur Einschränkung des Verkaufs von Munition treffen. Auch eine Evakuierung staatlicher Beamten im Nordosten Kenias sei denkbar, da ihr Leben unter den derzeitigen Bedingungen in Gefahr sei. Wie die Nachrichtenagentur „Fides“ berichtet, fordert Erzbischof Zacchaeus Okoth von Kisumu außerdem die Stationierung von Sondereinheiten an der Grenzen, um die Einreise von Mitgliedern der somalischen Shabaab-Milizen zur verhindern. (fides)

Asien

Philippinen
„Kommt zu Jesus und er wird euch stärken“, so lautet die Botschaft der katholischen Kirche auf den Philippinen an die Armen, für die das Jahr 2015 stehen soll. Wie die Nachrichtenagentur „Fides“ berichtet, wollen die philippinischen Bischöfe mit dem „Jahr der Armen“ auch ein Zeichen gegen Egoismus in der Gesellschaft setzen. Reiche sollen sich auch um Gemeinwohl und Solidarität bemühen. „Auf den Philippinen bedeutet dies auch die Bekämpfung von Korruption“, betonen die Bischöfe in einer Medienmitteilung und fordern auf, den unangemessenen Umgang mit dem Geld des Volkes dringend zu stoppen. Die Bischöfe richten ihren Appell auch an die Priester: Sie sollen zu einem einfachen Leben in der Nähe der Armen zurückkehren. (fides)

Amerika

Kolumbien
Die Guerillabewegung FARC besteht nach Berichten der Nachrichtenagentur „Misna“ auf einer Waffenruhe – eine Option, welche die kolumbianische Regierung bislang ausgeschlossen hat. Die aktuellen Friedensverhandlungen wurden nach der Entführung eines Generals Mitte November unterbrochen, die Regierung hatte daraufhin angekündigt, zunächst keine weiteren Verhandlungen in Havanna zu führen. Der General ist mittlerweile wieder frei, die FARC hofft daher auf eine Fortsetzung der Friedensverhandlungen. Wie Misna mit Berufung auf Quellen aus der Nähe der Verhandlungsführer berichtet, treffen sich Delegierte beider Parteien zunächst privat, um den Dialog fortzuführen. (misna)

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, Adnkronos, Upi, Cns, Ucanews, Misna, Kirche in Not, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.

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