RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 5.2.2014

Tagesmeldungen vom 5.2.2014

- Kinderschutzbericht: „Wichtige Fakten fehlen“ -
- Familienumfrage: Es wird Enttäuschungen geben -
- EU: „Lunacek-Bericht spaltet Europa -

____________________________________
Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Stefanie Stahlhofen
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
____________________________________

UNO BERICHT ZU KINDERSCHUTZ IM VATIKAN:

UNO/Vatikan: Lob und viel Kritik
Das UN-Kinderrechtskomitee (UNCRC) hat dem Heiligen Stuhl Empfehlungen für Verbesserungen beim Kinderschutz gegeben. Der Bericht eines 18-köpfigen Expertengremiums wurde an diesem Mittwoch in Genf veröffentlicht. Der Heilige Stuhl hatte sich als Unterzeichner der Kinderschutzkonvention erstmals einer turnusmäßigen Evaluierung durch das UNCRC unterzogen. In ihrem Prüfbericht fordern die UN-Experten den Heiligen Stuhl zu einer besseren Anpassung des Kirchenrechtes an die Kinderschutzkonvention auf, die der Vatikan 1990 unterzeichnete. (rv/kna)
Hier lesen Sie mehr

Vatikan-Vertreter zum Bericht: „Wichtige Fakten fehlen“
Viele Neuerungen der vergangenen zwei Jahre in Sachen Kinderschutz sind von der UNO bei ihrem Bericht über den Vatikan offenbar nicht berücksichtigt worden. Das sagte der ständige Beobachter des Vatikan bei der UNO in Genf, Erzbischof Silvano Tomasi, gegenüber Vatikan. Man sei bei diesem Text versucht zu sagen, dass er vor dem Besuch der Delegation des Heiligen Stuhles und der Befragung geschrieben worden sei. Man müsse jetzt „mit Seelenruhe“ die Positionen des Heiligen Stuhls weiter führen, schließlich habe man nichts zu verbergen. Das alles müsse so geschehen, dass das Ziel weiterhin der Schutz der Kinder bleibe, so Tomasi. (rv)
Hier mehr in Text und Ton

Was die UNO nicht versteht
Es ist in Sachen Kinderschutz einiges geschehen, weiteres muss noch geschehen, das macht der Bericht aus Genf klar. Aber das alles geht unter, wenn daneben offenbar unerfüllbare und auf Unverständnis beruhende Behauptungen oder Vorschläge Platz finden, von Ideologie ganz zu schweigen. Der Kinderschutz ist zu wichtig, als dass ihn zu anderen Zielen verzwecken darf. (rv)
Ein Kommentar von Pater Bernd Hagenkord

____________________________________

WEITERE THEMEN DES TAGES:

Deutschland:„Papst wird die einen oder die anderen enttäuschen müssen“
Die Ergebnisse der Umfrage des Vatikans zur Familienumfrage stehen fest. Jetzt müssen die Bischöfe und der Papst damit umgehen, dass offensichtlich viele Gläubige in Fragen der Verhütung, zu Sex vor der Ehe oder zu homosexuellen Partnerschaften andere Ansichten haben als die katholische Kirche. Bei der Bischofssynode zur Familienpastoral im Herbst dieses Jahres wird Papst Franziskus zweifellos Erwartungen enttäuschen müssen, ist sich der Bischof von Dresden und Meißen, Heiner Koch sicher. Koch gehört der Familienkommission der Bischofskonferenz an. Im Gespräch mit dem Kölner Domradio betonte er dich Wichtigkeit von einem ehrlichen Blick auf die Realität. Da werde sich aber zeigen, dass es auf der ganzen Welt sehr unterschiedliche Einschätzungen, Bewertungen und Sichtweisen gebe. (domradio)
Hier mehr in Text und Ton

EU: „Lunacek-Bericht spaltet Europa“
Das EU-Parlament hat mit großer Mehrheit den Antrag der österreichischen EU-Abgeordneten Ulrike Lunacek angenommen. 394 Befürworter, 176 Gegner sowie 72 Stimmenthaltungen: so lautet das Abstimmungsresultat. Der Lunacek-Antrag fordert in der EU eine Familienpolitik, die Ehe- und Familienrechte auf Homosexuelle ausweitet. Mit der Annahme des Berichts habe eine Lobby gewonnen, die Europa spaltet. Das ist das Fazit von Maria Hildingsson, Generalsekretärin der europäischen Vereinigungen katholischer Familienverbände. Das Thema sei sehr heikel, weil jedes EU-Land eine andere Familienpolitik betreibe und in allen Ländern sehr unterschiedliche Sensibilitäten vorherrschten. (rv)
Hier mehr in Text und Ton

Deutschland: Menschen beim Sterben nicht alleine lassen
Es ist wichtig, Menschen beim Sterben nicht alleine zu lassen. Das hat der Freiburger Moraltheologe Eberhard Schockenhoff im Zusammenhang mit der aktuellen Debatte über Sterbehilfe betont. Schockenhoff gehört dem Deutschen Ethikrat an. Im Gespräch mit dem Erzbistum Freiburg gab der Theologe zu bedenken, dass Umfragen kein geeignetes Mittel seien, um eine parlamentarische Mehrheit in der Diskussion zur Sterbehilfe zu ersetzen. Das seien immer auch Ergebnisse, die in Abhängigkeit von den Fragestellungen erzielt würden. Aber richtig sei, dass es in der Bevölkerung sicherlich eine Mehrheit gäbe, die die ärztliche Suizidbeihilfe befürworten würde und wohl auch die aktive Tötung auf Verlangen, so Schockenhoff. (pm)
Hier mehr in Text und Ton

Generalaudienz: „Christus ist unsere geistige Nahrung“
Die Eucharistie stand im Zentrum der Katechese des Papstes bei der Generalaudienz an diesem Mittwoch. Obwohl es in Rom seit Tagen stark regnet, waren Tausende auf den Platz geströmt, um die Worte des Papstes zu hören, der seine Reihe über die Sakramente fortsetzte. Zur Eucharistie erklärte Franziskus, es lasse an ein Gastmahl denken. Auf dem Altar stehe aber auch ein Kreuz: Hinweis darauf, dass sich hier Christus selbst opfert und sich in der Gestalt von Brot und Wein zur Speise gibt. Der Ambo neben dem Altar stehe für die Verkündigung des Wortes Gottes, da Wort und Brot in der Heiligen Messe eins werden, wie der Papst betonte. (rv)
Hier mehr in Text und Ton

____________________________________

UNSERE LATEINNACHRICHTEN:

Jede Woche frisch: unsere Nachrichten auf Latein. Gero P. Weishaupt übersetzt für Radio Vatikan ausgewählte Meldungen unseres Programms. (rv)
Hier mehr in Text und Ton

____________________________________

UNSER FILMTIPP:

Ricky – Normal war gestern
Ein zehnjähriger Junge in einem Dorf in Thüringen kämpft selbstbewusst und mutig gegen die vielen Sorgen um ihn herum, die aus dem wirtschaftlichen Niedergang der Region, aber auch den Verhärtungen und Enttäuschungen in seiner Familie erwachsen. Dabei ist ihm ein eingebildeter Kung-Fu-Partner ebenso behilflich wie ein nicht minder gefrustetes Mädchen, aber auch sein älterer Bruder, der endlich zu ihm und sich steht. Ein von sommerlichem Sonnenlicht durchfluteter Kinderfilm, der keine Heile-Welt-Idylle zeichnet, vielmehr aus einer lebensnahen Situation heraus glaubwürdig an Selbstvertrauen, Solidarität und Familiensinn appelliert. - Sehenswert ab 10. (FilmDienst)
Hier zur Rezension

____________________________________

DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Papst Franziskus ist der Mutter und den Anwälten eines in den USA zum Tode verurteilten Argentiniers begegnet. Wie italienische Medien berichteten, informierten sie den Papst an diesem Mittwoch am Rand der Generalaudienz über die Lage von Victor Saldano. Der 41-jährige Argentinier wurde 1996 wegen Beteiligung an einem Mord zum Tode verurteilt und wartet seit 17 Jahren im texanischen Livingston auf die Vollstreckung des Urteils. (kipa)
Papst Benedikt XVI. hat nach seiner Emeritierung kein neues Papstwappen gewünscht. Das geht aus einem Buch über katholische Wappen von Kardinal Andrea Cordero Lanza di Montezemolo hervor, das an diesem Freitag in Rom vorgestellt wird. Benedikt habe dem Autor seine Wertschätzung für die ihm zugesandte Untersuchung ausgedrückt und mitgeteilt, er ziehe es vor, kein eigenes heraldisches Emblem für seine neue Situation nach dem Verzicht auf den Petrusdienst anzunehmen, heißt es in dem Buch. Kardinal Montezemolo hatte 2005 das Wappen Papst Benedikts entworfen. (rv)

Vatikan/Spanien
Für seinen „bedeutenden Verdienst an der Kommunikationsarbeit der Kirche“ hat Vatikansprecher Federico Lombardi heute in Madrid den Preis „BRAVO! 2013“ der spanischen Bischofskonferenz erhalten. Lombardi zeigte sich geehrt über die Auszeichnung und betonte in seiner Dankesansprache, dass Kommunikation „im Grunde das Leben des dreieinigen Gottes ausmache“. Kommunikation erfordere Konstanz und Mühe und habe eine „ganz eigene, unentbehrliche Dimension von Professionalität und Kompetenz“. Es handele sich aber auch um eine interessante und schöne Tätigkeit, die wie eine Berufung gelebt werden könne. Die Auszeichnung sei für den Generaldirektor von Radio Vatikan „Trost auf dem Weg“, denn sie zeige, dass man auf „dem richtigen Weg sei“. (rv)

Europa

Deutschland
Die Vereinten Nationen haben nicht nur dem Heiligen Stuhl, sondern auch Deutschland ein schlechtes Zeugnis für die Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention ausgestellt. Im turnusmäßigen Empfehlungsschreiben lobte der UN-Ausschuss für die Rechte des Kindes zwar Fortschritte bei der Stärkung der Rechte unehelicher Kinder. Die Vereinten Nationen bemängeln aber, dass in Deutschland bis heute ein Konzept zur Verwirklichung der Kinderrechte für alle Kinder. Negativ wurde auch die rechtliche Situation von Flüchtlingskindern bewertet. Besonderen Anlass zur Sorge bereite die hohe Kinderarmut in Deutschland. (rv)

Deutschland/Russland
Kirche müsse dahin, wo die Menschen seien, sagt der Trierer Weihbischof Jörg Michael Peters. Das gelte auch angesichts der XXII. Olympischen Winterspiele, die an diesem Freitag in Sotschi beginnen. Peters, der in der Deutschen Bischofskonferenz für Sport zuständig ist, erinnert daran, dass die Spiele „für die Sportler selbst und alle Freunde des Wintersports ein Fest“ seien, das auch mit „einem gewissen Maß“ an Unbeschwertheit gefeiert werden dürfe. Immerhin sei Sport eine „großartige Brücke“, die durch das gemeinsame Erleben von Niederlagen und Siege die Menschen verbinde. Trotzdem sei es legitim, auch auf politische Missstände im Austragungsland hinzuweisen. Man dürfe nicht vergessen, dass die Spiele einen Beitrag zu einer gerechteren Welt leisten wollen. (pm)

Schweiz
Jedes Bistum darf eigene Umfragen durchführen. So kommentiert der Präsident der Schweizer Bischofskonferenz, der St. Galler Bischof Markus Büchel, die vom Bistum Chur durchgeführte Umfrage für die Familiensynode. Das Südostschweizer Bistum Chur hatte bereits im Januar Resultate veröffentlicht, allerdings ohne Zahlen anzugeben. Die Schweizer Bischofskonferenz hingegen stellte am Dienstag ihre Ergebnisse aus allen Diözesen der Öffentlichkeit vor. Das Ordinariat Chur nahm die Resultate der Bischofskonferenz-Umfrage zur Kenntnis und stellte fest, dass der „Wunsch“, die lehramtlichen Vorgaben der Kirche im Bereich Ehe und Familie zu ändern „in Widerspruch mit dem geltenden Lehramt der Kirche“ stünden. Dies führe zu Spannungen, die „alle Bischöfe in Einheit“ aushalten müssen, so eine Note des Ordinariats. (kipa)

Ukraine
Der russisch-orthodoxe Patriarch Kyrill I. ist auf vorsichtige Distanz zu Hardlinern in seiner Kirche gegangen, die ein Eingreifen Moskaus in der Ukraine zugunsten der Regierung befürworten. Er lobte die ukrainischen orthodoxen Bischöfe für ihre Bemühungen, die nationale Einheit des Landes zu bewahren. Sie wollten, dass sich die Bürger versöhnen. In der Ukraine bekennt sich die Mehrheit der Christen zur Ukrainisch-Orthodoxen Kirche des Moskauer Patriarchates. Kyrills vorsichtige Distanzierung hat nach Meinung von Beobachtern seinen Grund darin, dass eine russisch-orthodoxe Parteinahme für den hochumstrittenen ukrainischen Staatspräsidenten Viktor Janukowitsch viele Ukrainer gegen das Patriarchat aufbringen könnte. (kap)

Naher Osten

Jordanien
Mit Partnern vor Ort will „Unicef“ Schulprogramm für Kinder in Jordanien erweitern. Man sorge sich um die hohe Zahl syrischer und jordanischer Kinder, die „zu Hause bleiben“, entweder aus Resignation oder aus Angst. Viele Eltern schickten ihre Kinder nicht zur Schule, weil sie sie zu Hause vor Missbrauch oder der Gefahr, als Soldat eingezogen zu werden, schützen wollten. Laut Unicef können etwa 60.000 Kinder nicht an öffentlichen Schulen eingeschrieben werden, weil sie zu weit hinter dem offiziellen Lehrplan zurückgeblieben sind. Mit informellen Unterrichtseinheiten im ganzen Land wolle man das Defizit zunächst auffangen, heißt es von Unicef. (pm)

Amerika

Mexiko
Mexikanische Bischöfe sind besorgt über Ausbreitung eines Grippe-Virus im Land. Mehr als 300 Menschen seien bereits seit Anfang des Jahres an dem ansteckenden Virus gestorben. Das berichtet die Fides-Agentur und bezieht sich dabei auf Angaben des mexikanischen Gesundheitsministeriums. Derselbe Virus „AH1N1“  habe schon vor fünf Jahren für einen Grippeherd in Mexiko gesorgt. Eine Delegation der Bischöfe habe deswegen jetzt das Gesundheitsministerium um eine Einschätzung gebeten, ob auch in den Kirchen Präventionsmaßnahmen erhoben werden müssen. Bei der Grippewelle vor fünf Jahren hatte man aus Gesundheitsgründen die Umarmung beim Friedensgruß, die Mund-Kommunion und die Benutzung des Weihwasserbeckens verboten. (fides)

____________________________________
Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, Adnkronos, Upi, Cns, Ucanews, Misna, Kirche in Not, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.
____________________________________

Programmvorschau:

Sonntag Abend, 9.2.2014: Reden über Gott und Welt
Katholische Klöster: was sie können und wo es krankt. Eine Sendung von P. Bernd Hagenkord und Marion Sendker

__________________________________________

Nachrichtenarchiv von Radio Vatikan

Radio Vatikan sendet täglich:16.00 h „Treffpunkt Weltkirche“

20.20 Uhr „Magazin“

6.20 Uhr Wiederholung des „Magazins“ vom Vortag

Radio Vatikan ist außerdem zu hören bei:

· Radio Horeb um 16.00 und 18.00 Uhr, über ASTRA 1A - Tonunterträger von Pro7 (Frequenz 7.38 MHz - analog) und ZDF (7.56 MHz - digital). Im Kabel u.a.: München 89,6 / Augsburg 106,45 / Regensburg 101,8 / Rosenheim 101,5 / Kempten 103,6 / Luxemburg 100,5.
· Domradio Köln über Kabel im Erzbistum Köln und Satellit zwischen 18.00 Uhr und 20.00 Uhr.
· Radio Gloria über Kabel in der Schweiz und Satellit.
·
World-Radio-Network um 8.15, 9.30, 16.00, 19.00 und 0.45 Uhr MESZ, Tonunterträger von MTV-deutsch, (Frequenz 7.38 MHz).
· Radio Stephansdom um 19.40 Uhr, in Wien auf UKW 107,3 kHz, sowie im Kabel über 87,7 oder 105,0 MHz
· Radio Grüne Welle um 6.30, 10.00 und 16.00 Uhr, in Südtirol auf UKW 103,0 (Bozen) und 97,8 (Brixen)
· Radio Maria Österreich um 16.00 und 18.00 Uhr im Großraum Innsbruck auf UKW 104.8 und im Mostviertel/NÖ auf UKW 104.7. Im Kabel u.a. Telekabel Wien 102.7 MHz
· Radio Maria Schweiz um 16.00 und 18.00 Uhr kann in weiten Teilen der Deutschschweiz direkt aus der Luft empfangen werden

Im Internet:

Die deutschsprachigen Sendungen sind hier online live und auf Abruf zu hören

Weitere Informationen hier

Unseren aktuellen Programmflyer können Sie anfordern bei:
Ulrich Knop, Im Hafer 2, D-71636 Ludwigsburg, Tel./Fax: 0049 (0) 7141 - 43212, Email: programm@radiovatikan.de
oder hier zum downloaden

Post: Radio Vatikan - sezione tedesca, I-00120 Città del Vaticano
Fax: 0039 - 06 - 6988 3844
e-Mail: deutsch@vatiradio.va