RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 15.2.2014

Tagesmeldungen vom 15.2.2014

- Vatikan-Lebensschützer entsetzt über Belgien -
- Papst spricht mit Zyperns Präsidenten über Nahost -
- Streit um Abtreibungsrecht in Spanien -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Stefan von Kempis
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Papst besucht Pfarrei am Stadtrand Roms
Der Papst besucht am Sonntagnachmittag eine römische Stadtrand-Pfarrei. Es handelt sich um die Pfarrei „San Tommaso Apostolo all'Infernetto“. Es ist der vierte Gemeindebesuch, den Franziskus in seinem Bistum Rom unternimmt. Unmittelbarer Anlass ist das 50-jährige Bestehen der Gemeinde in dem Außenbezirk nahe der alten Hafenstadt Ostia. Während seines Aufenthalts wird der Papst mit verschiedenen Gruppen der Gemeinde zusammentreffen, mehreren Gläubigen das Beichtsakrament abnehmen und eine Messe feiern. Seine Gemeinde liege zwar an den Grenzen des Bistums Rom, habe aber nicht die gleichen Probleme und Missstände wie andere dort liegende Pfarreien, sagte Pfarrer Antonio D'Errico gegenüber Radio Vatikan. Es lebten dort vor allem Angehörige der gehobenen Mittelschicht. Daneben gebe es aber auch eine große Gemeinde von Srilankesen sowie von Rumänen, die im Haushalt, in der Gartenpflege sowie in der Betreuung von älteren Menschen im Einsatz sei. (rv/kna)

Die nächste Woche wird anstrengend
In der nächsten Woche stehen im Vatikan einige wichtige Termine an. Zunächst will sich Papst Franziskus ab Montag mit seinem Kardinalsrat treffen. Die acht Kardinäle, darunter der Münchner Erzbischof Reinhard Marx, beraten mit dem Papst bis Mittwoch einschließlich; es ist ihre dritte Sitzungsrunde bisher. Gesprochen wird voraussichtlich über die Päpstlichen Räte. Am Donnerstag tritt dann das Kardinalskollegium zu einer Vollversammlung zusammen. Dabei will Franziskus eine Art Bilanz des ersten Jahres seines Pontifikats ziehen und Vorschläge für Reformen und Änderungen an der Kurie und in der Weltkirche besprechen. Am Samstag, 22. Februar, hält der Papst dann sein erstes Konsistorium zur Schaffung neuer Kardinäle. (rv)
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Vatikan nennt Sterbehilfe in Belgien „monströs“
„Ein Verbrechen, das den Weg freimacht für weitere Attentate auf das Leben“: So urteilen die belgischen Bischöfe über die aktive Sterbehilfe für Kinder. Das Parlament in Brüssel hat sie am Donnerstag für legal erklärt; das belgische Gesetz geht damit noch weiter als das niederländische, das aktive Sterbehilfe für Minderjährige erst ab 12 Jahren erlaubt. Kardinal Elio Sgreccia ist einer der namhaftesten Lebensschützer im Vatikan; er leitete lange die Päpstliche Akademie für das Leben. Im Gespräch mit Radio Vatikan sagte er: „Wirklich, in der Welt fehlt es an Liebe, denn ein bisschen Mitleid und menschliches Mitgefühl würde doch schon genügen, um bestimmte Dinge auszuschließen.“ Das neue Gesetz sei „monströs“, so Sgreccia. (rv)
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BLICKPUNKT WELTKIRCHE:

Spanien: Streit um Abtreibungsrecht
Geheime Abstimmung im Parlament von Madrid, am Dienstag dieser Woche: Die mit einer komfortablen Mehrheit regierende Volkspartei schmettert einen Antrag der Opposition ab. Das ist vor allem ein Sieg für den Justizminister, Alberto Ruiz Gallardón. Die Sozialisten hatten versucht, die Neufassung des Abtreibungsgesetzes zu stoppen. Es ist wieder wie zur Zeit der sozialistischen Regierung von José Luis Rodríguez Zapatero, nur genau andersherum: Spanien wird wieder von kulturkämpferischen Debatten zerrissen, nur sind es diesmal die Konservativen von der Volkspartei, die Zapateros liberale Revolution zurücknehmen. Die Kirche begrüßt die Pläne der Regierung Rajoy; immer wieder vergeblich hatte sie zu Zapateros Zeiten Demos für den Lebensschutz im Zentrum von Madrid organisiert, jetzt dreht sich der Wind wieder. (rv/efe/el pais)
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Texte, Bilder, Töne: Bistumsmagazin sucht moderne Kommunikation
Die klassische Kirchenzeitung, das traditionsreiche „Ruhrwort“, hat das Bistum Essen eingestellt. Anstatt eine Zeitung anzubieten, die man kaufen muss, hat man für einen Neustart ganz bewusst ein anderes Modell gewählt. „Bene“ heißt das Produkt, BE für Bistum Essen, „bene“ ganz italienisch für „gut“. Was ‚Bene’ aber vor allem zu etwas besonderem macht, erklärt Ulrich Lota, Herausgeber des Magazins: „Das ist eine Mitgliederzeitung!“ Soll heißen: Wenn Sie im Bistum Essen leben und katholisch sind, dann sollte Ihr Haushalt das Heft automatisch bekommen. Es ist ein echtes Magazin, mit Artikeln über ein Gespräch zwischen einer Schauspieler-Nonne und einer „echten“ Schwester, über liturgische Kleidung, Kirche und Humor und ein katholisches Karnevalsprinzenpaar. (rv)
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UNSER BUCHTIPP:

Der „große Katechismus” Bellarmins
Robert Bellarmin: Ausführliche Erklärung des christlichen Glaubens. Für den heutigen Gebrauch übersetzt und aufbereitet von Andreas Wollbold. Eine Besprechung von Pater Bernd Hagenkord
Er war der Gründer der Theologierichtung „Kontroverstheologie“: Jesuitenpater Robert Bellarmin, später Kardinal Bellarmin, noch später der Heilige Robert Bellarmin. Als sich die katholische Konfession nach Reformation und Trienter Konzil neu zu formulieren begann, war er ganz vorne mit dabei. Aus seinen Vorlesungen entstand das Buch, das wie wenige andere den Glauben von ganzen Jahrhunderten prägen sollte: Seine „Disputationes de Controversiis Christianae Fidei“ erschienen in den Jahren nach 1588.Natürlich reicht dieser Katechismus heute nicht mehr aus, will man sich mit dem Glauben in heutiger Zeit auseinander setzen. Aber Bellarmins „großer Katechismus“ ist mehr als nur von historischem Interesse. Der Herausgeber hat ihn an einigen Stellen ergänzt, so dass er für den Einstieg oder auch für die Vertiefung des Glaubens auch heute noch hilfreich sein kann. (rv)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

„Hoffen wir, dass der Apostel Andreas so manche Blindheit heilt“: Das sagte Papst Franziskus an diesem Samstag zum Präsidenten von Zypern. Nicos Anastiades, der den griechischen Teil der geteilten Insel führt, hatte dem Papst eine Ikone des heiligen Andreas überreicht. Der Apostel, älterer Bruder des Petrus, soll einst Zypern besucht haben; eine ihm geweihte Kirche wird auch von vielen muslimischen Wallfahrern Zyperns besucht. Etwa zwanzig Minuten lang haben sich der Papst und der zypriotische Politiker im Vatikan unterhalten. Beide zeigten sich, wie der Vatikan hinterher erklärte, „zufrieden über die Wiederaufnahme der Gespräche“ für ein Ende der Teilung Zyperns; auch „die Konflikte und die politische Instabilität“ im Nahen Osten waren ein Thema. (rv)
Der Papst informierte sich an diesem Samstag aus erster Hand über die Lage in Syrien. Er unterhielt sich im Vatikan mit dem griechisch-melkitischen Patriarchen Gregorios III., der in Damaskus residiert. Der Patriarch, der in Damaskus residiert, hatte am Rand der letzten Bischofssynode 2012 den Besuch einer hochrangigen Kirchendelegation in Syrien angeregt. Das Projekt erwies sich jedoch aus Sicherheitsgründen als nicht realisierbar. (rv/kna)
Der Präsident von Haiti, Michel Martelly, wird am 24. Februar vom Papst empfangen. Das meldet die Nachrichtenagentur apic. Martelly, ein früherer Schlagerstar, nimmt am 22. Februar als Gast am Konsistorium auf dem Petersplatz teil. Dabei wird mit Chibly Langlois auch ein Haitianer in das Kardinalskollegium aufgenommen. Im November 2012 war Martelly im Vatikan mit dem damaligen Papst Benedikt zusammengetroffen. (apic)
In seiner täglichen Mini-Botschaft auf Twitter wendet sich Papst Franziskus heute den Unruhen auf dem afrikanischen Kontinent zu: „Beten wir für den Frieden in Afrika, besonders in der Zentralafrikanischen Republik und im Südsudan.“ Seit Monaten bekriegen sich ethnische und religiöse Gruppen in beiden Ländern. Nach Einschätzung der UNO drohen die Unruhen in Zentralafrika in einen Völkermord zu münden. Die EU denkt über eine Entsendung von tausend Soldaten in die Zentralafrikanische Republik nach. Auch Frankreich will seine Militärmission im Land um weitere 400 Soldaten aufstocken. UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon appelliert an die internationale Gemeinschaft, drohende „ethnische Säuberungen“ in Zentralafrika zu verhindern. (rv)

Europa

Deutschland
Dass sich Gläubige bei der Besetzung von Bischofsstühlen beteiligen, hält Kardinal Reinhard Marx für ungünstig. Zwar sei diese Option rechtlich nicht unmöglich. Der Wochenendausgabe der Berliner Tageszeitung „Taz“ gegenüber bezweifelte er aber, ob sich die Lage der katholischen Kirche in Deutschland durch Wahlen und Wahlkampagnen verbessern würde. Traditionsgemäß werde ein Bischof entweder vom Papst ernannt oder vom Papst vorgeschlagen: Das jeweilige Domkapitel könne dann einen Bischof aus einer Dreierliste vom Papst auswählen. Auch zum Thema Kirchenvermögen bezog der Erzbischof Stellung. Der Vatikan nutze sein Geld, um „das Evangelium zu verkünden, den Armen zu helfen und die Mitarbeiter zu entlohnen“. „Verschenken“ könne man das Vermögen der Kirche also nicht. (kna)

Großbritannien
Als „Blamage” bezeichnet der Erzbischof von Westminster, Vincent Nichols, die jüngsten Kürzungen der Sozialausgaben durch die britische Regierung. Es gebe immer mehr Menschen, die an Hunger und Armut litten, bemängelte das Oberhaupt der katholischen Kirche in England und Wales gegenüber der britischen Tageszeitung „Daily Telegraph“. Das Verhalten der Regierung gleiche mehr und mehr „einer Strafe“. Die Menschen im Land würden zwar verstehen, dass man „den Gürtel enger schnallen“ müsse. Das sei aber keine Rechtfertigung, um hungernde und notleidende Bürger ihrem Schicksal zu überlassen, so der Erzbischof. Unterstützung bekommt er vom anglikanischen Erzbischof von Canteburry. Auch Justin Welby kritisiert die Sparpolitik der Regierung mit scharfen Worten. (ap)

Irland
„Geheimhaltung“ lautet der Vorwurf der irischen Priester an die irischen Bischöfe. Diese hatten nämlich beschlossen, die Ergebnisse der Vatikan-Familien-Umfrage nicht zu veröffentlichen. Der Verband katholischer Priester (ACP) kritisierte das Verhalten der Bischöfe in der Samstagsausgabe der Tageszeitung „Irish Times“ als „heimlichtuerisch“. Dadurch seien „unnötige Spekulationen“ heraufbeschworen worden, sodass die Gläubigen sich nicht einmal mehr sicher sein könnten, ob ihre Ergebnisse auch wirklich gewertet würden. Die irische Bischofskonferenz antwortete darauf mit Rechtfertigung: Zunächst wolle man alle Umfrageergebnisse in einer Gesamtschau betrachten. Alles andere würde der Integrität des Vorhabens schaden. Wann und ob die Ergebnisse veröffentlicht würden, könne man aber nicht sagen. (irish times)

Asien

Indien
Eine Kirche, die „wirklich eine Kirche der Armen ist“: Davon träumen die Bischöfe Indiens. Gerade in einer Gesellschaft voller Korruption und Gewalt müsse die Kirche als Beispiel für Gerechtigkeit und Transparenz vorangehen, heißt es im Abschlussbericht der Vollversammlung ihrer Bischofskonferenz. Denn nur eine „einfache und barmherzige Kirche sei authentisch“, so die Bischöfe. Gerade im Umgang mit den kastenlosen Christen setzen sie weiter auf Solidarität. Außerdem wünschen sich die indischen Bischöfe eine stärkere Präsenz der Christen im öffentlichen und politischen Leben. Gerade im Kampf gegen Frauen-Diskriminierung könnten sie eine wichtige Rolle spielen, so die Bischöfe. (fides)

Philippinen
Die Medien sollten aufhören, Werbung für Verhütungsmittel auszustrahlen: Das fordert der Vorsitzende der Familienkommission der philippinischen Bischofskonferenz. Solche Werbung verderbe die Seelen und Herzen der Jugendlichen, warnte Pater Melvin Castro in einem Radio-Interview. Seit einem höchstrichterlichem Urteil im Jahr 2012 sind klinische Abtreibungen auf den Philippinen verboten. Die Regierung verfolgt eine Zwei-Kind-Politik, darum setzt sie bewusst auf Sterilisierungsmaßnahmen und Verhütungsmittel. (ucanews)

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, Adnkronos, Upi, Cns, Ucanews, Misna, Kirche in Not, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.

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Programmvorschau:

Sonntag Abend, 16.02.2014: Aktenzeichen: Johannes Paul II. – Erster Papst als Karlspreisträger. Eine Sendung von Aldo Parmeggiani

 

Dienstag Abend, 18.02.2014: Radioakademie: 85 Jahre Vatikanstaat - Eine Reihe von Gudrun Sailer

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Nachrichtenarchiv von Radio Vatikan

Radio Vatikan sendet täglich:16.00 h „Treffpunkt Weltkirche“20.20 Uhr „Magazin“6.20 Uhr Wiederholung des „Magazins“ vom VortagRadio Vatikan ist außerdem zu hören bei:

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