RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 3.1.2014

Tagesmeldungen vom 3.1.2014

- Papst traf Ordensleute: „Weckt die Welt auf!“ -
- Vatikan richtet Friedenstreffen zu Syrien aus -
- Messe mit Jesuiten: Sehnsucht nach Veränderung -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: P. Bernd Hagenkord SJ
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Papst traf Ordensleute: „Weckt die Welt auf!“
„Kirche muss attraktiv sein. Weckt die Welt auf! Seid Zeugen eines anderen Handelns!“ Mit diesem Appell hat sich Franziskus bereits Ende November an Ordensobere gewandt. Das Protokoll des Gesprächs des Papstes mit den Oberen hat die italienische Jesuitenzeitschrift „La Civiltà Cattolica“ an diesem Freitagnachmittag veröffentlicht. Der Chefredakteur der Zeitung, Pater Antonio Spadaro, fasst die dreistündige Unterredung, bei der der Papst in ungezwungener Atmosphäre und freier Rede Fragen beantwortete, auf 15 Seiten zusammen. Radio Vatikan hat Kernaussagen des Papstes aus dem Gespräch herausgefiltert. (rv)
Hier ausführlich in Text und Ton
Hier die lange Originalzusammenfassung auf Englisch

Vatikan richtet Friedenstreffen zu Syrien aus: Es gibt immer Möglichkeiten
Vor der internationalen Syrien-Konferenz in Genf wollen hochrangige Politiker in den Vatikan reisen, um über eine Beilegung des Konflikts zu beraten. Voraussichtlich teil nehmen u.a. der britische Ex-Premierminister Tony Blair und Friedensnobelpreisträger Mohamed El-Baradei, gab der Vatikan bekannt. Blair ist Sondergesandter des Nahost-Quartetts, El-Baradei spielte eine wichtige Rolle beim Umsturz in Ägypten. Bei dem Treffen am 13. Januar soll es u.a. um einen Waffenstillstand, die Einrichtung von Hilfskorridoren und Maßnahmen gegen die Verfolgung von Christen gehen, berichtete Bischof Marcelo Sanchez Sorondo im Gespräch mit Radio Vatikan. Er ist der Kanzler der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften, die das Treffen organisiert hat. (rv/kna)
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Papstmesse mit Jesuiten: Sehnsucht nach Veränderung
Nur die geistliche Unruhe ist der Antrieb, der auf den Weg Jesu führt. Das sagte Papst Franziskus an diesem Freitag in seiner Predigt in der Jesuitenkirche „Il Gesù“ in Rom. Der Papst feierte mit seinen Ordensbrüdern das Namensfest des Ordens, der offiziell „Gesellschaft Jesu“ heißt. Den Namen Jesu zu tragen bedeute, seinem Kreuz nachzufolgen, noch nicht fertig zu sein mit dem Denken, immer den Horizont, die Herrlichkeit Gottes vor Augen zu haben. Das mache unruhig, und diese Unruhe sei gut, so Franziskus. (rv)
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Hier: Jesuitenorden in der EU will Umstrukturierung

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HINTERGRÜNDE:

Großbritannien: Erstes Frauenkloster für übergetretene Anglikanerinnen
In Birmingham ist am 1. Januar 2014 das erste Frauenkloster für zur katholischen Kirche übergetretene Anglikanerinnen offiziell eingeweiht worden. Im Rahmen einer Messe legten zehn Schwestern ihre feierlichen Gelübde in die Hände von Ordinariatsleiter Keith Newton ab, der sie im Namen der katholischen Kirche entgegennahm. Im Kloster der „Schwestern der Heiligen Jungfrau Maria von Oscott Hill“ in Birmingham werden zukünftig Schwestern leben, die früher Mitglieder der anglikanischen Gemeinde von Wantage in Oxfordshire waren. Das Kloster gehört zum Personalordinariat „Unserer Lieben Frau von Walsingham“, das 2011 unter Papst Benedikt XVI. gemäß der apostolischen Konstitution „Anglicanorum Coetibus“ eingerichtet wurde. Es ermöglicht Mitgliedern der Kirche von England und der Kirche in Wales, in die volle Gemeinschaft mit der katholischen Kirche zurückzukehren, ohne ihr besonderes anglikanisches Erbe aufzugeben. (catholic herald/rv)

Südsudan: „Nur die UNO kann helfen“
Die Kämpfe in Südsudan gehen weiter: seit zwei Wochen bekämpfen sich dort die Truppen von Präsident Salva Kiir und die des ehemaligen Vize-Präsidenten Riek Machar. Jetzt hat der Präsident des jüngsten Staates der Welt den Ausnahmezustand in zwei Regionen ausgerufen. Unsere Kollegen von der italienischen Redaktion haben den einzigen westlichen Arzt in der Krisenstadt Lui erreicht. Paolo Setti-Carraro ist dort für die Organisation „Ärzte für Afrika – Cuamm“ im Einsatz. (rv)
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Somalia: Erst Wunsch nach Einheit kann funktionierenden Staat schaffen
Die derzeitige Gewaltwelle in Somalia wird nur dann ein Ende haben, wenn es eine stabile Regierung gibt. Zudem müsse die Bevölkerung Extremisten ausgrenzen. Das sagte der Apostolische Administrator in Somalia, Bischof Giorgio Bertin, gegenüber Radio Vatikan. In der somalischen Hauptstadt Mogadischu waren am Mittwoch mehrere Autobomben vor einem bei Politikern beliebten Hotel explodiert. Es soll mindestens zehn Todesopfer und zahlreiche Verletzte gegeben haben. Das Hotel galt als einer der sichersten Plätze in Mogadischu. (rv/afp/reuters)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Im Jahr 2013 sind weltweit 22 katholische Priester, Ordensleute und nichtgeistliche Seelsorger gewaltsam ums Leben gekommen. Wie der vatikanische Pressedienst Fides am Freitag mitteilte, starben die meisten von ihnen, insgesamt 15 Priester, wie in den vergangenen Jahren in Lateinamerika; drei Tote gab es in Afrika, weitere drei wurden in Asien umgebracht. In Europa wurde ein Priester in Italien getötet. Der Großteil der Opfer sei bei Raubüberfällen und Diebstählen getötet worden, so Fides. Die Gesamtzahl der Getöteten könnte nach Angaben von Fides noch deutlich höher sein. In der Statistik erfasst seien nur diejenigen Fälle, von denen man durch kirchliche Kanäle oder die Presse Kenntnis erhalten habe. 2012 waren weltweit 12 Seelsorger getötet worden. Das gefährlichste Land für Priester war 2013 laut der Mitteilung Kolumbien. Allein in dem südamerikanischen Land wurden sieben Geistliche umgebracht. (rv/fides/kna)
Franziskus-Effekt bei den Vatikanischen Museen: Knapp 5,5 Millionen Menschen, mehr als je zuvor, haben im vergangenen Jahr die päpstlichen Sammlungen besucht. Das teilte die Leitung der Museen am Donnerstag im Vatikan mit. Museumsdirektor Antonio Paolucci kommentierte den Andrang zwiespältig: „Ich frage mich nicht ohne Sorge, was passiert, wenn zu Ostern und zur Heiligsprechung von Johannes XXIII. und Johannes Paul II. ungeheure Massen von Katholiken aus der ganzen Welt nach Rom kommen.“ Besucherzahlen dieser Größenordnung zwängen zu einem „grundsätzlichen Nachdenken“, so Paolucci. Vorrang müsse die Bewahrung des Kulturerbes haben. So würden in diesem Jahr Maßnahmen eingeführt, um die Sixtinische Kapelle, Hauptattraktion der Museen, vor Staub, Ausdünstungen und Temperaturschwankungen zu schützen. (kna)

Vatikan/Malta
Papst Franziskus hat sich nach Angaben des Weihbischofs von Malta in einem persönlichen Gespräch ablehnend gegenüber der rechtlichen Gleichstellung homosexueller Lebenspartnerschaften geäußert. Der Papst habe ein entsprechendes Gesetzesvorhaben in Malta ihm gegenüber in einer Privataudienz am 12. Dezember als „anthropologischen Rückschritt“ bezeichnet, sagte Charles Scicluna der italienischen Tageszeitung „Avvenire“ vom Freitag. Franziskus sei vor allem betrübt darüber gewesen, dass gleichgeschlechtliche Paare auf Malta nach dem Entwurf künftig auch das Recht zur Adoption von Kindern haben sollen. Bergoglio vertrat bereits als Erzbischof von Buenos Aires eine ähnliche Position. (kna/avvenire)

Europa

Deutschland
Der Münchner Kardinal Reinhard Marx fordert ein stärkeres Engagement der Europäischen Union für Flüchtlinge, um insbesondere weitere Opfer bei den gefährlichen Überfahrten über das Mittelmeer zu vermeiden: „Europas Grenze darf keine Todesfalle sein“, mahnt der Erzbischof von München und Freising in einem Radiobeitrag für den Bayerischen Rundfunk, der am kommenden Samstag ausgestrahlt wird. „Unsere Gemeinschaft darf nicht nur wirtschaftlich wachsen. Europa muss auch in seiner Barmherzigkeit und Hinwendung zu den Menschen wachsen, die bei uns Zuflucht suchen“, sagt Marx dem Sender. Asyl zu beantragen sei ein fundamentales Menschenrecht, „deshalb tragen gerade wir mit unserem Wohlstand eine Verantwortung für die Flüchtlinge“. (pm)
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Der Integrationsbeauftragte der Bayerischen Staatsregierung, Martin Neumeyer, hat seine Parteifreunde in der CSU in der Debatte um eine drohende Armutszuwanderung zur Mäßigung aufgerufen. „Wir führen eine Gespensterdebatte ohne Zahlen“, sagte Neumeyer am Freitag dem Bayerischen Rundfunk in Regensburg. Es gebe derzeit überhaupt keine Daten über die zu erwartende Zuwanderung aus Rumänien und Bulgarien. Die Diskussion sollte deshalb differenziert geführt werden. Die Parole „Wer betrügt, fliegt“ sei nicht hilfreich, sagte Neumeyer. Zugleich warf er einigen seiner Parteifreunde vor, sich künstlich zu entrüsten. „Wir müssen ehrlich sagen, dass wir bei der EU-Erweiterung auch dabei waren als CSU.“ Daher sei es auch keine große Überraschung, dass jetzt Menschen aus Rumänien und Bulgarien nach Deutschland kämen, um Arbeit zu suchen. (kna)
Nach dem Nacktprotest im Kölner Dom will das Kölner Domkapitel möglicherweise einige Medienvertreter verklagen. Eine Aktivistin hatte den Weihnachtsgottesdienst mit Kardinal Meisner gestört, indem sie auf den Altar sprang. Das Ereignis war sofort mit Bildern berichtet worden. Er hoffe in der übernächsten Woche konkrete Aussagen machen zu können, sagte Dompropst Norbert Feldhoff am Freitag in Köln. Das Domkapitel hatte bereits kurz nach dem Ereignis die Vermutung geäußert, dass im Gottesdienst anwesende Fotografen und Kameraleute vorher von der Aktion gewusst hätten. Ihnen könnte nun ein Verfahren wegen Beihilfe drohen. (kna)

Amerika

Venezuela
„Beten wir dafür, dass die Führer der verschiedenen Bereiche des politischen und sozialen Lebens in Venezuela sich anstrengen, immer einen Dialog zu führen – mit dem Ziel die Probleme des Landes zu lösen.“ So lautet die zentrale Botschaft zu Neujahr von Kardinal Jorge Urosa Savino, Erzbischof von Caracas. In dem Text bezieht sich der Kardinal auch auf die Friedensbotschaft von Papst Franziskus: Alle müssten wie Brüder leben und ständig am Frieden in der Familie, in Gemeinden, auf der Arbeit sowie im sozialen und politischen Leben arbeiten. Zudem wies Urosa darauf hin, dass nicht Geld, Macht oder die Befriedigung der eigenen Wünsche nicht glücklich machten, sondern das Hören auf Jesus. (rv)

San Salvador
Die katholische Kirche hat ihr Menschenrechtsbüro in El Salvador neueröffnet. Das Büro nahm am Donnerstag (Ortszeit) seine Arbeit auf. Der Sprecher des Erzbistums San Salvador, Rafael Urrutia, übergab dem neuen Team symbolisch das Archiv mit fast 55.000 Akten zu Menschenrechtsvergehen aus der Bürgerkriegszeit. Geleitet wird die Fachstelle von dem Priester Luis Coto. Das Erzbistum San Salvador hatte Ende September überraschend das Menschenrechtsbüro geschlossen. Nach Protesten kündigte Erzbischof Jose Luis Escobar Alas eine Neustrukturierung an. Die Menschenrechtsarbeit sollte künftig in einem Zentrum für Dokumentation zusammengefasst werden. Kritiker befürchteten, das Archiv der Menschenrechtsverletzungen könne verloren gehen. Das international anerkannte Menschenrechtsbüro war 1982 gegründet worden, um die Hintergründe des Attentats an San Salvadors Erzbischof Oscar Arnulfo Romero sowie Verbrechen während des Bürgerkrieges in El Salvador (1980-1991) aufzuklären. (kna)

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, Adnkronos, Upi, Cns, Ucanews, Misna, Kirche in Not, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.

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Nachrichtenarchiv von Radio Vatikan

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20.20 Uhr „Magazin“

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