RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 4.1.2014

Tagesmeldungen vom 4.1.2014

- Indien: „Moralischer Relativismus“ -
- Angst im Libanon vor neuem Bürgerkrieg -
- Vor 50 Jahren: Paul VI. im Heiligen Land -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Mario Galgano
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Vergewaltigungen in Indien: „Moralischer Relativismus“
Die katholische Kirche in Indien ist empört über die Welle von Vergewaltigungen im Subkontinent. Es sei nicht hinnehmbar, dass Leben von so vielen Frauen zerstört werde. Das sagt im Gespräch mit Radio Vatikan der indische Bischof Felix Machado. Er ist Präsident der Arbeitsgruppe für Dialog und Ökumene der Indischen Bischofskonferenz. Das UNO-Kinderhilfswerke (UNICEF) geht davon aus, dass etwa 30.000 indische Kinder zwischen fünf und 18 Jahre missbraucht werden. Diese Zahl gelte für 2011, so UNICEF. Viele Inder glaubten, dass sie selber das Gesetz seien oder zumindest darüber stehen. Auch sei leider immer noch die Einstellung verbreitet, dass es Menschen gibt, die weniger Wert haben als andere, so Machado. Es fehle eine „moralische Entwicklung“. In Indien herrsche ein moralischer Relativismus. (rv)
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Libanon: Angst vor neuem Bürgerkrieg
Nach den jüngsten Bombenanschlägen in Beirut haben sowohl Christen als auch Muslime im Libanon Angst vor einem neuen Bürgerkrieg. Das sagt im Gespräch mit Radio Vatikan der maronitische Bischof von Zahle, Mansour Hobeika. Am Donnerstag sind bei einem Anschlag in der libanesischen Hauptstadt mindestens 5 Menschen getötet und 77 Leute verletzt worden. Die neue Gewaltwelle habe mit der gegenwärtigen Situation im Nachbarland Syrien zu tun, um wieder Ruhe im Libanon und im ganzen Nahen Osten zu finden, müsse deshalb zuerst der Friede in Syrien gesichert werden, so der maronitische Bischof von Zahle. Doch auch im Libanon selber braucht es eine politische Kehrwende, betont der Bischof. Denn seit Monaten gibt es nur eine Übergangsregierung und in vier Monaten finden die nächsten Präsidentschaftswahlen statt. (rv)
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Vatikan: Die Demokratie des Samariters
Das westliche Demokratieverständnis muss solidarischer werden. Das fordert der Sekretär des Päpstlichen Rates für Gerechtigkeit und Frieden, Bischof Mario Toso, im Gespräch mit Radio Vatikan. Sowohl Benedikt XVI. als auch Franziskus seien Päpste die immer wieder den Einsatz der Gläubigen in der Politik betonen, so Toso. Ein Schlüsselbegriff sei hierfür „Brüderlichkeit“, Demokratie müsse offener und vor allem solidarischer werden. Bisher würde im Westen vor allem ein Ansatz verfolgt, der auf das Individuum setze, die Welt brauche ein Demokratie, die nicht über den Menschen hinweg schaut, sondern für die Menschen da ist, so Toso gegenüber Radio Vatikan. (rv)
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VOR 50 JAHREN:

Paul VI. im Heiligen Land: Der Beginn eines langen Weges
Vor 50 Jahren, am 4. Januar 1964, brach Papst Paul VI. zu seiner ersten Reise ins Heilige Land auf. Es war die erste Papstreise außerhalb Italiens seit Jahrhunderten, noch nie hatte ein Papst ein Flugzeug benutzt und die Massenmedien waren auch noch nicht an einen reisenden Papst gewöhnt – und der Papst nicht an sie. Es war der Beginn einer völlig neuen Form der Verkündigung: Die Papstreise. Als Höhepunkt damals galt die Umarmung und das gemeinsame Gebet mit dem ökumenischen Patriarchen Athenagoras, ein Meilenstein der Ökumene. Während des Konzils wurde der Ökumenegedanken konkret. (rv)
Ein Beitrag von Pater Bernd Hagenkord

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UNSER BUCHTIPP:

Martin Lätzel: Die Katholische Kirche im Ersten Weltkrieg
In diesem Jahr gedenkt Europa des Beginns des Ersten Weltkrieges, im August 1914 begannen die Kämpfe. Wie sich die katholische Kirche in der Zeit des Krieges verhalten hat, darüber hat der katholische Theologe und Autor Martin Lätzel ein Buch vorgelegt: „Der Kriegsfall bot die Möglichkeit, endlich zu zeigen ‚Wir Katholiken in Deutschland stehen auch zu diesem Reich’. Man hat sich sozusagen in entgegen gesetzter Richtung emanzipiert, nämlich als gute deutsche Staatsbürger, was aber leider in der Konsequenz leider zu einem unreflektierten und unkontrollierten Nationalismus wurde, der – und das finde ich theologisch problematisch – das eigentlich Wesentliche der Katholizität, nämlich das internationale und Länder und Nationen umspannende, total außer Acht ließ.“ (rv)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Der Papst hat den Organisatoren des Weltjugendtages in Rio de Janeiro finanziell geholfen. Das berichten brasilianische Medien. Um die restlichen Kosten abzudecken, habe Franziskus 3,6 Millionen Euro an die Organisatoren des Jugend-Events gespendet, berichtet die italienische Nachrichtenagentur ansa an diesem Samstag. Gemäß einer Studie der Gruppe „Ernst & Young“ habe das letztjährige Treffen in Rio rund 28,3 Millionen Euro Verlust erzielt. Die Erzdiözese Rio habe deshalb eine Immobilie verkauft. Durch Spenden und Lizenzverkäufe wurde ein Großteil der Kosten abgedeckt. Hauptorganisator des Weltjugendtages in der brasilianischen Metropole war die Erzdiözese Rio de Janeiro. (ansa)

Europa

Italien
Georg Ratzinger hat an diesem Samstag die römische Gemelli-Klinik verlassen. Das berichtet die italienische Nachrichtenagentur ansa. Der Bruder des emeritierten Papst Benedikt XVI. wurde am Donnerstag in die Klinik wegen Herzproblemen eingeliefert. Die Turiner Tageszeitung „La Stampa“ schrieb, dass Benedikt XVI. in diesen Tagen seinen Bruder in der Klinik besucht habe. Georg Ratzinger wird am kommenden 15. Februar 90 Jahre alt. Er hatte sich 2005 ebenfalls in der römischen Gemelli-Klinik einer Herzoperation unterzogen. Damals besuchte ihn sein Bruder ebenfalls in der Klink. (ansa)

Naher Osten

Syrien
Die Entführung der zwölf orthodoxen Nonnen aus einem Kloster in Maalula ist als Zeichen einer „tiefgehenden Krise der arabischen Kultur“ anzusehen, was der „Verlust jeglicher religiösen Sensibilität“ auf Seiten der Entführer beweise. Dies betonte der maronitische Erzbischof von Beirut, Boulos Matar, in der libanesischen Hauptstadt bei einem ökumenischen Fürbittgottesdienst für die in Syrien entführten Nonnen. Die Entführer hätten offensichtlich den Sinn für die auch von ihrem Glauben betonten Werte verloren. Auch wenn es sich um Handlungen von Einzelpersonen handle, müssten sie doch im größeren Zusammenhang gesehen werden und stellten die Grundfrage nach den Beziehungen zwischen Christen und Muslimen im Machrek (dem arabischen Osten im Gegensatz zum Maghreb, dem arabischen Westen). (kap)

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, Adnkronos, Upi, Cns, Ucanews, Misna, Kirche in Not, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.

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Nachrichtenarchiv von Radio Vatikan

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20.20 Uhr „Magazin“

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