RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 6.1.2014

Tagesmeldungen vom 6.1.2014

- Papstmesse zu Erscheinung des Herrn -
- Lob der „heiligen Schläue“ -
- „Papstworte wurden instrumentalisiert“  -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Gudrun Sailer
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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NEUES VON PAPST FRANZISKUS:

Große Messe in St. Peter – Franziskus lobt die „heilige Schläue“
Eine ganze Welt, die auf Herrschaft, auf Erfolg, auf Besitz, auf Korruption gegründet ist, wird durch ein Kind in eine Krise gestürzt. So deutete Papst Franziskus in seiner Predigt zum Fest der Erscheinung des Herrn die Unruhe, welche die Mächtigen um König Herodes herum bei der Ankunft der Sterndeuter ergriffen habe. Auf dem Weg zum Herrn dürfe man sich wie die Sterndeuter nicht vom Schein der Macht, von den „Sirenengesängen der Weltlichkeit“ beeindrucken lassen. Das Dunkel um uns „verkleidet sich manchmal als Licht“ – darum brauche es „heilige Schläue, um den Glauben zu bewahren“. (rv)
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Papstpredigt zum Fest Epiphanie
Lumen requirunt lumine“, „Durch dein Licht streben sie zum Licht“: Von diesen Worten eines liturgischen Hymnus zum Fest der Erscheinung des Herrn ging Papst Franziskus am Montag in seiner Predigt im Petersdom aus. Wir dokumentieren hier den vollen Text der Predigt. (rv)
Hier können Sie die Predigt nachlesen

Papst beim Angelus: Epiphanie als „gegenseitige Anziehung“
Das Hochfest der Erscheinung des Herrn zeigt uns eine „gegenseitige Anziehung“: zum einen die Bewegung Gottes auf die Welt und die Menschheit zu, zum anderen die Bewegung der Menschen auf Gott zu. Das sagte Papst Franziskus beim Angelusgebet am Montag. Er würdigte seinen Vorgänger Papst Benedikt, der den Besuch der drei Weisen aus dem Morgenland beim neugeborenen Jesus in seinem Buch über die Kindheit Jesu „auf herrliche Weise dargestellt“ habe. (rv)
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Papstbesuch im Heiligen Land: „Wirklich neue Wege“
Mit großer Freude und viel Hoffnung haben katholische Bischöfe und Priester im Nahen Osten die Nachricht von der Papstreise ins Heilige Land aufgenommen. Franziskus wird sich im Mai zum 50. Jahrestag der historischen Papstvisite von Paul VI. in den Nahen Osten auf die Spuren seines Vorgängers begeben. „Dieser Besuch wird den Beziehungen mit den Orthodoxen, den Muslimen und den Juden neue Impulse geben“, sagte William Shomali, der Lateinische Weihbischof von Jerusalem, gegenüber Radio Vatikan. Von der „besonderen Persönlichkeit“ des Papstes sei einiges zu erwarten: „Wir zählen auf den Heiligen Geist und auf Papst Franziskus, um wirklich neue Wege in den ökumenischen und interreligiösen Beziehungen zu gehen.“ (rv)
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HINTERGRÜNDE:

Kirche und Homosexualität: „Instrumentalisierte Papstworte“
Der Vatikan verwahrt sich gegen eine Instrumentalisierung von Papstworten zur Homosexualität in der italienischen Politik. Franziskus hatte in einem Gespräch mit Generaloberen katholischer Orden im November dazu aufgerufen, die Herausforderung einer wachsenden Zahl schwieriger familiärer Situationen in den Blick zu nehmen. Als Beispiel verwies er auf ein Mädchen, das ihm in Argentinien gesagt habe, es sei traurig, weil die Partnerin seiner Mutter ihm nicht wohlgesonnen sei. Italienischen Medien spekulierten daraufhin, Franziskus befürworte homosexuelle „Ehen“. Vatikansprecher Federico Lombardi wies solche Spekulationen als „paradox“ zurück. Erziehung und Verkündigung könnten „nicht über die Realität hinwegsehen“, sondern müßten „ausgehen von der Lage“, in der sich viele Kinder und Jugendliche heute befinden. (rv)
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China und die größte Bibel-Druckerei der Welt
Größter atheistischer Staat des Planeten? Das war einmal. Heute ist China das Land auf der Welt, in dem die meisten Bibeln gedruckt werden. Dieser Umschwung hat mit der „Amity Printing Press“ (APP) zu tun: Von Nanjing aus ist dieser von einem Atheisten geleitete christliche Verlag zur wichtigsten Bibeldruckpresse der Welt geworden, mit über 600 Angestellten und einer Jahresproduktion von zwölf Millionen Bibeln in über neunzig Sprachausgaben, verbreitet in siebzig Ländern. Und – allem voran – mit einer offiziellen Druckerlaubnis der Pekinger Behörden. (eglises-d-asie)
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DIE NACHRICHTEN:

Europa

Niederlande
Missbrauchsopfer sollen einen Schutzheiligen bekommen. Das wünscht sich der Roermonder Bischof Franz Wiertz. Er schlägt dabei den Märtyrer und Bischof Frans Schraven vor. Dieser wurde 1937 in der chinesischen Stadt Zhengding getötet, da er sich weigerte, hunderte chinesische Frauen als Zwangsprostituierte an die Japaner auszuliefern. Diese Frauen standen unter dem Schutz der katholischen Kirche. Zwar wurden die Frauen gerettet, aber Schraven und acht weitere Priester wurden deswegen von den Japanern ermordet. Seit längerem laufen Gespräche über die Heiligsprechung von Bischof Schraven. Da er als Märtyrer starb, muss nicht nachgewiesen werden, dass er nach seinem Tod Wunder wirkte. (dutchnews)

Afrika

Ägypten
Die Al-Azhar-Moschee, älteste Moschee Kairos und eines der bedeutendsten islamischen Gebetshäuser Ägyptens, untersteht nicht länger dem Ministerium für religiöse Stiftungen, sondern wandert in die Zuständigkeit der gleichnamigen Lehreinrichtung, also der Al-Azhar-Universität. Dieser Wechsel betreffe die Lehre, die Verwaltung und die Finanzierung, erklärte der bisher verantwortliche Minister Mohamed Mokhtar Gomaa bei einer Tagung mit muslimischen Geistlichen. Imam der Al-Azhar-Moschee ist Ahmed al-Tayyeb, der zugleich Großscheich der Al-Azhar-Universität ist. Die 972 eingeweihte Moschee im Zentrum Kairos hatte seit Beginn des Umsturzes 2011 eine größere Unabhängigkeit von der Regierung verlangt. Die übrigen Moscheen Ägyptens stehen unter der Zuständigkeit des Ministeriums für religiöse Stiftungen. Die Al-Azhar-Universität gilt als Autorität im sunnitischen Islam. (kna)

Naher Osten

Syrien/Libanon
Ein libanesischer Erzbischof appelliert an die Teilnehmer der sogenannten „Genf2“-Konferenz zum Frieden in Syrien, einen allgemeinen Stopp für Geld- und Waffenlieferungen an alle Bürgerkriegsparteien zu vereinbaren. Der melkitische griechisch-katholische Erzbischof von Zahlé, Youhanna Darwish, äußerte sich in diesem Sinn gegenüber dem päpstlichen Hilfswerk „Kirche in Not“. Zudem müssten alle Bürgerkriegsparteien veranlasst werden, sich an einen Tisch zu setzen, um Wege der Versöhnung zu finden und Reformen für das Land zu entwickeln, so der libanesische Erzbischof. Ebenso sollten Maßnahmen für den Wiederaufbau der zerstörten Städte, Dörfer und Infrastruktureinrichtungen in Gang gebracht werden. Als Nebeneffekt von „Genf2“ erwartet sich Erzbischof Darwish, dass Konvertiten vom Islam zum Christentum überall im Nahen Osten die Möglichkeit erhalten, sich öffentlich, auch gegenüber den Behörden, als Christen zu bekennen. Die Friedenskonferenz zu Syrien findet ab 22. Januar in Montreux statt. (kap)

Jordanien
Der für Mai geplante Besuch von Papst Franziskus in Jordanien ist nach Worten von König Abdullah II. ein wichtiger Schritt für die Stärkung von Brüderlichkeit und Toleranz zwischen Muslimen und Christen sowie eine Botschaft des Friedens. Wie die staatliche Nachrichtenagentur „Petra“ meldet, wird sich Papst Franziskus am 24. Mai in Amman mit Abdullah über die Beziehungen zwischen dem Königreich und dem Vatikan, über den muslimisch-christlichen Dialog und die jüngsten Entwicklungen in Nahost austauschen. (kna)

Asien

Indonesien
Ein christlicher Politiker hat vorgeschlagen, die Angabe der Religion auf dem Personalausweis zu entfernen. Der Vize-Gouverneur der Hauptstadt Jakarta, Basuki Tjahaja Purnama, möchte sich damit gegen religiöse Diskriminierung und für mehr Religionsfreiheit in Indonesien einsetzen. Noch ist jeder Staatsbürger dazu verpflichtet, eine der sechs anerkannten Religionen auf seinem Pass anzugeben. Neben dem Islam, dem Hinduismus, dem Buddhismus und dem Konfuzianismus erkennt der Staat die katholische und evangelische Kirche als Religion an. Befürworter der Pflicht zur Religionsangabe in Pässen wollen damit vor allem interreligiöse Hochzeiten verhindern. (fides)

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, Adnkronos, Upi, Cns, Ucanews, Misna, Kirche in Not, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.

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20.20 Uhr „Magazin“

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