RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 7.1.2014

Tagesmeldungen vom 7.1.2014

- Papstpredigt: „Was geht in unserem Herzen vor?“ -
- Papst besucht lebende Krippe in Rom -
- Syrien: Der Krieg verändert sein Gesicht -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: P. Bernd Hagenkord SJ
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Papstpredigt: „Was geht in unserem Herzen vor?“
Ein Christ kann unterscheiden zwischen dem, was von Gott kommt und dem, was von falschen Propheten kommt. Das sagte Papst Franziskus an diesem Dienstag bei seiner ersten Morgenmesse im neuen Jahr in der Casa Santa Marta. „Bleibt im Herrn“ habe der Apostel Johannes in seinen Schriften geradezu obsessiv wiederholt. Dazu sei es notwendig, zu unterscheiden, ob man beim Herrn bleibt oder gerade dabei ist, sich zu entfernen, so Franziskus. Im Herzen gebe es viele Wünsche und Gedanken; welche davon zu Gott führten, sei zu erproben. (rv)
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Papst besucht lebende Krippe in Rom
Am Montagabend hat Papst Franziskus eine lebende Krippe am Stadtrand von Rom besucht. Anderthalb Stunden dauerte der als „privat“ deklarierte Ausflug des Papstes zu der Pfarrkirche am Nordrand von Rom, wo über zweihundert Darsteller das Geschehen von Betlehem nachstellten. Franziskus kam mit einem Ford Focus, wie die Nachrichtenagenturen vermerkten, und wurde von fünf Kindern begrüßt, die als Hirten verkleidet waren. Der Papst verabschiedete sich mit den Worten: „Es lebe Jesus! Es lebe Maria! Es lebe Josef!“ (rv)
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Deutschland: Gerechte Arbeit, ganz praktisch
Mehr Gerechtigkeit auf dem Arbeitsmarkt: Das will das Bistum Trier mit einer neuen Regelung zur Vergabe von Aufträgen erreichen. Bei Verträgen mit dem Bistum und mit einzelnen Gemeinden gilt ab sofort, dass sich die Partner zur Einhaltung der Tarifverträge verpflichten müssen. Es gehe um gute und gerechte Arbeit, erklärt der Generalvikar des Bistums, Georg Bätzing. (rv/pm)
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BLICKPUNKT SYRIEN:

Syrien: Der Krieg verändert sein Gesicht
Eine Konferenz zum Frieden in Syrien wird im Vatikan in der kommenden Woche Lösungen für einen Krieg diskutieren, der schon längst kein reiner Bürgerkrieg mehr ist: Al Kaida, islamistische Gruppen aus dem gesamten Nahen Osten und aus Zentralasien mischen längst mit. Eine Woche darauf wird dann in Genf von der internationalen Gemeinschaft dasselbe Ziel verfolgt, man will Lösungswege finden. Während um sie herum das Land zerbricht und seit nun drei Jahren Krieg herrscht, versuchen Menschen wie Pater Ghassan Sahoui vor Ort weiterhin, die Solidarität untereinander aufrecht zu erhalten, und sei es nur in ganz kleinen Gebieten. (rv)
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„Syrien ist nicht Libyen“
Der katholische Erzbischof von Aleppo mahnt, die internationale Friedenskonferenz zu Syrien müsse die Eigenheiten des Landes berücksichtigen. „Syrien ist nicht Libyen“, formulierte Erzbischof Antoine Audo gegenüber dem vatikanischen Fides-Infodienst. Vielleicht hätten „einige“ geglaubt, dass sich in Syrien ähnlich wie in Libyen „leicht ein Regimewechsel von außen hinbekommen“ ließe, so der chaldäische Christ und Jesuit. „Eventuell“ hänge das auch „mit wirtschaftlichen Interessen“ zusammen. „Aber das hat sich als Irrtum herausgestellt“, so Erzbischof Audo. (fides/rv)
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Syrien/Irak: Das Entstehen eines Gottesstaates
In den zerbrechenden Staaten Syrien und Irak ist eine islamistische Gruppe dabei, einen Gottesstaat zu errichten. „Isis“ heißt die Gruppe, die bereits Teile des Westirak unter ihre Kontrolle gebracht hat. Dabei geraten die Christen immer mehr zwischen die Fronten: Wer sich nicht der strengen Scharia-Gesetzgebung unterwerfe, komme in große Schwierigkeiten, weiß Daniel Ottenberg vom christlichen Hilfswerk Open Doors. (domradio)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Zukünftig wird es in den Diözesen nur noch einen kirchlichen Ehrentitel geben, der mit der Anrede „Monsignore“ verknüpft ist. Diese offizielle Bestätigung gab das vatikanische Staatssekretariat an diesem Dienstag bekannt. Vergeben werde ab sofort nur noch der Titel „Kaplan seiner Heiligkeit“ und das auch nur für Priester, die ihr 65. Lebensjahr vollendet haben, heißt es in einer entsprechenden Mitteilung. Auf alle bisherigen vergebenen Titel habe dies jedoch keinen Einfluss; auch gelte weiterhin die Anrede „Monsignore“ für Mitarbeiter in wichtigen Positionen, wie zum Beispiel für den Bischof oder Generalvikar im Bistum. (rv)
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Papst Franziskus soll während seines Besuchs im Heiligen Land im Mai auch mit syrischen Flüchtlingen zusammentreffen. In der jordanischen Hauptstadt Amman sei ein gemeinsames Mittagessen vorgesehen, sagte der Weihbischof des Lateinischen Patriarchats von Jerusalem, William Shomali, in einem Interview mit der italienischen Tageszeitung „Avvenire“ von diesem Dienstag. Weitere Programmpunkte in Jordanien seien ein Besuch am Jordan sowie ein Gottesdienst im Stadion von Amman, so Shomali. Franziskus hatte am Sonntag bekanntgegeben, dass er vom 24. bis zum 26. Mai ins Heilige Land reist. (kna)
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Vatikan/Amerika
Papst Franziskus gewinnt an Einfluss im politischen Zusammenspiel von Demokraten und Republikanern in Amerika: „Die Stimme des Papstes hallt durch das Kapitol“, beschreibt die New York Times das Phänomen in ihrer Sonntagsausgabe. Der frische Wind aus dem weit entfernten Vatikan könnte die Programme beider Parteien beeinflussen: Zwar brechen die Worte des Papstes bestimmte, alte Allianzen der Republikaner mit der katholischen Kirche auf. Trotzdem würden sie wie ein Anreiz zur Veränderung wirken, heißt es in der Times. Die Demokraten nützten die Papstworte dagegen, um damit ihre Sozialpolitik voran zu treiben. (ansa)
Papst Franziskus hat dazu ermuntert, am Esstisch stets einen Stuhl für Bedürftige freizulassen. „Dieser Platz sei für den, dem es am Nötigsten fehlt oder der allein geblieben ist“, heißt es in einer am Dienstag über den Kurznachrichtendienst Twitter verbreiteten Botschaft. Während seiner Reise ins Heilige Land im Mai will Franziskus mit syrischen Flüchtlingen in der jordanischen Hauptstadt Amman zu einem Mittagessen zusammentreffen. (kna/rv)

Europa

Deutschland
Führende Politiker von Union und SPD fordern eine gesetzliche Neuregelung der Sterbehilfe über die Parteigrenzen hinweg ohne Fraktionszwang. „Es geht hier in jedem Fall um eine Gewissensentscheidung“, sagte die stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Eva Högl am Dienstag der Zeitung „Die Welt“. Der CDU-Innenexperte Wolfgang Bosbach sprach sich ebenfalls dafür aus, die Sterbehilfe jenseits von Parteigrenzen neu zu regeln. „Das ist eine bioethische Frage“, sagte er der Zeitung. „Es war in der Vergangenheit regelmäßig der Fall, dass wir hier nicht entlang von Partei- und Fraktionsgrenzen Anträge formulieren, sondern das aus der Mitte des Parlaments tun.“ (kna)
Der Münsteraner Weihbischof Dieter Geerlings hat am Fest der Erscheinung des Herrn die europäische Flüchtlingspolitik kritisiert. Er bezeichnete in seiner Predigt das Abschotten der Grenzen als „nicht hinnehmbar“. Er zog auch Parallelen zu Jesus, dessen Lebensgeschichte ebenfalls mit einer Flucht begonnen habe. Als eine Ursache für die Flüchtlinge Afrikas nennt der Weihbischof die globale Politik, die sich zwar wirtschaftlich, aber nicht menschlich an Afrika interessiert. Deswegen forderte er von den verantwortlichen Politikern „die Flüchtlingspolitik auf europäischer und nationaler Ebene zu überdenken im Sinne der Menschenrechte.“ (pm)

Österreich
Der neue Salzburger Erzbischof Franz Lackner hat am Dienstagvormittag dem Domkapitel sein päpstliches Ernennungsschreiben präsentiert und damit von der Erzdiözese Salzburg „kanonisch Besitz ergriffen“. Lackner ist nun mit allen Rechten und Pflichten Diözesanbischof von Salzburg. In den vergangenen Wochen leitete der scheidende Erzbischof Alois Kothgasser die Erzdiözese als Apostolischer Administrator. Am kommenden Sonntag um 14 Uhr folgt im Salzburger Dom der feierliche Gottesdienst zur Amtsübernahme. Kothgasser wird Lackner dabei in einem symbolischen Akt den Bischofsstab übergeben. (kap)
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Afrika

Nigeria
Mit einer ungewöhnlichen Gebetsinitiative hat das neue Jahr in Nordafrika begonnen: Etwa 6.000 islamische Geistliche aus zehn afrikanischen Ländern haben bis zum Wochenende vier Tage lang speziell für Frieden und Harmonie zwischen Muslimen und Christen in Nigeria gebetet. Sie folgten damit einem Aufruf des Gouverneurs des nigerianischen Bundesstaates Bauchi, Isa Yuguda. Die Korangelehrten beteten in Ägypten, Senegal, Mauretanien, Algerien, Marokko, Niger, Tschad, Ghana und Kamerun; in Nigeria selbst hielten die Koranlehrer in den 36 Bundesstaaten des Landes ebenfalls vier Gebetstage für den interreligiösen Frieden ab. Nigeria ist mit über 150 Millionen Einwohnern das bevölkerungsreichste Land Afrikas. Seit etwa zehn Jahren wird es immer wieder von Gewalt zwischen ethnischen Gruppen heimgesucht. Dabei spielt oft auch der Gegensatz Muslime-Christen eine Rolle. (apic)

Naher Osten

Heiliges Land
An diesem Samstag beginnt das 14. Internationale Bischofstreffen zur Solidarität mit den Christen im Heiligen Land (11.-16. Januar 2014). Daran nehmen 13 Vertreter nationaler Bischofskonferenzen aus neun Ländern sowie die führenden Repräsentanten der Kirche im Heiligen Land teil. Die Deutsche Bischofskonferenz (DBK) wird vom Rottenburger Weihbischof Thomas Maria Renz vertreten. Renz ist Vorsitzender der DBK-Arbeitsgruppe „Naher und Mittlerer Osten“ der Kommission Weltkirche. Zur Konferenz eingeladen hat der Lateinische Patriarch von Jerusalem, Erzbischof Fouad Twal. (pm)
In Jordanien ist an der traditionellen Taufstelle Jesu am Jordan am Montag eine evangelisch-lutherische Kirche eingeweiht worden. Der evangelisch-lutherische Bischof von Jerusalem und Präsident des lutherischen Weltbundes, Munib Younan, dankte während der Feierlichkeiten Jordanien für seine Bemühungen, die christliche Präsenz im Land zu stärken, wie jordanische Medien am Montagabend berichteten. Das Land, auf dem die Kirche errichtet wurde, ist eine Schenkung Jordaniens an die lutherische Kirche. In den vergangenen Jahren sind am Ostufer der Taufstelle mehrere Kirchenbauprojekte abgeschlossen worden. Die jetzt eingeweihte Kirche ist laut Medienbericht die vierzehnte Kirche auf dem Areal. Die Zahl der Besucher der Taufstelle war seit 2011 stark gestiegen. (kna)

Asien

Vietnam
Zwei Katholiken aus einer Pfarrei im Norden von Vietnam sind wieder frei. Sie hatten wegen „öffentlicher Ruhestörung“ sechs Monate in Haft verbracht. Nach Darstellung der Behörden waren die beiden Kirchgänger im Mai an einem Handgemenge mit Zivilpolizisten beteiligt gewesen. Dieser Darstellung wurde aber von anderen Pfarreiangehörigen widersprochen. Die Verhaftung der zwei Katholiken hatte in der Pfarrei zu beträchtlicher Unruhe geführt; im September demonstrierten Katholiken vor der Strafanstalt, die Polizei schritt ein, etwa dreißig Menschen wurden schwer verletzt. Am Gefängnistor hieß die Befreiten nun der Bischof von Vinh, Paul Nguyen Thai Hop, willkommen. (apic)

Vereinte Nationen

Das UN-Kinderrechtskomitee (UNCRC) will am 16. Januar den Schutz von Minderjährigen durch den Heiligen Stuhl untersuchen. Dabei gehe es unter anderem um Kinderpornografie, teilte das UN-Menschenrechtsbüro am Dienstag in Genf mit. Es handelt sich um eine turnusmäßige Prüfung der sich alle 193 Unterzeichnerstaaten der UN-Kinderrechtskonvention zu unterziehen haben, ist jedoch der erste derartige Check für den Vatikan. Ergebnisse des Gremiums von 18 unabhängigen Experten werde man am 5. Februar vorstellen. Bei der Sitzung des Komitees vom 13. bis 31. Januar wird auch die Lage für Kinder in der Republik Kongo, dem Jemen, Portugal, Russland und Deutschland erörtert. (kna)

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Programmvorschau:

Heute Abend um 20.20 Uhr: Radio-Akademie
Ein außergewöhnliches Gespräch über die Bibel: Vor ein paar Jahren trafen sich Kardinal Bergoglio von Buenos Aires, ein mit ihm befreundeter Rabbiner und ein freikirchlicher Christ, um über die Heilige Schrift zu debattieren. Heute ist Bergoglio Papst, und wir präsentieren diese seltenen Tonaufnahmen zum ersten Mal auf deutsch. Erster Teil der Radio-Akademie von Stefan v. Kempis.

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, Adnkronos, Upi, Cns, Ucanews, Misna, Kirche in Not, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.

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Nachrichtenarchiv von Radio Vatikan

Radio Vatikan sendet täglich:16.00 h „Treffpunkt Weltkirche“

20.20 Uhr „Magazin“

6.20 Uhr Wiederholung des „Magazins“ vom Vortag

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· Radio Horeb um 16.00 und 18.00 Uhr, über ASTRA 1A - Tonunterträger von Pro7 (Frequenz 7.38 MHz - analog) und ZDF (7.56 MHz - digital). Im Kabel u.a.: München 89,6 / Augsburg 106,45 / Regensburg 101,8 / Rosenheim 101,5 / Kempten 103,6 / Luxemburg 100,5.
· Domradio Köln über Kabel im Erzbistum Köln und Satellit zwischen 18.00 Uhr und 20.00 Uhr.
· Radio Gloria über Kabel in der Schweiz und Satellit.
·
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· Radio Stephansdom um 19.40 Uhr, in Wien auf UKW 107,3 kHz, sowie im Kabel über 87,7 oder 105,0 MHz
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· Radio Maria Schweiz um 16.00 und 18.00 Uhr kann in weiten Teilen der Deutschschweiz direkt aus der Luft empfangen werden

Im Internet:

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