RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 9.1.2014

Tagesmeldungen vom 9.1.2014

- Legionäre Christi vor Abschluss ihrer Reform -
- „Christliche Liebe ist nicht wie bei der Telenovela“ -
- Bartholomaios lädt Welt-Orthodoxie nach Istanbul -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Anne Preckel
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Legionäre Christi vor Abschluss ihrer Reform
Deutliche Worte findet der päpstliche Delegat Kardinal Velasio De Paolis zu den Defiziten im Orden der „Legionäre Christi“, der auf Wunsch des Heiligen Stuhls in den letzten dreieinhalb Jahren eine grundlegende Erneuerung auf den Weg gebracht hat. Im Interview mit Radio Vatikan-Generaldirektor – und Vatikansprecher - Federico Lombardi beschreibt De Paolis den Ordensgründer Marcial Marciel Degollado als nahezu „absolutistischen Herrscher“, dessen undurchsichtiger und willkürlicher Führungsstil dem Orden großen Schaden zugefügt habe. Anlass des Interviews ist das Außerordentliche Generalkapitel der Legionäre, das am Mittwochabend in Rom begann. (rv)
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Papstpredigt: „Christliche Liebe ist nicht wie bei der Telenovela“
Die christliche Liebe ist immer etwas Konkretes, weil sie „in den Taten und Werken und weniger in den Worten“ ersichtlich ist. Daran erinnerte der Papst an diesem Donnerstagmorgen in seiner Frühmesse in der Kapelle des Gästehauses Santa Marta. Bei der christlichen Liebe gehe es nicht um Romantik sondern um die Unterstützung des Nächsten, so Franziskus. Konkrete Beispiele: Die Ärmel hochkrempeln und Armen in die Augen schauen, während man ihnen hilft. Alles andere habe nichts mit christlicher Liebe zu tun, fügte Franziskus an. „Wir bleiben in Gott und Gott in uns: das ist schlichtweg das christliche Leben.“ (rv)
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Deutschland: Caritas will Verbraucher und Wirtschaft für fairen Handel sensibilisieren
Klimawandel und Konsumverhalten, das sind die Themen der Caritas-Kampagne 2014. Unter dem Motto „Weit weg ist näher als du denkst“ will der katholische Wohlfahrtsverband auf die weltweiten Verflechtungen, aber auch auf die zunehmenden Spannungen zwischen arm und reich in der Welt hinweisen. „Raus aus der Lähmung - hin zu kleinen überschaubaren Aktivitäten“, lautet dabei die Devise in den Worten von Caritas-Präsident Peter Neher. (domradio)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Am 24. Januar 2014 wird Papst Franziskus den französischen Präsidenten François Hollande in Audienz empfangen. Dies bestätigte Vatikansprecher Pater Federico Lombardi auf Nachfrage von Journalisten an diesem Donnerstag. (rv)

Europa

Europäische Union
Die Bischöfe der EU rufen alle Bürger der Gemeinschaft auf, sich an den Europawahlen im Mai 2014 zu beteiligen. Das schreibt die Kommission der Bischofskonferenzen der Europäischen Union (ComECE) in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift „Europe-Infos“. Im Editorial heißt es auch, „Enthaltung ist keine Option“. Das soll nicht das Recht der freien Entscheidung der Bürger in Frage stellen, den Bischöfen gehe es vielmehr darum, zu betonen, dass die Wahlentscheidung bewusst getroffen werden sollte. Es gehe um die „Vision von Europa“ und „unsere gemeinsame Zukunft“, so die Bischöfe. Eine geringe Wahlbeteiligung könnte besonders extreme Parteien stärken, so Pater Patrick Daly, Generalsekretär der ComECE. Antieuropäische Parteien beispielsweise könnten so Sitze gewinnen. (or)

Deutschland
Der neue Vatikan-Botschafter, Erzbischof Nikola Eterovic, hat am Mittwoch Berlins regierendem Bürgermeister Klaus Wowereit einen Antrittsbesuch abgestattet. Bei dem Gespräch im Roten Rathaus ging es um die Lage und das soziale Engagement der katholischen Kirche in Berlin, wie der Nuntius anschließend erklärte. Wowereit hatte vorab seinen Wunsch nach einer „gedeihlichen Zusammenarbeit“ mit Eterovic bekundet. „Berlin als tolerante und weltoffene Metropole freut sich auf den neuen Bewohner der mitten in Neukölln gelegenen Botschaft des Heiligen Stuhls“, so der Bürgermeister, der Mitglied der katholischen Kirche ist. Der gebürtige Kroate Eterovic ist seit September Nuntius in Berlin. Mehrere Bischofsstühle in Deutschland sind demnächst neu zu besetzen. Dem päpstlichen Botschafter kommt dabei eine besondere Rolle zu. (kna)

Österreich
Der Wunsch nach Änderung der Regeln der katholischen Kirche im Umgang mit wiederverheirateten Geschiedenen ist in Österreich sehr groß. Das hat eine Online-Umfrage des Zukunftsforums der Katholischen Aktion Österreichs (KAÖ) ergeben, wie die katholische Laienorganisation in einer Pressemitteilung am Donnerstag bekanntgab. Demnach stimmten 89 Prozent der Ansicht zu, dass die Kirche „ihrem Auftrag zu heilen und zu versöhnen nicht gerecht wird, wenn sie keine Wege findet, geschiedene Wiederverheiratete wieder voll in die Gemeinschaft zu integrieren“ und zu Beichte und Kommunion zuzulassen. Sechs Prozent würden in einem solchen „barmherzigen“ Umgang mit Geschiedenen eine Gefährdung bestehender Ehe sehen. (kap)

Italien/Südsudan
Zu den Verhandlungen über die Krise im Südsudan ist eine Delegation der katholischen Basisgemeinschaft Sant’Egidio nach Addis Abeba gereist. Seit einigen Tagen treffen sich dort die Regierung und die Rebellen unter der Führung des ehemaligen Vizepräsidenten Riek Machar. Bei den Beratungen gehe es um einen Waffenstillstand und die Befreiung politischer Gefangener. Die Lage vor Ort ist weiter dramatisch, berichtet Sant’Egidio in einer Mitteilung vom Mittwoch. Die Delegation der Basisgemeinschaft traf in Addis Abeba die Führer der beiden Fraktionen sowie die Vermittler und Vertreter der internationalen Gemeinschaft und brachte ihre Sorge über die humanitäre Lage des Landes zum Ausdruck. Sant’Egidio unterstützt die aktuellen Bemühungen, um möglichst bald zu einer Verhandlungslösung zu kommen. (pm)

Frankreich
Die Marien-Wallfahrtskirche Notre-Dame de la Garde in Marseille feiert in diesem Jahr ihren 800. Geburtstag. Wie der Osservatore Romano berichtet, hatte Papst Franziskus bereits am 8. Dezember 2013 anlässlich der Eröffnung des Marien-Jahres eine Geburtstags-Botschaft nach Frankreich gesendet: „Dieses Jubiläum ist Gelegenheit für Vertrauen und Liebe für die Bewohner Marseilles, gewandt an die Jungfrau Maria.“ Die Kirche, die im Volksmund „gute Mutter“ genannt wird, war von einem Priester auf einem 116 Meter hohen Hügel bei Marseille errichtet worden. (or)

Türkei
Das Oberhaupt der Weltorthodoxie, Bartholomaios, hat alle orthodoxen Patriarchen und Metropoliten für März nach Istanbul eingeladen. Das berichtet die US-Nachrichtenagentur „Catholic World News“ (CWS). Zweck des Treffens soll die Vorbereitung einer Panorthodoxen Synode 2015 sein. Hauptproblem im Blick auf die Synode aller orthodoxen Kirchen dürften nicht übereinstimmende Einheitsvorstellungen Konstantinopels und Moskaus sein, schreibt die KNA. Auf entsprechende Schwierigkeiten habe auch der vatikanische Ökumeneverantwortliche, Kardinal Kurt Koch, hingewiesen. So gebe es aktuell Streit wegen zweier miteinander im Widerspruch stehender Papiere - eines aus Istanbul und eines aus Moskau - über den Ehrenprimat des Ökumenischen Patriarchats von Konstantinopel. (kna)

Ukraine/Russland
Das Oberhaupt der russisch-orthodoxen Kirche, Patriarch Kyrill, betrachtet die Proteste in der Ukraine gegen Regierung und Präsidenten als Bedrohung für die „spirituelle Einheit“ Russlands und der Ukraine. Wie die Nachrichtenagentur „Ansa“ berichtet, handele es sich für den Patriarchen von Moskau um keine religiöse Botschaft, „wenn sich Menschen der Kirche vor den Absperrungen zusammenschließen, um die Demonstrierenden zu segnen“. Das Oberhaupt der ukrainisch-orthodoxen Kirche, Filaret, antwortete darauf abweisend: „Kyrill verteidigt die Idee einer russischen Welt und nicht die Idee einer Einheit, es ist vielmehr die Idee eines Imperiums, verpackt in einer schönen Hülle.“ Nach der Unabhängigkeit der Ukraine 1991 hatte sich die orthodoxe Kirche in dem Land drei Kirchen aufgespalten. Dazu gibt es auch eine mit Rom unierte griechisch-katholische Kirche. (ansa)

Afrika

Sambia
Die christlichen Kirchen in Sambia fordern, dass der Ruf des Volkes nach einer „neuen und noch demokratischeren Verfassung gehört werden muss“. Das geht hervor aus einer öffentlichen Erklärung des „Oasis Forums“, ein Zusammenschluss der größten christlichen Konfessionen Sambias. 50 Jahre nach der Unabhängigkeit von Großbritannien verlangt das Volk des südafrikanischen Landes ein „positives Ergebnis“ und mahnt die Politiker, dass man sich seiner Macht über die Zukunft des Landes bewusst sei: „Arroganz und eine Besserwisser-Einstellung bringen ein Regime zu Fall“, heißt es in der Verlautbarung. (rv)

Nigeria
Sollte das Land in die Hände der Islamisten fallen, „ist ganz Afrika in Gefahr“. Dies sagte der Leiter des Apostolischen Vikariats Bomadi im Nigerdelta, Bischof Hyacinth Egbebo im Gespräch mit „Kirche in Not“. Kämpfer der islamistischen Boko-Haram-Sekte massakrierten Ende des vergangenen Jahres 70 Christen im Norden Nigerias; praktisch jede Woche komme es zu weiteren Angriffen. Der Bischof ruft deshalb den Westen zum Eingreifen auf, denn Nigeria in den Händen der Islamisten wäre „ein unvorstellbares humanitäres Desaster.“ Sollte Bokom Haram im Norden des Landes Erfolg haben, werde sich ihr Blick in Richtung Süden wenden und von da aus in angrenzende kleinere Länder. (pm)

Asien

Philippinen
Der Erzbischof von Manila hat zum Gebet für die Opfer von Naturkatastrophen aufgerufen. In einem Gottesdienst legte Kardinal Luis Antonio Tagle fast einer halben Million Gläubigen nahe, für die Opfer des Taifuns „Haiyan“ im vergangenen Jahr zu beten. Er forderte die Gläubigen auch auf, Opfer anderer Naturkatastrophen in ihre Gebete einzuschließen. Kardinal Tagle sprach bei der Prozession des sogenannten „Schwarzen Nazareners“. Diese Prozession gehört zu den bedeutendsten religiösen Festen auf den Philippinen. Jedes Jahr ziehen Millionen Gläubige mit einer lebensgroßen Christus-Figur durch die Straßen Manilas. „Haiyan“ hatte im November mehr als 6.100 Menschenleben gefordert. Vier Millionen Menschen haben durch den Taifun ihr zu Hause verloren. (ap)

Malaysia
Einem zweistündigen Polizeiverhör musste sich der Chefredakteur einer Kirchenzeitung stellen. Pater Lawrence Andrews hatte kurz nach Weihnachten bekräftigt, die Katholiken in Malaysia würden auch künftig Gott in ihren Messen Allah nennen, und Muslime hätten kein Recht, ihnen das zu verbieten. Der Gebrauch des Gottesnamens Allah durch die Kirche ist in Malaysia seit fünf Jahren Gegenstand eines erbitterten Streits. Dabei hat sich Andrews Kirchenzeitung, der „Herald“, oft zum Sprachrohr des katholischen Standpunkts gemacht. Der Bundesstaat Selangor, der Kuala Lumpur umgibt, verbietet seit 1988 Nichtmuslimen per Gesetz den Gebrauch des Wortes Allah. (apic)

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, Adnkronos, Upi, Cns, Ucanews, Misna, Kirche in Not, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.

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Nachrichtenarchiv von Radio Vatikan

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20.20 Uhr „Magazin“

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