RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 13.1.2014

Tagesmeldungen vom 13.1.2014

- Große Neujahrsrede des Papstes vor Diplomaten -
- Franziskus ruft neue Kardinäle zu Demut auf -
- Lackner als Erzbischof von Salzburg eingeführt -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Stefan von Kempis
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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NEUJAHRS-ANSPRACHE DES PAPSTES:

Große Polit-Rede des Papstes: Familie und Frieden
Die diplomatischen Vertreter all dieser Länder empfängt ein Papst traditionell Anfang Januar zu einer großen Audienz: Gelegenheit für eine politische Grundsatzrede. Franziskus ging an diesem Montag als erstes auf das Thema Familie ein: „Der familiäre Wortschatz ist ein Wortschatz des Friedens“, zitierte er seinen Vorgänger Benedikt XVI., um sich dann besorgt über die Zahl der „getrennten, zerrissenen Familien“ zu äußern. Es seien „politische Maßnahmen notwendig, welche die Familie unterstützen, fördern und festigen“. (rv)
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Hoffnung auf Syrien-Frieden
„Ich höre nicht auf zu hoffen, dass der Konflikt in Syrien endlich ein Ende finde.“ Das sagte Papst Franziskus am Montagvormittag im Vatikan vor Diplomaten. In seiner großen Neujahrs-Ansprache nannte er es „unannehmbar, dass die wehrlose Zivilbevölkerung“ in Syrien vom Krieg „heimgesucht wird, vor allem die Kinder“. Jetzt brauche es einen „erneuten gemeinsamen politischen Willen, um dem Konflikt ein Ende zu setzen.“ Zu 180 Staaten unterhält der Heilige Stuhl derzeit volle diplomatische Beziehungen, eine Rekordzahl. Der jüngste Neuzugang war, im Februar letzten Jahres, der neugebildete Staat Südsudan. (rv)
Hier lesen Sie die Papst-Rede im Wortlaut

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WEITERE THEMEN DES TAGES:

Vatikan/Syrien: „Als erstes Stopp der Gewalt“
An diesem Montag treffen sich beim Studientag unter dem Titel „Syrien: Kann man gleichgültig bleiben?“ Experten im Vatikan, um über Lösungen des Konflikts in Syrien zu beraten. Die Päpstliche Akademie für Wissenschaften organisiert das nicht öffentliche Treffen in den vatikanischen Gärten, zu dem Vertreter der internationalen Politik eingeladen wurden. Der ständige Vatikanbeobachter bei der UNO in Genf, Erzbischof Silvano Tomasi, sagt gegenüber Radio Vatikan: „Die Suche nach Frieden im Nahen Osten ist ein langwieriger Einsatz für die internationale Gemeinschaft.“ Die Situation sei sehr komplex, da sich strategische Interessen großer Länder wie Russland und der USA überlagern; hinzu komme das Rennen um die politisch-religiöse Führung zwischen Iran und Saudi-Arabien. (rv/or)
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Papst erinnert zukünftige Kardinäle an Demut
„Die Kardinalswürde ist keine Beförderung, weder eine Ehre noch eine Zierde. Sie ist schlicht ein Dienst, der danach verlangt, den Blick zu weiten und das Herz zu öffnen.“ Das schreibt Papst Franziskus in einem auf den 12. Januar datierten Brief an die 19 von ihm neu benannten Kardinäle, den der Vatikan an diesem Montag veröffentlichte. (rv)
Hier der Brief in einer deutschen Arbeitsübersetzung

Gott lässt uns Zeit und regelt die Dinge
Die Liebe Gottes lässt uns Zeit: Das war der Grundgedanke in der Predigt des Papstes bei seiner Frühmesse im Vatikan am Montagmorgen. Gott mache uns nicht „auf einen Schlag zu Christen“, sondern er bereite immer alles vor, bahne den Weg, lasse uns die nötige Zeit. Der Papst bezog sich damit auf das Markusevangelium, das von der Berufung der Brüder Simon und Andreas durch Jesus berichtet. (rv)
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Salzburg: Amtseinführung von Erzbischof Lackner
Mit einem festlichen Gottesdienst ist Franz Lackner am Sonntagnachmittag im Salzburger Dom in sein Amt als Erzbischof von Salzburg eingeführt worden. Emotionaler Höhepunkt war die Übergabe des Bischofsstabes durch Alterzbischof Alois Kothgasser an seinen Nachfolger. In seinem Grußwort betonte Nuntius Peter Stephan Zurbriggen die Aufgabe des neuen Erzbischofs, „die Freude des Evangeliums hinauszutragen“ in die Erzdiözese und darüber hinaus. Über 4.000 Gäste, 220 Bischöfe, Priester und Diakone, 100 Angehörige von Ritterorden und rund 70 Fahnenabordnungen sowie zahlreiche franziskanische Ordensleute nahmen an der Feier teil. (kap)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Zwei römische Pfarreien wird Papst Franziskus in den nächsten vier Wochen besuchen. Das ergibt sich aus seinem Programm liturgischer Feiern, das am Montag vom Vatikan bekanntgegeben wurde. Am 19. Januar fährt er zur Herz-Jesu-Pfarrei gleich neben dem Hauptbahnhof Termini, und am 16. Februar will er in der Pfarrei St. Thomas die Messe feiern. Ebenfalls auf dem Programm steht ein Gottesdienst in der Basilika Sankt Paul vor den Mauern am 25. Januar: Damit schließt Franziskus, wie alljährlich schon seine Vorgänger, feierlich die Weltgebetswoche für die Einheit der Christen ab. Am 2. Februar feiert der Papst eine Messe mit Ordensleuten in St. Peter – auch dies ein üblicher Termin. Am 22. Februar, dem Fest Petri Stuhlfeier, schafft der Papst neue Kardinäle, ihre Namen hat er am Sonntagmittag bekanntgegeben; am 23. Februar zelebriert er dann mit seinen neuen Kardinälen eine Dankmesse im Petersdom. (rv)
Er soll sich um Syrer kümmern, die nach Westeuropa emigriert sind: Basile Georges Casmoussa, der emeritierte Erzbischof von Mossul im Irak. Papst Franziskus ernannte Casmoussa am Montag zum Apostolischen Visitator für Syrer in Westeuropa. Der 1951 im Irak geborene Erzbischof hat u.a. im belgischen Löwen Sozialwissenschaften studiert und einige Jahre auch im libanesischen Beirut gearbeitet. 1999 wählte ihn die Synode der syrisch-katholischen Kirche zum Erzbischof von Mossul – ein Amt, das er bis vor knapp vier Jahren ausfüllte. (rv)

Vatikan/Haiti
Der argentinische Priester und langjährige Freund von Papst Franziskus, Humberto Miguel Yanez, freut sich über die Ernennung von Chibly Langlois zum Kardinal. Langlois ist der erste Kardinal aus Haiti. Gegenüber der Nachrichtenagentur „Ansa“ spricht der Jesuit Yanez von einer „wunderschönen Sache“, dass der Papst nun einen Bischof einer der „ärmsten Kirchen der Welt“ zum Kardinal ernannt habe: „Das passt perfekt zu Papst Franziskus und zu seiner Art zu leben und zu predigen. Das ist wahrhaftig eine arme Kirche für die Armen“. Yanez, der als Direktor der Sektion der Moraltheologie an der päpstlichen Gregoriana Universität lehrt, betont wie wichtig es sei, dass nun auch Lateinamerika, Asien und Afrika stärker gewürdigt würden. (ansa)

Europa

Deutschland
Der Münchener Erzbischof, Kardinal Reinhard Marx, hat die Weltbild-Pleite verteidigt: Es wäre „unverantwortlich“ gewesen, „auf absehbare Zeit dreistellige Millionensummen aus Kirchensteuermitteln zu investieren“, so Marx gegenüber der Onlineausgabe der Süddeutschen Zeitung am Sonntag. Erst in der vergangenen Woche habe man von dem neuen Kapitalbedarf erfahren, der sich mehr als verdoppelt hätte, so Marx. Die Gesellschafter hätten das Geld kurzfristig aufbringen müssen. „Die Kirche hat nicht nur Verantwortung für die Weltbild-Mitarbeiter, sondern auch für die Kirchensteuerzahler“, rechtfertigt der Münchener Kardinal den Insolvenzantrag. (sz)
Die Gesellschaft Katholischer Publizisten Deutschlands (GKP) zeigt sich betroffen über den Insolvenzantrag der Verlagsgruppe Weltbild. In einem öffentlichen Schreiben weisen sie auf die Wichtigkeit des katholischen Verlags hin: „Der Verlag hat viele geprägt, viele unserer Mitarbeiter haben ihre journalistischen Erfahrungen bei Weltbild gemacht“, stellt der katholische Verband heraus und sorgt sich nun um die berufliche Zukunft der Beschäftigten. Man hoffe, dass so viele Arbeitsplätze wie möglich durch eine Neuordnung des Unternehmens noch erhalten werden können. Die Entscheidung, Insolvenz zu beantragen, sei unternehmerisch und müsse im Zusammenhang mit der Kirchensteuer gesehen werden. (pm)
Der Familienbund der Katholiken begrüßt einen Vorschlag von Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig. Die SPD-Politikerin hat vorgeschlagen, die Regelarbeitszeit für Familien neu zu definieren. Für Eltern mit kleinen Kindern solle die Vollzeit schon bei 32 Stunden erfüllt sein. Schwesig will die 32-Stunden-Woche für Eltern aus Steuern finanzieren. „Es wäre ein gutes Signal, wenn sich eine kürzere Regelarbeitszeit für Familien etablieren würde“, sagt Ulrich Hoffmann, Vorsitzender des Familienbundes der Katholiken im Bistum Augsburg. (pm)

Nordirland
Die nordirische Regierung startet jetzt die bislang größte öffentliche Untersuchung von Kindesmissbrauch. Das hat die nordirische Regierung am Montag angeordnet, nachdem ähnliche Fälle in der irischen Republik jenseits der Grenze bekannt wurden. Wie die KNA berichtet, stehen Heime, Waisenhäuser, Behindertenschulen, Krankenhäuser und auch Jugendstrafanstalten in Großbritannien auf dem Prüfstand. Für den Zeitraum von 1922 bis 1995 untersuchen die Ermittler insgesamt 13 öffentliche Einrichtungen auf sexuelle, emotionale oder körperliche Gewalt gegen Kinder. Die meisten Einrichtungen befanden sich in der Zeit in öffentlicher oder freier Trägerschaft, die katholische Kirche habe davon nur fünf Institutionen geleitet, heißt es. In zwei Jahren soll ein erster Bericht vorliegen. (kna)

Amerika

El Salvador
Sechs Christen sind am Wochenende von mutmaßlichen Mitgliedern einer Gang erschossen worden. Das berichtet die Nachrichtenagentur „Ap“ und bezieht sich auf eine Aussage der Staatsanwaltschaft. Die Opfer seien Angehörige einer evangelikalen Kirche und wurden in der Nähe zur Grenze nach Guatemala erschossen. Details zu den Motiven der Tat gäbe es nicht, heißt es von der Staatsanwaltschaft. Stark bewaffnete Banden kontrollieren El Salvador und tragen stark zu der hohen Mordrate im Land bei. (ap)

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, Adnkronos, Upi, Cns, Ucanews, Misna, Kirche in Not, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.

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