RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 14.1.2014

Tagesmeldungen vom 14.1.2014

- Vatikan will zur Aussöhnung in Syrien beitragen -
-
So viel konkrete politische Stellungnahme ist neu“ -
- Franziskus: „Scheinheilige schaden der Kirche“ -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Stefanie Stahlhofen
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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VATIKAN UND WELT:

Papstpredigt: „Scheinheilige schaden der Kirche“
Wie sich Christus wahrhaftig bezeugen lässt, darum ging es Papst Franziskus in der Morgenmesse an diesem Dienstag. Am Beispiel des Evangeliums (Mk 1, 21-28) machte der Papst bei seiner Predigt in der Casa Santa Marta deutlich, dass Scheinheiligkeit die Menschen vom Glauben entfernt:

„Solche Leute sind nicht kohärent. Immer diese Schriftgelehrten, diese Pharisäer! Es ist, als ob sie die Leute auspeitschten, nicht wahr? ,Ihr müsst dieses tun und jenes‘, sagen sie zu den armen Leuten. Und Jesus sagt zu ihnen: ,Weh euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler! Ihr verschließt den Menschen das Himmelreich.‘ Das sagt Jesus zu ihnen! ,Ihr selbst geht nicht hinein; aber ihr lasst auch die nicht hinein, die hineingehen wollen!‘… So ist es. Wie viele Leute denken, dass der Glaube so sei…“ (rv)
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Vatikan-Diplomat: „So viel konkrete politische Stellungnahme ist neu“
Es ist der traditionelle Jahrestermin der hohen Politik im Vatikan: die Neujahrsansprache des Papstes an das diplomatische Corps. So empfing Papst Franziskus – für ihn zum ersten Mal – am Montag die beim Heiligen Stuhl akkreditierten Diplomaten. Unter ihnen war auch Reinhard Schweppe, der Botschafter der Bundesrepublik Deutschland beim Heiligen Stuhl. Im Gespräch mit uns hat Schweppe die Begegnung noch einmal Revue passieren lassen. (rv)
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Vatikan: Ergebnisse der Syrien-Konferenz
Der Vatikan will zu einer Aussöhnung der Konfliktparteien in Syrien beitragen und den Dialog zwischen Muslimen und Christen in dem Bürgerkriegsland fördern. Alle religiösen Glaubensrichtungen, die diesem Ziel verpflichtet seien, könnten mit vatikanischer Unterstützung rechnen, hieß es in der abschließenden Mitteilung zu einer Syrien-Konferenz, die am Montag im Vatikan stattgefunden hat. Fachleute aus Kirche und Politik waren bei dem Studientag hinter  verschlossenen Türen anwesend, unter ihnen Mohamed El Baradei, der frühere Chef der UN-Atomenergiebehörde. Als Voraussetzungen für einen dauerhaften Frieden in Syrien formulierten die Teilnehmer der vatikanischen Konferenz eine Abfolge mehrerer Schritte: „Sofortige Einstellung der Gewalt, Beginn des Wiederaufbaus, Dialog zwischen den Volksgruppen, Bemühungen zur Beilegung aller regionaler Konflikte und die Teilnahme aller internationalen und globalen Akteure“. (rv/kna)
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Vatikan: US-Außenminister zu langem Gespräch im Vatikan
US-Außenminister John Kerry hat an diesem Dienstag den vatikanischen Staatssekretär Pietro Parolin getroffen. Das Gespräch dauerte eine Stunde und 40 Minuten, war also außergewöhnlich lang und bedeutend, teilte Vatikansprecher Pater Federico Lombardi im Anschluss mit. Es ging um den Nahen Osten und speziell Syrien, mit Blick auf die bevorstehende Friedenskonferenz „Genf 2“ am 22. Januar. Der Papst habe die große Sorge des Heiligen Stuhles über die Lage in Syrien formuliert und neuerlich darauf hingewiesen, dass das Land eine Verhandlungslösung und dringende humanitäre Hilfen brauche. Auch die umstrittene Gesundheitsreform von US-Präsident Obama war Thema. (rv)
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Kollegengespräch: „Kardinalskollegium wird internationaler“
Zum ersten Mal in seiner Amtszeit als Papst hat Franziskus am Sonntag die Namen neuer Kardinäle bekanntgegeben, die er am kommenden 22. Februar beim Konsistorium kreieren will. Europäer sind dabei in der Minderheit. Will der Papst das Kardinalskollegium internationaler machen? Welche Prioritäten werden an seiner Auswahl der neuen Kardinäle ablesbar? Ein Kollegengespräch. (rv)
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AUS DER WELTKIRCHE:

Südsudan: „Die einzige Lösung ist ein politischer Dialog“
Die Lage im Südsudan verschlechtert sich weiter: Die Kämpfe zwischen den Anhängern von Präsident Salva Kiir und dem ehemaligen Vize-Präsidenten Riek Machar haben sich mittlerweile auf sieben der zehn Staaten des Landes ausgeweitet. Die Basis-Gemeinschaft Sant’Egidio ist mit einer Delegation zu den Verhandlungen über die Krise im Südsudan nach Addis Abeba gereist. In der äthiopischen Hauptstadt will die Gemeinschaft zwischen den beiden Parteien vermitteln und die laufenden Verhandlungen stärken. Wir fragten einen Sprecher von Sant’Egidio nach den Herausforderungen dieser katholischen Friedensmission. (rv)
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UNSERE LATEINNACHRICHTEN:

Jede Woche frisch: unsere Nachrichten auf Latein. Gero P. Weishaupt übersetzt für Radio Vatikan ausgewählte Meldungen unseres Programms. (rv)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Rund 100 Obdachlose und Bedürftige haben am Montag auf Einladung der vatikanischen Pfarrei Sankt Anna zu Abend gegessen. An der Mahlzeit in einer Kaffee-Bar nahe dem Vatikan nahm auch der Almosenverwalter des Papstes teil, Erzbischof Konrad Krajewski. Die Initiative sei eine Antwort auf die Aufforderung von Papst Franziskus, sich um die Armen zu kümmern, sagte Pfarrer Bruno Silvestrini. Die vatikanische Kirche Sankt Anna war die erste Pfarrei, die der eben gewählte Papst Franziskus zu einer Messe besuchte. (rv/kna)

Vatikan/Kamerun
Der Vatikan und Kamerun haben ein gemeinsames Abkommen über künftige Zusammenarbeit geschlossen. Die katholische Kirche und das westafrikanische Land wollen in Zukunft enger kooperieren. Der kamerunische Außenminister und der päpstliche Botschafter vor Ort unterzeichneten dazu am Montag eine Vereinbarung. Gemeinsam habe man vor, sich stärker für das „moralische, geistliche und materielle Wohlergehen“ im Land einzusetzen, kommentiert der Vatikan das Abkommen. Die Unabhängigkeit der beiden Parteien bleibe trotz der neuen Kooperationsvereinbarung aber gewahrt. In Kamerun ist rund die Hälfte der Einwohner christlich. Zweitgrößte Religion im Land ist mit 20 Prozent der Islam. (kna)

Vatikan/Frankreich
Ein von Papst Franziskus handsigniertes Motorrad steht Anfang Februar in Paris zur Auktion. Die Maschine war ein Geschenk der Firma Harley-Davidson an den Papst gewesen und trägt am Tank seine Signatur. Der Erlös geht an eine Suppenküche und an eine Unterkunft für Obdachlose in Rom. Auch eine vom Papst signierte Lederjacke derselben Marke werde man im Februar ersteigern können. Das französische Auktionshaus „Bonhams“ wies in einer Stellungnahme am Montag darauf hin, dass Papst Franziskus wohl „eher eine Präferenz für bescheidene Transportmittel“ habe. In Rom ist Franziskus üblicherweise in einem Ford Focus unterwegs. (ap)

Europa

Deutschland
Zur leichteren Orientierung im neuen Gebet- und Gesangbuch „Gotteslob“ haben das Erzbistum Hamburg und die Bistümer Osnabrück und Hildesheim jetzt eine kostenlose App für Smartphones veröffentlicht. Mit der App „Liedfinder Gotteslob“ kann das im Dezember im Norden erschienene Gebet- und Gesangbuch nach alten und neuen Lied- und Gesangstiteln sowie nach Rubriken und Stichworten durchsucht werden, teilte das Bistum Osnabrück am Dienstag mit. Zudem finde sich bei vielen Gesängen ein Hinweis auf die musikalische Form oder veränderte Texte und Melodien. Die App wird im Google-Play-Store und im Apple-Store unter dem Stichwort „Liedfinder“ angeboten. (kna)
Bayerns Wirtschaftsministerin Ilse Aigner hat Staatshilfen für das insolvente kirchliche Medienunternehmen „Weltbild“ ausgeschlossen. „Es werden hier definitiv keine Steuergelder für die Rettung eingesetzt. Uns geht es um die Mitarbeiter“, sagte Aigner dem „Münchner Merkur“ in der Dienstagsausgabe. Deshalb plane die Staatsregierung auch ein Gespräch mit den Beschäftigten. Aigner kündigte an, sie wolle am Donnerstag zusammen mit der bayerischen Arbeitsministerin Emilia Müller mit den von der Insolvenz betroffenen Angestellten sprechen. (kna)

Österreich
Die Anzahl der katholischen Gläubigen in Österreich hat sich im vergangenen Jahr kaum verändert: Die Bischofskonferenz hat einen Rückgang von unter einem Prozent verzeichnet. Das ist das aktuelle Ergebnis der jetzt veröffentlichten Kirchenstatistiken. Insgesamt leben derzeit 5,31 Millionen Katholiken in Österreich. Zwar ist die Anzahl der Kirchenaustritte im letzten Jahr um knapp fünf Prozent leicht angestiegen. Im Gegenzug gab es aber mehr Kircheneintritte als im Jahr davor. Die Zahl der katholischen Priester in Österreich ist weitgehend stabil. Bei den kirchlichen Trauungen war ein leichtes Plus zu verzeichnen. (kap)

Ukraine
Das Kulturministerium hat der mit Rom unierten griechisch-katholischen Kirche der Ukraine mit einer Klage gedroht. Das teilte das Oberhaupt der Kirche, der Kiewer Großerzbischof Swjatoslaw Schewtschuk, mit. Er veröffentlichte am Montag ein Schreiben des ukrainischen Vizekulturministers Timofi Kokhan. Dieser wirft der griechisch-katholischen Kirche vor, ihre Seelsorgearbeit auf dem Kiewer Unabhängigkeitsplatz im Dezember für politische Zwecke „missbraucht“ zu haben. Damit hätte die Kirchgemeinschaft gegen das Religionsgesetz verstoßen, so der Vorwurf der Regierung. Großerzbischof Schewtschuk verteidigte hingegen die Abhaltung von Gottesdiensten bei Versammlungen der Opposition in Kiew. Seine Kirche sei nicht politisch aktiv und wolle hingegen allen Bürgern beistehen, die „eine geistliche Begleitung“ wünschen, so Schewtschuk in einer Pressemitteilung. (risu)

Naher Osten

Libanon/Syrien
Libanesische Offiziere haben Vertreter jener Islamisten getroffen, die eine Gruppe entführter syrischer Nonnen aus Maalula gefangen halten. Das berichten libanesische Medien. Die Verhandlungen seien auf Vermittlung Katars zustande gekommen, das die syrische Rebellen unterstützt. Ergebnisse der Gespräche wurden vorerst nicht bekannt. Am 2. Dezember 2013 kidnappten Terroristen in der damals mehrheitlich von Christen bewohnten Ortschaft bei Damaskus eine Gruppe von Nonnen. Wie viele Frauen in die Gewalt der Islamisten kamen, ist nicht ganz klar. Es handelt sich um orthodoxe Nonnen syrischer und libanesischer Nationalität. (apic)

Vereinte Nationen

UNO/Vatikan
Das UN-Kinderrechtskomitee (UNCRC) will am kommenden Donnerstag den Schutz von Minderjährigen durch den Heiligen Stuhl untersuchen. Dabei gehe es unter anderem um Kinderpornografie, teilte das UN-Menschenrechtsbüro am Dienstag in Genf mit. Es handelt sich um eine turnusmäßige Prüfung, der sich alle 193 Unterzeichnerstaaten der UN-Kinderrechtskonvention zu unterziehen haben, ist jedoch der erste derartige Check für den Vatikan. Ergebnisse des Gremiums von 18 unabhängigen Experten werde man am 5. Februar vorstellen. Bei der Sitzung des Komitees vom 13. bis 31. Januar wird auch die Lage für Kinder in der Republik Kongo, dem Jemen, Portugal, Russland und Deutschland erörtert. (kna)

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, Adnkronos, Upi, Cns, Ucanews, Misna, Kirche in Not, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.

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20.20 Uhr „Magazin“

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