RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 15.1.2014

Tagesmeldungen vom 15.1.2014

- Papst: „Taufe schafft Gemeinschaft“ -
- Vatikan: „Iran muss an Genf 2 teilnehmen“ -
- Heiligsprechungen werden kostengünstiger -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: P. Bernd Hagenkord SJ
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Papst bei Generalaudienz: „Taufe schafft Gemeinschaft“
„Das Volk Gottes gibt den Glauben weiter, tauft seine Kinder und geht seinen Weg“: Mit der Katechese bei der Generalaudienz an diesem Mittwoch setzte Papst Franziskus seine Reihe zu den Sakramenten fort, zum zweiten Mal ging es um die Taufe: Sie mache die Gläubigen zu einer starken Gemeinschaft und zu Protagonisten der Weitergabe des Glaubens, so Franziskus. Durch das Zweite Vatikanische Konzil hätten die Christen gelernt zu sagen, dass man durch die Taufe in das Volk Gottes eintrete, Teil eines „Volkes auf dem Weg“ sei, pilgernd in der Zeit. (rv)
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Vatikan wünscht sich Teilnahme des Iran an Genf 2-Konferenz
„Die Welt erwartet sich von den Syrien-Friedensverhandlungen ‚Genf 2’ wirkliche Schritte hin zum Frieden.“ Das sagte Kurienkardinal Jean-Louis Tauran im Interview mit Radio Vatikan. Der Präsident des Päpstlichen Rates für Interreligiösen Dialog hatte am Montag im Vatikan hinter verschlossenen Türen die Arbeiten einer Vatikan-Konferenz eröffnet, bei der Wege zum Frieden in Syrien erörtert wurden. ‚Genf 2’, eine internationale Konferenz zum selben Thema, startet in einer Woche in der Schweiz. Der Vatikan hofft, dass der Iran daran teilnimmt, so Tauran: „Denn das Nuklearabkommen war ja schon ein sehr positiver Schritt.“ (rv)
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Heiligsprechungen: Vatikan will Kosten senken
Der Vatikan will die Kosten für Verfahren zur Heiligsprechung senken und berechenbarer machen. Wie die Vatikanzeitung „L´Osservatore Romano“ meldet, gelten seit Jahresbeginn feste Sätze für solche Prozesse, an die sich die Beteiligten halten müssten. Die Maßnahme solle Bescheidenheit und Gerechtigkeit fördern und Ungleichbehandlungen von Fällen vermeiden, zitiert die päpstliche Zeitung den zuständigen Kurienkardinal Angelo Amato. Zugleich teilte Amato mit, seine Behörde werde einen Spendenfonds für Heiligsprechungsverfahren einrichten, die an Geldmangel zu scheitern drohten. Selig- und Heiligsprechungsverfahren kosten oft weit mehr als 50.000 Euro. Dieses Geld müssen in der Regel die Antragsteller, zumeist Bistümer oder Orden, aufbringen. (kna)

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HINTERGRÜNDE:

US-Botschafter: Treffen mit Vatikanstaatssekretär war „Erfolg“
Syrien war eines der Themen beim Treffen von US-Außenminister John Kerry mit Staatssekretär Pietro Parolin am Dienstag. Der Vatikan betonte dabei die Wichtigkeit der humanitären Hilfe. Insgesamt wurde das Treffen als „außergewöhnlich lang und bedeutend“ bezeichnet. Nach der Begegnung bestätigte der US-Botschafter beim Vatikan, Kenneth Hackett, dass auch seine Regierung das Treffen als „Erfolg“ bewertet. Medienberichten zufolge kündigte US-Außenminister Kelly zu Abschluss des Treffens mit Erzbischof Parolin an, US-Präsident Barack Obama wolle den Papst sehen. Ob und wann ein solches Treffen stattfinden kann, wurde nicht bekannt. (rv)
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Unwort des Jahres: Der politischen Debatte „aufs Maul“ geschaut
Traurig-bitter aber treffsicher: So kommentiert der Direktor der Caritas München, Hans Lindenberger, die Entscheidung der zuständigen Jury, das Wort „Sozialtourismus“ zum Unwort des Jahres zu erklären. Das Wort meint Menschen, die nur deshalb in ein anderes Land ziehen, um von den dort gebotenen Sozialleistungen zu profitieren. Hans Lindenberger spielt auf die Debatte um die innereuropäische Freizügigkeit an: „Da wurde der politischen Debatte wirklich aufs Maul geschaut, wenn ich das so sagen darf. Diese Wahl des Unworts empfinde ich aber auch als eine echte Mahnung, eine Mahnung zu einem fairen und nicht verletzenden Umgangsstil in der Wortwahl.“ Das Wort diskriminiere notleidende Menschen, so die Begründung der Jury, vor allem Menschen aus Osteuropa. (münchner kirchennachrichten)
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UNSER FILMTIPP:

A Touch of Sin
Vier Geschichten aus der chinesischen Gegenwart. Ein Minenarbeiter begehrt erst friedlich, dann gewaltsam gegen die Korruption in seinem Dorf auf, ein Wanderarbeiter führt ein Leben als Raubmörder, die Rezeptionistin eines Bordells tötet einen zudringlichen Freier, ein junger Mann begeht angesichts fehlender Perspektiven Selbstmord. Das auf realen Begebenheiten beruhende Drama entfaltet in den lose zusammenhängenden Episoden eine überaus pessimistische Bestandsaufnahme des Landes. Die meisterhafte, im Kern zutiefst humane Studie über eine von Gewalt und Gefühlskälte beherrschte Gesellschaft scheut auch krasse und blutige Szenen nicht. Diese geraten jedoch nie zum Selbstzweck, sondern werden als Reaktion auf Demütigung und die Missachtung menschlicher Würde dargestellt. - Ab 16. (FilmDienst)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Die Aufsichtskommission für das Geldinstitut des Vatikan, kurz IOR, ist neu besetzt worden. An diesem Mittwoch gab der Vatikan die von Papst Franziskus für fünf Jahre ernannten Mitglieder bekannt. In der Kommission, die sich ausschließlich aus Kardinälen zusammensetzt, ist in Zukunft auch der Wiener Erzbischof Christoph Schönborn vertreten. Weitere Prüfer des Geldinstituts sind Thomas Christopher Collins aus Toronto, Kurienkardinal Jean-Louis Tauran, der Erzpriester von Santa Maria Maggiore Santos Abril y Castellò sowie der vatikanische Staatssekretär Pietro Parolin. Erst am 16. Februar hatte Benedikt XVI. die Kommission unter dem Vorsitz des damaligen Kardinalstaatssekretärs Tarcisio Bertone für fünf Jahre erneuert. Mit dem neuen Pontifikat wurde diese Regelung aufgehoben. (rv)
In der Päpstlichen Lateinamerikakommission bleibt nahezu alles beim Alten: An diesem Mittwoch bestätigte Papst Franziskus Kardinal Marc Ouellet als Präsidenten, ferner den Sekretär Guzmán Carriquiry, einen Laien, sowie die Berater des Gremiums. In der Gruppe der Berater ersetzt der zukünftige Kardinal Baldisseri den als Nuntius nach Deutschland entsandten Erzbischof Nicola Eterovic, alle anderen Berater sind bestätigt. Unter den nichtspanischsprachigen Mitgliedern der Kommission befindet sich nach wie vor der Bischof von Essen, Franz-Josef Overbeck. (rv)
Georg Ratzinger, der Bruder des emeritierten Papstes Benedikt, begeht an diesem Mittwoch seinen 90. Geburtstag in Rom. In der Kapelle des früheren Nonnenklosters Mater Ecclesiae, Benedikts Wohnsitz in den vatikanischen Gärten, wurde am Morgen eine Messe mit Danksagung, Musik und Gesang gefeiert, teilte der vatikanische Pressesaal mit. Es folgte ein Geburtstagsfrühstück mit gesungenen Grüßen, „dem traditionellen Brauch Bayerns folgend“, heißt es wörtlich in der Mitteilung. Nachmittags um 17.15 Uhr steht am historischen Sitz von Radio Vatikan gleich neben dem Kloster ein Konzert mit zwei Pianisten, Violine und Tenor auf dem Programm. (rv)
10.000 Angehörige des Neokatechumenalen Weges werden am 1. Februar Papst Franziskus treffen. Das gab der Vatikan an diesem Mittwoch bekannt. Anlass ist die Aussendung von siebzehn neuen „Missiones ad Gentes“, kleinen evangelisierenden Gemeinschaften. Der Papst wird dabei die etwa 75 Familien, die sich aufmachen werden, mit einem besonderen Gebet und Segen begleiten. Jede dieser kleinen Gemeinschaften des Neokatechumenalen Weges besteht aus vier Familien mit ihren Kindern, einem Priester, einem Seminaristen und zwei zölibatär lebenden Frauen. Derzeit sind solche Missionen in 52 Städten auf der ganzen Welt aktiv. (rv)

Europa

Deutschland
Die katholische Kirche will 65 Millionen Euro bereitstellen, um soziale Härten für die Mitarbeiter des angeschlagenen Weltbild-Verlags abzufedern. „Es ist vorgesehen, dass sich die Gesellschafter in dem finanziellen Rahmen an der sozialen Absicherung der Mitarbeiter beteiligen, der ursprünglich für die Sanierung vorgesehen war.“ Das sagte der Aufsichtsratsvorsitzende der Weltbild-Gruppe Peter Beer der „Augsburger Allgemeinen“. Die kirchlichen Eigentümer des Verlags hätten im Herbst 65 Millionen Euro für die Sanierung zugesichert, fuhr der Generalvikar des Erzbistums München und Freising fort. Es sei wichtig, „dass die Kirche jetzt das Möglichste tut, um zu helfen und dem eigenen ethischen Anspruch gerecht zu werden.“ Den Vorwurf, die Kirche habe die ursprüngliche finanzielle Zusage zurückgezogen, stritt Beer ab. (epd)
Das Hinterfragen der Wirtschaftsordnung, die Opfer fordere, und das gleichzeitige Verkünden der Frohen Botschaft an die Armen: Diesen Doppelauftrag Papst Franziskus’ hat die Kirche noch längst nicht in ihrer ganzen Wucht begriffen. Das sagte Kardinal Walter Kasper anlässlich eines Empfangs für den Präsidenten von Missio Aachen, Klaus Krämer. Kasper warnte die Kirche in Deutschland vor der „Grundgefahr der Selbstbezogenheit“. Eine Kirche, die „nur um sich selbst kreist, ist krank“. (kna)

Schweiz
Beim diesjährigen World Economic Forum (WEF) in Davos soll das Leben in einem syrischen Flüchtlingslager simuliert werden. Das gaben die Organisatoren bekannt. An dem Treffen von internationalen Wirtschaftsleuten und Politikern von 22. bis 25. Januar soll es unter anderem darum gehen, „reichen Managern“ die Lage der Syrer näher zu bringen. Man könne dann „fühlen“, wie es sei, ein Flüchtling zu sein, so die Erläuterung im offiziellen Programm des WEF. Auch das Thema Korruption werde eine große Rolle spielen. Die Wirtschaftschefs seien so engagiert wie nie und würden darüber reden, wie sie wieder Vertrauen gewinnen könnten, so Robert Greenhill, Managing Director beim WEF. Zum ersten Mal wird mit Hassan Rohani auch ein amtierender Präsident aus dem Iran in Davos anwesend sein. (pm)

Italien
Abraham Skorka, Rabbiner aus Buenos Aires und enger Freund von Papst Franziskus, spricht an diesem Donnerstag in Rom über die jüdisch-katholischen Beziehungen. Anlass ist eine Konferenz an der päpstlichen Universität Gregoriana mit dem Titel „Jüdisch-katholische Beziehungen. 50 Jahre nach Nostra Aetate. Eine lateinamerikanische Perspektive.“ Der Rektor des lateinamerikanischen Rabbiner-Seminars hatte im Jahr 2010 ein Interviewbuch mit dem damaligen Erzbischof der Stadt, Jorge Mario Bergoglio, veröffentlicht. Im September wohnte er während eines Rom-Aufenthalts im vatikanischen Gästehaus Santa Marta. Skorka wird den Papst im Mai auch auf dessen Reise ins Heilige Land begleiten. (kap)

Frankreich
Frankreichs Staatspräsident Francois Hollande hat eine Gesetzesinitiative zur Legalisierung aktiver Sterbehilfe angekündigt. Bei einer Pressekonferenz in Paris über die Zukunftsperspektiven des Landes sagte Hollande am Dienstag, wenn ein unheilbarer kranker Mensch angesichts unerträglicher Lebensbedingungen medizinische Hilfe für die Beendigung seines Lebens verlange, solle diese gewährt werden. Im Zentrum müsse dabei die Würde des Menschen stehen. Derzeit ist aktive medizinische Sterbehilfe in Frankreich illegal. Seit zwei Gesetzesreformen von 2002 und 2005 ist es erlaubt, medizinische Behandlungen auf Wunsch des Patienten abzubrechen, wenn keine Aussicht auf Heilung besteht. Ferner dürfen Ärzte schmerzlindernde Mittel auch dann geben, wenn diese lebensverkürzende Nebenwirkungen haben. Mehrfach hatten spektakuläre Fälle in den vergangenen Jahren eine öffentliche Debatte über aktive Sterbehilfe ausgelöst. (kna)

Amerika

Vereinigte Staaten
Die Erzdiözese Chicago übergibt an diesem Mittwoch einen Bericht über Missbrauchsfälle an Opferanwälte. Der Bericht bezieht sich auf Übergriffe Geistlicher in der Erzdiözese Ende der 90er Jahre. Er soll laut Medienberichten kommende Woche veröffentlicht werden. Kein Geistlicher, der sich in der Vergangenheit des sexuellen Missbrauchs schuldig gemacht hat, übe aktuell ein kirchliches Amt aus, versicherte Kardinal Francis George am Sonntag in einem Brief an die Gläubigen seines Erzbistums Chicago. Ein Teil der Täter sei bereits verstorben. Laut Angaben der Lokalpresse ist in dem Bericht von 30 Vergewaltigern und über 40 Opfern die Rede. (cna/ap)

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, Adnkronos, Upi, Cns, Ucanews, Misna, Kirche in Not, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.

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Nachrichtenarchiv von Radio Vatikan

Radio Vatikan sendet täglich:16.00 h „Treffpunkt Weltkirche“

20.20 Uhr „Magazin“

6.20 Uhr Wiederholung des „Magazins“ vom Vortag

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