RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 17.1.2014

Tagesmeldungen vom 17.1.2014

- Staatssekretär Parolin über vatikanische Diplomatie -
- Kardinal Koch: „Leibrock Christi zusammenfügen“ -
- Missbrauch: Heiliger Stuhl hat „Lektion gelernt“ -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Mario Galgano
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Staatssekretär Parolin über Papst Franziskus, menschliche Diplomatie und Europa
Der Chefdiplomat des Heiligen Stuhles wünscht sich viel Menschlichkeit in der Diplomatie. Vatikan-Staatssekretär Pietro Parolin, der im vergangenen November sein Amt antrat, äußerte sich dazu in einem ausführlichen Interview mit dem Vatikan-Fernsehsender CTV. Parolin verriet in dem Gespräch außerdem, welche Prioritäten er bei Papst Franziskus sieht und wie er selbst sein Amt als „zweiter Mann im Staat“ versteht. (ctv/rv)
Radio Vatikan fasst die wichtigsten Aussagen hier in Text und Ton zusammen

Kardinal Koch: „Den Leibrock Christi wieder zusammenfügen“
Ist denn Christus zerteilt? Mit dieser Frage aus dem Ersten Korintherbrief beschäftigt sich die diesjährige Gebetswoche für die Einheit der Christen, die am Samstag beginnt. Es sei für alle Gläubigen eine Last, dass 2.000 Jahre nach dem Wirken Jesu die Christen nicht vereint seien, sagt im Gespräch mit Radio Vatikan der vatikanische Ökumeneverantwortliche, Kardinal Kurt Koch. Er sieht das Thema der Gebetswoche als eine große Herausforderung: Spaltungen entsprächen nicht dem Willen Christi und müssten unbedingt überwunden werden. (rv)
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Missbrauch: „Heiliger Stuhl hat Lektion gelernt“
Behindert der Vatikan bei kirchlichen Missbrauchsfällen die Justiz anderer Länder, vertuscht er Fälle, ist er gar nicht wirklich an Transparenz und an Missbrauchs-Prävention interessiert? Diesen Eindruck kann man haben, wenn man die Zeitungsberichte über eine Anhörung des Vatikans vor dem Genfer UNO-Kinderschutzkomitee liest. Aus freien Stücken hatten dort am Donnerstag – zum ersten Mal überhaupt – Vatikanvertreter über ihre Politik zur Missbrauchsbekämpfung ausgesagt, genauso wie Vertreter anderer Staaten. Doch einige Nachrichtenagenturen und Medien stellen die Anhörung als eine Art Offenbarungseid des Heiligen Stuhles dar. Weihbischof Charles Scicluna hatte einen anderen Eindruck. Der langjährige Verantwortliche der Glaubenskongregation für den Umgang mit Missbrauchsfällen war Teil der Vatikan-Delegation, die in Genf aussagte. (rv)
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Papstpredigt: „Ein Christ folgt Gott und keiner Mode“
Ein Kind Gottes zu sein ist ein Geschenk, das man nicht „verkaufen“ kann. Das sagte der Papst an diesem Freitag bei der Morgenmesse im vatikanischen Gästehaus Santa Marta. In unserer Gesellschaft sei die Versuchung groß, sich auch als Christ dem „weltlichen Leben“ anzupassen und so das Wort Gottes nicht zu befolgen, fügte Franziskus an. Er bezog sich auf die vielen Hinweise im Alten Testament, in der sich die Israeliten immer wieder von Gott abwandten, um die Annehmlichkeiten der Welt zu genießen. (rv)
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AUSBLICKE:

Kardinal Koch zur Gebetswoche für die Einheit der Christen
Ist denn Christus zerteilt? Mit dieser Frage aus dem Ersten Korintherbrief beschäftigt sich die diesjährige Gebetswoche für die Einheit der Christen, die am Samstag beginnt. Es sei für alle Gläubigen eine Last, dass 2.000 Jahre nach dem Wirken Jesu die Christen nicht vereint seien, sagt im Gespräch mit Radio Vatikan der vatikanische Ökumeneverantwortliche, Kardinal Kurt Koch. Er sieht das Thema der Gebetswoche als eine große Herausforderung: Spaltungen entsprächen nicht dem Willen Christi und müssten unbedingt überwunden werden. (rv)
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Rabbiner Skorka zur Reise mit seinem Freund, Papst Franziskus
Wenn der Papst im Mai ins Heilige Land reist, ist ein alter Freund aus Argentinien mit von der Partie: Der Rabbiner Abraham Skorka wird seinen Freund Franziskus begleiten. Zum ersten Mal besucht ein Papst zusammen mit einem Rabbiner Israel. Aktuell ist Skorka zu Besuch in Rom und im Vatikan. Marion Sendker hat für Radio Vatikan mit ihm gesprochen: über die Entwicklungen im jüdisch-katholischen Dialog und über die Reisepläne für die gemeinsame Zeit in Israel im Mai. (rv)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Franziskus hat eine Einladung nach Mailand erhalten. Kardinal Angelo Scola lud den Papst zur Weltausstellung Expo 2015 in seine Bischofsstadt ein. Das teilte Vatikansprecher Pater Federico Lombardi mit. Scola war mit einer Delegation aus seiner Erzdiözese an diesem Freitag im Vatikan und traf den Papst zur Privataudienz. Vom 1. Mai bis zum 31. Oktober 2015 wird in der norditalienischen Metropole die nächste große Weltausstellung stattfinden. Die Expo 2015 in Mailand widmet sich dem Thema Ernährung, Energie und Nachhaltigkeit. (rv)
Bei seinem nächsten Besuch einer römischen Pfarrei wird Papst Franziskus eine Gruppe Obdachloser sowie rund 100 Flüchtlinge treffen. Das kündigte der zuständige Pfarrer Valerio Baresi im Gespräch mit Radio Vatikan an. Der Papst besucht am Sonntagnachmittag die Pfarrei „Sacro Cuore di Gesu a Castro Pretorio“ unmittelbar neben dem römischen Hauptbahnhof Termini. Franziskus wird dort das Sozialzentrum aufsuchen, so Baresi. Vor einer Messe mit den Pfarrmitgliedern trifft der junge Familien mit ihren in den vergangenen Monate getauften Kindern. Papst Benedikt XVI. hatte im Februar 2010 das ebenfalls in Bahnhofsnähe gelegene Sozialzentrum der Caritas Rom mit Mensa und Herberge besucht. (rv/kna)
Die Glaubensferne vieler Menschen ist ein Ansporn für alle Christen, die Einheit zu suchen. Das sagte der Papst an diesem Freitagvormittag einer Delegation der Lutherischen Kirche Finnlands in einer Audienz im Vatikan. Es ist seit Johannes Paul II. zu einer Tradition geworden, dass eine Delegation der finnischen Lutheraner vor dem Festtag des finnischen Schutzpatrons, des heiligen Heinrich von Uppsala (gestorben um 1160), den Vatikan besucht. Der Papst ging auf das Thema der Gebetswoche für die Einheit der Christen ein: Jesus habe darum gebetet, dass seine Gemeinde eins sei. Es gebe Stimmen, die daran zweifelten, dass die volle und sichtbare Einheit aller Christen noch erreicht werden könne. Die Gläubigen dürften sich jedoch durch solche Stimmen nicht von ihren Bemühungen um die Ökumene abbringen lassen. (rv/kna)
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Der Papst hat sich bei den Arbeitern der Päpstlichen Gärtnerei für ihren Dienst bedankt. An diesem Freitagvormittag empfing Franziskus die Gärtner in Audienz. „Dank euch erleben die Gäste im Vatikan einen angenehmen und gut funktionierenden Begegnungsort“, sagte Franziskus den Mitarbeitern. Die so genannte Floreria ist unter anderem für die Gärten und den Blumenschmuck zuständig. Die Arbeiter kümmern sich um die Bestuhlung in Sankt Peter bei Messen und Treffen mit dem Papst sowie um die Dekoration in der Audienzhalle, im Apostolischen Palast und in den übrigen drei Papst-Basiliken. Ihre Arbeit käme allen Besuchern und Pilgern zugute, fügte der Papst an. Die Päpstliche Gärtnerei verwahrt auch den berühmten Ofen in der Sixtinischen Kapelle, der bei einem Konklave verwendet wird. (rv)
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Europa

Schweiz
Der Nuntius in der Schweiz wird die Idee einer Gründung eines Bistums Zürich nach Rom weiterleiten. Das teilte die Diözese Chur am Donnerstag mit. Der Bischof von Chur, Vitus Huonder, habe das Thema mit dem Vatikanvertreter in Bern, Erzbischof Diego Causero, diskutiert, schreibt Bistumssprecher Giuseppe Gracia in einer Medienmitteilung. Die Zürcher Kantonalkirche hatte ihr 20 Jahre altes Gesuch für ein eigenes Bistum im vergangenen Jahr wieder zur Sprache gebracht und bei Bischof Huonder formell erneut eingereicht, der für das Gebiet Zürich zuständig ist. Im Dezember traf sich der Churer Bischof mit einer Delegation aus Zürich. Dabei habe der Bischof „Verständnis“ für das Anliegen signalisiert, hieß es danach aus Zürich. (pm/kipa)

Frankreich
Die Bischofskonferenz hat vor einer Gesetzesänderung zugunsten aktiver Sterbehilfe gewarnt. Es sei inakzeptabel, einem Kranken dabei zu helfen, sein Leben zu beenden, so die Bischöfe in einer am Donnerstag veröffentlichten Erklärung. Niemand könne frei über den Tod verfügen. Sterbehilfe werde heutzutage als „letzte Freiheit“ des Menschen angesehen, so eine Note der Bischöfe. Doch die Gesellschaft laufe Gefahr, diese Form des Sterbens zu verharmlosen. Menschen, die ihren Lebenswillen verloren hätten, bräuchten Solidarität und Unterstützung und nicht Beihilfe zum Sterben. Bei einer Pressekonferenz hatte Staatspräsident François Hollande am Dienstag angekündigt, das sogenannte „Leonetti-Gesetz“ zu revidieren und einen rechtlichen Rahmen für die Abkürzung des Leidens am Lebensende zu ermöglichen. Bisher ist in Frankreich nur die passive Sterbehilfe erlaubt, also etwa das Abstellen von Beatmungsgeräten. (kipa/apic)

Polen
Die Bischöfe lehnen eine Vereinfachung von Kirchenaustritten ab. Ein solches Verfahren hatte die Datenschutzbehörde gefordert. Der Generalsekretär der Bischofskonferenz, Weihbischof Wojciech Polak, riet am Donnerstag mehreren Pfarrern, gegen entsprechende Mahnschreiben Beschwerde einzulegen und notfalls vor das Verwaltungsgericht zu ziehen. Die Datenschützer hatten unter Berufung auf ein Urteil des Obersten Verwaltungsgerichtshofs in den vergangenen Wochen erstmals vier Priester gerügt, weil sie sich geweigert hätten, im Taufregister den Kirchenaustritt zu vermerken. Polak kritisierte gegenüber der polnischen Nachrichtenagentur „KAI“, dass das Gericht für einen Austritt eine einfache Erklärung für ausreichend halte und damit die Einhaltung des Kirchenrechts nicht für notwendig erachte. Medienberichten zufolge wiesen Geistliche in einer Reihe von Fällen Austrittswillige ab. (kna)

Afrika

Südsudan
Ein Friedensabkommen im Südsudan könnte demnächst abgeschlossen werden. Das teilte der Präsident Angolas, José Edoardo dos Santos, mit. In der angolanischen Hauptstadt Luanda finden derzeit Friedengespräche unter Beteiligung kirchlicher Vermittler statt. Derweil haben nach Angaben des Fidesdienstes Kirchenvertreter im Südsudan die Lage vor Ort beschrieben. „Es ist schrecklich, mitanzusehen, wie sich eine politische Auseinandersetzung in einen ethnischen Konflikt verwandelt“, zitiert Fides Mitglieder des südsudanesischen Kirchenrates, in dem sich die christlichen Konfessionen des jungen Staates, darunter auch die katholische Kirche zusammenschließen. Seit Mitte Dezember starben bei Ausschreitungen zwischen Soldaten, die dem Präsidenten Salva Kiir treu sind, und Rebellen des ehemaligen stellvertretenden Präsidenten Riek Machar Tausende Menschen. Rund 400.000 Binnenflüchtlinge verließen die Heimat und 80.000 Flüchtlinge suchten in Nachbarländern Schutz. (rv/fides)

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, Adnkronos, Upi, Cns, Ucanews, Misna, Kirche in Not, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.

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