RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 18.1.2014

Tagesmeldungen vom 18.1.2014

- Lehmann zu Papst: Limburg braucht rasche Lösung -
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Insgesamt 384 Priester wegen Missbrauchs laisiert
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Vatikan-Untersuchung über Medjugorje beendet -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Gudrun Sailer
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Kardinal Lehmann spricht mit Franziskus über Limburg
Der Fall Limburg braucht eine rasche Klärung. Das hat der Mainzer Kardinal Karl Lehmann an diesem Samstag bei einer Audienz Papst Franziskus anvertraut. Ende des Monats sei mit dem Abschlussbericht der Kommission zu rechnen, die von der Bischofskonferenz eingesetzt worden war, um zu den Fakten des Limburger Bauvorhabens und anderer Vorgänge im Bistum an der Lahn vorzudringen. Radio Vatikan bat den Kardinal nach der Unterredung mit dem Papst zu einem Interview. Dabei ging es auch um die Frage der Familienseelsorge. (rv)
Hier mehr in Text und Ton

Wegen Missbrauchs aus dem Priesterstand entlassen
Papst Benedikt XVI. hat in seiner Amtszeit Hunderte Geistliche wegen sexuellen Missbrauchs des Priesterstandes entheben lassen. Das bestätigte Vatikansprecher Federico Lombardi an diesem Samstag gegenüber Journalisten. Demnach wurden 2011 und 2012 insgesamt 384 Geistliche aus dem Priesterstandes entlassen, rund zwei Drittel davon im früheren der beiden Jahre. Es waren die beiden letzten Amtsjahre von Benedikt XVI., der die Kirche auf ein energisches Vorgehen gegen die Missbrauchsskandale verpflichtet hatte. Die Zahlen waren am Donnerstag bei der Vorstellung des Kinderschutzberichts des Heiligen Stuhls vor dem UN-Komitee über die Rechte des Kindes in Genf bekanntgeworden. Insgesamt hat der Vatikan 2011 nach eigenen Angaben 659 Geistliche aus dem Priesterstand entlassen, ein großer Teil wegen Konflikten mit der Ehelosigkeit. (kna)

Papstbotschaft zum Weltflüchtlingstag am Sonntag
An diesem Sonntag, den 19. Januar, begeht die Kirche den Welttag des Migranten und Flüchtlings. Wir wiederholen die zu diesem Tag verfasste Botschaft von Papst Franziskus, die der Heilige Stuhl im vergangenen August publizierte. Der kirchliche Welttag der Migranten und Flüchtlinge wurde erstmals 1914, also vor genau 100 Jahren, von Papst Benedikt XV. unter dem Eindruck des Ersten Weltkriegs ausgerufen. Er erinnert heute an das Schicksal von mehr als 40 Millionen weltweit Vertriebener. (rv)
Hier lesen Sie die Papstbotschaft zum Weltflüchtlingstag
Hier: Österreich – Flüchtlinge auch als Menschen sehen

Ägypten: Neue Verfassung geht in die richtige Richtung
Die Ägypter „haben Vertrauen in die Demokratie“: So kommentierte einer der Sprecher der katholischen Kirche in dem nordafrikanischen Land, Pater Rafic Greiche, das Referendum über die neue ägyptische Verfassung. Viele westliche Medien hätten das Ergebnis des Referendums als „Sieg der Militärs“ dargestellt. Tatsächlich sei die „Stimme des Volkes“ aber ein Votum „gegen den religiösen Extremismus, gegen die Scharia und gegen die von den Muslimbrüdern in Gang gesetzten Versuche zur Islamisierung der Gesellschaft“ gewesen, zitiert die Stiftung Pro Oriente den Pater. Etwa 98 Prozent der Wähler und Wählerinnen haben der neuen Verfassung zugestimmt. Wie sieht das Grundgesetz Ägyptens aus? Was ändert sich für die Christen im Land? Radio Vatikan sprach mit dem koptisch-katholischen Bischof Kyrillos William von Assiut in Ägypten. (rv/kap)
Hier hören und lesen Sie, was der Bischof sagte

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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Vatikan/Bosnien-Herzegowina
Die vatikanischen Untersuchungen über den kirchlich nicht anerkannten Marienwallfahrtsort Medjugorje in Bosnien-Herzegowina sind abgeschlossenen. Das hat Vatikansprecher Federico Lombardi an diesem Samstag bestätigt. Am Freitag sei die internationale Untersuchungskommission unter Vorsitz des früheren römischen Kardinalvikars Camillo Ruini zu ihrer letzten Sitzung zusammengetreten. Das Ergebnis werde nun zur weiteren Bearbeitung der Glaubenskongregation zugeleitet. Zu welchen Schlüssen die Kommission kam, teilte Lombardi vorerst nicht mit. In Medjugorje soll es seit Juni 1981 zu Marienerscheinungen gegenüber sechs Personen gekommen sein, die sich bis in die Gegenwart wiederholten. (rv/kna)

Vatikan/Italien
Der Papst hat den italienischen Staatssender RAI an seine Verpflichtung zur ausgewogenen und stets respektvollen Berichterstattung erinnert. Öffentlich-rechtliches Fernsehen und Radio diene der Kultur und der Bildung: das sei eine Verantwortung, die ein öffentlicher Sender „unter keinen Umständen aufgeben“ dürfe, sagte Franziskus vor Mitarbeitern und Leitern der RAI. Die Journalisten und Redaktionsleiter hätten sowohl jene Menschen zu respektieren, über die sie informieren, als auch das Publikum. Franziskus rief dazu auf, das „ethische Niveau“ der Kommunikation hoch zu halten. (rv)

Vatikan/Deutschland
Wissenschaftler, die sich mit der Soziallehre der Kirche beschäftigen, sind dazu eingeladen, ihre Arbeiten bei einem internationalen Preisausschreiben des Vatikans einzureichen. Die päpstliche Stiftung „Centesimus Annus – Pro Pontifice“ schreibt zum zweiten Mal einen Forschungspreis aus, wie aus einer Mitteilung der im Vatikan ansässigen Institution hervorgeht. Prämiert werden herausragende Arbeiten, die wirtschaftliche und soziale Fragen aus dem Blickwinkel der katholischen Soziallehre beleuchten. Der Hauptpreis ist mit 30.000 Euro dotiert. (rv)

Vatikan/Tonga
Der deutsche Vatikan-Diplomat Erzbischof Martin Krebs ist neuer apostolischer Nuntius in Tonga. Bereits seit einem Jahr wirkt der 47-jährige als Nuntius in Neuseeland, auf den Cookinseln, in Kiribati, Palau und Mikronesien. Im Herbst des vergangen Jahres hatte Papst Franziskus ihn zusätzlich zum Apostolischen Nuntius für Fidschi, Samoa und Vanuatu gemacht. Tonga ist ein kleiner Inselstaat im Südpazifik. Auch wenn die meisten Bewohner Christen sind, sind nur etwa 15 Prozent der Tongaer katholisch. (rv)

Europa

Deutschland/Österreich
Der unter Druck geratene islamische Reform-Theologe Mouhanad Khorchide sieht den öffentlichen Streit um seine eigene Person gelassen. „Ich habe Rückendeckung von der Politik, der Universität, meinen Studierenden und der muslimischen Basis“ sagte er am Donnerstagabend bei einem Podiumsgespräch in der Diplomatischen Akademie in Wien. Khorchide ist zurzeit Professor für islamische Religionspädagogik an der Universität Münster. Mit seiner Idee eines „barmherzigen Islams“, die er in seinen kontrovers diskutierten Büchern „Gott ist Barmherzigkeit“ und „Der missverstandene Gott“ erläutert, hat sich der islamische Theologe Khorchide einen Namen als Reformer weit über die muslimischen Grenzen hinaus gemacht. (kap)

Tschechische Republik
Das Jan-Hus-Gedenkjahr 2015 wird ökumenisch vorbereitet. Die Tschechoslowakische Hussitische Kirche und die Evangelische Kirche der Böhmischen Brüder haben sich in einem Abkommen zur gemeinsamen Vorbereitung verpflichtet. 2015 jährt sich die Hinrichtung des Reformators zum 600. Mal. An der feierlichen Unterzeichnung des Abkommens nahm auch der katholische Bischof von Pilsen und Vorsitzende der ökumenischen Jubiläumskommission, Frantisek Radkovsky, teil. Dieser erinnerte an den Aufruf Papst Johannes Pauls II. an die tschechischen Katholiken von 1989, sich mit der Gestalt des Jan Hus zu beschäftigen. (kap)

Naher Osten

Heiliges Land
Jesuitenpater Neuhaus hat die israelische Einwanderungspolitik kritisiert. „Wir müssen Flüchtlinge wie Menschen behandeln und dürfen sie nicht als Kriminelle abstempeln“, fordert der Patriarchalvikar für die hebräisch-sprechenden Katholiken im lateinischen Patriarchat von Jerusalem. Gerade Menschen, die zur Flucht gezwungen sind, um ihr Leben zu retten, seien keine Bedrohung, sondern ein Geschenk. Damit erinnert P. David Neuhaus an die Botschaft von Papst Franziskus zum Weltgedenktag der Migranten und Flüchtlinge, der an diesem Sonntag stattfindet. (pm)

Asien

Indien
Im Subkontinent ist die „Bewegung christlicher Frauen“ gegründet worden. „Um der patriarchalen Gesellschaft die Stirn zu bieten und für gleiche Rechte zu kämpfen“, haben hunderte christliche Frauen auf einer nationalen Konferenz in Bangalore die Bewegung gegründet. Wie der Fidesdienst berichtet, berufen sich die Frauen auf das zweite Vatikanische Konzil und das Dokument von Papst Johannes Paul II „Mulieris dignitatem“. Man wolle aus der eigenen „Komfortzone ausbrechen und Taten der Gerechtigkeit schaffen, um die Würde der Frauen zu verteidigen und ein Netzwerk mit anderen Gemeinschaften aufzubauen“, bekundeten die Gründerinnen. (fides)

China
Archäologen haben die vermutlich ältesten christlichen Gräber in China gefunden. Das berichtet der asiatische Nachrichtendienst UCA-News. Die Forscher identifizierten eine Nische in einer Steinwand in den Longmen Grotten im Südosten des Landes als frühchristliche Grabstätten. Ein Kreuz sei über die Nische geritzt, in der Christen die Asche und Knochen ihrer Verstorbenen aufbewahrt hätten, so die Archäologen über die bereits vor fünf Jahren entdeckten Grotten. Experten schätzen, dass die Begräbnisstätte zwischen 316 und 907 nach Christus geschaffen wurde. Sie glauben, dass die ersten Christen in China, die Anhänger der Nestorianer Kirche, diesen Ort errichtet hätten. (ucanews)

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, Adnkronos, Upi, Cns, Ucanews, Misna, Kirche in Not, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.

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