RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 19.1.2014

Tagesmeldungen vom 19.1.2014

- Papst: Mehr für Flüchtlinge tun -
- Ukraine: „Kirchen bei den Protesten präsent“ -
- Tagebuch Johannes Pauls II. wird veröffentlicht -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Stefan von Kempis
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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TOP-THEMEN VON HEUTE:

Papst beim Angelus: „Dienen statt Prestige
Nur durch Liebe lässt sich das Böse in der Welt besiegen. Das sagte Papst Franziskus am Sonntag beim Angelusgebet auf dem Petersplatz in Rom. Die Kirche solle „Gerissenheit durch Unschuld ersetzen, Hochmut durch Demut, Prestige durch Dienen“. Der Papst lud die Menschen auf dem Petersplatz auch zum Gebet für alle Migranten und Flüchtlinge ein, „die schwere, harte Momente durchmachen“. Von seinem offiziellen Redetext abweichend verurteilte er den Menschenhandel als „Handel mit Menschenfleisch“. (rv)
Hier mehr in Text und Ton

Ukraine: „Kirchen sind alle bei den Protesten präsent“
80.000 Menschen haben an diesem Sonntag in Kiew gegen Verschärfungen im Demonstrationsrecht protestiert; es kam zu Zusammenstößen mit Sicherheitskräften. „Die Proteste sind viel mehr als nur eine Reaktion auf die Weigerung der ukrainischen Regierung, ein Abkommen mit der EU zu unterzeichnen“, sagte Boris Gudziak, Bischof der ukrainischen Eparchie des heiligen Wladimir in Paris, im Gespräch mit Radio Vatikan. Sie träten „auch für anthropologische, psychologische, spirituelle Freiheit“ ein. Die Kirchen seien am Rand der Demonstrationen „mehr oder weniger alle präsent“; Priester hörten Beichte, interreligiöse Gebete würden vorgetragen. (rv)
Hier unser Interview in Text in Ton

Mauretanien: Sklaverei ist „soziales Problem“
Obwohl gesetzlich seit 1981 verboten, ist Sklaverei in Mauretanien auch heute noch an der Tagesordnung. Das sagte der deutsche Missionar Martin Happe, der Bischof von Nouakchott in Mauretanien ist, im Gespräch mit Radio Vatikan. Sklaverei sei „vor allem ein soziales Problem“: „Es nützt nichts, dass wir jetzt irgendwelche Gesetze erlassen. Es muss eine Bewusstseinsumbildung passieren.“ Viel schlimmer und bedrohlicher für Mauretanien sei aber die drohende Islamisierung, so Happe. (rv)
Hier das ausführliche Interview, in Ton und Text

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HINTERGRUND:

Karl der Große – 1.200 Todesjahr
Wohl keine Persönlichkeit hat Europa im frühen Mittelalter ähnlich stark geprägt wie Karl der Große. Machtmensch, Unterdrücker, großer Politiker, Stratege und großer Reformator der Verwaltung - das Wirken des Franken-Kaisers hat das Schicksal ganzer Völker auf Jahrhunderte hinaus geprägt. (rv)
Eine Sendung von Aldo Parmeggiani

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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Der polnische Verlag Znak wird am 5. Februar Auszüge aus einem privaten Tagebuch von Johannes Paul II. veröffentlichen. Auf 640 Seiten werden private Aufzeichnungen publiziert, die der polnische Papst zwischen 1962 und 2003 erstellt hat. Johannes Paul II. wird im kommenden April heilig gesprochen; zu Beginn des Tagebuchs war er Bischof, 2003 hingegen Papst. In seinem Testament hatte Johannes Paul eigentlich ausdrücklich verfügt, dass sein Tagebuch vernichtet werden solle. Aber sein früherer Privatsekretär, Stanislaw Dziwisz, hatte anders entschieden. Der heutige Erzbischof von Krakau und Kardinal hält die Notate für einen wichtigen Schlüssel zum Denken Johannes Pauls, sie redeten von seiner Beziehung zu Gott und den Menschen. (apic)
„Päpstlicher Primat und Synodalität der Kirche schließen sich nicht gegenseitig aus.“ Das betont ein Vertreter des Päpstlichen Einheitsrates in der Vatikanzeitung von diesem Sonntag. Andrea Palmieri, der „Untersekretär“ des Rates, hofft auf weitere Fortschritte im Gespräch zwischen katholischer und orthodoxen Kirchen. Er würdigt vor allem ein gemeinsames theologisches Dokument, das in den letzten vier Jahren erstellt wurde und im September bei einer gemeinsamen Tagung in Serbien beraten werden soll. Aus diesem noch nicht veröffentlichten Dokument ergebe sich, dass sich katholische und orthodoxe Kirchenbilder durchaus miteinander vereinbaren ließen. Schwierig sei allerdings, „dass auch innerhalb der Delegationen das Thema unterschiedlich angegangen wird“, so Palmieri im „Osservatore Romano“. Er spielt damit auf russisch-orthodoxe Vorbehalte an. „Darum ist es ausgesprochen schwierig, vorauszusehen, wie die kommende Vollversammlung das Dokument beurteilen wird.“ (or)

Europa

Deutschland
Für den Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke ist das Engagement der katholischen Kirche in der Verlagsgruppe Weltbild schon länger an eine Grenze gekommen. „Uns Bischöfen war seit langem klar, dass es nicht Aufgabe der Diözesen sein kann, einen Medienkonzern in dieser Größenordnung fortzuführen“, sagte er beim Neujahrsempfang seines Diözesanrats am Samstag in Eichstätt. In Verantwortung für die Beschäftigten hätten die Bischöfe um einen sozialverträglichen Weg in die Zukunft gerungen. So sei „ein Verkauf an den Meistbietenden“ zu Recht auch innerkirchlich kritisch gesehen worden, weil damit ein Arbeitsplatzabbau zu befürchten gewesen wäre. Als Alternative hatten die Gesellschafter im Sommer 2012 beschlossen, Weltbild in eine Stiftung zu überführen. Dazu kam es aber nie. Anfang Januar seien die Eigentümer davon überrascht worden, dass die Sanierung „entgegen früheren Angaben“ viel teurer kommen werde. (kna)
Der frühere Bundespräsident Horst Köhler rechnet mit einem digitalen Aufschwung Afrikas. Der Kontinent werde in den kommenden Jahren noch für manche positive Überraschung sorgen, sagte Köhler am Samstag in Bonn. Smartphones und Internet seien sehr gute Mittel, um Bildung und Selbstbewusstsein zu vermitteln und eigene Ideen zu fördern. „Entwicklung kann nur gelingen, wenn Menschen mit Selbstbewusstsein und eigenen Ideen dabei sind“, statt lediglich mitzumachen, was andere ihnen vorgäben. Der frühere Direktor des Internationalen Währungsfonds (IWF) arbeitet derzeit mit einem Expertengremium der Vereinten Nationen Vorschläge für eine Fortführung der Millenniumsentwicklungsziele nach 2015 aus. (kna)

Österreich
Die christlichen Kirchen appellieren an die Regierung in Wien, deutlich mehr Syrien-Flüchtlinge aufzunehmen. Von derzeit rund 500 Flüchtlingen solle Österreich die Zahl der aufzunehmenden Syrien-Flüchtlinge auf „wenigstens 1.000“ erhöhen, heißt es in einem Statement des Vorstandes des Kirchenrates vom Sonntag. Mit einem solchen Schritt würde Österreich die „gute Tradition“ fortsetzen, „die sich etwa auch bei der Aufnahme der vietnamesischen Bootsflüchtlinge und der Kriegsflüchtlinge aus Bosnien gezeigt hat“. Zugleich ruft der Österreichische Kirchenrat die Regierung auf, „Maßnahmen zur raschen Integration der Flüchtlinge aus Syrien zu ergreifen“, insbesondere im Bereich der Wohnraumbeschaffung. (kap)

Naher Osten

Syrien
Die Oppositionsgruppen der „Syrischen Nationalen Allianz“ wollen nun doch an der internationalen Friedenskonferenz für Syrien teilnehmen. Darauf einigten sie sich bei einer Tagung in Istanbul. Allerdings betonen sie weiterhin, dass sie den Sturz des syrischen Präsidenten Bashar al-Assad fordern. Das Ja zur Friedenskonferenz, die am nächsten Mittwoch in Montreux und Genf stattfindet, kam in geheimer Abstimmung zustande und fiel überraschend deutlich aus. Der Vatikan hofft, wie Papst Franziskus vor wenigen Tagen gegenüber Diplomaten deutlich machte, auf einen Erfolg der kurz Genf-2 genannten Friedenskonferenz. Kurienkardinal Jean-Louis Tauran fordert eine Einbindung des Iran in die Gespräche. (rv)

Amerika

Honduras
Angesichts der ernüchternden Bilanz bei den Millenniumsentwicklungszielen empfiehlt der honduranische Kardinal Oscar Andres Rodriguez Maradiaga der Weltgemeinschaft eine genaue Gewissensprüfung. Die internationalen Staaten und die Vereinten Nationen müssten bis zum Kern vordringen und erkennen, was sie getan haben und was nicht, sagte der Präsident von Caritas Internationalis am Samstag vor Journalisten in Bonn. 2015 müsse man dann nach vorne schauen und sich neue Ziele setzen. Im Jahr 2000 habe großer Optimismus geherrscht, so der Kardinal. Im „Triumphalismus des neuen Jahrtausends“ habe man dann von „Millenniumszielen“ gesprochen, um bis 2015 die Armut weltweit zu halbieren und auch andere Phänomene von Elend und Unterentwicklung zu beseitigen. Tatsächlich sei nicht sehr viel geschehen; aus verschiedensten Gründen habe die Armut sogar zugenommen. Rodriguez hatte als Schirmherr der sogenannten Millenniums-Entschuldungskampagne fungiert. (kna)

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, Adnkronos, Upi, Cns, Ucanews, Misna, Kirche in Not, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.

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Programmvorschau:

Heute Abend, 19.1.2014: Aktenzeichen – von Aldo Parmeggiani
Karl der Große, ein Porträt

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Nachrichtenarchiv von Radio Vatikan

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20.20 Uhr „Magazin“

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