RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 21.1.2014

Tagesmeldungen vom 21.1.2014

- „Franziskus plant eine Laienkongregation“ -
- Papst: „Der Herr wählt immer die Kleinsten aus“ -
- Ukraine: Kirchen fordern Ende der Gewalt -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Stefanie Stahlhofen
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Kardinal Maradiaga: „Franziskus plant Laien-Kongregation“
Die Kurie schlanker machen, um flexibler auf die Anforderungen der Moderne reagieren zu können – mit diesem Ziel ist Kardinal Oscar Rodriguez Maradiaga als Leiter der Kommission zur Kurienreform angetreten. Doch es geht nicht nur ums Schlanker-, Schneller-, Besserwerden: Papst Franziskus möchte auch enger mit den katholischen Laien in aller Welt zusammenarbeiten. Dazu plant er die Einrichtung einer eigenen Kongregation, wie Kardinal Maradiaga im Interview mit „Katholisch.de“ verrät: „Es gibt eine Kongregation für die Bischöfe, eine Kongregation für Priester und eine für religiöses Leben. Warum gibt es keine Laien-Kongregation? Sie sind die Mehrheit in der Kirche, stellen aber bloß einen Rat in der Kurie.“ Weiter kündigte der Kardinal an, der Kardinalsrat werde dem Papst auch nach der Kurienreform als beratendes Gremium zur Seite stehen. (katholisch.de)
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Papstpredigt: „Der Herr wählt immer die Kleinsten aus“
Dass der Herr im persönlichen Gespräch mit jedem einzelnen Menschen steht, hat Papst Franziskus am Dienstag bei seiner Morgenmesse betont. Der Herr wähle immer die Kleinsten aus: „Im Volk hat jeder seinen Platz. Aber der Herr spricht einfach so mit den Menschen, niemals mit der Masse. Er spricht einen immer persönlich an. In der Schöpfungsgeschichte wird uns das deutlich: Der Herr schafft den Menschen und gibt ihm einen Namen, Adam. So beginnt die Beziehung von Gott und Mensch.“ (rv)
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Zentralafrika: „Hier fliegt uns alles um die Ohren“
Die EU will mit der Entsendung von Truppen zum Schutz der Zivilbevölkerung in Zentralafrika beitragen. Die Konflikte zwischen Christen und Muslimen drohen dort laut Warnungen von Experten zu einem Völkermord zu eskalieren. Der französische Außenminister Laurent Fabius spricht von rund 500 EU-Soldaten, die sich auf Bangui konzentrieren und die 1.600 im Einsatz stehenden französischen Soldaten punktuell entlasten sollen. Die Kämpfe in der Hauptstadt gehen unvermindert weiter, berichtet der Karmelitaner Aurelio Gazzera im Gespräch mit Radio Vatikan. Die von Christen gebildeten Anti-Balaka leisteten den Seleka-Rebellen Widerstand. Catherine Samba-Panza, Bürgermeisterin von Bangui und frisch gewählte Übergangspräsidentin des Landes, stehe vor einer großen Herausforderung. (rv/nzz)
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KIRCHE IN ÖSTERREICH:

Kardinal Schönborn: „Bischöfe bisher zu zaghaft in Rom aufgetreten“
Kardinal Christoph Schönborn hat im Gespräch mit dem Publizisten Peter Huemer am Sonntag im Wiener Stadttheater Walfischgasse keine Themen gescheut: Er sprach über Missbrauchsfälle in der katholischen Kirche, über das Geldinstitut des Vatikans IOR, und auch sein Statement zur Kirchenreformdebatte ließ aufhorchen: Angesichts des päpstlichen Anliegens einer „Dezentralisierung“ der Kirche und einer Stärkung der ortskirchlichen Eigenverantwortung seien er selbst und auch andere Bischöfe bislang zu zaghaft in Rom aufgetreten, so Schönborn: „Wir haben uns sicher zu wenig getraut, auch zu sagen, was unsere Situation erfordert und wie wir die Dinge sehen.“ Österreichs Bischöfe sind ab kommender Woche im Vatikan zu ihrem Ad-Limina-Besuch. (kap)
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Österreichs Ordensgemeinschaften berichten Rom direkt
Die österreichischen Ordensgemeinschaften schildern dem Vatikan in diesem Jahr selbst ihre Lage und überlassen das nicht den Bischöfen. So haben sie – auf Wunsch der vatikanischen Ordenskongregation – ihren Ad-Limina-Bericht in diesem Jahr zum ersten Mal selbst verfasst und direkt nach Rom geschickt. (pm)
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Umfrage zu Ehe und Familie: Liebe und Treue haben hohen Wert
Mehr als 34.000 Antworten auf die päpstliche Umfrage zu Ehe und Familie kann die katholische Kirche in Österreich verzeichnen. Die zentralen Aussagen: Liebe und Treue, Ehe und Familie sind für die heimischen Katholiken nach wie vor hohe anzustrebende Werte. Ebenso hat Religion in Beziehungen und Familien einen sehr hohen Stellenwert, was sich beispielsweise in einer sehr hohen Zustimmung zur christlichen Erziehung der Kinder ausdrückt. In vielen Punkten weichen kirchliche Lehre und Einstellung der Katholiken aber auch deutlich voneinander ab: Die größte Diskrepanz gibt es in Fragen der Empfängnisregelung, des Umgangs mit wiederverheirateten Geschiedenen, bei vorehelichen Beziehungen und – weniger deutlich – hinsichtlich Homosexualität. (kap)
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UNSERE LATEINNACHRICHTEN:

Jede Woche frisch: unsere Nachrichten auf Latein. Gero P. Weishaupt übersetzt für Radio Vatikan ausgewählte Meldungen unseres Programms. (rv)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Anlässlich des liturgischen Gedenktages der heiligen Agnes sind Papst Franziskus am Dienstagmittag zwei Lämmer präsentiert worden. Um halb eins wurden die beiden Tiere zum Papst in die Casa Santa Marta gebracht. Vorher wurden sie noch in der Agnes-Basilika in Rom gesegnet. Aus der Wolle der Lämmer weben die Benediktinerinnen von Santa Cecilia traditionsgemäß in der Karwoche die erzbischöflichen Pallien. Damit ist eine weiße Wollstola gemeint, die verziert ist mit jeweils sechs schwarzen Seidenkreuzen. Der Papst und die Metropolitan-Erzbischöfe, also die Bischöfe, die eine Kirchenprovinz leiten, tragen diese Wollstola über ihren Messgewändern. Ende Juni, am römischen Patronatsfest Peter und Paul, wird Papst Franziskus die Wollstola den neu ernannten Erzbischöfen im Vatikan überreichen. (rv)
Die Initiative „Solar Light for All“ hat einen gewichtigen Projektpartner aus den Reihen des Vatikan: Der aus Ghana stammende Kurienkardinal Peter Turkson unterstützt das Projekt, das gemeinsam mit den Netzwerken der Kirche für die Ärmsten der Armen das Grundrecht auf Energie realisieren möchte. Zwei Dörfer in Ghana wurden in diesem Zusammenhang mit solaren Energieerzeugungssystemen ausgestattet. Kardinal Turkson wird auf Einladung der weltweit agierenden, von Wolfgang Neumann gegründeten „Energy Globe Foundation“ nach Oberösterreich kommen und als Höhepunkt seines Besuchs einen Dankgottesdienst am 3. Februar in der Pfarrkirche Traunkirchen zelebrieren. Weltweit haben mehr als 1,6 Milliarden Menschen keinen Zugang zu Licht oder elektrischer Energie, darunter alleine 600 Millionen Menschen in Afrika. (kap)
Der vatikanische „Innenminister“ Angelo Becciù ist unzufrieden mit Elmar Mäder. Der frühere Kommandant der Schweizergarde hatte am Wochenende in einer Zeitschrift über angebliche homosexuelle Seilschaften im Vatikan gesprochen. Es sei leicht, die Existenz einer solchen Lobby einfach zu behaupten, „ohne Vor- und Familiennamen zu nennen“, sagte Erzbischof Becciù, Substitut im Staatssekretariat, am Dienstag in einem Interview mit der italienischen Tageszeitung „La Repubblica“. Der Vatikan gehe jedem begründeten Verdacht auf eine Homosexuellen-Seilschaft nach; erst kürzlich seien „zwei Personen im Dienst der Kurie“ bei einer Überprüfung „von einem entsprechenden Verdacht vollständig entlastet“ worden. Das lehre, „dass man aufpassen sollte, bevor man solche Vorwürfe erhebt“, so Becciù. Papst Franziskus sei „der Erste, der Klarheit will“, und das gelte „für uns alle“. Becciù wörtlich: „Mein Büro steht offen. Wenn Elmar Mäder kommen und sagen will, auf wen er sich genau bezieht, stehe ich zur Verfügung“. (la repubblica/kna)

Vatikan/Vereinigte Staaten
Papst Franziskus wird den Präsidenten der USA Barack Obama am 27. März in Audienz empfangen. Dies gab das Weiße Haus an diesem Dienstag bekannt; Vatikansprecher Pater Federico Lombardi bestätigte die Meldung. Es ist das erste Mal, das sich Franziskus und Obama persönlich treffen. Bei der Messe zum Beginn seines Pontifikats am 19. März 2013 waren die USA durch Vizepräsident John Biden vertreten. Im Juli 2009 hatte Benedikt XVI. Obama in Audienz empfangen. In Italien wird Obama Staatspräsident Giorgio Napolitano treffen und Premierminister Enrico Letta. (rv)

Europa

Schweiz/Heiliges Land
Mit einem neuen Online-Auftritt will die Kinderhilfe Bethlehem noch besser und schneller über die Arbeit der Hilfsorganisation und über das Caritas Baby Hospital in Bethlehem informieren. Zum Jahresstart wurde der Internetauftritt www.kinderhilfe-bethlehem.ch. deshalb mit einem neuen Design, neuen Funktionen und einem News-Bereich versehen. Das gab die Geschäftsstelle der Kinderhilfe in Luzern an diesem Dienstag bekannt. Besucher können sich demnach über die Seite beispielsweise zu Führungen und Besuchen im Kinderspital Bethlehem anmelden, aber auch Infomaterial bestellen und herunterladen. Auch über die verschiedenen Hilfsmöglichkeiten für das Projekt informiert der neue Internetauftritt: etwa als Pate oder Patin oder durch eine ehrenamtliche Tätigkeit. Die Webseite ist viersprachig aufgebaut und mit den Länderseiten der Kinderhilfe Bethlehem Deutschland, Österreich, England und Italien verknüpft. (pm)Ukraine
Nach schweren Krawallen in Kiew fordern ukrainische
Kirchen direkte Verhandlungen zwischen Staatspräsident Viktor Janukowitsch und der Opposition zur Lösung der politischen Krise. Das Land stecke in der schlimmsten Krise seit seiner Unabhängigkeit 1991, sagte der orthodoxe Kiewer Patriarch Filaret am Dienstag. Sie sei durch das Fehlen eines „echten Dialogs zwischen den Konfliktparteien“ verursacht worden. Ähnlich wie Filaret mahnte auch das Oberhaupt der griechisch-katholischen Kirche des Landes, Großerzbischof Swjatoslaw Schewtschuk, Gewalt sei niemals der Weg, um einen freien Staat zu errichten. Er rief die Regierung auf, auf das Volk zu hören und keine Gewalt oder „Mechanismen der Repression“ gegen es anzuwenden. Zugleich forderte der Großerzbischof von den seit zwei Monaten in der Hauptstadt demonstrierenden Regierungsgegnern, zu einer friedlichen Form ihrer Proteste zurückzukehren. (kna)
Der emeritierte Kardinal Lubomyr Husar der griechisch-katholischen Kirche hat den Anspruch des orthodoxen Moskauer Patriarchats auf die Ukraine zurückgewiesen. In einem Interview der Zeitung „Kommersant“ betonte der Kardinal, die Ukraine sei kein kanonisches Territorium des Moskauer Patriarchats. Dafür gebe es keine historische Grundlage, sondern allenfalls bestimmte Umstände. Bereits das zaristische Russland habe die Ukraine in der Hand gehabt, so Husar. Als später der Diktator Josef Stalin die Existenz der orthodoxen Kirche in der Sowjetunion erlaubt habe, seien der russisch-orthodoxen Kirche weitreichende Rechte zugefallen. Daraufhin habe sie die Ukraine in eine gewisse Abhängigkeit gebracht. Diese Erweiterung ihres Einflussbereichs bezeichnete der Kardinal als „künstlich“. (kna)

Afrika

Nigeria
Der Vielvölkerstaat bräuchte eine neue Mentalität, damit Friede zwischen den verschiedenen religiösen, ethnischen und politischen Gruppen einziehen kann. Das sagte der Vorsitzende der nigerianischen Bischofskonferenz, Ignatius Kaigama, am Montag. Zwar habe Nigeria schon eine lange Tradition des friedlichen Zusammenlebens vorzuweisen, doch komme es trotzdem immer wieder zu religiösen und ethnischen Auseinandersetzungen. Dadurch entstehe schnell der „falsche“ Eindruck, dass es sich in Nigeria um einen „Konflikt zwischen Muslimen und Christen“ handele, warnt der Erzbischof von Jos. Man könne zwar nicht behaupten, dass es keine Probleme zwischen den beiden Gruppierungen gebe. „In den meisten Fällen geht es aber um soziale Spannungen, die mit der Religion wenig zu tun haben“, so Kaigama. (rv)

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, Adnkronos, Upi, Cns, Ucanews, Misna, Kirche in Not, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.
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Programmvorschau:

Heute Abend, 21.1.2014: Radioakademie - von Stefan v. Kempis
Ein außergewöhnliches Gespräch über die Bibel: Vor ein paar Jahren trafen sich Kardinal Bergoglio von Buenos Aires, ein mit ihm befreundeter Rabbiner und ein freikirchlicher Christ, um über die Heilige Schrift zu debattieren. Heute ist Bergoglio Papst, und Radio Vatikan präsentiert diese seltenen Tonaufnahmen zum ersten Mal auf Deutsch

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Nachrichtenarchiv von Radio Vatikan

Radio Vatikan sendet täglich:16.00 h „Treffpunkt Weltkirche“

20.20 Uhr „Magazin“

6.20 Uhr Wiederholung des „Magazins“ vom Vortag

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