RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 22.1.2014

Tagesmeldungen vom 22.1.2014

- Papst-Appell an Syrien-Konferenz -
- Vatikanbank verstärkt Kampf gegen Geldwäsche -
- Franziskus an WEF: Wirtschaft braucht Ethik -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Mario Galgano
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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PAPST UND VATIKAN:

Vatikanbank will Kampf gegen Geldwäsche verstärken
Die „Vatikanbank“ IOR führt ihren Kampf gegen Geldwäsche fort und arbeitet weiter daran, ihre Geschäfte transparent zu machen. Das erklärte ihr Präsident, Ernst von Freyberg, am Mittwoch im Gespräch mit Radio Vatikan. Die entsprechenden Richtlinien seien grundlegend überarbeitet und aktualisiert worden; Ende 2013 habe das IOR das revidierte Regelwerk der vatikanischen Finanzaufsichtsbehörde (AIF) vorgelegt. (rv)
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Papst an WEF: Wirtschaft braucht Ethik
Die Wirtschaft steht im Dienste des Allgemeinwohls und nie über der Würde des Menschen. Das betont Papst Franziskus in einem Brief an den Präsidenten des Weltwirtschaftsforums (WEF), Klaus Schwab. Franziskus hatte den Brief bereits vergangene Woche geschrieben, der Vatikanische Pressesaal stellte ihn am Dienstagabend vor. In der Schweizer Ortschaft Davos findet derzeit das Wirtschafstreffen statt, an dem namhafte Vertreter aus Wirtschaft und Politik teilnehmen. Franziskus ruft die Top-Manager und Spitzenpolitiker auf, sich für eine gerechtere Verteilung des Wohlstands einzusetzen. Sie hätten eine „klare Verantwortung gegenüber anderen, vor allem denjenigen, die am zerbrechlichsten, schwächsten und verwundbarsten sind“, so der Papst wörtlich. (rv/nzz)
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Papst bei Generalaudienz: Christus stiftet Gemeinschaft
Die Spaltungen unter den Christen sind ein Skandal, so Papst Franziskus bei der Generalaudienz auf dem Petersplatz an diesem Mittwoch. Vor tausenden von Pilgern und Besuchern ging Franziskus auf die Gebetswoche für die Einheit der Christen ein, die noch bis diesen Samstag begangen wird. Die Katechese zur 33. Generalaudienz seines Pontifikats stand im Zeichen des Ersten Korinther-Briefes, aus dem auch das Motto der diesjährigen Gebetswoche stammt: „Ist denn Christus zerteilt?“. Die Trennung der Bekenntnisse müsse überwunden werden, so Franziskus: Sie schwäche Glaubwürdigkeit und Wirksamkeit der Glaubensverkündigung. (rv)
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BLICKPUNKT SYRIEN-KONFERENZ:

Papstappell an Syrien-Konferenz: „Seid Brüder und keine Konkurrenten“
Zu einem Ende der Gewalt in Syrien hat Papst Franziskus die Teilnehmer der UNO-Friedenskonferenz in der Schweiz aufgerufen. Die Gesprächspartner sollten alles unternehmen, damit die Waffen endlich schweigen, sagte der Papst an diesem Mittwoch im Anschluss an die Generalaudienz auf dem Petersplatz. Der Bürgerkrieg in dem Land habe schon zu viel Leid verursacht. „Ich erhoffe für die geliebte syrische Nation einen entschlossenen Weg der Versöhnung, der Eintracht und des Wiederaufbaus unter Beteiligung aller Bürger, bei dem jeder im anderen nicht einen Feind und Konkurrenten sieht, sondern einen Bruder, den er annimmt und umarmt“, sagte Franziskus. (rv/diverse)
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Nuntius in Damaskus: Syrien hofft auf Neubeginn
Der Vatikan nimmt mit einer Delegation an der internationalen Syrien-Friedenskonferenz im schweizerischen Montreux teil. Der Heilige Stuhl sei eingeladen worden, sich an den Gesprächen zu beteiligen, erklärte am Dienstag Vatikansprecher Federico Lombardi. Der Vatikan werde von seinem UNO-Gesandten, Erzbischof Silvano Tomasi, sowie von Alberto Ortega Marti aus dem Staatssekretariat vertreten. „Für Syrien ist die Zeit gekommen für einen Neubeginn“, sagt der Nuntius in Damaskus, Erzbischof Mario Zenari, zum Start der Friedensgespräche „Genf 2“. Im Gespräch mit Radio Vatikan erklärt Zenari, dass alle Syrer drei Jahre nach Beginn des Konflikts den jetzigen Dialog in der Schweiz mit Hoffnung und Zuversicht betrachten. (rv)
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Patriarch Kyrill: „Syrien braucht Religionsfreiheit“
Der russisch-orthodoxe Patriarch Kyrill appelliert an die Teilnehmer der Syrien-Konferenz in der Schweiz, für den Frieden und die Religionsfreiheit in dem krisengeprüften Land zu arbeiten. Syrien brauche auch die Achtung der religiösen Minderheiten, so Kyrill. Vor allem die christliche Gemeinschaft in Syrien bedürfe eines besonderen Schutzes, so das Oberhaupt der russischen Orthodoxie in einem Brief, der vor der Konferenz in Genf veröffentlicht wurde. Kyrill betonte, dass der erste Schritt für die Versöhnung die Freilassung aller Geiseln sei. Er nannte hierbei die beiden entführten orthodoxen Bischöfe Boulos al-Yazigi und Mar Gregorios Yohanna. (rv)

ÖRK: Kirchenvertreter für gerechten Frieden in Syrien
Mehr als 30 Kirchenvertreter aus Europa und dem Mittleren Osten haben sich am Dienstag in der Schweiz getroffen, um über die Lage in Syrien zu sprechen. Sie kamen parallel zu den UNO-Konsultationen an diesem Mittwoch zusammen. Die Spitze des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) fordere einen gerechten Frieden in Syrien, teilte der ÖRK in Genf mit. Der Sitz des Rates befindet sich in der Nähe des Veranstaltungsortes der Syrien-Konferenz der UNO. Nach Ansicht der in Genf versammelten Kirchenvertreter gibt es keine militärische Lösung für die Syrienkrise. Sie fordern alle Parteien auf, die Waffen sofort niederzulegen. Die Kirchenverantwortlichen sprechen sich dafür aus, dass die multiethnische, die multireligiöse und die multikonfessionelle Prägung der syrischen Gesellschaft erhalten bleibt. (kipa) 

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UNSER FILMTIPP:

Art War
Der Film begleitet eine Gruppe junger ägyptischer Künstler, die den revolutionären Aufbruch als Befreiung erleben, durch die Höhen und Tiefen der politischen Umbrüche und dokumentiert, mit welcher Entschlossenheit die Mubarak-Gegner den öffentlichen Raum in Kairo gegen alle Widerstände zu behaupten versuchen. Eine spannende, materialreiche, aber auch offen Partei ergreifende Langzeitdokumentation, die hautnah mit den Geschehnissen konfrontiert und viel über Revolution und Konterrevolution vermittelt, wobei trotz aller Skepsis letztlich die Hoffnung auf Veränderung überwiegt. – Sehenswert ab 14. (FilmDienst)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Papst Franziskus könnte noch in diesem Jahr Asien besuchen. Das bestätigte der vatikanische Pressesaal an diesem Mittwoch auf Anfrage von Journalisten. „Eine Pastoralreise nach Asien ist derzeit in Planung, genauer gesagt nach Südkorea aus Anlass des großen Jugendtreffens dort Mitte August“, so Vatikansprecher Pater Federico Lombardi. Es wäre die erste Papstreise in den Fernen Orient seit Johannes Paul II. Benedikt XVI. hatte den asiatischen Kontinent mit seinem Besuch im Nahen Osten bereist. Bei seiner Rückkehr aus Rio de Janeiro im vergangenen Sommer hatte Franziskus den Wunsch einer Asienreise geäußert. Dabei hatte Franziskus die Philippinen und Sri Lanka als mögliche Reiseziele genannt. Diese beiden Orte seien derzeit ebenfalls in Planung, so Lombardi, allerdings nicht mehr für das Jahr 2014. (rv/diverse)

Europa

Deutschland
Bundeskanzlerin Angela Merkel und Bundespräsident Joachim Gauck werden Ende Mai zum Katholikentag nach Regensburg reisen. Das gaben die Veranstalter des Christentreffens am Mittwoch bekannt. Die beiden Politiker sollen keine Vorträge halten, sondern bei Debatten mitdiskutieren, so die Organisatoren. Im Zentrum der Gespräche sollen die von Papst Franziskus in seinem ersten Amtsjahr gelieferten Anstöße stehen, so Alois Glück, Mit-Organisator des Katholikentages und Präsident des Zentralrates der Deutschen Katholiken. Er befürchte, dass viele den Papst zwar toll fänden, sich aber nicht wirklich mit seiner Botschaft auseinandersetzten. (pm)
Der Essener Bischof Franz-Josef Overbeck ist für ein offenes Gespräch über den Zölibat: „Wir müssen miteinander angstfrei darüber reden können, wie Priestersein unter den heutigen Bedingungen gelebt werden kann – und zwar so, dass unsere Priester sich dabei zu starken Persönlichkeiten entwickeln können und ihren Dienst mit großer Freude tun“, sagte Overbeck der in Bonn erscheinenden „Zeit“-Beilage „Christ und Welt“. Viele Geistliche ringen nach Overbecks Worten „intensiv mit ihrer Lebensform“. Sie suchten nach Wegen, um mit den Fragen von Sexualität, Sehnsucht nach Nähe, Angst vor Einsamkeit und tragenden Freundschaften zurechtzukommen, so der Militärbischof weiter. Das alles komme zu den Belastungen des beruflichen Alltags noch hinzu. „Ich weiß, dass es so manchen Priestern nicht wirklich gut damit geht“, so Overbeck. (die zeit)

Deutschland/Afghanistan
Die katholische Hilfsorganisation Caritas International will auch nach dem Abzug der Isaf-Truppen aus Afghanistan in dem Land bleiben. „Wir werden bleiben, solange es uns die Sicherheitslage erlaubt“, sagte die zuständige Caritas-Referentin Julia Gietmann am Mittwoch im Interview der KNA in Freiburg. Sie befürchte, dass nach dem Abzug der internationalen Truppen die internationale Aufmerksamkeit nachlasse und weniger Geld für Hilfe zur Verfügung stehe. Der Bedarf an humanitärer Hilfe in Afghanistan sei immens, sagte Gietmann. Das Land befinde sich seit 1973 im Dauerkriegszustand. „Trotz massiver internationaler Unterstützung belegt Afghanistan noch immer Platz 175 auf dem UN-Entwicklungsindex von 187 Staaten.“ Aktuell sind 23 Mitarbeiter für Caritas international in Kabul tätig, darunter ein Deutscher und ein Schweizer. (kna)

Italien
Gegen den ehemaligen vatikanischen Rechnungsprüfer
Nunzio Scarano ist ein neuer Antrag auf Hausarrest gestellt worden. Dies berichtete die Nachrichtenagentur „Ansa“ am Dienstag. Scarano wurde bereits im Juni vergangenen Jahres verhaftet, nachdem er versucht hatte, 20 Millionen Euro Bargeld in einem Privatjet aus der Schweiz nach Italien zu bringen. Die italienische Finanzpolizei will im Zuge der Ermittlungen gegen den früheren vatikanischen Rechnungsprüfer nach Medienberichten auch die Räumlichkeiten der Vatikanbank IOR durchsuchen. Das italienische Justizministerium habe ein entsprechendes Rechtshilfeersuchen an den Vatikan gerichtet. (ansa/kna)
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Irland
Die Bischöfe des Landes sind zufrieden, dass die Regierung beschlossen hat, die irische Botschaft beim Heiligen Stuhl wiederzueröffnen. Die Botschaft war am 3. November 2011 aus Spargründen geschlossen worden. Dies führte zu Protesten. Der Primas der irischen Kirche, Kardinal Sean Brady, betonte, dass die Beziehungen zwischen Irland und dem Vatikan auch nach der Schließung der Botschaft beim Heiligen Stuhl weitergeführt wurden. Die Wiedereröffnung sei nicht nur ein symbolisches Zeichen sondern auch ein Ansporn, „gemeinsam für Frieden und Entwicklung“ zu arbeiten, so Kardinal Brady. (rv)

Ukraine
Bei den gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Regierungsgegnern und der Polizei sind in Kiew zwei Demonstranten getötet worden. Wie die ukrainische Staatsanwaltschaft mitteilt, wurden beide erschossen. Bei dem einen handelt es sich laut der ukrainischen Zeitung „Pravda“ um einen 20-jährigen Demonstranten, der vor einigen Wochen aus einem Dorf in der Nähe von Dnipropetrovsk nach Kiew gereist war, um an den Protesten teilzunehmen, wie „Bild.de“ schreibt. Ein dritter Mann soll beim Klettern aus 13 Metern Höhe zu Tode gestürzt sein. Der 22-Jährige sei von Polizisten gejagt worden, nachdem er Brandsätze geworfen habe, zitiert Bild.de die Zeitung „Segodnja“. Kirchenvertreter hatten in den vergangenen Tagen alle Ukrainer dazu aufgerufen, für Ruhe und Frieden zu sorgen. (ap/reuters)

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, Adnkronos, Upi, Cns, Ucanews, Misna, Kirche in Not, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.
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Programmvorschau:

Heute Abend, 21.1.2014: Radioakademie - von Stefan v. Kempis
Ein außergewöhnliches Gespräch über die Bibel: Vor ein paar Jahren trafen sich Kardinal Bergoglio von Buenos Aires, ein mit ihm befreundeter Rabbiner und ein freikirchlicher Christ, um über die Heilige Schrift zu debattieren. Heute ist Bergoglio Papst, und Radio Vatikan präsentiert diese seltenen Tonaufnahmen zum ersten Mal auf Deutsch

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Nachrichtenarchiv von Radio Vatikan

Radio Vatikan sendet täglich:16.00 h „Treffpunkt Weltkirche“

20.20 Uhr „Magazin“

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