RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 24.1.2014

Tagesmeldungen vom 24.1.2014

- Papst Franziskus trifft Hollande -
- Papst an Eherichter: „Seid barmherziger“ -
- Syrien: Vatikan hofft auf Minimalkonsens -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Anne Preckel
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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FRANZISKUS TRIFFT HOLLANDE:

Präsident lädt Papst nach Frankreich ein
Papst Franziskus hat am Freitagmorgen den französischen Präsidenten François Hollande empfangen. Es war das erste Treffen zwischen den beiden. Bei dem Gespräch ging es unter anderem um Familie und Lebensschutz – zwei Themen, bei denen die Positionen der Kirche und der Pariser Regierung auseinanderklaffen. Hollande ermunterte den Vatikan außerdem zu noch mehr Engagement für einen Frieden in Syrien und lud Franziskus nach eigenen Angaben zu einem Besuch nach Frankreich ein. (rv)
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Kommentar: „Hollande wirbt um Gunst der Katholiken“
François Hollande wollte seinen Besuch im Vatikan nach Angaben eines Beraters als „starke Botschaft des Dialogs und der Aufmerksamkeit für die Katholiken“ verstanden wissen. Dabei erntete er mit umstrittenen Gesetzesvorhaben zuletzt viel Kritik gerade von katholischer Seite. Darin erinnert Stefan Lunte von der Europäischen Kommission der Bischofskonferenzen (COMECE) in einem Interview. Christen in Frankreich fragten sich, ob sie überhaupt wertgeschätzt würden, so Lunte. (domradio)
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Explosion vor französischer Kirche in Rom
Kurz vor dem Besuch Hollandes im Vatikan ist in Rom an einer französischen Kirche ein Sprengsatz explodiert. Der Sprengsatz Marke Eigenbau detonierte in der Nacht gegen 1.30 Uhr unweit von Sant´Ivo dei Bretoni. Drei parkende Autos wurden beschädigt, eine Scheibe ging zu Bruch. Ein möglicher Zusammenhang mit dem Besuch Hollandes wird geprüft. (kna)

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WEITERE TOP-THEMEN:

Papst an Eherichter: „Seid barmherziger“
Papst Franziskus hat mehr Barmherzigkeit in kirchlichen Ehenichtigkeitsverfahren gefordert. „Vergesst bei eurer Arbeit nicht, dass ihr Hirten seid“, sagte er am Freitag vor Kirchenrichtern der römischen Rota, dem zweithöchsten Gericht der katholischen Kirche. Ein Kirchenrichter stehe im Dienst der Gläubigen, betonte der Papst; Kirchenrecht und Seelsorge bildeten keinen Gegensatz. (rv)
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Papstpredigt: Wenn mal die Teller fliegen...
Ein Christ sucht immer den Weg des Zuhörens und Versöhnung. Das sagte der Papst an diesem Freitagmorgen in der Kapelle des vatikanischen Gästehauses Santa Marta. „Um einen Dialog überhaupt zu beginnen, braucht es Sanftmut und kein Geschrei.“ Man müsse auch „viel herunterschlucken“, selbst wenn das nicht in der Bibel stehe. Es sei nicht schlimm, „wenn manchmal Teller fliegen“: Aber danach müsse dann rasch wieder Frieden geschlossen werden. (rv)
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Syrien: Erzbischof Tomasi hofft auf Minimalkonsens
Erzbischof Silvano Tomasi, Vatikan-Vertreter bei den Friedensgesprächen für Syrien in der Schweiz, hofft auf „einen Minimalkonsens, um Gewalttaten und Zerstörung wenigstens in einem Teil Syriens zu unterbinden“. Das sagte er in einem Interview mit Radio Vatikan. Bei den derzeitigen Verhandlungen könne „ein schrittweiser Prozess der Verständigung begonnen werden“, um „eine Übergangsregierung, den Beginn der Arbeit an einer neuen Verfassung und schließlich freie Wahlen“ zu erreichen. (rv)
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Ukraine: „Neue Gesetze schränken Bürgerrechte massiv ein“
Ohne schnelle und greifbare Ergebnisse bei Gesprächen zwischen Regierung und Opposition „kann es weiter Gewalt geben, damit muss man sicher rechnen“: Das sagt Gabriele Baumann, Leiterin des Auslandsbüros der Konrad- Adenauer-Stiftung (KAS) in Kiew. Die Forderungen der ukrainischen Opposition seien klar. Es gehe vor allem um die Rücknahme der Gesetze, die am vergangenen Donnerstag verabschiedet wurden – „gegen die Verfassung und gegen die Geschäftsordnung des Parlaments“. Diese Gesetze „schränken auch die Bürgerrechte in der Ukraine massiv ein“, so Baumann. (domradio)
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BLICKPUNKT ÖKUMENE:

Live bei uns: Vesper mit dem Papst
Zum Abschluss der Gebetswoche für die Einheit der Christen feiert Papst Franziskus am Samstagabend eine Vesper in der Basilika von St. Paul vor den Mauern. Wir übertragen den Gottesdienst live und mit deutschem Kommentar, ab 17.20 Uhr. Unser Kommentator ist P. Max Cappabianca OP. Sie können die Übertragungen via Vatikan-Player mitverfolgen. Der entsprechende Link befindet sich auf unserer Homepage. (rv)

Ökumene: „Es geht nicht um Strukturen“
Die Gespräche zwischen der katholischen Kirche und der Orthodoxie haben vor allem zwei Schwerpunkte: die Frage eines päpstlichen Primats und die Bedeutung von „Synodalität“ in der Kirche. Das sagt im Gespräch mit Radio Vatikan der katholische Erzbischof von Korfu, Ioannis Spiteris. Er ist Mitglied der katholisch-orthodoxen Gesprächskommission, die sich auch in dieser Gebetswoche für die Einheit der Kirche sehr engagiert. Der Dialog mit den Orthodoxen kreise – „anders als vielleicht viele denken“ – vor allem um „die Frage, wie man gemeinsam leben kann“. Es gehe also „nicht um Strukturen, sondern um das konkrete Miteinandersein“. (rv)
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EU: „Wir besitzen Christus nicht“
Mehr Einigkeit wünscht sich das Präsidium des Rats der Europäischen Bischofskonferenzen (CCEE) von den Christen in Europa. Das Bischofs-Statement zur Gebetswoche für die Einheit der Christen betont, wie wichtig ein gemeinsames, religiöses Zeugnis sei. Man dürfe Christus nicht als Rechtfertigung für Missverständnisse und Unterschiede ausnutzen. Schließlich „besitze“ man ihn nicht, sondern „gebe“ ihn vielmehr. (pm)

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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

„Wir sind berufen, als neue Menschen, die Christus angezogen haben, jeden Tag aus unserer Taufe zu leben.“ Diese Botschaft hat der Papst an diesem Freitag über Twitter verbreitet. (rv)

Europa

Deutschland
Der Augsburger Bischof Konrad Zdarsa will seine deutschen Mitbrüder für ein gemeinsames Engagement zur Rettung der insolventen Verlagsgruppe Weltbild gewinnen. In einem Schreiben an alle deutschen Diözesanbischöfe erklärt sich Zdarsa für sein Bistum bereit, auf dringenden Wunsch des Insolvenzverwalters kurzfristig einen Massekredit über 15 Millionen Euro vorzustrecken. Damit könnten Lieferanten weiter bezahlt und so eine Fortführung des Geschäfts bis auf weiteres ermöglicht werden. Bisher hatte es von den kirchlichen Eigentümern lediglich geheißen, man wolle helfen, soziale Härten für die von Arbeitslosigkeit betroffenen Mitarbeiter abzufedern. (kna)
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Herwig Gössl ist der neue Weihbischof
von Bamberg. Dazu ernannte ihn Franziskus an diesem Freitag. Der Papst teilte ihm das Titularbistum Balecium zu. Gössl war bisher Vizerektor des Priesterseminars der Diözesen Bamberg und Würzburg. Er wurde 1967 in München geboren und studierte Theologie und Philosophie in Bamberg und Innsbruck. Zum Priester geweiht wurde er 1993. Als Seelsorger war er in Bayreuth, Hannberg, Weisendorf und Erlangen tätig. (rv)

Österreich
Kardinal Christoph Schönborn ist optimistisch, dass die katholische Kirche unter Papst Franziskus neue Wege im Umgang mit wiederverheirateten Geschiedenen finden wird, damit sich diese nicht länger aus der Kirche ausgeschlossen fühlen. Das sagte er am Donnerstagabend in der österreichischen Nachrichtensendung „Zeit im Bild 2“. Das Ideal einer auf lebenslanger Treue angelegten Ehe werde die Kirche sicherlich nicht aufgeben, so der Kardinal. Zugleich stünden gerade Barmherzigkeit und Vergebung nach einem Scheitern im Zentrum des christlichen Glaubens. Schönborn sagte: „Dieser Papst spricht so viel von Barmherzigkeit, dass ich mir sicher bin, dass es einen neuen Umgang mit dem Scheitern geben wird." Dabei gebe es freilich „keine einfachen Rezepte“. (kap)

Italien
Als „Sieg einer Kultur der Gastfreundschaft“ wertet der Präsident der kirchlichen Migranten-Stiftung, Giancarlo Perego, die jüngste Senatsentscheidung zum Thema Einwanderung. Das politische Organ hatte kürzlich beschlossen, „heimliche Einreise“ als Straftat abzuschaffen. Laut Perego hat die Politik damit die Realität des Landes erkannt. Einwanderer als Ressource zu schätzen sei das Gebot der Stunde, so Perego. Er hofft, dass die Senatsentscheidung den Weg ebnen kann für eine neue Einwanderungspolitik in Italien. (rv)

Naher Osten

Libanon
Nach blutigen Straßenkämpfen mit zahlreichen Toten und Verletzten im nordlibanesischen Tripoli hat der maronitische Patriarch Boutros Bechara Rai zu Besonnenheit aufgerufen. Die Bevölkerung dürfe sich nicht in die Gewalt hineinziehen lassen, sagte das Oberhaupt der größten christlichen Kirche des Landes dem libanesischen Nachrichtenportal „Now“. Die Stadt dürfe nicht Opfer politischer Auseinandersetzungen werden. Bei der jüngsten Welle von Gefechten zwischen militanten Alawiten und Sunniten seit Freitag kamen laut Berichten staatlicher Medien mindestens 7 Menschen ums Leben; mehr als 60 wurden verletzt. (kna)

Amerika

Peru/Chile
Der Vorsitzende der peruanischen Bischofskonferenz, Salvador Piñeiro, hat die Christen im Land zu „großer Ernsthaftigkeit“ aufgerufen. Es geht um das bevorstehende Urteil des Internationalen Gerichtshofs in Den Haag im Streit um ein 38.000 Quadratkilometer großes Meeres-Areal vor der pazifischen Küste. Der Streit um die Souveränität über das Gebiet rührt noch aus der Zeit des Pazifikkriegs vor über 120 Jahren. Vor sechs Jahren hatte Peru die Streitsache in Den Haag vorgetragen. Ein Urteil wird für den kommenden Montag erwartet. Bischof Piñeiro appellierte an die Gläubigen, den Rechtsspruch „unabhängig davon, wie er ausfällt“, als „großen Schritt beider Regierungen“ anzuerkennen. (rv)

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, Adnkronos, Upi, Cns, Ucanews, Misna, Kirche in Not, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.

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20.20 Uhr „Magazin“

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