RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 25.1.2014

Tagesmeldungen vom 25.1.2014

- Papst Franziskus: Mehr Verantwortung für Frauen -
- Südsudan: Waffenstillstand ist nur halbe Miete -
- Papst Franziskus schreibt an neuer Enzyklika -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Stefanie Stahlhofen
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Papst Franziskus: Mehr Verantwortung für Frauen
Die große Bedeutung der Frau für die Familie hat Papst Franziskus an diesem Samstag betont. Gleichzeitig warb er auch für mehr Verantwortung der Frauen in anderen Bereichen. Franziskus äußerte sich in einer Ansprache für die Teilnehmerinnen eines Kongresses, den das Italienische Frauenzentrum (CIF) organisiert hatte. Die Verantwortung für Frauen sei in den vergangenen Jahren stark gestiegen, so der Papst. Zudem erinnerte der Papst an die Botschaft zum Weltfriedenstag 1995 unter dem Motto „Die Frau: Erzieherin zum Frieden“. Er selbst habe in Evangelii Gaudium klar geäußert, dass „ die Räume für eine wirksamere weibliche Gegenwart in der Kirche noch erweitert werden“ müssten (EG, 103).
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Südsudan: Waffenstillstand ist nur die halbe Miete
„Eine Atempause, um zurückzukehren zum Leben“, so bezeichnet der apostolische Verwalter von Malakal im Südsudan die kürzlich beschlossene Waffenruhe im Südsudan. Roko Taban traut der vereinbarten Kampfpause aber noch nicht ganz über den Weg: „Erst die nächsten zwei oder drei Tage werden über den Waffenstillstand entscheiden.“ Man müsse abwarten, ob Ex-Vize-Präsident Riek Machar noch volle Kontrolle über die verschiedenen Gruppen habe, die bisher an seiner Seite gekämpft haben. Trotzdem, es sei ein Aufatmen. Nach mehr als einem Monat der Kämpfe haben sich die Verhandlungspartner in Addis Abeba am Donnerstagabend auf einen Waffenstillstand geeinigt; an diesem Freitag sollte er in Kraft treten. Der Konflikt zwischen den Anhängern des Präsidenten Salva Kiir und den Rebellen um den ehemaligen Vizepräsidenten Riek Machar hat allerdings blutige Spuren hinterlassen: Nach Angaben der Vereinten Nationen kamen Tausende von Menschen bei den Kämpfen ums Leben, mehr als eine halbe Million Menschen wurden vertrieben. (rv)
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Gebetswoche zur Einheit der Christen: Durststrecke und Erfolge
Die Ökumene ist eine Wanderung. So umschreibt die deutsche Pastorin und Professorin Dagmar Heller die Gespräche zwischen den Konfessionen. Sie ist zusammen mit einer Delegation aus dem Schweizerischen Bossey nach Rom gereist, um anlässlich der Gebetswoche für die Einheit der Christen den Dialog mit der katholischen Kirche zu fördern und an der Vesper mit Papst Franziskus in der Basilika St. Paul vor den Mauern teilzunehmen. In Bossey befindet sich das Ökumenische Institut, das vom Ökumenischen Rat der Kirchen (ÖRK) geführt wird und mit der Universität Genf zusammenarbeitet. Im Gespräch mit Radio Vatikan erläutert Heller, was sie unter der heutigen Ökumene versteht. (rv)
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UNSER BUCHTIPP:

Papst Franziskus wird Ende Mai im Heiligen Land auch die Palästinensergebiete besuchen. Dort spielt die Geschichte, die das Buch „Während die Welt schlief“ von Susan Abulhawa erzählt. Eine Besprechung von Anne Preckel.
Als 1948 die Zionisten den Staat Israel ausrufen, bricht für Familie Abulhija die Welt zusammen. Sie wird aus dem Dorf Ein Hod vertrieben und muss alles zurücklassen. Susan Abulhawa erzählt in ihrem autobiographisch inspirierten Roman die Geschichte einer palästinensischen Familie über vier Generationen. Sie erzählt vom entbehrungsreichen Alltag im Flüchtlingslager, von einer geraubten Kindheit und der kruden Gewalt des Krieges, aber auch von Liebe, Freundschaft und Momenten des Glücks. „Während die Welt schlief“ ist ein Buch über die Abgründe des Krieges, doch auch über die Hoffnung auf Versöhnung. Die Folgen der Besetzung werden schonungslos beschrieben. Doch auch die Schrecken der Shoah und die Opfer des palästinensischen Widerstandes haben im Roman ihren Platz. (rv)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Papst Franziskus arbeitet an einer neuen Enzyklika. Das bestätigte Vatikansprecher Pater Federico Lombardi am Freitagabend. Es gehe bei dem Text um die „Ökologie des Menschen“. Es solle um Umwelt-Themen gehen, „die Perspektive ist die einer Enzyklika“, so Lombardi. Es handele sich allerdings um ein grade erst begonnenes Projekt; wie lange Franziskus noch daran schreibe und wann mit einer Veröffentlichung zu rechnen sei, lasse sich deshalb aktuell nicht sagen. (rv)
Der Vatikan plant für 2015 ein Aktionsjahr zur Stärkung katholischer Orden. Wie der Vatikan am Samstag mitteilte, soll die Initiative am Freitag vom Präfekten der Ordenskongregation, Kardinal Joao Braz de Aviz, in Rom vorgestellt werden. Papst Franziskus ist der erste Ordensmann auf dem Stuhl Petri seit über 150 Jahren und der erste Jesuit überhaupt. Derzeit gibt es weltweit rund 900.000 Ordensleute, die große Mehrheit machen mit über 700.000 die Frauenorden aus. Die katholische Kirche hatte zuletzt vom 11. Oktober 2012 bis zum 24. November 2013 ein „Jahr des Glaubens“ begangen. Zuvor gab es ein Priesterjahr und ein Paulus-Jahr. (rv/kna)
Ein neues elektronisches Sicherheitssystem wird den Zustand der Kunstschätze im Vatikan überwachen. Das kündigte der Vatikan am Freitag an. Das Abkommen mit der italienischen Firma Enea sieht vor, dass die Kunstwerke in den Vatikanischen Museen sowie in der Sixtinischen Kapelle durch entsprechende Einrichtungen gesichert werden. Die Installation der neuen Anlage erfolge außerhalb der Öffnungszeiten, damit die Besucher „ungestört“ die Werke anschauen können, so eine Mitteilung der Vatikanischen Museen. 2012 haben rund 5,5 Millionen Menschen die Ausstellungen im Vatikan sowie die Sixtinische Kapelle besucht. (pm)
Europa

Deutschland
Bundesinnenminister Thomas de Maiziere will sich bereits am Montag mit muslimischen Verbänden treffen. Dann soll über die Zukunft der Deutschen Islamkonferenz (DIK) beraten werden, wie der Berliner „Tagesspiegel“ in seiner Samstagsausgabe berichtete. De Maiziere hatte vor wenigen Tagen angekündigt, er wolle die Islamkonferenz nicht in der bisherigen Form fortsetzen. Nach Informationen der Zeitung wurde auch der Islamrat zu den Gesprächen eingeladen. De Maiziere hatte ihn während seiner ersten Amtszeit als Minister von der Konferenz mit der Begründung ausgeschlossen, dass gegen hohe Mitglieder der Vereinigung Milli Görüs, die dem Islamrat angehören, ermittelt werde. (kna)

Frankreich
Lyons Kardinal Philippe Barbarin hat die jüngste Änderung im französischen Abtreibungsgesetz kritisiert. „Ich sehe darin eine Ablehnung der künftigen Generation“, sagte der Primas der katholischen Kirche in Frankreich am Freitag dem französischen Sender RTL. So könne jeder machen, was er wolle. „Ich sage nein: Man ist nicht Herrscher über den eigenen Körper“, so Barbarin. Am Dienstag hatte das Parlament mit der Mehrheit der Linken die seit 1975 geltende Fristenregelung bei Abtreibung liberalisiert. Künftig können Frauen auch dann straffrei abtreiben, wenn sie sich nicht „in einer Notlage“ befinden. Der Erzbischof von Lyon befürchtet damit ein Abgleiten in Denkmuster der Eugenik, wonach der Mensch die Evolution selbst steuere. (rv)

Ukraine
Der Kiewer Großerzbischof Swjatoslaw Schewtschuk hat angeboten, zwischen Regierung und Opposition zu vermitteln. Das berichten internationale Nachrichtenagenturen an diesem Samstag. Das Oberhaupt der mit Rom unierten griechisch-katholischen Kirche wolle „die tiefe Kluft“, die mittlerweile zwischen den beiden Lagern herrsche, durch Dialog überwinden. Es herrsche zu viel Gewalt, so der Großerzbischof. Die derzeitige Lage erinnere an jene Polens in den 80er Jahren, als es mit der Gewerkschaft Solidarnosc zu einer großen Volksbewegung kam, die sich für Demokratie und Wohlstand einsetzte. Derweil ist die Zahl der Toten auf sechs gestiegen. (agi/efe)

Asien

Philippinen
Kardinal Robert Sarah wird im Auftrag des Papstes die vom Taifun betroffenen Zonen der Philippinen besuchen. Dies gab der Vatikan an diesem Samstag bekannt. Der Kardinal, der auch Caritas-Beauftragter des Heiligen Stuhles ist, besuche die Philippinen vom 26. bis zum 31. Januar, um dem Volk, das nun den Wiederaufbau angeht, geistliche solidarisch zu sein und sich um die Hilfsarbeiten zu kümmern. Bei seinem Besuch soll Sarah im Namen von Papst Franziskus auch zwei neue Projekte vorstellen: Den Bau eines Waisenhauses und eines Altenheims, die beide vom Päpstlichen Rat „Cor Unum“ realisiert werden. (rv)
Nach mehr als vierzig Jahren Kämpfen ist eine Einigung zwischen der philippinischen Regierung und der islamitischen Moro-Befreiungs-Front in greifbarer Nähe: An diesem Samstag haben beide Seite die Gespräche über ein Ende der Kämpfe beendet. „Ein endgültiges Friedensabkommen könnte wohl schon im nächster Monat in Manila unterschrieben werden“, kündigen die Sprecher beider Seiten nach den Gesprächen an. Wie die Nachrichtenagentur „AP“ berichtet, besteht das Ergebnis aus einem Kompromiss: Autonome Gebiete in südlichen Landesteilen für die Muslime gegen einen Rückzug der Rebellen. Trotz der jüngsten Einigung, sind sich beide Parteien aber sicher, dass die jahrelange Gewalt nicht über Nacht enden werde. (ap)

Amerika

Vereinigte Staaten
Der Oberste Gerichtshof der USA hat eine Gemeinschaft katholischer Ordensfrauen von der Versicherungspflicht für Familienplanung befreit. Demnach brauchen die „Little Sisters of the Poor“ in Colorado nicht an dem neuen Gesundheitsprogramm teilzunehmen, das unter anderem kostenlosen Zugang zu Verhütungsmitteln, Sterilisation und der „Pille danach“ vorsieht, wie die Onlineausgabe der „Washington Post“ am Freitagabend meldete. Nach der Anordnung des Washingtoner Gerichts müssen die „Little Sisters of the Poor“ lediglich in einem formlosen Schreiben an das Gesundheitsministerium erklären, dass sie eine gemeinnützige Organisation sind und aus religiösen Gründen eine Absicherung von Familienplanungsmaßnahmen ablehnen. Der „Affordable Care Act“ verpflichtet seit Beginn dieses Jahres Arbeitgeber dazu, ihren Beschäftigten durch Krankenversicherungen eine kostenlose Gesundheitsvorsorge zu gewähren. (kna) 

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, Adnkronos, Upi, Cns, Ucanews, Misna, Kirche in Not, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.
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Programmvorschau:

Sonntag, 26.1.2014: Interview mit Kardinal Christopf Schönborn anlässlich des bevorstehenden Ad-Limina-Besuchs des österreichischen Bischöfe

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Nachrichtenarchiv von Radio Vatikan

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