RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 26.1.2014

Tagesmeldungen vom 26.1.2014

- Papst ruft zu Frieden in der Ukraine auf -
- Ökumene: „Dialog gehört zum Papstamt“ -
- DBK dementiert Focus-Bericht -
- Altbischof Kurt Krenn gestorben -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: P. Max. Immanuel Cappabianca OP
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Friedensappell des Papstes für die Ukraine
Gewalt ist kein Ausweg aus der Krise. Das sagte Papst Franziskus am Sonntag mit Blick auf die Unruhen in der Ukraine. Er hoffe auf einen „konstruktiven Dialog“ zwischen den Institutionen und der Zivilgesellschaft; in den Herzen der Menschen müssten der Geist des Friedens und die Suche nach dem Gemeinwohl vorherrschen. Franziskus gedachte auch der Demonstranten, die bei den gewalttätigen Protesten in Kiew ihr Leben verloren haben.

Angelus: Jesus bevorzugt die Peripherien
Auch an diesem Sonntag hat Papst Franziskus die Kirchenmitglieder aufgerufen, an die Peripherien zu gehen und sich nicht in sich selber zu verschließen. Jesus selber habe seine Mission nicht in Jerusalem begonnen, sondern in Galiläa, wo viele Heiden gelebt hätten. Das entspreche der Situation unserer Tage, sagte der Papst beim Angelusgebet auf dem Petersplatz. Gott ziehe es vor, bei den Letzen zu beginnen, um von dort aus alle Menschen zu erreichen. Außerdem wähle der Herr seine Jünger nicht aus der Elite aus, sondern eher unter Leuten mit „low profile“. Auch heute sei Jesus mitten unter den Menschen unterwegs, um sie in die Nachfolge zu berufen. (rv)
Hier mehr - u.a. zu den Friedenstauben

Franziskus: „Ökumene gehört zum Papstamt dazu“
Das Papstamt ist ohne den Dienst an der Ökumene nicht denkbar. Das sagte Papst Franziskus an diesem Samstag in seiner Predigt zum Abschluss der Gebetswoche zur Einheit der Christen in der Kirche Sankt Paul vor den Mauern. Der Weg der Ökumene habe eine Vertiefung des Verständnisses seines Amtes gebracht, so der Papst. Der ökumenische Dialog gehöre wesentlich zum Amt des Bischofs von Rom. An dem Gottesdienst nahmen Vertreter der orthodoxen Kirchen, der anglikanischen Weltgemeinschaft sowie verschiedener protestantischer kirchlichen Gemeinschaften teil.
Hier mehr in Text und Ton
Die Predigt können Sie hier nachlesen

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AUS UNSEREM ABENDPROGRAMM:

Österreichs Bischöfe ad Limina: „Herr Kardinal, ehrena Chef in Rom ist super“
Die Kirche in Österreich befindet sich „in einem ganz großen Veränderungsprozess“. Das sagte Kardinal Christoph Schönborn, Vorsitzender der Bischofskonferenz, im Gespräch mit Radio Vatikan. Die Bischöfe Österreichs beginnen an diesem Montag ihren Besuch ad Limina in Rom und werden dem Papst und den Vatikan von der Situation der Kirche berichten. Den „Umbauprozess“ der Kirche nannte Schönborn einen „notwendigen, aber auch einen sehr spannenden Weg“. Der Kardinal ist froh darüber, dass die Kirche durch das neue Pontifikat aus den negativen Schlagzeilen herausgekommen ist. „Es herrscht große Freude und Dankbarkeit über Papst Franziskus. Die Fiaker hier am Stephansplatz sagen zu mir „Herr Kardinal, ehrena Chef in Rom ist super“ (ihr Chef in Rom ist super)!“ … (rv)
Hier das gesamte Interview mit Kardinal Schönborn

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WEITERE NACHRICHTEN:

Vatikan

Papst Franziskus hat sich entsetzt über den Tod eines kleinen Jungens geäußert, der mutmaßlich Opfer der Mafia wurde. „Ich möchte heute an Coco Campolongo erinnern, der mit drei Jahren in einem Auto in Cassano allo Ionio verbrannt ist“, sagte der Papst am Sonntag nach dem Mittagsgebet auf dem Petersplatz. „Diese Wut auf ein so kleines Kind scheint ohne Vorläufer in der Geschichte der Kriminalität“, so Franziskus. Die Leichen von Nicola Campolongo, „Coco“ gerufen, sowie seinem Großvater und dessen Freundin waren am vergangenen Sonntag in der kalabrischen Ortschaft in einem ausgebrannten Autowrack gefunden wurden. Die Ermittler vermuten einen Racheakt eines rivalisierenden Mafia-Clans hinter der Tat. (kna)

Papst Franziskus hat den Völkern Ostasiens zum Neujahrsfest gratuliert. Er wünsche den Chinesen, Koreanern, Vietnamesen und den übrigen Nationen „ein Leben voller Freude und Hoffnung“, sagte der Papst am Sonntag nach dem Mittagsgebet auf dem Petersplatz. Er hoffe, dass die Sehnsucht der Menschen in diesem Teil der Erde nach Brüderlichkeit in der Familie ihren „bevorzugten Ort“ finde. Dies sei ein wichtiger Beitrag zum Aufbau einer menschlicheren und friedlicheren Welt. Das Neujahrsfest wird in Ostasien in diesem Jahr am 31. Januar begangen. Außerdem gedachte der Papst - aus Anlass des Weltlepratages am Sonntag - der Menschen, die heute immer noch an dieser Krankheit litten. Es sei wichtig, so Franziskus, „die Solidarität mit diesen Schwestern und Brüdern lebendig zu halten.“ (kna/rv)

Beim Angelusgebet gedachte der Papst der Königin von Neapel, Maria Christina von Savoyen (1812-1836), die am Samstag seliggesprochen worden ist. Sie sei eine Frau von tiefer Spiritualität gewesen und von großer Demut, die zu einer wahren Mutter der Armen geworden sei. Ihr außerordentliches Beispiel zeige, dass das gute Leben des Evangeliums in allen sozialen Schichten und Umständen möglich ist. Kurienkardinal Angelo Amato hatte am Samstag in Neapel im Auftrag des Papstes die Seligsprechungsfeier geleitet. (rv)
Hier mehr zu der neuen Seligen

Europa

Deutschland
„Die Prüfungskommission zur Causa Limburg hat noch keinen Bericht vorgelegt.“ Mit diesen Worten widerspricht der Pressesprecher der Deutschen Bischofskonferenz, Matthias Kopp, einem Bericht des Magazins Focus. In einem Online- Bericht behauptet der Focus, aus Rom erfahren zu haben, dass die von Erzbischof Robert Zollitsch eingesetzte Kommission bereits zu einem Ergebnis gekommen sei. Bischof Tebartz-van Elst sei weder Geldverschwendung noch das Übergehen der Kontrollgremien vorzuhalten, berichtet der Focus über die angeblichen Ergebnisse der Kommission. Wegen der aktuellen Arbeiten am Bericht werde die Kommission diesen erst im Laufe des Monats Februar dem Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz Erzbischof Zollitsch vorlegen, so Kopp weiter.  „Inhalte des Berichts sind dem Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz bisher nicht bekannt.“ (rv)

Österreich
Der St. Pöltner Altbischof Kurt Krenn
ist am Samstagabend nach langer schwerer Krankheit im 78. Lebensjahr im niederösterreichischen Gerersdorf verstorben. Krenn war 13 Jahre lang, von 1991 bis 2004, Bischof der Diözese St. Pölten. In den vergangen Jahren trat er krankheitsbedingt kaum noch in der Öffentlichkeit auf. Er verbrachte seine letzten Monate in der Pflegestation des Gerersdorfer Schwesternkonvents. (kap)
Hier mehr dazu
In Aachen ist das Jubiläumsjahr
aus Anlass des 1200. Todestages Karls des Großen eröffnet worden. Bischof Heinrich Mussinghoff sagte bei einem Pontifikalamt am Sonntag, es sei aus heutiger Sicht nur schwer nachvollziehbar, wie Karl Frömmigkeit und Brutalität vereinbaren konnte, etwa bei der Ausschaltung von Rivalen oder bei der drakonischen Christianisierung der Sachsen. Schlüssel seines Handelns sei seine Herrschaftsauffassung: Karl habe im Horizont des mittelalterlichen Weltbildes seine Herrschaft ausschließlich vor Christus verantwortet, nicht vor Fürsten und nicht vor dem Volk. (pm)
Mehr dazu hier

Asien

Philippinen
Die kirchliche Basisgemeinschaft Sant’Egidio begrüßt den Friedensvertrag, der am Samstag in Kuala Lumpur (Malaysia) unterzeichnet worden ist. Vertreter der philippinischen Regierung und der der „Moro Islamic Liberation Front“ einigten sich darauf, der Region Bangsamaro auf Mindanao (Süd-Philippinen) mehr Autonomie zuzugestehen. Dort leben vor allem Muslime, während die Gesamtbevölkerung der Philippinen mehrheitlich katholisch ist. Sant’Egidio saß bei den Verhandlungen mit am Tisch. Die Vereinbarung eröffne ein neues Kapitel in der Geschichte der Philippinen, so die Gemeinschaft in einer Pressemitteilung. (pm)

Amerika

Vereinigte Staaten
Die amerikanischen Bischöfe begrüßen das Urteil des Obersten Gerichtshofs zur Teilnahme an Familienplanungsprogrammen. Der Vorsitzende der Konferenz Erzbischof Joseph E. Kurtz erklärte, durch das Urteil werden Angebote wie das der Schwestern geschützt, die das Herzstück der katholischen Identität ausmachten. Kurtz bezog sich auf die „Little Sisters of the Poor“ in Colorado, die nun nicht mehr zwangsweise kostenlosen Zugang zu Verhütungsmitteln, Sterilisation und der „Pille danach“ gewähren müssen. (pm)

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, Adnkronos, Upi, Cns, Ucanews, Misna, Kirche in Not, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.

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Programmvorschau:

Heute Abend, 26.1.2014: Interview mit Kardinal Christopf Schönborn anlässlich des bevorstehenden Ad-Limina-Besuchs des österreichischen Bischöfe

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Nachrichtenarchiv von Radio Vatikan

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20.20 Uhr „Magazin“

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