RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 27.1.2014

Tagesmeldungen vom 27.1.2014

- Holocaust-Gedenken: Papst schreibt an Rabbi -
- Franziskus: Gute Bischöfe sind „keine Nachricht“ -
- Ukraine: Kirchen müssen gemeinsam vermitteln -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: P. Bernd Hagenkord SJ
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Gedenken an Opfer des Nationalsozialismus: Papst schreibt an Skorka
Anlässlich des Gedenktages für die Opfer des Nationalsozialismus an diesem Montag hat Papst Franziskus seinem Freund Abraham Skorka, dem Rabbiner von Buenos Aires, einen Brief geschrieben. Der Brief wird an diesem Montagabend bei einem Konzert im Konzerthaus „Parco della Musica“ in Rom verlesen, das anlässlich des Gedenktages stattfindet. In dem Schreiben drückt Franziskus den Wunsch aus, dass die Zuhörer des Konzertes sich die „Tränen der Geschichte“ zu eigen machen können. Möge sich der Horror des Holocaust, diese Schande für die Menschheit, niemals wiederholen, schreibt der Papst. (rv)
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Franziskus: Warum sind gute Bischöfe eigentlich „keine Nachricht“?
Die Kirche lässt sich nicht allein als menschliche Organisation verstehen. Das betonte Papst Franziskus in seiner Morgenmesse vom Montag. Die Salbung, die Bischöfen und Priestern die „Kraft des Geistes“ gebe, mache den Unterschied aus, erinnert der Papst. Und mit Blick auf die Medienberichterstattung stellte fest, dass leider selten über die gute Arbeit, den Mut und die Nächstenliebe vieler Bischöfe und Priester geschrieben wird. Der Papst dankte hier ausdrücklich Priestern, die ihren Dienst ganz unerkannt tun. (rv)
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Syrienkonferenz Genf 2: Hoffnung für die Frauen und Kinder von Homs
Frauen und Kinder dürften bald die syrische Stadt Homs verlassen können. Das kündigte der von der UNO und der Arabischen Liga benannte Vermittler in dem Bürgerkrieg, der Algerier Lakhdar Brahimi, jetzt in einer Pressekonferenz an. Es ist ein erstes Ergebnis der Friedenskonferenz zu Syrien, genannt Genf 2, die in der vergangenen Woche zum ersten Mal Vertreter der Regierung Baschar al-Assad und der Opposition zu Verhandlungen zusammenbrachte. Auch um die humanitäre Hilfe und den Austausch von Gefangenen sei es gegangen, so Brahimi. (rv)
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Hier: Russlands Kirche stützt Glaubensbrüder in Syrien

Ukraine: „Wenn überhaupt, können Kirchen nur gemeinsam vermitteln“
Die Proteste gegen Präsident Janukowitsch dauern unvermindert an. In der Hauptstadt Kiew haben Regierungsgegner das Justizministerium besetzt. Der Kiewer Großerzbischof Swjatoslaw Schewtschuk hatte angeboten, zwischen Regierung und Opposition zu vermitteln. Welche Chancen wären einer solche Mediation einzuräumen, wenn es überhaupt dazu kommt? Das wollte Radio Vatikan von dem deutschen Politologen Andreas Umland wissen, der sich zur Zeit in Kiew aufhält. (rv)
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HINTERGRÜNDE:

Südsudan: „Wir müssen über Ungerechtigkeit, Hass und Rache sprechen“
Die Krise im Land lässt sich nur durch Friedensgespräche lösen, in die auch Vertreter der Zivilgesellschaft und der Kirchen einbezogen sind. In diese Richtung gehen die Friedensappelle, die von den Bischöfen der Region in den vergangenen Tagen lanciert wurden. Gerichtet sind sie vor allem an die Politiker und Vertreter des Militärs. Die Botschaft: Es braucht eine breite Basis, um Frieden in dem jungen Staat zu sichern. Der Generalsekretär der Bischofskonferenzen Ostafrikas analysiert im Gespräch mit Radio Vatikan die aktuelle Krise im Land. (rv)
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Kampf gegen die italienische Mafia: „Augen verschließen ist Komplizenschaft“
Mit deutlichen Worten hat der Papst am Sonntag ein grausames Verbrechen gegeißelt, das mutmaßlich auf das Konto der süditalienischen Verbrecherorganisation 'Ndrangheta geht: Ein Kind war zusammen mit seinem Großvater und dessen Lebensgefährtin in einem ausgebrannten Auto tot aufgefunden worden. Die grausame Tat habe „keine Vorläufer in der Geschichte der Kriminalität“, formulierte Franziskus. Wie großen Schaden Italiens Mafia vor allem im Leben junger Arbeitssuchender in Süditalien anrichtet, erklärt im Interview mit Radio Vatikan Pater Luciano Larivera von der Jesuitenzeitschrift „La Civiltà Cattolica“. (rv)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Papst Franziskus hat den Rücktritt des melkitischen Erzbischofs von Akka Elias Chacour angenommen. Zugleich ernannte er den maronitischen Erzbischof von Haifa Moussa El-Hage zum Apostolischen Administrator. Der auch in Deutschland für seinen Einsatz für den Frieden bekannte Palästinenser stand seit 2006 dem Erzbistum vor. Die Melkiten stellen mit etwa 76.000 Gläubigen die größte Gruppe katholischer Christen im Heiligen Land. (rv)
Fünf Frauen und zwei Männern wurde an diesem Montag von Papst Franziskus der heroische Tugendgrad zuerkannt. Außerdem erkannte der Papst das Martyrium eines Priesters an, der während des Spanischen Bürgerkriegs „aus Hass auf den Glauben“ ermordet wurde. Papst Franziskus unterzeichnete die Dekrete bei einer Audienz für den für Selig- und Heiligsprechungen zuständigen Kardinal Angelo Amato. Bei den Glaubenszeugen handelt es sich um Priester und Ordensleute des 19. und 20. Jahrhunderts aus Italien, Spanien, Malta, Brasilien und Argentinien. (rv)
Mit einem gemeinsamen Gottesdienst am Grab des Apostels Petrus im Petersdom haben die österreichischen Bischöfe am Montagmorgen ihren Ad-Limina-Besuch im Vatikan begonnen. In seiner Predigt ging Kardinal Christoph Schönborn auf die häufige Ablehnung der Kirche durch die Menschen ein: Die Freude über das Evangelium sei „auch Anlass zu Widerspruch und Feindschaft“. Vor der Messe gedachten die Bischöfe des am Samstag verstorbenen St. Pöltener Altbischofs Kurt Krenn. Gebetet wurde auch für den Grazer Diözesanbischof Egon Kapellari, der aufgrund einer Operation nicht am Ad-Limina-Besuch teilnehmen kann. Der Papst wird die Bischöfe am Donnerstag empfangen; der Besuch endet am Freitag mit einer Messe in der Basilika St. Paul vor den Mauern. (kap)

Europa

Deutschland
Rund 80 Mitarbeiter der angeschlagenen Augsburger Verlagsgruppe Weltbild haben am Montag in Würzburg für den Erhalt der Arbeitsplätze bei dem kirchlichen Unternehmen demonstriert. Mit Fahnen und Transparenten forderten sie von den katholischen Bischöfen ein weiteres finanzielles Engagement für die Verlagsgruppe. Anlass der Demonstration ist das zweitägige Treffen der Leiter von 27 katholischen Diözesen im Würzburger Exerzitienhaus Himmelspforten. Dort geht es bis Dienstag unter anderem um das Schicksal von Weltbild, die Antwort der deutschen Bischöfe auf die Familienumfrage des Vatikan und die Wiederauflage eines Forschungsprojekts zu sexuellem Missbrauch in der katholischen Kirche. Der Münchner Kardinal Reinhard Marx sagte den demonstrierenden Weltbild-Mitarbeitern die Unterstützung der Bischöfe zu. (kna)
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Der deutsche Wissenschaftsrat hat Kriterien für die Akkreditierung der wachsenden Zahl bekenntnisorientierter Hochschulen veröffentlicht. Wie das Gremium am Montag in Berlin mitteilte, muss die zuständige Religionsgemeinschaft Werte und Überzeugungen teilen, „die einer theologischen Betrachtung nach wissenschaftlichen Kriterien zugänglich sind“. Ferner müsse die Lehre den Grundsätzen der Wissenschaftlichkeit genügen, etwa bei Methoden und Inhalt sowie der „Auseinandersetzung mit tradierten oder vorherrschenden Lehrmeinungen und alternativen Auffassungen“. Schließlich sollen die Einrichtungen Bildungsangebote vorhalten, die staatlichen Einrichtungen vergleichbar sind. Anlass für die Leitlinien waren Verfahren zur institutionellen Akkreditierung von sieben freikirchlichen Einrichtungen und freie Neugründungen im protestantischen Glaubensspektrum seit 2004. (kna)

Schweiz/Vatikan
Der Ad-Limina-Besuch der Schweizer Bischöfe bei Papst Franziskus findet erst vom 1. bis 5. Dezember 2014 statt. Angekündigt war der Besuch, der alle fünf Jahre üblich ist, für den 20. bis 22. Februar. Dies teilte die Schweizer Bischofskonferenz an diesem Montag mit. Grund für die Verlegung ist das kurzfristig einberufene Konsistorium der Kardinäle zum selben Zeitpunkt. Wegen der zeitlichen Beanspruchung durch das Konsistorium seien die Möglichkeiten zu Begegnungen mit Papst Franziskus und den Leitern der verschiedenen vatikanischen Dikasterien stark eingeschränkt, heißt es in der Mitteilung der SBK. Die Schweizer Bischöfe waren das letzte Mal im November 2006 zu einem Ad-Limina-Besuch in Rom. (kipa)

Italien
Eine Blutreliquie von Papst Johannes Paul II. ist aus einer Kirche gestohlen worden. Wie italienische Medien am Montag berichteten, wurde die Ampulle mit den Blutstropfen zusammen mit einem Kreuz aus dem Heiligtum des Abruzzen-Orts San Pietro della Ienca entwendet. Die Polizei ermittelt. Mehr als 50 Carabinieri suchen nach der Reliquie. Der Vorfall ereignete sich demnach bereits am Samstag. Die Blutreliquie stammt vom einstigen Privatsekretär Johannes Pauls II., Kardinal Stanislaw Dziwisz, der die Ampulle der Kirche des Ortes im Jahr 2011 geschenkt hatte. (kap)

Spanien/Vatikan
Der mexikanische Kardinal Juan Sandoval Iniguez hat den Gründer der Ordensgemeinschaft „Legionäre Christi“, Marcial Maciel Degollado, als „Psychopathen und Schizophrenen“ bezeichnet. Maciel habe dem Ansehen der Kirche geschadet, sagte der Kardinal laut dem spanischen Internetportal „Religion Digital“. Über den mexikanischen Geistlichen und Ordensgründer war bekannt geworden, dass er jahrelang Seminaristen missbraucht und mit zwei Frauen drei Kinder gezeugt hatte. Sandoval gehörte zu einer Kommission, die im Auftrag von Papst Benedikt XVI. 2009 die Leitungsstrukturen der Legionäre Christi unter die Lupe nahm. Das Generalkapitel der Legionäre Christi tagt seit Anfang Januar in Rom, um über neue Statuten zu beraten und einen neuen Generaloberen zu wählen. (kna)

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Nachrichtenarchiv von Radio Vatikan

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20.20 Uhr „Magazin“

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