RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 30.1.2014

Tagesmeldungen vom 30.1.2014

- Papst trifft Österreichs Bischöfe: „Seid barmherzig“ -
- „Katholische Unis wichtig für Evangelisierung“ -
- Italien: Polizei findet Behältnis mit Papst-Reliquie -
____________________________________
Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Stefanie Stahlhofen
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
____________________________________

ÖSTERREICHS BISCHÖFE IN ROM:

Papst an österreichische Bischöfe: „Seid den Menschen nahe“
In einer betont herzlichen Atmosphäre hat Papst Franziskus am Donnerstag die österreichischen Bischöfe im Vatikan in Audienz empfangen. Kardinal Christoph Schönborn und der Salzburger Erzbischof Franz Lackner berichteten unmittelbar nach dem Gespräch von einer „ermutigenden“ und „aufbauenden“ Begegnung. Der Papst habe sich bedankt „für alles was in der Kirche in Österreich geschieht“ und die Bischöfe zur Nähe zu den Menschen und zur Barmherzigkeit aufgerufen, so Lackner. Franziskus sei „ein großer Zuhörer, er gibt den Weg vor, aber es ist keine Einbahnstraße“, so der neue Salzburger Erzbischof. Franziskus habe den Bischöfen das Gebet besonders ans Herz gelegt. „Ihr habt alle sehr viel Arbeit, aber ich bitte Euch, vergesst nicht das Gebet, das ist eure erste Arbeit“, zitierte der Wiener Erzbischof die Worte Franziskus'. (rv/kap)
Hier erfahren Sie mehr
Hier lesen und hören Sie Eindrücke von Erzbischof Lackner

Bischof Küng: „Wunsch nach Familie ist da“
Österreichs Bischöfe haben die Antworten ihrer Gläubigen auf die vatikanische Umfrage zu Ehe und Familie in Rom abgegeben. An diesem Donnerstag, unmittelbar vor der Audienz mit Papst Franziskus anlässlich ihres Ad-Limina-Besuchs, überreichten sie etwa 30.000 Antworten in Papier- und digitaler Form dem Generalsekretär der Bischofssynode, Erzbischof Lorenzo Baldisseri. Der St. Pöltner Bischof Klaus Küng ist in der Bischofskonferenz für Ehe und Familie zuständig. Er sagt uns: „Es ist schon beeindruckend, wie sichtbar wird, dass den Gläubigen, Ehe und Familie ein großes Anliegen ist.“ Aus den Antworten ergebe sich aber auch „ein sehr realistisches Bild“, denn es sei „einfach viel schwieriger geworden, eine christliche Familie zu begründen und das durchzustehen.“ (rv)
Hier mehr in Text und Ton

____________________________________

BLICKPUNKT VATIKAN:

Papst: Katholische Unis müssen den Glauben „kompromisslos bezeugen“
Katholische Universitäten spielen eine wichtige Rolle für die Evangelisierung. Das erklärte Papst Franziskus an diesem Donnerstag anlässlich der Eröffnung eines neuen Sitzes der katholischen „Notre Dame Universität“ in Rom. Die Hochschule wurde 1842 von Pater Edward Sorin im US-amerikanischen Indiana gegründet und ist dort heute eine der größten und renommiertesten Lehreinrichtungen. Vor einer Delegation der Universität erinnerte Franziskus im Vatikan an die besondere Verantwortung katholischer Universitäten: „Ich wünsche mir, dass die Notre Dame Universität weiterhin ihr unentbehrliches und unmissverständliches Zeugnis ihrer fundamentalen katholischen Identität ablegt, ganz besonders gegenüber den Versuchungen, (im Glauben) verdünnt zu werden – woher auch immer diese Versuchungen kommen mögen.“ (rv)
Hier mehr in Text und Ton

Papstpredigt: „Ohne Kirche kann man Christus nicht lieben“
Ein Christ ohne Kirche ist undenkbar. Dies sagte der Papst an diesem Donnerstag in seiner Morgenpredigt. In der Casa Santa Marta sprach Franziskus über die Grundpfeiler der Kirche: Bescheidenheit, Treue und Gebet. Ausgehend von der Lesung über den König David erläuterte der Papst, wie diese drei Elemente miteinander verbunden seien. Ein Christ sei nicht einfach ein Getaufter, „der nach der Taufe einfach so seinen Weg geht“, so der Papst. Ein Christ könne nicht nur auf Christus hören und nicht gleichzeitig auch auf die Kirche, fügte Franziskus an. Denn die Frohe Botschaft „erhalten wir von der Kirche“, fügte Franziskus an. (rv)
Hier mehr in Text, Ton und Video

____________________________________

BLICKPUNKT WELTKIRCHE:

Syrien: Hunger in Homs - ein Hilferuf
Eigentlich hat die UNO längst ein paar Konvois mit humanitärer Hilfe für Homs bereit. Was aber noch fehlt, ist die Erlaubnis der syrischen Behörden, in die seit anderthalb Jahren belagerte Stadt hineinzufahren. Homs, das ist einer der Knoten, die die Syrien-Unterhändler bei ihren Gesprächen in Genf in diesen Tagen zu lösen versuchen. Jesuitenpater Ghassan Sahoui, Leiter eines Schulzentrums in Homs, ruft im Gespräch mit Radio Vatikan regelrecht um Hilfe: „Ganz in unserer Nähe, noch nicht einmal einen Kilometer entfernt, leben Leute – unsere Freunde –, die große, große Schwierigkeiten durchmachen!“ Diese hätten nichts mehr zu essen, so der Jesuit. (rv)
Hier mehr in Text und Ton

Zentralafrika: Ohne internationale Hilfe geht es nicht
An diesem Donnerstag startet das Gipfeltreffen der Afrikanischen Union (AU) in Addis Abeba. Hauptpunkte beim Treffen in der äthiopischen Hauptstadt: Die blutigen Konflikte im Südsudan und in Zentralafrika. Internationale Vermittler bemühen sich bereits seit längerer Zeit, die Lage in beiden Ländern zu entspannen, teilweise auch mit militärischer Unterstützung. Erst am Mittwochabend hat der UN-Sicherheitsrat einer neuen EU-Mission in Zentralafrika grünes Licht gegeben: Zwischen 500 und 700 europäische Soldaten sollen die französischen und afrikanischen Truppen der „Mission MISCA“ verstärken. Die mehrheitlich von Muslimen gebildeten Seleka-Rebellen bekämpfen sich mittlerweile schon seit Monaten mit den von Christen gebildeten Anti-Balaka-Milizen. (rv)
Hier mehr in Text und Ton

____________________________________

DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Papst Franziskus hat das Rücktrittsgesuch von Kardinal Attilio Nicora, dem Präsidenten der vatikanischen Finanzaufsichtsbehörde AIF angenommen. Dies gab der Vatikan an diesem Donnerstagmittag bekannt. Gleichzeitig ernannte der Papst Bischof Giorgio Corbellini zum Übergangspräsidenten des Instituts. Corbellini ist Titularbischof von Abula und beim Vatikan bereits Leiter des vatikanischen Amtes für Arbeit und Präsident der Disziplinarkommission der römischen Kurie. (rv)
Noch immer ist nicht klar, wie viele Menschen beim Brand eines Altersheims in Kanada letzten Donnerstag ums Leben gekommen sind. Weiterhin gelten viele der Bewohner des Heims in Quebec, das völlig niederbrennte, offiziell als vermisst. Papst Franziskus hat dem Bischof von Rimouski, in dessen Bistum der verheerende Brand geschah, ein Beileidstelegramm geschickt. Darin verspricht er sein Gebet für die Opfer, „dass Gott sie aufnehme in sein Licht“. Das Telegramm ist vom neuen vatikanischen Staatssekretär, Erzbischof Pietro Parolin, unterschrieben. Die Gründe für den Brand sind noch unklar. (rv)
Der in der Pop-Illustrierten „Rolling Stone“ erschienene Artikel über Papst Franziskus hat im vatikanischen Pressesaal für Unmut gesorgt. Vatikansprecher Federico Lombardi wertet den Artikel zwar als Zeichen dafür, dass „die Neuigkeiten des Papstes Aufmerksamkeit in verschiedensten Bereichen erfahren“. Inhaltlich sei die Titelgeschichte der Zeitschrift aber leider mangelhaft, führt Lombardi aus. Der Artikel verfalle „dem gewohnten Fehler eines oberflächlichen Journalismus“. Besonders missfällt Lombardi, dass die Illustrierte das Pontifikat von Papst Benedikt „mit überraschender Rohheit“ negativ beschreibe – offenbar in der Annahme, so könne man die positiven Aspekte von Papst Franziskus hervorheben. Das sei „schade“, so Lombardi. Ein solcher Journalismus leiste auch dem amtierenden Papst „keinen guten Dienst“. Franziskus wisse sehr gut, wie viel die Kirche seinem Vorgänger verdanke. (rv)

Europa

Deutschland
Das Erzbistum München und Freising veröffentlicht die detaillierten Ergebnisse der Online-Umfrage zur Ehe- und Familienpastoral: Nach einer zwölfseitigen Zusammenfassung finden sich auf der Homepage des Erzbistums nun auch alle eingegangenen Antworten, mit denen sich insgesamt 834 Gläubige an der vom Heiligen Stuhl initiierten Umfrage beteiligten. Die Antworten  wurden zuvor anonymisiert. Die Ergebnisse der Umfrage dienen der Vorbereitung der außerordentlichen Bischofssynode zum Thema „Die pastoralen Herausforderungen der Familie im Kontext der Evangelisierung“ vom 5. bis 19. Oktober diesen Jahres im Vatikan. Die detaillierten Antworten auf die Online-Umfrage finden sich im Internet unter www.erzbistum-muenchen.de/umfrage. (pm)

Italien
Die italienische Polizei hat das Gefäß der gestohlenen Blutreliquie von Papst Johannes Paul II. gefunden und zwei Verdächtige festgenommen. Nach der eigentlichen Reliquie, einem blutdurchtränkten Stück Stoff, werde jedoch weiter gesucht, berichteten italienische Medien am Donnerstag. Bei den beiden Festgenommenen handelt es sich demnach um zwei 23- und 24-jährige Drogensüchtige. Ein dritter Verdächtiger werde noch gesucht. Die Blutreliquie, deren Gefäß nun in der Provinz L'Aquila gefunden wurde, war am Samstag aus einer Kirche im Abruzzen-Ort San Pietro della Ienca entwendet worden. Sie ist ein Geschenk des früheren Privatsekretärs von Johannes Paul II., dem heutigen Krakauer Kardinal Stanislaw Dziwisz. (kna)

Spanien
Die Bischofskonferenz begrüßt eine geplante Verschärfung des Abtreibungsgesetzes durch Ministerpräsident Mariano Rajoy. Dennoch bleibe ein Abtreibungsgesetz, „wie restriktiv auch immer es ist, ein ungerechtes Gesetz“, erklärte der Sprecher der Bischöfe, Jose Maria Gil Tamayo, zum Abschluss einer Sitzung des Ständigen Rates der Bischöfe in Madrid am Donnerstag. Die konservative Regierung Rajoys hatte kurz vor Weihnachten einen Gesetzentwurf gebilligt, der die 2010 eingeführte Fristenlösung durch eine strengere Indikationenlösung ersetzen soll. (kna)

Frankreich/Türkei
Religionsfreiheit ist sehr viel mehr als nur Toleranz gegenüber Unterschieden. Das hat der Ökumenische Patriarch von Konstantinopel, Bartholomaios I., jetzt in Paris betont. In einem Vortrag an der „Academie des sciences morales et politiques“ anlässlich des 1.700-Jahr-Gedenkens des „Mailänder Edikts“ ging der Patriarch auf die Religionsfreiheit als Grundlage aller Menschenrechte ein. An diesem Donnerstag erhält Bartholomaios das Ehrendoktorat des „Institut catholique de Paris“ (ICP). (or/kap)

Asien

Indien
Seelsorge für Homosexuelle ist „eine Pflicht der Kirche“. Das betont der Friedensverantwortliche der Indischen Bischofskonferenz, Pater Charles Irudayam. Die Kirche sei gegen die Wiedereinführung von Homosexualität als Straftat, Homosexuelle seien „keine Kriminellen“, so der Ordensmann. Sie seien Menschen und hätten daher Rechte. (ucanews)

____________________________________
Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, Adnkronos, Upi, Cns, Ucanews, Misna, Kirche in Not, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.

____________________________________

Programmvorschau:

Sonntag, 2.2.2014: Menschen in der Zeit - von Aldo Parmeggiani
Eva Petrik, Leben und Vermächtnis

__________________________________________

Nachrichtenarchiv von Radio Vatikan

Radio Vatikan sendet täglich:16.00 h „Treffpunkt Weltkirche“

20.20 Uhr „Magazin“

6.20 Uhr Wiederholung des „Magazins“ vom Vortag

Radio Vatikan ist außerdem zu hören bei:

· Radio Horeb um 16.00 und 18.00 Uhr, über ASTRA 1A - Tonunterträger von Pro7 (Frequenz 7.38 MHz - analog) und ZDF (7.56 MHz - digital). Im Kabel u.a.: München 89,6 / Augsburg 106,45 / Regensburg 101,8 / Rosenheim 101,5 / Kempten 103,6 / Luxemburg 100,5.
· Domradio Köln über Kabel im Erzbistum Köln und Satellit zwischen 18.00 Uhr und 20.00 Uhr.
· Radio Gloria über Kabel in der Schweiz und Satellit.
·
World-Radio-Network um 8.15, 9.30, 16.00, 19.00 und 0.45 Uhr MESZ, Tonunterträger von MTV-deutsch, (Frequenz 7.38 MHz).
· Radio Stephansdom um 19.40 Uhr, in Wien auf UKW 107,3 kHz, sowie im Kabel über 87,7 oder 105,0 MHz
· Radio Grüne Welle um 6.30, 10.00 und 16.00 Uhr, in Südtirol auf UKW 103,0 (Bozen) und 97,8 (Brixen)
· Radio Maria Österreich um 16.00 und 18.00 Uhr im Großraum Innsbruck auf UKW 104.8 und im Mostviertel/NÖ auf UKW 104.7. Im Kabel u.a. Telekabel Wien 102.7 MHz
· Radio Maria Schweiz um 16.00 und 18.00 Uhr kann in weiten Teilen der Deutschschweiz direkt aus der Luft empfangen werden

Im Internet:

Die deutschsprachigen Sendungen sind hier online live und auf Abruf zu hören

Weitere Informationen hier

Unseren aktuellen Programmflyer können Sie anfordern bei:
Ulrich Knop, Im Hafer 2, D-71636 Ludwigsburg, Tel./Fax: 0049 (0) 7141 - 43212, Email: programm@radiovatikan.de
oder hier zum downloaden

Post: Radio Vatikan - sezione tedesca, I-00120 Città del Vaticano
Fax: 0039 - 06 - 6988 3844
e-Mail: deutsch@vatiradio.va