RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 1.7.2014

Tagesmeldungen vom 1.7.2014

- Papst: Tiefe Erschütterung über Mord an jüd. Jugendlichen -
- Vatikan: Kardinalsrat tagt bis Freitag -
- Nigeria: Gebet für den Frieden -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Gudrun Sailer
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Papst erschüttert über Mord an jüdischen Jugendlichen
Tief erschüttert ist Papst Franziskus über den Mord an den drei jüdischen Jugendlichen im Westjordanland. Das sagte Vatikansprecher Federico Lombardi an diesem Dienstag. Er sprach von einem „grauenvollen und inakzeptablen Verbrechen“ und von einem „schweren Hindernis auf dem Weg zum Frieden, für den wir uns weiterhin unermüdlich einsetzen und beten müssen“. Papst Franziskus teile den „unsäglichen Schmerz der betroffenen Familien“, die von „dieser mörderischen Gewalt betroffen“ seien, und auch den Schmerz aller Menschen, die an den Folgen des Hasses litten, heißt es in Lombardis Erklärung weiter. Franziskus bitte Gott, allen Menschen „Gedanken des Mitleids und des Friedens zu geben“. (rv)
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Der Kardinalsrat tagt zum fünften Mal
Die acht Kardinäle, die den Papst bei der Kurienreform beraten, haben an diesem Dienstag ihre nächste Sitzungsrunde im Vatikan begonnen. Die Kardinäle werden bis kommenden Freitag beraten. Das bestätigte eine Mitteilung des vatikanischen Pressesaals. Worüber die „K8“ genannte Gruppe diesmal spricht, war nicht Gegenstand des Kommuniqués. Unter ihnen ist Reinhard Marx aus München, der abgesehen vom Vatikan-Kardinal Giuseppe Bertello der einzige Europäer der Gruppe ist. Es handelt sich um die fünfte Sitzungsrunde der „K8“. Papst Franziskus hatte den Kardinalsrat bald nach seiner Papstwahl ins Leben gerufen und ihn als Frucht des Vorkonklaves bezeichnet. Bei den Generalkongregationen vor der Papstwahl hatten viele Kardinäle eine Reform der römischen Kurie, des Verwaltungsapparates des Heiligen Stuhles, angemahnt. (rv)
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Österreich: „Wir sind nicht in eigener Mission unterwegs“
Der Salzburger Erzbischof Franz Lackner hat an diesem Sonntag zum Fest Peter und Paul das Pallium aus den Händen von Papst Franziskus empfangen. Im Gespräch mit Gudrun Sailer reflektiert der österreichische Erzbischof über das Bischofsamt, die bevorstehende Familiensynode, die Fußball-WM und zunächst über die Predigt des Papstes bei der Verleihung der Pallien, welche ihm „zutiefst getroffen“ hatte.  Franziskus riet den neuen Erzbischöfen, sich nicht mit unnützem Gerede aufzuhalten, die Angst abzulegen und Jesus treu zu sein. (rv)
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Neuer Innenraum für Berlins Bischofskirche
Berlins Bischofskirche bekommt eine Neugestaltung des Innenraums: An diesem Dienstag wurden in der Sankt Hedwigs Kathedrale die Gewinner des Wettbewerbs vorgestellt, den das Bistum zu dieser Neugestaltung veranstaltet hatte. Gewinner ist ein Projekt, das die Rundform des Gebäudes ganz deutlich aufgreift, geschaffen vom Büro der Architekten Sichau & Walter in Fulda. Leo Zogmayer, einer der beiden Künstler und Gestalter des Innenraums erklärt im Interview mit Radio Vatikan, dass der neue Innenraum die Gemeinde ins Zentrum stellt. (rv)
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Papst zu Schweizergardisten: „Das wird Krieg geben!“
Zum WM-Match Schweiz gegen Argentinien haben Schweizergardisten Papst Franziskus in ihre Kaserne eingeladen, um sich die Partie gemeinsam anzuschauen. Leider könne er nicht kommen, wird die Antwort des Papstes von der Schweizer Nachrichtenagentur apic kolportiert. „Das wird ein Krieg werden“, habe Franziskus, der argentinische Papst, mit seinen Gardisten im Gästehaus Santa Marta gescherzt. Im Hof des Gardequartiers nördlich vom Petersplatz ist ein Großbildschirm installiert, sodass die jeweils nicht diensthabende der 110 Gardisten kein Match verpassen müssen.(apic) 

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UNSERE LATEINNACHRICHTEN:

Jede Woche frisch: unsere Nachrichten auf Latein. Gero P. Weishaupt übersetzt für Radio Vatikan ausgewählte Meldungen unseres Programms. (rv)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Der Päpstliche Kulturrat hat zwei neue Berater aus Deutschland. Es handelt sich um Joachim Hake, den Direktor der Katholischen Akademie in Berlin, und den Kunsthistoriker Ralf van Bühren, der an der päpstlichen Universität Santa Croce in Rom christliche Kunst und Sakralarchitektur lehrt. Insgesamt berief Papst Franziskus in den von Kardinal Gianfranco Ravasi geleiteten Kulturrat 13 neue Konsultoren, darunter zwei Frauen: die französische Philosophin Marguerite Léna und die aus Korea stammende Kulturwissenschaftlerin Choe Hyondok. (rv)
Papst Franziskus hat einen neuen ständigen Beobachter des heiligen Stuhls für den Sitz der Vereinten Nationen in New York ernannt. Erzbischof Benardito C. Auza war bisher apostolischer Nuntius in Haiti und übernimmt nun die Funktion von Francis Chullikat, der diese Funktion seit 15.September 2010 erfüllt hatte. Das bestätigt eine Vatikannote an diesem Dienstag. (rv)

Europa

Der Rat der Europäischen Bischofskonferenzen (CCEE) hat die Kreuzigung von Menschen in Syrien durch die Terrorgruppe Isis scharf verurteilt. In einer Mitteilung äußerte der Bischofsrat „große Empörung“ über die Vorfälle, die „die Religion zur Rechtfertigung von Schnellverfahren“ benutzten. Solche Akte richteten sich „gegen jeden Versuch, Frieden in einem Land zu schaffen, das bereits seit Jahren von einem Brudermord heimgesucht wird“, heißt es in der Mitteilung.  (rv)

Deutschland
Kardinal Reinhard Marx hat der neuen Botschafterin der Bundesrepublik Deutschland beim Heiligen Stuhl, Annette Schavan, zu ihrer Ernennung gratuliert. Er sei sich sicher, dass Schavan mit ihrer langjährigen politischen Erfahrung, aber auch mit ihrem „aktiven Leben und Mitwirken in der katholischen Kirche gute Voraussetzungen“ für die vor ihr liegende Zeit mitbringe, schreibt der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz an diesem Dienstag in einer Mitteilung. Schavan wird in den kommenden Wochen in Rom zu ihrem Dienstbeginn erwartet.(pm)
Kardinal Karl Lehmann ist dem wiederholt von Lebensschützern erhobenen Vorwurf entgegengetreten, die Kirche tue zu wenig für den Schutz des ungeborenen menschlichen Lebens. In eine am Dienstag vorab veröffentlichten Beitrag für die Mainzer Bistumszeitung „Glaube und Leben“ warnt der Mainzer Bischof zudem davor, die seiner Ansicht nach notwendige Stärkung des Bewusstseins für den Lebensschutz mit „unglücklichen Polarisierungen“ zu verbinden. Lehmann hebt hervor, man dürfe sich mit der Situation in Sachen Schwangerschaftsabbruch in Deutschland nicht abfinden. (kna)

Frankreich
Der Europäische Menschenrechtsgerichtshof hat das Burka-Verbot in Frankreich für rechtsgültig erklärt. Das Verbot der Vollverschleierung verstoße nicht gegen die Grundrechte, urteilten die Straßburger Richter am Dienstag. Es sei legitim, wenn der Staat auf diese Weise die Voraussetzung für ein Zusammenleben in der Gesellschaft wahren wolle. Eine 24-jährige Französin mit pakistanischen Wurzeln hatte gegen das Verbot geklagt, weil sie sich unter anderem in ihrer Religionsfreiheit, der Meinungsfreiheit und der Achtung des Privat- und Familienlebens eingeschränkt fühlte. Seit April 2011 ist eine Vollverschleierung in der Öffentlichkeit in Frankreich verboten. Anderenfalls droht ein Bußgeld von 150 Euro. (kna)

Italien
Die vatikanische Glaubenskongregation hat einen des Missbrauchs verdächtigen Priester dazu aufgefordert, sich „in ein Leben des Gebetes“ zurückzuziehen und nicht mehr öffentlich in Erscheinung zu treten. Das berichtet die Tageszeitung der italienischen Bischofskonferenz, „Avvenire“. Die Glaubenskongregation, die für die Beurteilung schwerer Fälle von Missbrauch durch Priester verantwortlich ist,  hatte Mauro Inzoli 2012 in einem Urteil aus dem Klerikerstand entlassen, doch der Italiener hatte Berufung eingelegt. Der 64 Jahre alte Inzoli ist Priester der Diözese Crema und gehört der Gruppe „Comunione e liberazione“ an. Medienberichten zufolge pflegte er als Präsident einer gemeinnützigen Stiftung namens „Banco alimentare“, die Nahrungsmittel für Arme sammelt, einen eher ausschweifenden Lebensstil. Dem Urteil der Glaubenskongregation zufolge darf er nun nicht mehr in seinem Bistum wohnen. (avvenire/diverse)

Afrika

Mindestens 12.000 Menschen haben sich vor Gefechten in die Kathedrale von Bambari geflüchtet. Das bestätigte der zuständige Ortsbischof Eduard Mathos der vatikanischen Nachrichtenagentur Fides. Bisher sei noch keine humanitäre Hilfe für die Flüchtlinge in der Kathedrale eingetroffen. In Bambari haben die Attacken der Rebellengruppe Seleka einen Großteil der Bewohner aus ihren Häusern vertrieben. (fides)

Nahost

Irak
Die fundamentalistische Islamisten-Miliz Isis
bedroht nach den Worten eines irakischen Bischofs die Existenz der Christen in seinem Land. Der chaldäische Erzbischof von Mossul, Amel Shamon Nona, sagte der Würzburger „Tagespost“, die Stimmung unter den noch im Irak lebenden Christen sei „sehr, sehr schlecht“. Sie fragten sich, „welche Zukunft sie überhaupt noch in diesem Land haben können, das selbst offenbar keine Zukunft mehr hat“. Dem Erzbischof zufolge kontrollieren die Dschihadisten inzwischen ganze Städte. Leicht sei es nach dem Einmarsch der US-Armee im Jahr 2003 nie gewesen, „aber jetzt gibt es meine Diözese praktisch nicht mehr“, sagte Nona. „Ich habe sie an Isis verloren“. Nach den Worten des Erzbischofs sind derzeit von den einst 10.000 Angehörigen seines Bistums Mosul etwa drei Viertel auf der Flucht. Möglicherweise fänden sie in Kurdistan eine neue Heimat. Dort sei die Lage stabil.(kna)

Asien

Indien
Ein indischer Bischof hat Leihmutterschaft als menschenverachtend bezeichnet. Die Praxis, dass Frauen gegen Bezahlung die Kinder reicher, unfruchtbarer Paare austragen, sei eine „Falle“ für die Ärmsten, weil sich mit wenig Aufwand Geld verdienen lasse, sagte Bischof Ignatius Macwan. In seiner Diözese Ahmedabad im Bundesstaat Gujarat liegt Indiens bekannteste Fruchtbarkeitsklinik. Der Agentur Asianews zufolge stellen sich zunehmend auch Katholikinnen als Leihmütter zur Verfügung. Bischof Macwan erklärte, armen Christinnen, die eine Leihmutterschaft erwögen, mehr unter die Arme greifen zu wollen. Für ein gesund geborenes Kind erhält die Leihmutter umgerechnet 4.800 Euro. (asia)

Ozeanien

Australien
Nach dem Fund der drei Leichen im Westjordanland am Montagnachmittag hat Israel der Hamas eine harte Reaktion angedroht. Die Hamas sei verantwortlich und sie werde „bezahlen“, sagte Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu zu Beginn einer Dringlichkeitssitzung seines Sicherheitskabinetts. Die israelische Luftwaffe hat laut Armeeangaben nach dem Beschuss mit palästinensischen Raketen in der Nacht zum Dienstag bereits Angriffe gegen Ziele im Gazastreifen geflogen. Die Hamas bestreitet jede Verwicklung in die Bluttat. (rv/dw)

Amerika

Vereinigte Staaten
Christlich geführte US-Unternehmen müssen ihren Angestellten nicht sämtliche Arten von Verhütungsmitteln gratis zur Verfügung stellen. Das entschied am Montag das Oberste US-Gericht in Washington. Das Urteil fiel mit fünf zu vier Stimmen knapp aus. Das Urteil könnte nach Meinung von Beobachtern richtungsweisend für ähnliche Streitfälle sein. Die drei christlichen Firmen, die geklagt hatten, lehnen eine gesetzlich verordnete volle Finanzierung von Verhütungsmitteln ab. Die US-Regierung hatte die Bestimmung als grundlegenden Bestandteil der Gesundheitsversorgung für Frauen verteidigt. Die Gesundheitsreform von US-Präsident Barack Obama sieht unter anderem vor, dass Krankenversicherungen, die von Arbeitgebern für ihre Mitarbeiter abgeschlossen werden, auch für Methoden der Familienplanung wie Verhütungsmittel und Sterilisation aufkommen müssen.(kna)

Dominikanische Republik
Die Dominikanische Republik will wegen des nach Missbrauchsvorwürfen abberufenen ehemaligen Vatikan-Botschafters Jozef Wesolowski keinen Auslieferungsantrag an den Vatikan stellen. Das sagte der dominikanische Generalstaatsanwalt. Die Tageszeitung „Diario Libre“ zitiert ihn mit den Worten: „Das beste wäre gewesen, wenn er hier hätte verurteilt werden können, aber das Gesetz verbietet es uns.“ Dem internationalen Diplomatenrecht zufolge ist die Justiz des entsendenden Staates für die rechtliche Ahndung der Straftat eines Botschafters zuständig. Am vergangenen Freitag war bekannt geworden, dass Papst Franziskus den früheren Vatikan-Botschafter in der Dominikanischen Republik aus dem Klerikerstand entlassen hat. Der polnische Erzbischof soll während seiner Zeit als Nuntius zwischen 2008 und 2013 sieben Kinder in kirchlichen Einrichtungen sexuell missbraucht haben. (kna)

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, Adnkronos, Upi, Cns, Ucanews, Misna, Kirche in Not, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.
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Abendprogramm:

Dienstag Abend, 01.07.2014: Klartext: Papst Franziskus im Gespräch mit jungen Leuten – Teil 1 der Reihe von Stefan von Kempis

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Nachrichtenarchiv von Radio Vatikan

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