RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 5.7.2014

Tagesmeldungen vom 5.7.2014

- Papst Franziskus besucht italienische Region Molise -
- Franziskus: „Ja“ zum arbeitsfreien Sonntag -
- Papst an Jugend: Kleine Ziele reichen nicht -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Gudrun Sailer
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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PAPSTBESUCH IN MOLISE:

Papstbesuch in Molise: Das Programm
Papst Franziskus besuchte an diesem Samstag die italienische Region Molise. In der Hauptstadt Campobasso feierte er am Vormittag eine Freiluft-Messe mit 21.000 Gläubigen, davor noch traf er sich mit Arbeitern und Industrievertretern im Universitätsgebäude. In der Kathedrale traf Franziskus um die Mittagszeit Kranke, das Mittagessen nahm er mit Armen ein, die die Caritas in Campobasso betreut. Für den Nachmittag war ein Besuch im Heiligtum Castelpetroso vorgesehen, wo Franziskus Jugendliche traf. In Isernia besucht der Papst danach Häftlinge. Nach einem weiteren Treffen mit Kranken in der Kathedrale von Isernia eröffnet Franziskus auf dem Platz der Kathedrale das Coelestin-Jubiläum, dazu mehr im Newsletter vom Sonntag. (rv)

Papst Franziskus: „Christus befreit uns vom Grau der Existenz"
Papst Franziskus hat Laien, Priester und Ordensleute dazu aufgerufen, „überall die Kultur der Solidarität“ zu verbreiten. Bei einer Freiluft-Messe in Campobasso in Molise, wo der Papst an diesem Samstag einen inneritalienischen Pastoralbesuch absolviert, sprach der Papst von der wahren Freiheit der Christen, die im Dienst bestehe: Das „befreit uns der Herr von Ehrgeiz und Rivalität, die die Einheit und die Gemeinschaft unterminieren“, so Franziskus wörtlich. Gott befreie vom Misstrauen, der Traurigkeit, der Angst, der inneren Leere, von der Vereinzelung, den Klagen. Die Würde des Menschen müsse im Mittelpunkt jeder Perspektive stehen, so der Papst mit Bezug auf Arbeitslosigkeit und Solidarität, „Die anderen Interessen sind zwar auch legitim, aber zweitrangig.“ (rv)
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Ja zum arbeitsfreien Sonntag
Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist ein Gradmesser für die „menschliche Qualität” unseres Wirtschaftssystems. Papst Franziskus dankte bei seiner Pastoralreise einer jungen Arbeiterin und zweifachen Mutter, die in ihrer Rede vor dem Papst auf die Schwierigkeiten vieler berufstätiger Frauen und Männer hinwies, die Familie haben. Sie wünsche sich einen Betriebskindergarten und ein Nein zur Sonntagsarbeit, so die Frau. Die Sonntagsarbeit, sagte Franziskus, betreffe nicht nur die Katholiken, sondern alle, und zwar „als ethische Wahl“. Der arbeitsfreie Sonntag bestätige die Priorität des Menschlichen vor dem Wirtschaftlichen. (rv)
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Treffen mit Jugendlichen: „Lasst euch nicht mit kleinen Zielen abspeisen!"
Das Herz des Menschen sehnt sich „nach den großen Dingen, nach hochstehenden Werten, nach festen Freundschaften, nach Bindungen, die sich in den Prüfungen des Lebens stärken, statt zu brechen“.  Das sagte Papst Franziskus den Jugendlichen der Regionen Molise und Abbruzzen, die er am Samstagnachmittag im Heiligtum Castelpetroso trag. Er lud die Mädchen und Jungen dazu ein, sich nicht mit „kleinen Zielen“ zufriedenzugeben. Jesus sei keineswegs eine Einengung der Freiheit, sondern im Gegenteil verhelfe er den Menschen dazu, wahrhaft frei zu sein: „frei, das Gute zu tun, fähig zu verzeihen und um Verzeihung zu bitten“. Geborgenheit in Gott bedeute auch nicht, die Probleme zu ignorieren, fuhr Franziskus fort. Vielmehr seien die Probleme mit der Perspektive auf Jesus hin überwindbar: „Die Schwierigkeiten, die Krisen können mit Gottes Hilfe und gutem Willen überwunden, besiegt, verwandelt werden“. (rv)
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WEITERE THEMEN:

Italien: Die Vereinigung der Exorzisten
Über den Teufel spricht Papst Franziskus nicht selten, für Menschen des westlichen Kulturkreises sogar irritierend oft. In seinem Pontifikat hat die vatikanische Kleruskongregation nun erstmals eine „Internationale Vereinigung der Exorzisten“ anerkannt. Rund 250 Exorzisten, im Volksmund: „Teufelsaustreiber“, aus 30 Ländern gehören der Vereinigung an. Pater Francesco Bamonte von der Kongregation „Diener des Unbefleckten Herzens Mariens“ ist Exorzist der Diözese Rom und Präsident des neuen Zusammenschlusses. Er erklärt gegenüber Radio Vatikan, was es mit dem Verband auf sich hat. (rv)
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DIE NACHRICHTEN:

Europa

Deutschland
Brandenburgs frühere Bildungsministerin Marianne Birthler (Grüne) kritisiert die Kirchen für ihre Zurückhaltung beim Schulfach „Lebensgestaltung-Ethik-Religionskunde“ des Bundeslandes. Sie bedauere, dass die Kirchen stattdessen nur ihren Religionsunterricht anböten, sagte Birthler am Samstag der Katholischen Nachrichten-Agentur. Das 1996 eingeführte staatliche Fach hätte durch eine Beteiligung der Kirchen gewonnen, so die frühere DDR-Bürgerrechtlerin. Die Kirchen hatten eine Beteiligung an dem Religionskundeunterricht mit der Begründung abgelehnt, es gebe dort keinen Religionsunterricht in angemessener Form. (kna)

Schweiz
Die Religionsgemeinschaften, die sich am „Haus der Religionen“ in Bern beteiligen, haben ihre entsprechende Sakralräume in dem neuen Gebäude erhalten. Das berichtet die Schweizer Nachrichtenagentur Kipa. Das „Haus der Religionen“ wurden vor zehn Jahren geplant und vor zwei Jahren fand der Spatenstich statt. Die Räume befinden sich jedoch noch im Rohbau, heißt es in einer Medienmitteilung. Die Fertigstellung des interkonfessionellen Hauses ist für den kommenden 14. Dezember geplant. Es wird fünf Religionsgemeinschaften beherbergen, die über eigene Sakralräume verfügen. Hindus, Muslime, Christen, Aleviten und Buddhisten werden ihre Sakralräume selber ausbauen. (kipa)

Ukraine
Der Primas der moskautreuen orthodoxen Kirche der Ukraine ist tot. Patriarch Vladimir (Sabodan) von Kiew starb am Samstag nach langer Krankheit, wie das Patriarchat von Moskau bekanntgibt. Er war 78 Jahre alt geworden. Wegen seiner Krebserkrankung hatte er im Frühjahr kaum Einfluss auf die Maidan-Proteste in der ukrainischen Hauptstadt nehmen können. Vladimir stand seit Mai 1992 an der Spitze der ukrainisch-orthodoxen Kirche; sie ist die einzige der orthodoxen Kirchen in der früheren Sowjetrepublik Ukraine, die kanonisch anerkannt ist. Der Patriarch war als Prediger, Theologe und Autor bekannt; er gehörte zum Nationalverband ukrainischer Journalisten. (asianews)

Polen
Das Motto und das offizielle Logo des nächsten katholischen Weltjugendtags 2016 im südpolnischen Krakau stehen fest. Unter dem Titel „Selig die Barmherzigen, denn sie werden Erbarmen finden“ werden von 26. bis 31. Juli 2016 Hunderttausende Jugendliche sowie auch Papst Franziskus erwartet. Das Logo zeigt ein goldenes Kreuz mit blauen und roten Funken der Barmherzigkeit Gottes vor den Konturen Polens, entworfen von der 28-jährigen Grafikdesignerin Monika Rybczynska aus dem mittelpolnischen Ostrzeszów. Das Emblem symbolisiere Christus sowie den Ort und das Thema der göttlichen Barmherzigkeit, erklärte der Krakauer Kardinal Stanislaw Dziwisz am Donnerstag bei der Präsentation. (kap/kna)

Asien

Japan
Die internationale katholische Friedensbewegung Pax Christi kritisiert den japanischen Premierminister Shinzo Abe. Der Premier hat für eine Änderung von Artikel 9 der japanischen Verfassung gesorgt, der das Land als „pazifistisch“ beschrieb; das bedeutet eine historische Abkehr von einer Haltung, die Japan seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs geprägt hatte. „Artikel 9 war ein Zeichen der Hoffnung für eine Welt, die sich nach tiefem, dauerhaftem Frieden sehnt“, so Pax Christi in einem Statement vom Freitag. In den Meinungsumfragen habe sich auch eine klare Mehrheit der Japaner bis zuletzt für eine Beibehaltung des „pazifistischen“ Charakters des Landes ausgesprochen, so die Friedensbewegung. (rv)

Amerika

Argentinien
Zwei ehemalige Militärs sind wegen der Ermordung eines Bischofs vor vierzig Jahren zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Der Menschenrechtsanwalt Guillermo Díaz Martínez nannte den Richterspruch vom Freitag ein „historisches Urteil“, da erstmals ranghohe Junta-Vertreter wegen der Tötung eines hohen Geistlichen schuldig gesprochen worden seien. Zu den Schlüsseldokumenten im Prozess gegen einen Ex-General und einen Ex-Kommodore gehörten Briefe des Opfers, Bischof Enrique Angelelli, an den Vatikan. Bei den Angeklagten handelt es sich um den 87-jährigen General Luciano Benjamin Menendez, damals Kommandant der dritten Armee, sowie den 82 Jahre alten ehemaligen Vizekommandeur Luis Fernando Estrella. Die genauen Todesumstände des Bischofs sind indes bis heute nicht vollständig geklärt. Der Wagen Angelellis war am 4. August 1974 von zwei weiteren Wagen von der Straße abgedrängt worden. (afp/agi/rv)

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, Adnkronos, Upi, Cns, Ucanews, Misna, Kirche in Not, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.
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Programmvorschau:

 Sonntag, 6. Juli: Menschen in der Zeit - Angelika Nussberger – Richterin am Europäischen Gerichtshof. Eine Sendung von Aldo Parmeggiani

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